Kiss me

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Als ich aufwachte wusste ich zuerst nicht, wo ich war. Ich lag in einem weichen Doppelbett mit plüschiger pinker Bettdecke. Es dauerte einen Moment, bis ich merkte, dass ich unter Wasser war und statt meinen Beinen einen Fischschwanz hatte. Kaum zu glauben, aber ich hatte tatsächlich einen Augenblick vergessen, dass ich ein völlig abnormer Fischfreak war, wobei…ganz so seltsam kam ich mir mittlerweile gar nicht mehr vor. Es wirkte irgendwie so natürlich hier in der Stadt im Ozean, wo eben alle einen schuppigen Schwanz hatten und halb Fisch waren.

Ich stand auf und streckte mich. Naja, eigentlich stand ich ja nicht richtig auf, schließlich konnte ich nicht stehen, aber das Wort aufschwimmen gab es ja wohl nicht.

Ich trug das dunkelgrüne Nachthemd, das Nalina mir gestern Abend vor dem Schlafengehen gegeben hatte. Es war aus demselben dünnen, flatterigen Stoff, wie alle Meermenschenklamotten.

Ich zog meine Sachen von gestern wieder an. Der raue Stoff meines Abercrombiepullovers fühlte sich unangenehm auf der Haut an, besonders weil er so vollgesogen mit Meerwasser war. Ich musste wirklich dringend mit Serena ein paar Sachen aus dem Stoff kaufen, den hier alle hatten. Diese fliegenden Oberteile wären sicher auf über der Erde der Renner.

Ich schwamm nach unten in die Küche und sah, dass die anderen schon auf waren. Catalie saß am Tisch und aß etwas, das wie Müsli aussah. Etienne deckte den Tisch und Nalina packte Essen in eine pinke Dose mit einem Clownfisch drauf.

Vielleicht ist das ja Cathys Essensdose für den Kindergarten, dachte ich.

Es kam mir komisch vor, weil alles so normal wirkte. Genauso könnte es auch in der Menschenwelt morgens sein. Ich kam irgendwie immer noch nicht darüber hinweg, dass Meermenschen ein total normales Leben führten und nicht den ganzen Tag Fischer in die Irre führten, bis diese auf Grund liefen.

Guten Morgen, Louisa. Begrüßte mich Etienne freundlich und Cathy ließ sofort ihr Müsli stehen, flitzte zu mir und umarmte mich, als sie mich bemerkte.

Hallo Loua! Sagte sie und grinste mich niedlich an. Die kleine war einfach goldig. Heute trug sie ein rosa Oberteil mit pinken Schleifchen und eine kleine Prinzessinnenkrone auf dem Kopf.

Hallo meine kleine Prinzessin. Sagte ich. Sie lachte nur noch breiter.

Komm, Essen. Befahl sie und ich ließ mich bereitwillig hinter ihr her zum Tisch ziehen.

Catalie wollte unbedingt schon früher mit dem Essen anfangen. Sie muss auch gleich los zum Kindergarten. Wie hast du geschlafen? Hier ist dein Frühstück. Er stellte eine Schale vor mir auf den Tisch, in der das gleiche war, wie bei Cathy.

Ich hab geschlafen wie ein Stein. Das Bett war total bequem und ich hatte völlig vergessen, dass ich unter Wasser bin. Sagte ich und probierte das Müsli. Es schmeckte köstlich. Viel besser als das Zeug, dass wir immer zu Hause hatten. Das war nämlich jedes Mal entweder pappig oder aufgeweicht.

Wie schön, sagte Nalina und lächelte mich an. Du kannst jederzeit wiederkommen und hier übernachten oder so. Die Menschenwelt ist sicher manchmal sehr stressig.

Ich freute mich total über das liebe Angebot und wusste schon jetzt, dass ich es auf jeden Fall annehmen würde. Bei mir zu Hause war immer nur mein Dad und der war ein arbeitswütiger Kaffeejunkie, also nicht unbedingt der Traumvater. Wir hatten einfach nicht so wirklich das gute Vater-Tochter-Verhältnis. Die Unterwasserwelt kam mir schon jetzt wie ein friedlicher Rückzugsort vor, zu dem ich fliehen konnte, wenn mir mal wieder alles über den Kopf wuchs.

Natürlich komme ich wieder. Es ist einfach klasse, dass ich euch alle kennengelernt habe. Sagte ich und sah Nalina, Etienne und Catalie an.

Wir müssen los Cathy. Sag Louisa tschüss und komm. Wir sind schon ziemlich spät dran. Cathy schien nicht besonders glücklich zu sein, als ihr Vater das sagte. Sie schwamm zu mir rüber und umklammerte mich mit ihren kurzen Ärmchen.

Lou soll mitkommen. Befahl Catalie und ihre dunkelbraunen Schokoladenaugen leuchteten. Dabei nickte sie ununterbrochen, als könnte sie ihre Eltern so zu einem Ja bewegen. Ich musste lachen und Cathy lachte einfach mit, obwohl sie nicht wusste worum es ging. Wieso konnte ich eigentlich nicht so eine süße kleine Schwester haben?

Das geht nicht Cathy. Sagte ich und sprach schnell weiter, als ich sah, dass sie kurz vorm losheulen war. Ich muss wieder zurück nach Hause, aber ich komme bald wieder. Vielleicht kann ich dich dann ja mal im Kindergarten besuchen.

Damit gab sich die Kleine dann zufrieden und schwamm zu ihrem Vater, nachdem sie mich nochmal umarmt hatte. Zum Abschied nahm mich auch Etienne noch kurz in die Arme und dann waren Nalina und ich allein.

Aiden müsste gleich kommen. sagte Nalina, als wir nach dem Frühstück ihm Wohnzimmer auf den bequemen großen Kissen saßen. Genau in dem Moment hörte ich ein Geräusch. Es war eine kurze Melodie, die aus fünf Tönen bestand. Wäre Nalina nicht aufgestanden und zur Tür geschwommen hätte ich nicht bemerkt, dass es die Klingel war. Es hatte einfach so fremdartig und untürklingelhaft geklungen. Wow, was für ein komisches Wort. Ich sollte mich wirklich langsam daran gewöhnen, dass in dieser Welt einiges anders war.

Als Aiden reinkam merkte ich zum tausendsten Mal, dass er einfach zum Anbeißen aussah. Unter seinem dunklen Shirt zeichnete sich deutlich sein durchtrainierter Körper ab und mit seinen ganz verstrubelten Haaren sah er und total süß aus.

Guten Morgen, Lou. Sagte er und umarmte mich. Mein Herz begann sofort wieder schneller zu schlagen, als er mich berührte.

Hi. Sagte ich etwas einfallslos und war mir sicher, dass mein Kopf mal wieder so rot, wie eine Signalboje war. Zum Glück schien er das nicht zu bemerken.

Wollen wir los? Fragte er und ich nickte. Ich wollte zwar eigentlich nicht nach Hause, aber die Aussicht den ganzen Weg zurück alleine mit Aiden zu sein beflügelte mich.

Bis ganz bald, Louisa. Es war so schön dich kennenzulernen. Sagte Nalina zum Abschied und umarmte mich. Sie war einfach so lieb.

Wir sehen uns wieder. Sagte ich und hoffte, dass das tatsächlich bald sein würde.

Aiden und ich schwammen ein ganzes Stück über Antigua und seinen Bewohnern. Der Blick über die Stadt war einfach phänomenal. Alles war so bunt und überall schwammen Meermenschen und Fische in allen Farben und Größen herum. Meine Stadt kam mir dagegen einfach nur langweilig und öde vor.

Wir schwammen schnell und hatten so schon nach zwanzig Minuten die Stadt hinter uns gelassen und drangen in die Weiten des Ozeans vor. So erschien es mir zumindest. Es dauerte nicht lange, da war um uns herum nur noch Wasser und Sand. Hin und wieder ein paar kleinere Korallenriffe oder ein Fischschwarm, aber von der unglaublichen Artenvielfalt des Meeres war nichts mehr zu sehen. Prinzip ist das Meer wie die Wüste, nur halt ein bisschen nasser. Größtenteils irgendwie öde und teilweise Oasen in denen das Leben pulsierte.

Wir schwiegen und obwohl es nicht unbedingt unangenehm war mit Aiden zu schweige hätte ich gerne etwas gesagt. Ich überlegte fieberhaft, was ich fragen könnte.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Meermenschen und Halbmeermenschen? Das war eine Frage, die mich schon eine Weile beschäftigte. Schließlich verwandelte Aidens Fischschwanz sich an Land auch in Beine. Sonst hätte er ja keine Kleidung in dem Felsenversteck gehabt.

Wir können uns verwandeln, sodass wir wie Menschen aussehen, aber wir sind nicht wie sie, auch wenn wir an Land zwei Beine haben. Meermenschen brauchen den Kontakt zu Salzwasser, das ist wie Sauerstoff für Menschen. Wir können über Wasser atmen wie ein Mensch, aber halten das nicht lange durch. Man wird schnell kurzatmig und erschöpft. Außerdem ist es furchtbar schwierig auf zwei Beinen zu gehen. Das ganze koordinieren und man muss ununterbrochen darauf achten nicht hinzufallen, oder wie eine Ente zu watscheln.

Ich musste lachen und verschluckte mich fast am Salzwasser. Der Gedanke, dass Aiden durch die Stadt lief und versuchte nicht wie eine Ente zu gehen war einfach urkomisch.

Bei Halbmeermenschen ist das aber anders. Ich habe mein ganzes Leben an Land gelebt und hatte damit nie Probleme.

Du bist eine Mischung aus beidem, deshalb bist du in allem gut. Sagte er und grinste. Ich spürte, wie mein Gesicht wieder eine reife Tomate zu mimen begann.

Dann waren wir wieder eine Weile still und schwammen schnell und lautlos durchs Wasser. Es fiel mir leicht meinen Fischschwanz zu benutzen und ich konnte mühelos mit Aiden mithalten.

Wir sind gleich da. Sagte Aiden plötzlich und tatsächlich konnte ich in der Ferne schon die Korallenriffe vor der Küste sehen.

Das ging aber schnell. Ist der Weg nicht super weit? Fragte ich verwundert. Schließlich hatte ich gestern ewig dafür gebraucht. Gestern. War es wirklich erst einen Tag her, dass ich zu Hause war, von der Klippe gefallen bin um dann allein durch den Ozean zu irren? Es kam mir so viel länger vor.

So weit ist es nicht und Meermenschen schwimmen echt schnell, auch wenn man es im Wasser nicht so merkt, weil man keine Anhaltspunkte hat. Vermutlich bist du auf dem Weg nach Antigua einfach einen großen Umweg geschwommen.

Als wir die bunten Riffe erreichten waren wir plötzlich wieder von vielen Fischen umgeben. Aiden wurde langsamer und auch ich stoppte.

Wir müssen gleich vorsichtig sein. In dieser Gegend sind oft Taucher und wir dürfen nicht gesehen werden. Es ist denk ich besser, wenn wir uns hier verabschieden und du dann schnell außen um das Riff schwimmst und an Land gehst. Sagte Aiden.

Aber wir waren doch Freitag auch hier und keiner war da. Ich wollte nicht, dass er schon ging und schon gar nicht wollte ich alleine schwimmen.

Letztes Mal waren wir unter der Woche hier und eine ganze Ecke weiter Weg. Heute Sonntag und da muss man hier echt vorsichtig sein.

Ich stutzte.

Woher weißt du das eigentlich? Ist bei den Meermenschen der Kalender und so was nicht anders?

Ja schon, sagte er, aber sowas lernen wir in der Schule und von unseren Eltern. Inder Nähe von Menschen ist die Geheimhaltung immer das wichtigste. Das wird schon den Kleinen eingebläut.

Dann muss ich jetzt wohl los. Sagte ich und überlegte, ob ich ihn umarmen sollte, als er plötzlich ganz nah an mich heranschwamm und mich küsste. Nicht auf die Wange, wie gestern Abend, sondern direkt auf den Mund. Ich spürte seine kühlen Lippen auf meinen und dann erwiderte ich seinen Kuss ganz instinktiv. Es fühlte sich super an und die Schmetterlinge in meinem Bauch schienen eine wilde Party zu feiern.

Ich weiß, dass ich nicht so viel Erfahrung mit Küssen habe, aber ich möchte behaupten, dass Aiden der allerbeste Küsser der Welt ist. Sowohl an Land, als auch unter Wasser.

Aiden schlang die Arme um mich und ich vergrub meine Hände in seinem hellbraunen Haar und verstrubelte es noch mehr, als es ohnehin schon war. Ich vergaß völlig die Zeit und hätte am liebsten laut protestiert, als er sich irgendwann wieder von mir löste.

Du musst jetzt los, bevor uns ein Taucher sieht. Sagte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war irgendwie wie in einem kitschigen Film und gleichzeitig auch wieder nicht, weil es halt real war.

Treffen wir uns morgen wieder hier? Fragte er und mein Herz verwechselte sich mal wieder mit einem Marathonläufer, wenn es so weitermachte würde ich sicher bald einen Herzinfarkt bekommen.

Ich weiß nicht, ob mein Dad mich einfach wieder rauslässt. Ich komme sobald ich kann wieder nach Antigua, okay? Ich wollte ihm wirklich nicht vor den Kopf stoßen, aber bei meinem Vater musste man mit allem rechnen. Er wirkte einen Augenblick geknickt nickte dann aber.

Ich küsste ihn nochmal, aber diesmal nur kurz und schwamm dann davon. Ich drehte mich nach ein paar Sekunden nochmal um und sah wie Aiden mir hinterher schaute.

An derselben Stelle, wie beim ersten Mal ging ich an Land. Na gut, richtig elegant sah es nicht aus. Ich schaute erst nach, ob sich tatsächlich keiner auf diesem Strandabschnitt befand und schwamm dann an den Strand. Eine Welle erfasste mich und warf mich auf die Steine aus dem Wasser. Nach ein paar Sekunden verwandelte sich meine Schwanz in meine Menschenbeine. Einen Moment fühlte sich der kalte Wind auf meiner Haut komisch an aber dann war ich richtig erleichtert.

Ich stand auf und wankte einen Moment, aber dann hatte ich wieder festen Stand. Ich zog mein Oberteil so tief runter, wie es ging. Meine Hose hatte ich als Meerjungfrau nicht gebraucht, aber als Mensch kam ich mir komisch vor.

Jetzt konnte ich nur hoffen, dass auf dem Felsen noch meine Kleidung lag. Auf die Klippe zu klettern und dabei meinen Abercrombiepullover runterzuziehen war verdammt schwierig, aber nach einer Weile stand ich oben und schlotterte vor Kälte in meinem nassen Pulli. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich sah, dass meine Sachen noch genau da lagen, wo ich sie gestern liegen gelassen hatte.

Ich war noch nie so froh gewesen ein Handtuch zu haben. Ich trocknete mich ab und schlang mir dann mein Handtuch um die Hüften, sodass es wie ein Rock aussah. Naja, eigentlich nicht, aber zumindest besser als ohne. Mein Vater würde es wahrscheinlich nicht einmal bemerken, so hinterm-Mond, wie er mit seinem Modegeschmack war würde er mein Pinkes-Handtuch-und-grüner-Pulli-Outfit bestimmt für den allerneuesten Trend halten.

Ich nahm meine Tasche und kletterte vorsichtig auf den Strand zurück. Es war viel einfacher als raufklettern, weil ich mir nicht permanent Gedanken machen musste, dass jemand meinen Hintern sah.

Ich lief den Strand entlang und ging dann den Pier entlang bis zur Bushaltestelle. Die Leute sahen mich zwar etwas seltsam an, aber so schlimm sah ich ja nun auch wieder nicht aus. Außerdem kannte ich keinen von ihnen, also konnte es mir eigentlich auch egal sein.

In den fünfundzwanzig Minuten Busfahrt nach Hause machte ich mir Gedanken darüber, ob Aiden und ich jetzt mein Paar waren, weil wir uns geküsst hatten. Ich versuchte die ganze Zeit krampfhaft mich darauf zu konzentrieren, damit ich mich nicht verrückt machte wegen meinem Dad. Ich hatte keine Ahnung, was ich ihm erzählen sollte und definitiv keine Lust auf einen Riesenstreit mit ihm.

Shit, jetzt dachte ich ja doch darüber nach.

Vor unserem Haus stand ein Polizeiauto. Als ich das sah bekam ich einen dicken, fetten Kloß im Hals. Das würde ja sowas von riesengroßen Ärger geben. Ich blieb vor der Tür stehen und versuchte all meinen Mut zusammenzukratzen und hineinzugehen. Leichter gesagt als getan, wenn einem so ein Horror in Aussicht stand.

Plötzlich öffnete sich die Tür und mir stand ein verdutzter Polizist gegenüber.

„Äh, hallo.“ Stammelte ich etwas doof.

„Bist du Louisa Fisher?“ fragte der Wachtmeister und ich nickte beklommen.

„Na sie sich einer an“, Sagte mein Dad spöttisch „Da bist du ja wieder. Wo hast du dich denn rumgetrieben und wieso bist du so nass, wie ein begossener Pudel und was hast du da überhaupt an?“ Ich seufzte. Da konnte ich mich echt auf was gefasst machen.

„Es tut mir furchtbar leid, dass ich sie irrtümlich gerufen habe. Wir regeln das jetzt so. Meine Tochter ist ja glücklicherweise wieder aufgetaucht.“

Wie konnte sich mein Vater nur immer so verstellen und von einem Moment auf den anderen den liebenden und besorgten Vater spielen? Zumindest ersparte er mir so Ärger mit der Polizei, den ich nun wirklich nicht gebrauchen konnte.

Nach ein paar Minuten zog der Polizist ab und wir waren allein. Ich atmete die durch und machte mich auf die Schimpftirade meines Vaters gefasst, die auch prompt kam.

„Sag mal, was denkst du dir eigentlich einfach so abzuhauen. Du hattest Hausarrest. Wie kannst du nur einfach wegrennen und mein Vertrauen in der Art missbrauchen. Ich dachte du wärst ein großes Mädchen, aber das einzige, was du tust ist mich zu enttäuschen.“ Ich starrte ihn an und stellte auf Durchzug. Ich wusste, dass das jetzt noch eine Weile so weiterging und das es die beste Möglichkeit war in einfach zu ignorieren. Wenn ich jetzt anfing mit ihm zu streiten würden wir übermorgen noch hier stehen, oder die Nachbarn würden die Polizei rufen, weil es so klang, als würden wir die Bude auseinandernehmen.

„…was ich machen soll“, Sagte mein Vater gerade. „Du kannst dich auf einiges gefasst machen, Louisa. Du kommst hier nicht mehr raus. Zwei Monate Hausarrest. Ich fahre dich zur Schule und hole dich ab. Du bist nicht mehr allein zu Hause und wage es ja nicht auch nur zu versuchen wieder abzuhauen.“

Als er das sagte platzte mir der Kragen und ich warf all meine guten Vorsätze von wegen abwarten und Mund halten über Bord.

„Sag doch gleich du schickst mich in den Knast“, sagte ich boshaft „Willst du auch nachts meine Tür abschließen und mir einen orangefarbenen Overall geben.“ Ich wusste, dass ich manchmal echt sarkastisch sein konnte, aber bitte, das war doch wirklich die Höhe. Er konnte mich doch hier echt nicht einkerkern. Gab es nicht so was wie Menschenrechte?

„Gib mir dein Handy und dein Laptop. Dein Taschengeld ist auf unbestimmte Zeit gestrichen.“ Das wurde ja immer besser. Mir standen die Tränen in den Augen, aber den Triumph wollte ich ihm nicht können. Ich drängte sie zurück und funkelte ihn wütend an. Wiederwillig drückte ich ihm mein Handy in die Hand.

„Ich hasse dich.“ Zischte ich und drehte mich dann auf dem Absatz um.

Mein Zimmer sah noch genauso aus, wie ich es gestern verlassen hatte. Mein Notebook stand auf meinem Schreibtisch. Ich überlegte einen Moment, ob ich es versteckten sollte, aber da stand mein Vater schon hinter mir und drängte sich in Zimmer. Mit meinem geliebten Laptop und meine, Zimmerschlüssel ging es schließlich.

Ich knallte die Tür zu und fühlte mich dadurch kein bisschen besser. Die Tränen liefen mir heiß übers Gesicht und ich hasste mein Leben.

Das war wirklich paradox. Vor einer Stunde war ich noch das glücklichste Mädchen der Welt, weil mein Traumtyp mich geküsst hatte und jetzt sah es so aus, als würde ich ihn nie wieder sehen.

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