Heimgesucht

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„Manchmal hör ich Stimmen. Sie rufen meinen Namen, sie lachen, sie weinen, sie schreien. Wenn ich nachts beim Einschlafen liege, höre ich sie aus dem Spalt zwischen meinem Bett und der Wand, wenn ich in der Dusche stehe, höre ich sie aus den Wänden und dem Abfluss. Wenn ich zur Busstation gehe, höre ich sie rings um mich. Sie sind überall. Sie reden mit mir. Sie reden über mich. Sie lachen mich aus. Doch wenn ich ihnen antworte, sind sie still. 

Manchmal sehe ich Gestalten. Sie gehen neben mir, vor mir, hinter mir. Sie verfolgen mich. Ich sehe sie in den Augenwinkeln, sehe, wie sie ganz schnell an mir vorbei huschen, sehe, wie sie mir entgegen gelaufen kommen, spüre, dass sie mir hinterher laufen. Doch wenn ich genauer hinschaue, sind sie weg. Mal sehe ich nur ein Paar Beine in schwarzer Hose, mal sehe ich eine dunkle Silhouette ohne Gesicht, mal sehe ich nur eine Armbewegung. Doch sie sind überall. Sie sind immer da.

Manchmal spüre ich etwas. Etwas berührt mich im Gesicht, wenn ich die Augen geschlossen habe, lange kalte Finger streifen meine Stirn, meine Wangen, meinen Mund. Jemand greift mir in den Nacken, ein fester Griff, meine Haare werden gepackt und mein Kopf wird nach hinten gezogen. Hände legen sich um meine Taille, packen zu, schnüren mir die Luft ab. Doch sehen tu ich nichts.

Ich bin nie allein. Immer ist etwas da. Jemand. Eine gewisse Atmosphäre, eine Aura, ein Gefühl.
Ich werde heimgesucht.

-geschrieben:
12.6.2021

-veröffentlicht:
16.6.2021
21:26 Uhr

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