Apollo und Hyacinth

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,,Lass die Finger von ihm!"

Wütend starrte Apollo den Gott des Windes an. Zephyros blickte ebenso wütend zurück.
,,Er gehört mir!", fauchte Apollo erneut. Dann drehte er sich um und ließ Zephyros mit dieser ziemlich eindeutigen Drohung stehen. Wütend ballte dieser die Fäuste. Um nichts in der Welt würde er Hyacinth Apollo überlassen. Um nichts in der Welt.
Er drehte sich um und verließ mit schnellen Schritten den Olymp; in seiner eigenen, düsteren Mission.

Apollo fühlte sich, wie von Eros Pfeil der Liebe getroffen. Eigentlich war er nach Sparta gekommen, um Ares zu finden. Statt ihm hatte er allerdings jemand ganz anderen gefunden.
Er blickte zu dem drahtigem, dunkelhaarigen jungen Mann herüber, der dort drüben Diskusswerfen übte; eine Disziplin die für die Spartaner typisch war. Vorsichtig näherte er sich. Der Mann hob gerade seinen Diskuss auf und warf ihn erneut. Genau in Apollos Richtung.
Der Gott sah den Diskuss, der auf ihn zuflog und fing ihn mit einer gekonnten Geste auf.
,,Guter Wurf", kommentierte er.
,,Danke", erwiederte der Jüngling. ,,Wer seit ihr?"
,,Ich bin der Gott Apollo", sagte dieser mit sanfter Stimme. ,,Und wer seit ihr?"
Der Jüngling blinzelte einmal, bevor er antwortete.
,,Hyacinth."

Hyacinth hob den Diskuss vom Boden auf und rannte los. ,,Komm, Apollo!"
Apollo folgte ihm. Hyacinth warf ihm den Diskuss zu. Apollo warf. Hyacinth fing ihn und warf zurück.
Das Spiel wiederholte sich. Dabei entfernten sie sich mehr und mehr vom Trainingsplatz. Sie liefen direkt am Rande eines Waldes.

Eros beobachtete, wie Apollo den Jüngling verliebt musterte. Das würde gut werden. Er hatte nicht vergessen, wie Apollo vor einiger Zeit über ihn hergezogen hatte. Eros hatte dafür Rache geschworen.
Kurz überlegte er. Er hatte Apollo schon mit der Schönen Daphne, die seine Liebe nicht erwiedert hatte gestraft. Aber was war denn schon dabei?
Ein kleiner Scherz konnte schon nicht Schaden. Eros legte an und schoss einen seiner goldenen Pfeile ab. Er traf Zephyros, den Gott des Westwindes.

Apollo und Hyacinth rannten weiter, vertieft in ihr Spiel.
Zephyros ließ sich über den beiden auf einem Baum nieder und beobachtete sie beide.
Wenn ich ihn nicht haben kann, soll ihn keiner haben.
Dann hob er sie Hand.

Apollo hatte sehr schnell mitbekommen, dass nicht nur er Hyacinth nachstelle. Auch der Westwind Zephyros beobachtete ihn, wann immer ihm sich die Gelegenheit dazu bot.
Er wollte ihn zur Rede stellen. Er wollte ihn verfluchen; einfach alles tun, damit Hyacinth nur ihm allein gehörte.
,,Er ist meiner", fauchte Apollo den Westwind an.
,,Ich weiß nicht, wovon du redest", gab dieser kühl zurück.
,,Du weißt es schon" , zischte Apollo und packte Zephyros am Kragen. ,,Lass uns einfach allein, verstanden?"

Dieses Mal würde Zephyros die Beiden allein lassen. Nur nicht so, wie Apollo es wollte.

Apollo warf den Diskuss und war sich vollkommen sicher, dass Hyacinth ihn fangen würde.
Er war sich sicher.
Der Diskuss drehte eine Kurve, die ganz und gar untypisch war. Doch das war nicht das Problem.
Das Problem war, dass Hyacinth den Diskuss so nicht fangen konnte und er ihn ungebremst, mit dem ganzen Schwung von Apollos Wurf, an die Schläfe bekam.

Hyacinth brach sofort zusammen. Das Gras um seinen Kopf herum färbte sich rot vor Blut.
Apollo schrie auf und war mit wenigen Schritten bei seinem Freund.
Er rief seine göttlichen Heilkräfte und versuchte Hyacinth zu heilen.
Doch es war zu spät.
Hyacinth war schon tot gewesen, kaum hatte der Diskuss seine Schläfe berührt.
Apollo schrie und weinte seine Trauer hinaus, während er über Hyacinths totem Körper kniete.
Er war fassungslos über diesen Verlust und war sich im gleichen Gedanken sicher, daß dieser Unfall gar keiner war.
Im gleichem Atemzug hörte er etwas über ihm Rascheln.
Er drehte den Kopf und sah Zephyros davonfliegen.
Natürlich, er hatte den Diskuss gelenkt. Apollo wollte ihm nach, doch es würde keinen Sinn machen. Es machte alles keinen Sinn.

Vorsichtig zog Apollo Hyacinths Körper in seine Arme. Er wollte etwas tun, damit er sich immer an ihn erinnerte. Damit alle sich immer an ihn erinnerten.
Apollo nutze seine göttlichen Kräfte und ließ Hyacinths Körper zu Boden sinken. Aus dessen Armen wurden Blätter und aus seinen lockigen Haaren wurden Blüten.
Als die Verwandlung vollkommen war, war aus Hyacinth eine wunderschöne Blume geworden, deren Geruch Apollo tief einzog.

,,Von nun an", sagte er. ,,Soll diese Blume überall zu finden sein. Sie soll in den schönsten Farben blühen und die Menschen immer an den erinnern, den ich verloren habe."

Apollo schluckte schwer.

,,Ihr Name soll Hyazinthe sein."

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