Ihm war es Zuwider in der Luft zu fliegen. Es war einfach etwas komplett Unnatürliches und mehr als bloß ein Bisschen gefährlich.

Dieses verdammte Höllenteil wurde von einem verdammten Menschen zusammengeschraubt und sogar geflogen! Das konnte gar nicht sicher sein und er verstand auch nicht, wie die anderen Passagiere hier alle so ruhig sitzen konnten, wo sie doch alle wissen mussten, dass es nicht allzu unwahrscheinlich war, dass sie abstürzten und dann alle tot, verkohlt und zermatscht am Boden liegen würden.

Seine Eltern hatten bereits vor Wochen angefangen, ihm einzureden, dass ein Flugzeugabsturz ziemlich unwahrscheinlich war. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario eintrat, lag bei einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 188.364. Er kannte die Zahl mittlerweile auswendig, so oft hatte er sie in den letzten Tagen immer wieder aufs Neue gegoogelt, trotzdem aber wollte die Angst nicht der Vernunft weichen.

Auch könnte er sich wieder eines dieser verblödeten Argumenten vor Augen halten, die er in letzter Zeit wieder und wieder gehört oder gelesen hatte. ,,Ach, vor Autos hast du doch auch keine Angst, dabei sind Autounfälle tausendmal häufiger und wahrscheinlicher als das Abstürzen eines Flugzeuges!", konnte er jetzt beispielsweise die Stimme seines Vaters in seinem Kopf widerhallen hören.

Aber das stimmte nicht ganz, denn fast jeder Mensch besaß ein Auto oder sogar gleich mehrere, dafür besaßen aber die Wenigsten ein eigenes Flugzeug. Und bei dieser geringen Anzahl an Leuten, die eines hatten, stürzten die Dinger trotzdem regelmäßig ab! Würde man also davon ausgehen, dass jeder Auto und Flugzeug hätte und es auch in etwas gleich oft nutzen würde, wären es auch in etwa gleich viele Unfälle und bestimmt auch Tote.

Er spürte, wie die Panik mit jedem Gedankengang mehr anwuchs und sich Luft machen wollte. Das war definitiv nicht die beste Methode, sich beruhigen zu wollen, doch er konnte sich einfach nicht davon abhalten.

Sie würden alle sterben, da war er sich vollkommen sicher. Es ging gar nicht anders.