Kapitel 9

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"Wo bleiben die denn...?" murmelte ich. Ich lag nun bereits längere Zeit gelangweilt in meinem Zimmer und warf lustlos einen Stein immer wieder gegen die Felswand, woraufhin dieser zurückfiel und ich den Prozess wiederholte. Ich wollte meinen Eltern endlich vom Ausflug erzählen, hatte aber eben nicht die Gelegenheit dazu. Sollte ich mir Sorgen machen? Seufzend stand ich auf und trottete vor meine Höhle, um nach ihnen Ausschau zu halten. Doch es fehlte von ihnen jede Spur. Allmählich begann mir wieder langweilig zu werden. Doch nun kam mir eine Idee. Wenn sie sowieso weg waren, konnte ich in der Zwischenzeit mit Lea etwas unternehmen oder
zum nahegelegenen See gehen, um dort meinen Gedanken nachzugehen. Meistens konnten andere nicht wirklich nachvollziehen, was mich am Nachdenken und alleine sein so faszinierte, doch ich fand es einfach für mich extrem entspannend. Ich fühlte mich in großen Gruppen ehrlich gesagt auch viel zu unwohl. Ich hatte auch keine Ahnung, ob das ganze eventuell mit meinem Autismus zusammenhing, doch das konnte ich mir nicht vorstellen, da das
in meine Augen vielmehr mit Charakter zusammenhing. Ich stand also auf, streckte mich einmal ausgiebig, da meine Glieder vom vielen Liegen nun etwas schmerzten, und machte mich sogleich auf den Weg.

Bald war ich bei Lea' s Höhle  angekommen, jedoch war sie nicht zuhause. Also entschied ich mich dazu, doch zu dem See zu laufen. Ich ging also zum Ufer des Sees, legte mich hin und beobachtete mein Spiegelbild im Wasser, während ich mich langsam wieder in meine Gedankenwelt vertiefte. Während ich so über die verschiedensten Themen nachdachte, kam mir wieder die Idee, zu überlegen, was ich gegen Sam's Aktionen machen konnte. Mich so zu tyrannisieren konnte man nur, wenn man stärker als ich war, was eigentlich nicht wirklich der Fall war. Ich war mir eigentlich sicher, dass ich trotz meines Typnachteils eine Chance gegen Sam haben könnte, doch da er immer mit seiner Gruppe unterwegs war, traute ich mich nie, mich gegen sie durchzusetzen. Was wäre aber, wenn ich mich entwickeln würde? Es würde so viele Vorteile für mich bringen! Nicht nur dass ich somit um einiges stärker werden würde, sondern auch, dass ich mit einer Entwicklung meinen Namen ändern könnte, der zu den entwickelten Pokemon passte. Eigentlich hatte ich nichts gegen meinen Namen, nur war es immer etwas komisch gewesen sich als Evoli mit Evo vorzustellen und Sam hatte über meinen Namen sowieso immer etwas zu Lachen. Doch wenn ich mich entwickeln würde....zu was wäre das? Es gab so viele Möglichkeiten....Aquana, Flamara, Blitza, Psiana, Nachtara, Folipurba, Glaziola und Feelinara, wobei ich Feelinara definitiv weglassen würde, weil ein männliches Feelinara nun auch etwas lachhaft wäre.

"Ääähm...Hallo?" Eine mir bekannte Stimme riss mich aus dem Gedanken. Zu meiner Überraschung war es das Geckarbor, welches nun vor mir stand. "Was machst du hier?" wollte er sogleich wissen. "Nur ein bisschen Nachdenken..." murmelte ich leise. Das Geckarbor kam nun näher und setzte sich neben mich ans Ufer, während er einen Stein vom Boden aufhob und diesen anschließend ins Wasser warf.
Wir saßen nun schweigend neneneinander und keiner von uns beiden schien zu wissen, womit man ein Gesprächsthema anfangen kann. "Über was denn?" fragte er anschließend, während er mich kurz ansah. "Über alles mögliche...." antwortete ich knapp. "Hast du etwa noch nie über alles mögliche nachgedacht?"
"Doch, natürlich! Kann ich verstehen....." kurze Zeit herrschte wieder Stille und ich sah durchgehend betrübt in mein Spiegelbild, während ich in der Spiegung auch erkennen konnte, dass er mich ständig ansah. Und plötzlich fing er an, mich zu fragen. "Sag mal....Geht das mit Sam eigentlich klar und er macht nur hin-und wieder solche Späße oder fühlst du dich wirklich gestört oder niedergeschlagen von ihm?"

Ich hätte irgendwie erahnen können, dass er mit diesem Thema kam. Ich mochte es, ab und zu darüber nachzudenken, darauf aber direkt angesprochen zu werden, war etwas erdrückend. Zudem hatte ich im Moment wirklich wenig Lust, mit ihm darüber zu reden. Ich sah ihn also etwas wütend an und meinte dann etwas lauter:"Was geht dich das eigentlich an!?" Überrascht von meiner eigenen Reaktion versuchte ich mich zurückzuhalten. Dass ich nun plötzlich komplett anders als gewöhnlich antwortete, überraschte mich selbst sogar. Auch er schien sichtlich überrascht mit dieser Reaktion zu sein, weshalb er mich erstmals überrascht ansah und dann meinte:" Schon gut...hab ja nur gefragt..."
Eine Weile saßen wir noch da, während wir keine Wörter tauschten. Wir beide saßen einfach da und starrten über das Wasser. Dann aber erhob er sich langsam und meinte:" Na dann bis später..." mit diesen Worten kehrte er mir den Rücken zu und verschwand bald hinter dem nächsten Busch. Ich musste etwas seufzen. Eigentlich wollte er mir doch nur helfen, oder?

Nach kurzem Herumsitzen rappelte nun auch ich mich auf meine Pfoten, streckte mich einmal ausgiebig und ging wieder Richtung Höhle. Und tatsächlich konnte ich bereits von der Ferne den Geruch meiner Eltern wahrnehmen, auch wenn mein Gespür als Evoli nicht so besonders gut war. Ich beschleunigte meinen Schritt etwas und wenige Momente später stand ich dann vor meiner Höhle und meinen Eltern, die sofort erleichtert aufatmeten, als sie mich sahen. "Wo warst du denn!? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!" meinte meine Mutter sofort, während sie langsam auf mich zuging, dennoch mit einem verständnisvollen und lieblichen Lächeln, wie es für ein Feelinara wie ihr üblich war. "Dieselbe Frage wollte ich gerade stellen! Als ich aufwachte, war keiner von euch da, also bin ich zum See gegangen" meinte ich. Mein Vater sagte daraufhin:" Naja, jedenfalls schön, dass es dir gut geht...wir haben uns echt Sorgen gemacht!"
Irgendwie kam in mir der Verdacht hoch, dass mein Vater vom Thema ablenken wollte, da ich eigentlich eine gute Begründung für ihre Anwesenheit erwartet hatte. Also fragte ich erneut nach:" Okay, ich werde ab sofort nicht mehr weggehen, wenn ihr nicht da seid, aber wo seid ihr denn gewesen? Was habt ihr so lange gemacht?"
Sofort ging meine Mutter, fast schon panisch dazwischen:" Ääähm, das muss dich nicht interessieren. Auch wir haben noch ein Privatleben, Schätzchen" meinte sie mit einem sanften Lächeln. Dass sie mir nicht sagen wollten, wo sie waren, ärgerte und verwirrte mich zwar, aber diese Antwort musste ich wohl so hinnehmen. Und dennoch fragte ich mich, was für meine Eltern so wichtig sein konnte, dass man es mir verschwieg............

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