Mikasa Ackerman was an Impostor, 20 Impostors left.

Nakamura wischte sich über die Stirn. Die ganze Nacht war sie wach und plante die Streiche für den Tag, zusammen mit Karma.
Sie war sich bewusst, dass jeder seine Aufgaben zu erledigen hatte, jedoch wollte sie ein wenig Spaß hineinbringen. Zudem hatte sie auch noch den perfekten Partner für ihr Vorhaben.

"Fertig?", fragte Karma die Blondine. Stumm nickte sie ihm zu, dann zogen sie das dünne Seil straff und versteckten sich im Reaktorraum. Nur wenige Minuten wollte der Polizist Touta Matsuda den Raum betreten, sein schwarzer Schuh verfing sich im Seil, seine dunkelblaue Krawatte blieb am Draht an der Wand hängen, und der tollpatschige Polizist fiel der Länge nach auf den Boden. Schelmisch lachten Karma und Nakamura auf.
Der Trick wird nie alt.
"W-was treibt ihr hier?", fragte Matsuda und versuchte, empört zu klingen, jedoch schämte er sich mehr dafür. "Macht ihr die ganze Zeit schon diese Streiche?"
"Hey, Nakamura-san, dreh' dich mal um", meinte Karma. Nakamura drehte ihren Kopf um und sah zur Wand. An einigen abstehenden Drähten hingen kleine Stofffetzen von Matsudas Krawatte. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
Überall hier gibt es ein paar Stellen, an denen man hängen bleiben kann... Ich bin auch schon mit meiner Jacke hängen geblieben...

Ihre blauen Augen begannen zu glänzen.
"Meinst du etwa, Mikasa war garnicht Raphtalias Mörder?", fragte sie. Karma nickte nachdenklich. "Es könnte doch sein, dass der Mörder garkein rot getragen hat, sondern nur einen Fetzen von jemand anderen gefunden hat", meinte der Rothaarige.
Nakamura lehnte sich zurück und musterte Karma von oben bis unten.
Wahnsinnig raffiniert, hätte ich mir denken können. Aber jetzt will ich auch wissen, wer den Mord gestern begangen hat.
Matsuda hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet. Auch er schien interessiert zu sein, die Wahrheit herauszufinden.
"Aber wer könnte es gewesen sein?"
Karma rieb sich den Hinterkopf, bis er in einem Satz auf die Beine sprang.
"Laut Yato muss es schnell passiert sein, also denke ich dass der Mörder klein ist", überlegte er.
"Oder zumindest lange Arme."

Auch Nakamura erhob sich endlich.
"Shuu wurde doch verdächtigt, und er trägt 'nen roten Anzug. Wäre es nicht möglich, dass er sich am Ärmel ein Stück Stoff abgerissen hat?", fragte sie und hob ihren Zeigefinger in die Luft.
Karma sah sie verdutzt an.
"Ja, kann möglich sein", sprach er nachdenklich. "Aber damit wäre die Theorie einer Falle wieder ungültig."
"Außerdem kann das ja auch auf Kuroo zutreffen", warf Matsuda ein.
"Er trägt auch eine rote Jacke und hat lange Arme."
"So gesehen stehen wir wieder am Anfang", seufzte Karma. "Wir sollten vielleicht Mal die Klamotten durchsuchen."

Während alle anderen entweder in der Cafeteria aßen oder unterwegs waren, um ihre wichtigen Aufgaben zu erledigen, durchsuchten die beiden Schüler und der Polizist die Kleiderschränke.
"Kuroo ist sauber, die Jacke ist nicht kaputt", zischte Karma den beiden zu.
"Lights Krawatte ist auch rein."
Nakamura strich mit ihren Fingerspitzen über den seidigen Stoff des Anzuges. Shuu schien sehr sorgsam damit umzugehen. Am Ärmel jedoch spürte sie eine Unebenheit, die einem Faden ähnelte. Vorsichtig zog sie daran, bis dieser länger wurde. Sie wickelte sich den Faden um ihren Zeigefinger und riss ihn mit einem kräftigen Ruck vom Anzug ab.
"Ich hab hier einen Faden", präsentierte die Blondine den feinen Stoff stolz. "Ähnelt der irgendwie den Stoff von gestern?"
Matsuda nahm den Faden selber in die Hand und sah ihn sich genauer an. Sein Urteil darüber wurde jedoch von einem Räuspern abgeschnitten.
"Was macht ihr hier?", fragte Kataoka streng. Nakamura versteckte sich schnell hinter einem Haufen Kleidung, nur Karma und Matsuda waren zu sehen.
"Habt ihr die Sirene nicht gehört? Hiyori wurde ermordet, und wir haben keinen Schimmer, wer der Täter sein könnte", erklärte das Mädchen.
"Nur über euren Standort wusste niemand etwas."

Wer soll gelyncht werden?