1. Worte der Autorin

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Eigentlich wollte ich das hier nie tun.

Aber nun ja, Pläne ändern sich eben, und meine sogar ganz besonders gerne.

Mein Teenager-Ich wollte auch nie Journalistin, sondern viel lieber Aurorin werden und was soll ich sagen, ich schreibe diese Zeilen schließlich gerade, anstatt mich besser um die Vorbereitung des Interviews mit dem Zaubereiminister zu kümmern oder den Artikel über den Drachenlehrgang in Hogwarts auszuformulieren.

Apropos Hogwarts, damit wäre ich auch schon beim Thema. Die nachfolgenden Geschichten habe ich vor langer Zeit, genauer gesagt, als ich selbst noch in Hogwarts Schülerin war, geschrieben. Damals waren sie eine willkommene Gelegenheit, mich an den dunklen Wintertagen zu beschäftigen, wenn das Quidditchtraining aufgrund der Unwetter ausfiel oder um mich vor den Aufsätzen und Hausaufgaben zu drücken, die ich aufgeschoben hatte, um sie schließlich völlig zu vergessen und erst in letzter Minute zu erledigen.

Ich hatte damals nie vor, sie jemals zu veröffentlichen. Viel mehr schrieb ich einfach gerne Situationen aus meinem Leben auf, um mich, blöd gesagt, später noch an sie erinnern zu können. Wie eine Art Tagebuch, nur eben als Geschichte. Ich denke, dieser Zeitpunkt "später" ist genau jetzt gekommen. Denn, wie es das Schicksal will, kam mir erst neulich ein ganzer Schwung dieser alten Geschichten auf Pergament, Zeitungsseiten, Notizbüchern und diversen anderen papierähnlichen Materialien, die ich zur damaligen Zeit finden konnte, entgegen.

Eigentlich war ich ja nur auf der Suche nach etwas neuem Pergament für meine nächste Recherche über die Nifflerplage in Nordirland, doch neugierig, wie ich bin, nahm ich mir die Zeit und blätterte durch die alten Geschichten.
Geschichten aus Hogwarts.

Ich werde nicht zu viel vorwegnehmen, aber von einigen der geschilderten Momente war ich selbst überrascht. Da hatte mein fünfzehn-jähriges Ich mich ja tatsächlich durchschaut, denn an vieles erinnerte ich mich bis zu jenem Zeitpunkt selbst nicht mehr. An Gutes wie Schlechtes wurde ich von mir selbst zurückerinnert.

Aber die alten Erinnerungen sind nicht der Grund, warum ich diese (zum Teil doch sehr privaten) Geschehnisse jetzt an die Öffentlichkeit bringe. In der selben Schublade fand ich einen Haufen an Büchern. Sieben an der Zahl um genau zu sein.

Keine Bücher von mir, bevor jetzt jemand denkt, ich will angeben. Dies ist mein erstes und auch mit großer Wahrscheinlichkeit letztes "Buch". Doch die Autorin dieser Bücher kannte ich einst ziemlich gut, glaubte ich jedenfalls.

Joanne Rowling war eine meiner engsten Freundinnen von der ersten Klasse an. Sie ist eine Muggelgeborene und in Gryffindor, objektiv betrachtet das komplette Gegenteil von mir. Und es gibt noch etwas, in dem wir uns unterscheiden. Ich bin freie Journalistin geworden, um den Leuten da draußen die Wahrheit darzulegen und sie unvoreingenommen ihr eigenes Urteil fällen zu lassen. Joanne dagegen entschied sich nach der Schule dazu, die Wirklichkeit mit Fiktion zu mischen und Unwahrheiten in der Öffentlichkeit zu verbreiten.

Die Muggel tun ihre Romane als reine Fiktion und Kindergeschichte ab und das wird mit meinen Geschichten nicht anders sein, für den Fall dass sie nicht gegen das Geheimhaltungsabkommen verstoßen, natürlich.

In diesem Fall werden sie wahrscheinlich wieder in meiner Schublade landen und es wird weitere zwanzig Jahre brauchen, bis ich sie wiederentdecke.

Ohne unhöflich klingen zu wollen, muss ich aber doch sagen, dass das eine enorme Frechheit wäre, schließlich wurden Joannes Werke durchgewunken. Meine Geschichten werden bei den Muggeln mit hoher Wahrscheinlichkeit als Fanfiction abgetan. Wobei ich anmerken möchte, dass ich keineswegs ein Harry Potter "Fan" bin. (Also von den Bücher. Harry, du weißt, du bist natürlich großartig;))

Im schlimmsten Fall werde ich als Nachmacherin betitelt, die anderer Leute Berühmtheit ausnutzt, um selbst Ruhm zu ernten, aber selbst das wäre mir ehrlich gesagt herzlich egal. Ich plane nur, diese Geschichtensammlung auch in der Muggelwelt zu veröffentlichen, um ein größeres Publikum und somit hoffentlich auch mehr Hexen und Zauberer zu erreichen. Ich weiß nämlich, dass die Romane der lieben Joanne auch in unserer Gemeinschaft sehr beliebt sind, wenn es auch nicht ansatzweise vergleichbar ist mit der Muggel-Fan-Community ist.

Ich veröffentliche diese Geschichten, um ein paar Einblicke in das wirkliche Leben in Hogwarts zu dieser Zeit zu geben, vieles ist gleich, allerdings sind einige Sachen auch ganz anders geschehen. So, spätestens jetzt habe ich doch alle Leser hier verwirrt, oder?

Was will die Olle jetzt eigentlich, die wird doch wirklich nirgendwo erwähnt! Warum muss die sich denn jetzt einmischen und ihren Senf dazugeben? Ganz einfach: Es wurden Lügen über echte Menschen verbreitet und zufällig habe ich ein paar Berichte, die von der Wahrheit erzählen. So will es anscheinend das Schicksal, wenn es mir meine alten Werke zusammen mit Joannes Geschichten präsentiert.

Und so will es auch mein Gewissen gegenüber meinen alten Freunden, die Besseres verdient haben, als sich ihr Leben lang mit falschen Darstellungen ihrerselbst rumschlagen zu müssen.
Zudem wurde ich sehr wohl erwähnt: Im Stein der Weisen kam ich als Mandy Bocklehurst sensationell einmal vor und bin nach Ravenclaw sortiert worden.

Nur eine von vielen Lügen, die Joanne über die Zeit so verbreitete, aber was soll ich sagen?
Immerhin habe ich dafür im ersten Film eine persönliche Begrüßung von Madame Hooch erhalten, also beschwere ich mich besser nicht.

Mandy Bocklehurst, ernsthaft? Das habe ich mich damals beim Lesen auch gefragt.

Aber um es kurz zu machen, reicht wohl für euch zu wissen, dass Joanne und ich, nun wie soll ich es am besten formulieren? Ab dem dritten oder vierten Schuljahr haben wir uns "auseinandergelebt", wie man so schön sagt.

Dieses Keinen-Kontakt-haben artete nach einigen unschönen Ereignissen in eine Art Unfreundschaft aus. Um nicht Feindschaft zu sagen, das klingt immer gleich so heftig.

Professor Bins nannte mich damals immer Mandy Bocklehurst und irgendwann, nach einigen Streits fing sie auch an, mich so zu nennen. Weiß Merlin, warum.

So genug Gossip jetzt aber, dafür müsst ihr schon die Geschichten lesen. Dazu möchte ich allerdings noch anmerken, dass ich mich natürlich nicht davon freisprechen kann, Sachverhalte aufgrund meiner emotionalen Beziehung dazu, leicht verfälscht darzustellen. Oder auch Personen anders darzustellen, man hat immer Leute die man mehr mag und welche, die man weniger mag.

Mein fünfzehn-jähriges Ich hat diese Texte, wie gesagt, vorallem für sich selbst verfasst, aber immerhin hat sie alles anhand des tatsächlichen Geschehens aufgeschrieben. Also dann, genug der Anmerkungen und viel Vergnügen beim Lesen der wahren Geschichten aus meiner Hogwartszeit.

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