Pew-Pew-BÄNG!

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Leonora drückte den Abzug der Tesla 9000 und blinzelte, als ein dünner smaragdgrüner Laserstrahl Schatten gegen die Wände des Schießstandes warf. Ihr Ziel, eine alte, bereits mehrfach durchlöcherte Schaufensterpuppe, wackelte nicht einmal als ihr das Bündel superkonzentrierten Lichtes ein sauberes Loch durch den Brustkorb fraß.

Der Sukkubus blickte erst die Waffe, dann die Schaufensterpuppe, dann wieder die Waffe an und musste grinsen. Kein Rückstoß. Hel hatte ihr gesagt, dass die Tesla weit ruhiger in der Hand liege als eine normale Feuerwaffe, doch das hier war erstaunlich. Sie hatte genau dorthin getroffen wo sie hingezielt hatte, was im Anbetracht ihrer bisherigen Erfahrungen mit Schusswaffen schon irgendwie beeindruckend war. Praktisch wie immer, fasste sie alles in einem einzigen „Wow!" zusammen.

Ja, ja, auch sie konnte manchmal richtig eloquent sein ...

Hel, die an der Wand des Schießstandes lehnte, grinste nur. „Ich weiß, ich weiß. Die Tesla 9000 hat so ihre Vorzüge. Ich bin zwar kein großer Fan davon, im Vergleich zu den guten alten Feuerwaffen fehlt es diesen Schmuckstücken einfach zu sehr an Durchschlagskraft, aber der geringe Rückstoß macht schon viel aus. Dieses Baby ist eher ein Skalpell denn Schwert, könnte man sagen. Ausgesprochen nützlich bei aller Art von Monstern, die Feuer gegenüber empfindlich sind."

Leonora ließ ihre strahlend weißen Zähne blitzen. „Geringer Rückstoß? Ich hab fast gar nichts gespürt."

Hel drückte sich von der Wand ab und trat an sie heran. „Das ist, weil du auf Einzelschuss gestellt hattest. Die anderen Einstellungen haben etwas mehr Wum. Hier, lass es mich dir zeigen."

Hel stellte sich hinter Leonora und ließ ihre schlanken Finger erst über deren Schultern, dann Arme gleiten, bis sie die Tesla erreichten. Leonora war groß, doch Hel überragte sie um einen ganzen Kopf. Die sehr vertrauliche Berührung war nicht unangenehm und ihre Sukkubus Natur regte sich. Der Geruch der Elfe, ihr Atem, der ihr über den Nacken strich, die Berührung ihrer Finger ...

Sexualität lag mit einem Mal in der Luft.

Hel schmiegte sich förmlich an sie und der Sukkubus konnte die Stärke ihres durchtrainierten Körpers fühlen. Lange, schlanke Finger strichen zärtlich über Leonoras Handgelenke, dann ihre Hände, bis sie auf einem Schalter oberhalb des Abzugs der Tesla zur Ruhe kamen.

„Vier Einstellungen", hauchte ihr die Elfe ins Ohr. „Sicher, Einzelfeuer, Prisma, und F."

„F?"

„Hmmm. F wie Feuerstoß." Hel drückte ihre Hüfte an Leonoras. „F wie in befriedigen oder Freunden Freude machen."

Der Sukkubus schluckte schwer und erwartete jeden Moment die Lippen der Elfe auf ihrem Hals zu spüren. Sie hatte sich nie sonderlich an vertraulichen Berührungen gestört, eine Hand auf ihrer Hüfte oder gar auf ihrem Hintern war für sie so natürlich wie ein Händeschütteln, doch das hier war eine ganz andere Kategorie. Sie schluckte schwer.

Ein Donnern erklang vom nächsten Schießstand und zerbrach den sexuell aufgeladenen Moment, als eine der Schaufensterpuppen förmlich zerrissen wurde. Anskars Lachen hallte durch den Raum. Der Sukkubus blinzelte und wand sich aus Hels Umarmung, die einen kleinen, fast enttäuschten Seufzer ausstieß und ihre Arme zurückzog, jedoch nicht ohne sie vorher über Leonoras Körper gleiten zu lassen.

Die Elfe schüttelte amüsiert den Kopf. „Du also auch? Ihr seid also doch ein festes Paar. Jammerschade, wirklich."

Leonora runzelte die Stirn, als ihr klar wurde, was Hel damit meinte. Die Elfe hatte sich an Anskar herangemacht, war jedoch abgewiesen worden. Eine Welle aus Eifersucht rollte über Leonora und sie musste sich stark bemühen, dieses sexuelle Raubtier nicht anzufauchen.

Elfisches Luder!

Stattdessen trat sie einen Schritt zurück, räusperte sich und meinte, „Prisma? Feuer?"

Hel drehte Leonora die nicht tätowierte Gesichtshälfte zu und schenkte ihr ein kleines schiefes Lächeln. „Prisma splittet den Strahl in mehrere kleinere auf. Keine große Reichweite, aber wie bei einer Schrotflinte hervorragend, um einen Raum oder Korridor zu klären. Zudem haben die Strahlen niedrigere", die Elfe grinste anzüglich, „Penetration."

Leonora trat einen Schritt zurück, auch wenn ihre Sukkubus Natur etwas ganz anderes wollte und sie förmlich anschrie, die Elfe in ihren Bann zu schlagen. „Und weiter?"

Hel grinste und schüttelte den Kopf. „Feuerstoß. Ein kontinuierlicher Laserstrahl, hält je nach Engergiezelle nur ein paar Sekunden an, doch in diesen Sekunden, ist es als würde man eine glühende Sense durch den Raum schwingen. Wollen wir es mal versuchen?"

Hel sah so aus, als wolle sie sich wieder an Leonora schmiegen. Der Sukkubus hob jedoch die Hand und meinte. „Ich komm schon klar."

Ihr Gegenüber grinste, augenscheinlich köstlich amüsiert.

Die zwei weiteren Feuermodi der Waffe waren in Aktion nicht minder beeindruckend. Der Prismaschuss durchlöcherte eine Schaufensterpuppe und setzte sie sogar in Flammen, keiner der Strahlen penetrierte jedoch die Junkrüstung, welche die Puppe trug.

Penetrieren ...

Da war es schon wieder, dieses Wort. Leonora schüttelte den Kopf und warf der Elfe einen Blick zu, der irgendwo zwischen Eifersucht und Interesse lag. Sie fand Hel auf eine – zugegeben gruselige Art und Weise – nicht unattraktiv. Abgesehen von ein paar harmlosen Experimenten in ihren jüngeren Jahren war sie noch nie mit einer Frau zusammen gewesen. Der Gedanke hatte seinen Reiz. Sie wusste nur nicht, ob Hel der richtige Jemand für diese Art von Experiment wäre. Und selbst wenn, dann würde sie dieses kleine Abenteuer nicht ohne Anskar erleben wollen. Doch gerade dieser Gedanke erfüllte sie mit Sorge. Hel und Anskar waren sich nicht unähnlich: beide waren Krieger und hatten als solches viele Gemeinsamkeiten. Sie würden gut zusammen passen.

Was wenn ... wenn Skar das Interesse an ihr verlieren würde?

Der Gedanke verstörte sie mehr als ihr lieb war.

Sie zuckte zusammen, als ein weiteres Donnern ertönte und eine der Schaufensterpuppen hatte plötzlich keinen Kopf mehr. „Bäm!" Anskar lachte laut und ausgiebig.

Leonora runzelte jedoch die Stirn. Wenigstens schien er seinen Spaß zu haben ...

Sein Lachen verstummte, als sie die Feuerstoß-Einstellung testete und einen drei Sekunden andauernden Laserstrahl durch den Raum gleiten ließ. Der Rückstoß war überraschend stark, doch sie schaffte es, den Laserstrahl über drei Schaufensterpuppen gleiten zu lassen, indem sie die Waffe horizontal hielt. Die Köpfe von zwei der Puppen fielen zu Boden und eine weitere war an der Hüfte entzwei geteilt worden.

Leonora starrte mit großen Augen auf die Vernichtung und erschauderte, als sie sich vorstellte, was für Schaden diese Waffe in einem Ernstfall anrichten würde. Sie hatte viele Fähigkeiten, doch sie selbst sah sich schon immer als Heilerin und bis zu ihrer Verwandlung war es ihre größte Freude gewesen, den Menschen zu helfen. Im Zuge ihrer medizinischen Ausbildung verbrachte sie zahllose Stunden in den Krankenabteilungen von Walhalla, wo sie die Kranken und Verwundeten pflegte und praktisches Wissen sammelte. Wenn sie nicht durch ihre Verwandlung dazu gezwungen worden wäre, einer Arbeit nachzugehen, die keine regelmäßigen Bluttests beinhaltete, würde sie dies vermutlich noch immer machen. Sie blickte einmal mehr auf die Verwüstung, die sie angerichtet hatte und musste sich beherrschen, die Waffe nicht angeekelt fallen zu lassen. Der Rest ihrer Kameraden schien von der Verwüstung jedoch eher begeistert.

„Verdammte Axt!"

„Bei meinem Bolzenschneider!"

„Nuke-Shit!"

Einen Moment später standen die drei auch schon hinter ihr.

Anskars vernarbte Züge erstrahlten in einem Grinsen. „Vielleicht sollte ich mir eher eine Knarre wie die deine besorgen."

Leonora nahm einen tiefen Atemzug und legte die Waffe auf den Tisch vor sich. Sie zwang sich zu einem Lächeln, strich sich eine rotbraune Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihn fast schüchtern an, nachdem sie Hel einen nervösen Blick zugeworfen hatte. Sie wusste zwar nicht warum – schließlich hatte sie die Annäherungsversuche der Elfe nicht erwidert – aber dennoch fühlte sie sich ein klein wenig schuldig ... und noch immer etwas eifersüchtig. Theodor und Denny lugten jeweils links und rechts an ihrem hünenhaften Liebhaber vorbei und versuchten einen Blick auf Leonoras „Lasersense" zu erhaschen.

„Das Teil hat all die Puppen zerschnitten?" keuchte Denny. „Is nich wahr ..."

„Da sieht ja mein guter alter Bolzenschneider noch gefährlicher aus", stimmte Theodor zu.

Leonora grinste. Die Tesla 9000 sah wirklich nicht wie eine Waffe aus, die ein dermaßen großes Zerstörungspotential hatte. Sie war zwar größer als ihre alte Luger, allerdings von schlankerem, stromlinienförmigem Design und so leicht, dass man sie für ein Spielzeug halten konnte. Gänzlich aus superresistentem Plastik und schwarzem Glasstahl gefertigt, war sie in keiner Weise mit dem brachialen Ungetüm zu vergleichen, das Anskar in der Rechten hielt.

Hel schüttelte den Kopf und deutete auf Anskars Pistole. „Kommt nicht in Frage: Behemoth ist das richtige für einen kräftigen Kerl wie dich. Durchschlagskraft und Stil in einer Packung – und falls es einmal leise sein muss, kann Malachai bestimmt noch einen Schalldämpfer für dieses Biest anfertigen."

Anskar hob die klobige Pistole vor die Augen, grinste schief und nickte.

Behemoth war eine von Malachais Kreationen, ein maßangefertigtes Monstrum, das aussah wie ein Sturmgewehr, das man auf Pistolengröße zurechtgestutzt hatte – was laut Hel nicht weit von der Wahrheit entfernt war. Das Ungetüm hatte zwei Läufe, verschoss als Standard 7.62 mm Gewehrmunition und hatte einen zweiten, dickeren Lauf unter dem ersten, der mit einer Schrotpatrone geladen werden konnte.

Anskar grinste, wie es nur Männer mit neuen Spielzeugen konnten. „Wo du Recht hast, hast du Recht. Ich denke Behemoth und ich wurden für einander geschaffen."

Hel schaute fast etwas verlegen drein. „Naja, eigentlich wurde sie für Sattler geschaffen. Er wollte jedoch etwas mit mehr Durchschlagskraft, weswegen ich ihm eine Thunder besorgt habe."

Anskar runzelte die Stirn. „Was verschießt denn die Thunder?"

„12.7 mm BMG – ein echter Showstopper, aber eben nur einen Schuss."

Anskar starrte Behemoth für einen Moment so an, als hätte die Waffe ihn betrogen. Leonora stieß ein mentales Schnauben aus. Männer können ja so unsicher sein. Sie musste ihm bei Gelegenheit mal erklären, dass es nicht auf die Größe seines „Teils" ankam, sondern wie man damit umging. Hel lächelte amüsiert und warf Leonora einen kurzen Blick zu, der ihr verriet, dass sie einem ähnlichen Gedankengang gefolgt war.

Anskar stieß ein nachdenkliches Brummen aus. „Hmmm. Ich denke bei dem Preis überlege ich es mir noch – so oder so würde ich aber gerne noch den Schalldämpfer testen."

„Ich möchte auch gern noch eine andere Waffe ausprobieren", sagte Leonora. „Die Tesla ist mir fast zu ... nun, brutal. Gibt es vielleicht etwas, dass den Getroffenen nicht tötet. Einen Taser vielleicht?"

Die Elfe schüttelte den Kopf. „Der Kunde ist König. Nehmt auch alle Zeit der Welt, ihr dürft auch gerne noch ein paar andere meiner Spielzeuge ausprobieren. Ich werde Lucius sagen, dass er sich um euch kümmern soll. Ich muss mich an dieser Stelle leider verabschieden: Geschäfte erwarten mich in Unterwaagen."

„Unterwaagen?" sagte Anskar und warf einen Blick in die Runde. „Da wollten wir auch noch hin."

Die Elfe hob eine Augenbraue. „Wir sind wohl heute auf Erkundungstour? Was wollt ihr denn im dreckigen Unterbauch der Stadt?"

Anskar zuckte seine breiten Schultern. „Es schadet nicht, sich gut auszukennen. Außerdem wollten wir uns ansehen, welche Reisemöglichkeiten es von hier weg gibt."

Hel verzog ihr Gesicht zu einem Schmollen. „Awww. So kurz hier und schon wieder auf dem Sprung?"

„Genau. Hab ich was verpasst?" begehrte Theodor auf. „Wenn ihr glaubt, dass ich auch nur einen Fuß in diese garstige Horrorwildnis da draußen setze, dann habt ihr euch aber geschnitten!"

Leonora tätschelte in beschwichtigender Manie die Luft. „Ruhig, Theo, sonst bekommst du wieder Schnappatmung. Anskar ist nur neugierig. Nicht wahr?"

„Definitiv." Der große Mann lächelte und nickte, doch da war ein wehmütiger Ausdruck in seinen Augen, der Leonora so gar nicht gefallen wollte.

Ihr Liebhaber hatte ihr von den Träumen und den vagen Erinnerungen erzählt, die ihn plagten. Erinnerungen an sein Leben vor dem Krieg, seine Freunde, seine Familie ... Vermutlich starben sie allesamt in den Unruhen, die dem Ausbruch von Chimära folgten oder spätestens, als die Götterdämmerung den Globus mit atomarem Feuer überzog. Nichtsdestotrotz nagte der Wunsch in seine Heimat zurückzukehren an ihm und sei es nur um Abschluss zu finden. Nur wusste er selber nicht einmal genau, wo diese lag und hatte nur eine vage Ahnung, die ihn nach Süden zog. Ohne seine vollen Erinnerungen mochten sie viele Jahre suchen ohne jemals fündig zu werden und selbst dann würde diese Odyssee vermutlich mehr Schmerz als Frieden bringen. Nein, Leonora konnte dies nicht zulassen. Nicht nach dem Versprechen, dass sie ihrem Vater gegeben hatte und ganz besonders nicht wenn sie eine Chance auf ein echtes Leben in Waagen hatten.

Doch würde Anskar dies auch so sehen?

Hel tippte sich mit einem schlanken Finger gegen die Lippen. „Nun ... Wenn euch daran liegt, die Shatterlands zu bereisen, dann kenne ich einen gewissen alten Mann, mit dem ihr definitiv sprechen solltet."

Anskar hob eine Augenbraue.

Das Grinsen das Hel ihnen schenkte, reichte von Ohr zu Ohr. „Was haltet ihr davon mich auf meiner kleinen Spritztour zu begleiten?"


*******************************

Hallo meine Lieben!

Heute ist mal wieder Fan-Art Sonntag!

Diesmal mit einem Bild  der großartigen Drachenschneckchen, die nicht nur Talent mit dem Zeichenstift hat, sondern mir auch schon seit vielen Wochen als ehrenamtlicher Lektorin zur Seite steht. 

Drum Feiern wir sie und ihre Kunst heute einfach mal. :)

Die Szene ist übrigens noch aus dem ersten Teil von ARCHETYPE, genauer gesagt, aus den Bonus-Kapitel. Na, weiß noch jemand, wie der schuppige Veränderte hier heißt?

Bis bald!

M.





Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro