19.12.2021

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Ein kleiner Regentropfen stürzte sich vom Loch im Dach, mit einem leisen Platschen traf er auf den leeren, verbeulten Eimer.
In einem stetigen Rhythmus fielen immer mehr Tropfen hinab, der Wind pfiff durch die abgenutzte, morsche Tür, eine natürliche Melodie formte sich.

"There will come a ruler
Whose brow is laid in thorn."

Vorsichtig öffnete die kleine Silhouette die knarzende Tür, darauf bedacht, die harmonische Melodie nicht zu stören.
"Der Bericht ist da", verkündete die Gestalt freudig.

"Smeared with oil like David's boy, oh lei-oh lai-oh Lord."

Die Gestalt hielt inne, presste sich das Klemmbrett an die Brust.
Verwundert legte sie ihren Kopf schief und starrte die kümmerliche Gestalt des Autors an.

"Oh lei, oh lai, oh lei, oh Lord."

"W-was wird das hier?", fragte die Gestalt kleinlaut, etwas nervös schritt sie zurück.
Disward hatte vier Kerzen in mäßigem Abstand zueinander aufgestellt, endlich leuchteten sie alle.

"Smeared with oil like David's boy, oh lei-oh lai-oh Lord.
Oh lei, oh lai, oh lei, oh Lord."

"Disward, können Sie mir erklären, was das hier wird?", hakte die Gestalt mit Unbehagen nach.
Der ruhige, düstere Gesang Diswards wirkte unheimlich, fast schon wie ein Ritual.
Diesmal war Disward verstummt, langsam drehte sie ihren Kopf um und funkelte die Gestalt mit ihren blauen Augen an.
"Der B-bericht."
"Was auch immer. Tragen Sie ihn vor."
Die Gestalt räusperte sich.
"Wir haben elf Imposter und elf Crewmates noch, der letzte gelynchte Imposter ist Venti, der Barde."
Disward nickte und drehte sich gänzlich um, ließ sich von allen vier Kerzen beleuchten.
"Der hat's lange genug durchgehalten", meinte sie lächelnd.
"Wissen Sie, ab jetzt geht das Spiel erst recht los. Es können nicht alle Imposter gelyncht werden, und nicht alle Crewmates eliminiert werden."
"Lassen Sie mich raten", sprach die Gestalt.
"Jeden Tag wird, ausnahmslos, ein Crewmate sterben?"
"Keine Doppelkills. Jeden Tag ein Toter."

Die Gestalt tappte mit einem Fuß auf dem Boden herum.
Ihr Blick wanderte die Wände ab, in den hinteren Ecken standen einzelne Gegenstände und Koffer gestapelt.
"Disward, was ist das denn?", fragte die Gestalt neugierig, deutete auf ein besaitetes Instrument.
"Ventis Leier?"
"Eine Mandoline", entgegnete die Autorin.
"Das sind alles Gegenstände, die nicht unbedingt zum Alltag der Leute da oben gehören, aber ihnen dennoch ein Wert beigemessen ist."
"Diese kriegen sie zu Weihnachten geschenkt?", hakte sie nach.
Disward nickte belustigt.
"Ich freue mich schon auf ihre verdutzten Blicke."
Die Gestalt blickte wortlos die Autorin an. Ihre Aufgabe war hiermit erledigt, es gab keine Versammlung mehr, kein Treffen mit der Autorin.
"Dann würde ich sagen, Lebewohl?"
"Nach Heiligabend wird unser letztes Treffen sein, nicht heute", antwortete Disward mit einem sanften Lächeln.
"Aber wenn Sie es so wollen, sage ich jetzt schon Lebewohl."

Die Gestalt verließ langsam den Raum, schloss die knarzende, morsche Holztür und ließ die Autorin im flackernden Licht der Kerzen zurück.

"He will tear your city down, oh lei-oh lai... oh..."

~•~

Atsumu fühlte sich schon von Anfang an fehl am Platz.
Eigentlich gehörte er zu denen, die Volleyball spielten, doch auch da war er der Außenseiter. Daichi, Kuroo, Bokuto und Oikawa waren alle die Kapitäne ihrer Mannschaften, allesamt Drittklässler ihrer Schulen, während Atsumu nur ein Zuspieler und Zweitklässler war. Seine Schule hatte nicht einmal Kontakt mit den Schulen der anderen.
Auch sein Verhalten hier ließ zu wünschen übrig, er war nicht der höfliche Typ.
Er musste sich selbst eingestehen, dass er sich schon ziemlich wie ein angeberisches Arschloch verhalten hat, vor allem in den ersten Tagen.
Bis er bemerkte, dass er nicht im Rampenlicht stand.
Oikawa ging es genauso, doch wenigstens hatte er seine Freunde, die ihn aus diesem Loch hinauszogen.

Als Einzelgänger hatte man es hier nicht leicht. Naofumi erntete regelmäßig Argwohn und Skepsis, doch im Gegenzug vertraute er auch niemanden hier.
Lelouch war intelligent genug, Kontakte zu knüpfen und nicht als Einzelgänger zu enden, durch sein Charisma baute er sich eine gesunde Relation aus Vertrauen und Misstrauen auf.
Satoru und Taiga waren durch die Eliminierung von Kayo und Ryuji zu Einzelgängern geworden, sie verloren den Anschluss zu den Leuten.
Währenddessen sonderte sich Atsumu von potentiellen Freunden ab.
Oder eher sonderten sie sich von ihm ab.
"Ist doch beschissen hier", seufzte er gelangweilt und stocherte in seinem Essen herum.
Er beobachtete, wie all die Gruppen ihren Spaß hatten.
"Naja, ist ja sowieso bald vorbei hier. Gibt nichts mehr zu verlieren", grummelte er.

Lustlos spazierte er durch die grauen Gänge, beobachtete, wie Yato Hiyori bei ihren Aufgaben zur Seite stand, oder wie Emma versuchte, Satoru wieder zu der Gruppe zu führen, während sie mit ihm Aufgaben erledigte.
"Zum kotzen", lachte er auf und setzte sich auf den Stuhl im Kommunikationsraum.
Verträumt starrte er an die Wand, bis er unter dem Tisch etwas mit den Füßen berührte. Verwirrt stieß er den Stuhl weg und sah nach, nur um den bewusstlosen Körper von Touko Nanami zu finden.
"Das glaubt mir doch kein Schwein", seufzte er auf und schüttelte den Kopf.

Wer soll gelyncht werden?

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