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Ich hieve mich auf den Tisch und warte auf Nialls Antwort. Eben haben wir uns in den Personalbereich des kleinen Süßigkeiten-Shops verzogen, damit er auch mal von der Sache mit Ramon und dem Fremden erfährt. Er ist der Einzige, der noch nichts davon weiß. Letztens hätte ich dazu nicht mehr die Nerven gehabt, da er nicht sonderlich gut auf meinen Freund zu sprechen ist. Zwar sollten wir arbeiten, aber die paar Minuten sollten kein Weltuntergang sein. Besonders, da Josies Mutter den Shop vor ein paar Jahren geerbt hat und somit unsere Chefin ist.

Mein Kumpel starrt mich jedenfalls nun regungslos, von dem klapprigen Stuhl aus, an. Ein Bein hat er über das andere gelegt und sein Fuß wippt leicht in der Luft.

Mit einem übertrieben lauten seufzen, blickt Niall weg und schnürt seinen Schuh neu zu. Anschließend lehnt er sich wieder zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Skeptisch betrachte ich ihn. Was soll das werden?

Seine Augen wandern an mir auf und ab. Sobald wir wieder Augenkontakt halten, meldet er sich zu Wort: "Wann fängst du an ekelhaftes wegzuschmeißen?"

Perplex blinzle ich Niall an. "Ray?"

Der junge Mann grinst frech. "Auch. Aber eigentlich rede ich von deinen Schuhen."

Ich sehe hinunter und betrachte verständnislos meine weißen High Top Converse. "Warum ekelhaft?", möchte ich verwirrt von ihm wissen, worauf er sein Gesicht verzieht und sich gar nicht die Mühe macht, etwas zu sagen.

Meine Schuhe sind vielleicht schmutzig, abgetragen und teilweise löchrig, meiner Meinung nach jedoch definitiv nicht ekelhaft. Ich sehe keinen Grund sie wegschmeißen zu müssen, immerhin erfüllen sie ja weiterhin ihren Job. Wo ist das Problem? Ich mag meine Schuhe. Ich komme aber nicht wirklich dazu, ihm das mitzuteilen, da im nächsten Moment ein kariertes Geschirrtuch in meinem Gesicht landet.

"Reden wir nicht drüber, bringt nichts. Ich schenke dir irgendwann demnächst ein neues Paar, dafür schmeißt du die weg. Deal?", schlägt er vor, nimmt meine Hand und schüttelt sie.

Ihm zu widersprechen wäre sinnlos. Wenn Niall sich etwas in den Kopf setzt, wird es durchgezogen. Außer er vergisst es. Und genau das hoffe ich, denn ich will kein neues Paar Schuhe haben. Meine geliebten Chucks werde ich bestimmt nicht wegwerfen. Solange er das nicht selbst in die Hand nimmt, bleiben sie weiterhin bei mir.

Räuspernd wechsle ich das Thema wieder zu meinem Freund. "Wieso sollte ich Ramon 'wegschmeißen'?"

Niall rollt mit den Augen und lässt seinem Kopf nach hinten fallen, doch er grinst schief.
"Was willst du von mir hören, Harold? Du weißt, ich kann ihn nicht leiden. Er ist kriminell und ein Arsch, deswegen solltest du ihn mindestens genauso schnell wie deine Schuhe loswerden, Bärchen."

Diesmal verdrehe ich meine Augen.

"Er ist kein Arsch", nehme ich Ray in Schutz und mein bester Freund hebt nun seinen Kopf.

"Ja, was auch immer", grummelt er. Leise ächzend steht er auf. "Die Situation ist scheiße für dich, logisch. Weil du wieder mal", er betont die Worte besonders, "total von ihm enttäuscht wirst. Aber er macht dich glücklich, wenn er da ist. Deswegen will ich dir nichts einreden. Ich kann dir nur schwer helfen was ihn betrifft, Harry. Tut mir leid." Niall hat seine Schultern leicht hochgezogen und sieht mich etwas bedauernd an.

Ich stütze meinen Kopf in meine Hand. Mein Ellenbogen bohrt sich unangenehm in meinen Oberschenkel, weshalb ich mich wieder aufrichte und stattdessen meine Hände an der Tischkante abstütze.

"Aber hey", sagt er dann nach einer Schweigeminute, "Wie war der Fremde so? War er heiß?" Er wackelt mit den Augenbrauen und genervt stöhne ich auf. Sein Ernst? Schnaubend rutsche ich vom Tisch runter.

"Ist das ein ja?"

"Das ist ein 'Ich hab keine Ahnung, da es dunkel war'. Hast du etwa Interesse? Ich verkupple euch aber definitiv nicht, Horan!"

Er macht eine Grimasse und winkt ab. "Nicht für mich. Für dich! Du-"

"Wage es nicht weiterzusprechen", drohe ich worauf er schmollt.

Manchmal möchte ich ihm den Hals umdrehen. Mir ist bewusst, dass er und Ray nicht die besten Freunde sind, die Missgunst war von beiden Seiten schon seit Anfang an da. Wieso, weiß kein Mensch. Die beiden können es nicht einmal selbst erklären. Immer heißt es, dass der jeweils andere hässlich, dumm, zickig und arrogant ist. Zwar ist das Ganze nicht schön, jedoch können sich die beiden, wenn wir alle zusammen etwas unternehmen, mittlerweile tatsächlich recht gut zusammenreißen. Wenigstens etwas.

Solche Aussagen kann Niall sich trotzdem sparen. Auch wenn es nur Spaß ist, es kann anstrengend werden. Sehr anstrengend.

Unzufrieden kaue ich auf meiner Unterlippe herum, unschlüssig, was ich nun machen soll. Das Gespräch ist beendet. Weiter arbeiten will ich jetzt aber noch nicht, ganz umgehen kann ich es nur leider nicht.

Plötzlich geht die Tür auf und Cora, Josies Mutter, steckt ihren Kopf in den Raum. "Christa und Earl sind hier und erwarten dich", lächelt sie und sofort erhellt sich meine Stimmung.

"Bin sofort da!", gebe ich Bescheid und die Frau verschwindet wieder.

Ich nehme das karierte Küchentuch in die Hand und fetze es in Nialls Richtung. Grunzend beeile ich mich von ihm wegzukommen, doch im letzten Moment schleudert er das Tuch zurück. Empört sehe ich ihn an. Na warte. Grinsend nähere ich mich ihm mit großen Schritten und innerhalb weniger Sekunden nehme ich ihn in den Schwitzkasten. Er beschwert sich mit lauten Tönen und versucht sich aus dem Griff zu lösen. Aber egal wie fest er zubeißt oder seine Finger in meine Haut drückt, das Biest lasse ich nicht los.

"Bereit, Prinzessin?", erkunde ich mich amüsiert bei ihm. Er hält inne.

"Du wagst es nicht!", droht Niall grummelig und bohrt seine Finger noch fester in meinen Arm. Ich hebe meine freie Hand und reibe, ohne weiter zu zögern, meine Fingerknöchel über seinen Kopf. Quietschend, aber auch lachend, versucht Niall sich wieder zu lösen.

"Harry, stopp! Bitte! Ich flehe dich an, lass das!", lacht er und ich stoppe die reibende Bewegung.

Ein Räuspern ist plötzlich zu hören und wir erblicken Liam im Türrahmen. Er macht uns darauf aufmerksam, dass man Niall bis nach draußen hören kann. Anschließend beschwert er sich noch über die Tatsache, dass er sich draußen den Arsch aufreißen muss und wir hier drinnen nur Blödsinn machen. Kopfschüttelnd verschwindet er, sodass Niall und ich erneut allein sind.

Unerwartet gibt der Ire ein aggressives Brüllen von sich. "Lass mich los, du Wichser! Ich mach dich fertig!" Schwach versucht er mich wegzudrücken, was erst funktioniert, als ich ihn loslasse, weswegen er ein paar Schritte nach hinten stolpert.

Wütend sieht er mich an, ernst nehmen kann ich ihn so aber nicht.

"Du siehst aus wie ein Verrückter", teile ich meinen Gedanken mit ihm und deute auf seine zerstörte Frisur. Er schnauft.

"Ich zeigs dir noch. Das schwöre ich dir." Zickig stampft er an mir vorbei, nicht, ohne mich dabei anzurempeln.

Da ich ihm bestimmt nicht zu den Toiletten folgen werde, richte ich schmunzelnd meine Klamotten und verlasse den hinteren Bereich des Shops.
Zufrieden geselle ich mich zu Jo hinter die Kasse.
Sie ist meistens hier bei ihrer Mutter, da sie die meisten Aufgaben im Sitzen erledigen kann. Kleiner Faulsack.

"Was geht?"

"Du, weil du jetzt mithilfst. Du hast genug getrauert und Spaß gehabt mit der irischen Prinzessin." Sie drückt mir einen kleinen Block mit Stift und die rosarote Schürze mit den kleinen weißen Punkten in die Hände. Das Stoffteil will ich wieder zur Seite legen, um eine andere auszuwählen, als Jo mich dabei aufhält und sie mir trotz meinen Beschwerden umbindet. Sobald Jo hinter meinem Rücken eine Masche gebunden hat, stößt sie mich auch schon unsanft vorwärts. "Hopp Hopp, die Gäste warten auf dich!"

Augenrollend mache ich mich an die Arbeit. Sofort steuere ich auf meine liebsten Stammgäste zu.

"Ah, da ist ja unser Harry Schatz!", begrüßt Christa mich freudig und strahlt mich an. Ihr Mann Earl lächelt mit seinen gemachten Zähnen in alle möglichen Richtungen und sucht offensichtlich nach mir. Um es dem Herrn mit der Sehschwäche einfacher zu machen, begrüße auch ich das ältere Paar und lege sanft meine Hand auf Earls Schulter. Dieser hebt seinen Kopf, hat immer noch ein breites Lächeln auf den Lippen.

"Hübsch seht ihr beiden aus. Hat Earl wieder deine Haare gemacht?", erkundige ich mich amüsiert bei der älteren Frau, dessen Haare wirr und alles andere als geordnet auf dem Kopf liegen.

Sie müssen lachen, der Mann nickt. "Ja, ja allerdings."

Die Beiden sind wahnsinnig süß zusammen. Seit ich hier arbeite, sind sie mindestens einmal pro Woche hier. Schnell habe ich das Ehepaar in mein Herz geschlossen und ich denke, umgekehrt ist das genauso der Fall. Sie sind wunderbar.

"Ich würde mich gerne noch weiter mit euch unterhalten, aber ich muss meinen Job erledigen. Also, was kann ich euch bringen?"
Mitschreiben muss ich bei den beiden mittlerweile gar nicht mehr. Im Endeffekt entscheiden sie sich immer für dasselbe und genau das, gebe ich auch Jo und Niall weiter, die nun zu zweit hinter der Kassentheke stehen. Niall funkelt mich böse an, doch bevor er überhaupt auf eine blöde Idee kommt, verschwinde ich wieder.

Heute ist recht wenig los, was ziemlich angenehm ist. Der Laden ist recht klein, aber doch sehr hübsch. Es gibt sowohl Regale an der Wand als auch Holzfässer vor der Fensterreihe, die mit Süßigkeiten befüllt sind. Eine einzige Wand des Shops ist aus Backstein, an der sich auch die vier Tische zum Setzen befinden. Auf der anderen Seite des Shops, kann man dann die verpackten Süßigkeiten bezahlen, aber auch kleine Backwaren kaufen. Von der Decke hängen dunkle Lampen und an jeder noch freien Stelle befinden sich hübsche Pflanzen.

Die ruhige Musik, die aus den Lautsprechern zu hören ist, wird übertönt, als eine Gruppe von sieben jungen Teenagern den Laden betritt. Ich rolle mit den Augen. Müssen die jungen Menschen nur immer so laut sein? Mir ist bewusst, dass ich wahrscheinlich auch einmal so war, aber das ist wieder eine andere Sache. Mit dem benutzten Geschirr in meinen Händen gehe ich zu Liam, der mit zusammengezogenen Augenbrauen die Regale etwas abputzt.

"Kommt Zayn heute noch?", erkundige ich mich bei ihm und er stoppt, um sich zu mir zu drehen.

"Er ist glaub ich hinten in der Küche und hilft beim Verzieren der Torte und den Cupcakes für morgen", erklärt er und fährt sich durch die Haare.

Irritiert sehe ich ihn an: "Was ist morgen?"

"Eine Geburtstagsfeier. Das wird ziemlich stressig", erklärt er und macht sich wieder an die Arbeit. Was ein Glück, dass ich morgen frei habe.

Zügig sortiere das Geschirr in die Spülmaschine des Mitarbeiter-Bereiches. Ich schalte sie ein und gehe wieder nach vorne.

Die Teenager Gruppe ist weg, dafür fällt mir ein junger Mann, der mit einem kleinen Mädchen in Begleitung ist, auf. Intensiv betrachte ich die beiden. Dabei wird mir etwas mulmig und ich werde skeptisch. Sie sitzen beim höheren Tisch auf den Hockern. Das Mädchen lässt ihre Beine baumeln und sie und ihr Gegenüber lachen viel.

Ohne den Blick von dem Duo abzunehmen, halte ich Liam auf, da er gerade an mir vorbeigehen wollte. Er hat eben erst den Tisch daneben gesäubert und steht jetzt mit Eimer und Lappen neben mir.

"Kannst du den Tisch übernehmen?", bitte ich ihn und Liam folgt meinem Blick. Als der Mann jedoch fast gleichzeitig aufsieht, direkt in unsere Richtung, drehe ich mich weg. Ich spüre Hitze in meinen Wangen hochkommen. Unangenehm.

"Klar. Wieso?", möchte der Ältere von mir wissen und ich räuspere mich.

"Ich glaub das ist der Fremde von der Party", sage ich leise und beobachte seine Reaktion. Als er anfängt zu schmunzeln, kassiert er von mir einen Schlag auf die Schulter. "Nerv nicht!"

Er lacht.
"Du machst es nur peinlicher als es ist. Selbst, wenn er es ist, wen interessiert es. Aber ist in Ordnung." Seine amüsierten Gesichtszüge nerven mich abgrundtief. Genauso wie die Tatsache, dass es damals bei der Feier bereits dunkel war. Und, dass ich so unhöflich zu ihm war. Das ist mir unangenehm. Das ist auch der Grund, warum ich den Kontakt zu ihm vermeiden möchte. Falls er es denn ist.

Er drückt mir das Putzzeug in die Hände und flitzt davon. Eilig entferne ich mich aus dem Blickfeld des verdächtig aussehenden Mannes. Ich bringe die Sachen nach hinten und trete nervös von einem Fuß auf den anderen. Mist!

Ich atme tief durch und traue mich wieder nach vorne. Fast knalle ich gegen die Tür, die ruckartig geöffnet wird. Mit großen Augen sehe ich meinen Kumpel an. Er lächelt entschuldigend.

"Er hat nach dir gefragt."

Verdammt. Nun bin ich mir ziemlich sicher, dass es der Typ von der Party ist. Warum sonst sollte er nach mir fragen?

Am liebsten würde ich meinem Gegenüber vorwerfen, dass er hätte sagen können, dass ich Feierabend habe. Aber ich bleibe still, verziehe mein Gesicht und entnehme ihm den Zettel, den er aus seinem kleinen Block rausgerissen hat. Er klopft mir auf die Brust und schmunzelt: "Good Luck, Emily Erdbeer."

Ich kann nicht anders als mit den Augen zu rollen. Scheiß Schürze.

Mit großem Unwohlsein trage ich, nachdem ich die Bestellung bei Jo abgegeben habe, den Kaffee, den hübsch verzierten Kakao und den Teller Waffeln mit Vanilleeis und Beeren zu den zwei Gästen. Je näher ich komme, desto nervöser werde ich und desto stärker klopft mein Herz.

Sobald ich vor dem Tisch stehe, stoppen die Worte des Mannes und sowohl er, als auch das kleine Mädchen sehen zu mir hoch.

Oh wow.

Seine ozeanblauen Augen fallen sofort auf und geben mir das Gefühl, dass sie bis in meine Seele starren können, was mir eine Gänsehaut verpasst. Ich schlucke schwer. Die Sonne, die durch die Fensterfront scheint, lässt sie leicht funkeln und scheiße, ich glaube ich habe noch nie so schöne Augen gesehen.

"Hi. Du bist doch der Griesgram von letztens, oder?"

Seine Worte reißen mich aus meiner Bewunderung seiner Augen und meine eigenen wandern über ihn, zu dem kleinen Mädchen und wieder zurück. Die beiden haben eine enorme Ausstrahlung, die mich ehrlich gesagt etwas einschüchtert. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass mir mein Verhalten von letztens unangenehm ist.

Im dunklen mit ihm zu reden, war definitiv einfacher.

Ich räuspere mich und nicke leicht. "Scheint so."

Ein verschmitztes Grinsen bildet sich auf den Lippen des Braunhaarigen und seine Augen wandern flüchtig über meinen Körper, ehe er mir wieder tief in die Augen schaut.

Schnell wende ich den Blick ab.

"Waffeln und Kakao sind für die junge Dame?", stelle ich sicher und das heftige Nicken des Mädchens lässt mich schmunzeln. Ihre ebenso blauen Augen, die genauso fesselnd wie die des älteren sind, leuchten durch die dichten Wimpern, bei dem Anblick, der sich ihr bietet. Glücklich kräuselt sich ihre Stupsnase.

Ich habe keine Ahnung, wie sie biologisch zueinanderstehen. Ob sie seine Tochter, Schwester oder vielleicht auch Cousine ist oder sonst was. Die Gene der Familie sind krass und ich wette, dass jeder in der Familie diese Schönheit besitzt.

Schlussendlich stelle ich auch den Kaffee ab.

"Lasst es euch schmecken."

Ich riskiere einen Blick in seine Richtung und kann mich nur schwer von seinen Augen losreißen. Doch sobald das geschafft ist, eile ich schnell davon.

Heilige Scheiße.

~♡~

Hello! :)

Ich bin immer noch beim hochladen so nervös, dass ich gar nicht weiß, was ich hier groß sagen soll haha oh no

Aber hey, der mysteriöse Typ ist wieder da. Wer hätte gedacht, dass das so schnell geht xD

I'm not the biggest fan of this chapter, ich hoffe es war nicht all zu schlimm zum Lesen heh...
Wie immer sind Feedback und Kritik willkommen hier c:

See you soon.
Loads of love xx

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