Laß er ein Buch, erschienen die einzelnen Szenen und Bilder direkt vor seinem inneren Auge.

Er sah sie vor sich. Ganz klar, lebendig und voller Details.

Oft kam es ihm vor, als würde er sich einen Film oder eine Serie ansehen, doch das tat er nicht. Er laß bloß ein Buch.

War es ein Fluch oder doch eher ein Segen?

Diese Frage konnte er sich, egal wie angestrengt und häufig er über sie nachdachte.

Sie war ein Segen, schließlich konnte nicht jeder von sich behaupten, sich ohne große Anstrengungen alles ganz genau bildlich vorstellen zu können. Schließlich gab es für ihn nichts Schöneres, als sich in fremden Welten zu verlieren und die spannendsten und zauberhaftesten Abenteuer zu erleben.

Doch auch war sie ein Fluch, wo er sich durch diese Gabe doch so sehr von anderen unterschied. Wo er so doch nicht nur die magischen, schönen Momente in seinen Büchern, sondern auch die blutigen, grauenvollen und ekelerregenden, die ihm nicht selten Alpträume bereiteten, immer wieder ganz klar vor sich sah.

Also was war es nun? Fluch, Segen oder vielleicht auch etwas vollkommen anderes?

Im gegensatz zu den Bildern in seinem Kopf, wenn er etwas laß, war die Antwort alles andere als klar oder auch nur genau.