03 I Gedanken

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Immer noch etwas geschockt saß Elena auf einem kleinen Hügel. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, wieso sie hier war, geschweige denn, wie sie den Bewohnern helfen sollte. Nichts unterschied sie von anderen Leuten, im Gegenteil, sie fiel niemandem auf. 

Sicher war ihr Leben nie so gewesen, wie sie es sich erhofft hatte, doch trotzdem war sie standhaft geblieben, hatte nie aufgegeben. Es gab immer Personen in ihrem Leben, für die es sich gelohnt hatte, bis zum Ende zu kämpfen, nie aufzugeben. Wen kannte sie hier? Ihre Familie war weit weg. 

"Hallo Elena, du sitzt schon viel zu lange hier oben", sagte eine Stimme leise hinter ihr. 
Das Mädchen drehte sich um. Vor ihr stand Luna. Ihr altes Kleid hatte sie durch ein lavendelfarbiges ersetzt und ihre Haaren waren nach oben gebunden. 

"Ich kenne eure Zeitrechnung hier nicht", meinte die Angesprochene und biss sich auf die Unterlippe. 
"Dir gefällt es hier nicht", schlussfolgerte die Fee. 
Elena fuhr herum. 
"Das habe ich nicht mit einer Silbe erwähnt", fauchte sie. War es möglich, dass jemand ihre Gedanken gelesen hatte? 

"Ich weiß, wie du dich fühlst", erklärte Luna weiter, ohne auf die Aussage einzugehen, "Alleine zu sein, ohne einen Anhaltspunkt ist ziemlich verzweifelnd."
Der verbissene Gesichtsausdruck des Mädchens entspannte sich langsam. 
"Wirklich? Was ist dir denn passiert?"

"Das Gleiche, wie dir. Auch ich bin keine Fee von Anemo. Mein Zuhause liegt jenseits der großen Berge, die du da siehst." 
Luna zeigte mit ihrem Finger geradeaus auf vier, riesige Felsen. Vereinzelnd lag etwas Graues, undefinierbares auf dem Stein. Über den Spitzen hinaus zog sich eine dunkle Gewitterwolke, aus der manchmal Blitze hervorschimmerten. 

"Wieso bist du hier?", stellte Elena die Frage. 
"Das ist eine lange Geschichte. Ich wollte nur nicht, dass du dich alleine fühlst, deshalb habe ich dir die meine Vergangenheit erzählt, doch mehr musst du nicht wissen. Hast du vielleicht Hunger?", fragte Luna. 

Das Mädchen schluckte kurz, ehe sie nickte. Die Fee ging zu ihr hin und reichte ihr die Hand. Elena nahm diese dankend an und zog sich an ihr nach oben. 
"Weißt du, nicht alles ist aussichtslos, selbst wenn es so scheint. Nichts ist gewiss oder wahr, wenn du es nicht selbst glaubst."
Leise lächelte Luna. 

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"Was ist das?"
"Das ist ein Hauptgericht von uns. Viele Feen essen das hier", erklärte ihr Luna. 

Elena saß am Tisch und rührte eine dickflüssige Suppe um. In ihr schwamm Gemüse und noch viele andere Sachen, die sie nicht klar definieren konnte. 
"Es sieht schlimmer aus, als es eigentlich ist", ermutigte sie die Fee. 

Kurz blickte das Mädchen auf. Luna stand hinter einen großen Tresen und schaute ihr etwas amüsiert zu. Vielleicht benahm sie sich auch etwas kindisch, überlegte sie sich. 
Etwas entschlossener nahm sie einen großen Löffel und führte ihn zum Mund. 

Ein regelrechtes Geschmackschaos überkam sie. Zum einen schmeckte es nach Fisch und zum anderen nach Zucchini. Sie hielt sich die Hand vor Mund und schluckte ein paar Mal. Es schmeckte anders, aber man konnte es essen. 

Das Mädchen sah zu der Fee auf, die sie erwartungsvoll ansah. 
"Es schmeckt wirklich lecker", lobte Elena. 
Nach mehreren Bissen schmeckte es auch deutlich besser und sie hatte das Gefühl sich daran zu gewöhnen, auch wenn ein fader Beigeschmack am Schluss auftrat. 

"Danke, dass freut mich", meinte Luna lächelnd. 
"Willst du heute Abend mitkommen? Hier unten wird ein Fest geplant. Sie sind wirklich sehr amüsant. Man kommt mit Feen ins Gespräch, die man vorher nur vom Sehen kannte. Ist dort wirklich magisch, vertrau mir, es wird dich aufmuntern."

Elena legte den Kopf schief und dachte nach. Wollte sie mit anderen Geschöpfen um die Wette springen, so als sei nichts? So als wäre sie noch Zuhause?  Das einzige, was sie wollte war nach Hause. Sie wollte alleine mit den Eindrücken sein. Alleine mit ihren Gedanken. 

"Ich-" Ihre Stimme brach. Sie spürte, wie sich Tränen anbahnten. Bitte nicht jetzt losheulen, bitte, flehte sie stumm. 
"Ich kann nicht mitkommen, t-tut mir leid", brachte sie halbwegs glaubwürdig hervor, zumindest hoffte sie es, dass es so rüber kam. 

"Nicht schlimm, dann bleib einfach hier." 
Weg kann ich ja eh nicht, fügte Elena still hinzu. 
"Bist du dir wirklich sicher, dass du nicht doch mitwillst? Es ist echt schön dort", versuchte Luna nochmal. Den letzten Satz hatte sie etwas zu voreilig gesagt. 

"Was bringt es mich, als Ausstehende da hinzugehen?"
"Wenn man das jetzt einmal normal betrachtet, könntest du neue Freundschaften knüpfen", fing Luna an. 
"Und was ist, wenn man es nicht normal betrachtet?", fragte Elena. 

"Dann erwartet dich jede Menge Spaß. Zum Beispiel musst du unbedingt einmal von den Kernen der Limbina probieren. Die sind echt lecker", meinte Luna gedankenverloren und suchte etwas aus einer alten Kiste heraus. 

Elena zog beide Augenbraue hoch. 
"Du willst mich doch jetzt hoffentlich nicht überreden da hinzugehen?", fragte sie, obwohl sie die Antwort schon längst kannte. Luna verdrehte kurz die Augen, ehe sie kurz antwortete: 
"Wonach sieht es denn aus?"

"Und was ist, wenn es mir nicht gefällt?", stellte sie die Aussage infrage. 
Wie ein kleines Kind, ging es ihr durch den Kopf. 
"Dann kannst du ja noch immer zurückgehen. Ella, jetzt hör mir mal zu, egal wie doll du es dir wünscht Zuhause sein, du bist es nicht. Versuch doch einfach das Beste aus der Situation zu machen!", ermahnte sie die Fee. 

"Wie hast du mich gerade genannt?"
Luna blickte auf, warf sich einen Umhang um und hielt einen anderen dem Mädchen hin. 
"Ich habe einen neuen Spitznamen für dich entdeckt", meinte sie nur schulterzuckend. 

Bei dieser Antwort musste die Angesprochene leise kichern. Das war ja auch echt so süß. 
"Na gut, überredet."
Auch Luna musste Grinsen und half ihr beim Anziehen des Umhangs. 

"Dann lass uns einmal losgehen, die anderen warten sicher schon und freuen sicher dich kennenzulernen."

Elena wurde bei dem Gedanken mulmig, vor so vielen Leuten zu stehen. Konnte es schlimmer werden, fragte sie sich. Aber sie musste Mut bewahren, sicher kam sie bald hier weg. Sie straffte ihre Schultern und folgte dem geflügelten Wesen hinterher. 


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