Part of their world

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"I want to be where the people are."
-Arielle

Blut sah schon interessant aus, wenn es im Wasser floss. Es zerfließt wie Aquarilfarbe auf einem vorgenässten Blatt, wie ein Kunstwerk, das fliegen lernt. Schön anzusehen, keine Frage, doch wenn man der blutigen Spur hinab folgt, ist das Entsetzen groß, nicht wahr?

Azul war es egal, weil er den anderen auch egal war. Keiner würde sich genug um ihm sorgen, um seiner blutigen Spur zu folgen. Er schnitt sich in einer regelmäßigen Routine die Arme auf, nicht weil er Aufmerksamkeit wollte, sondern weil er nicht wusste wohin mit den schrecklichen Dingen, die ihm durch den Kopf gingen. Seine Mutter liebte ihn, doch sein Vater war zu beschäftigt mit seiner neuen Familie, um sich um seinen ersten Sohn zu kümmern. Er war ihm egal, genau wie seinen Mitschülern, die dachten seine Gefühle wären nichts wert, nur weil übergewichtig ist. Verrotten können sie, alle samt. Sie haben ihn schreckliche Dinge eingeflüsstert, dass er hässlich und dick sei, dass seine bloße Existenz ein Fluch sei und dass Alle besser dran wären ohne ihn. Selbst jetzt, als Teenager und mit einem deutlich gesünderen Gewicht, behandelten sie ihn wie eine Art Abschaum. Oh sie würden schon sehen, er würde es ihnen zeigen, jeden Einzelnen von ihnen!
Erschöpft lies er die Glasscherbe zum Boden seiner kleinen Höhle fallen und verband seine Wunden mit einigen Algen. Er hatte lange gebraucht um diese Höhle zu finden, die zwar nicht so groß war wie die riesige Niesche in der Höhle seiner Mutter, die als sein Zimmer diente, doch sie hatte Platz genug für seine Zutaten. Er bastelte gerne an Zaubertränken in seiner Freizeit und da dabei auch mal was schief lief, hatte seine Mutter ihn gebeten lieber eine Höhle außerhalb dafür zu suchen.
Eigentlich war es auch gut so, denn sie war wohl der einzige Mensch, den es kümmern würde, wenn sie sehen würde, wie Azuls Blut sich mit dem Meer vereinte.
Außerdem hatte diese Höhle genug Platz für Azuls Tentakel, die halt etwas Raum brauchten, wenn man es sich bequem machen will. Er versuchte Stolz auf diese schleimigen Dinger mit ihren unzähligen Saugknöpfen zu sein, da sie nun mal das Erbe seiner Eltern sind, doch er kam nicht drum herum zu denken, dass eine einfache Schwanzflosse praktischer wäre, beim schwimmen, aber auch was den Platz anging.
„Azuuuull, bist du da? Deine Mutter schickt uns!“, rief da jemand vom Höhleneingang aus, wenn man schon von Schwanzflosse sprach. Es war Floyd, und da er von sich in der Mehrzahl sprach, musste wohl auch sein Zwillingsbruder Jade dabei sein. „Kommt rein“, rief er lustlos und kurz darauf kamen seine wohl einzigen Freunde in die Höhle geschwommen. Jade und Floyd Leech waren Aal Hybriden, sahen aber eher aus wie Meermänner mit grün-blauer Haut. Sie hatten ihn in ihrer Grundschulzeit weinend in seiner Höhle gefunden, nachdem seine Mitschüler ihn erneut gepiesackt hatten. Er war drauf und dran die Beiden mit Steinen und Sand zu bewerfen, damit sie ihn in Ruhe lassen würde, doch sie waren nicht darauf aus ihn fertig zu machen wie die Anderen. Sie waren vielleicht etwas creepy, doch obgleich sie gerne Mal das Gesetz missachteten und Drohungen aussprechen, waren sie bei weitem nicht so grausam wie die anderen Kinder. Sie wären immerhin dazu in der Lage deinen Tod schnell zu machen.
Nun da sie alle stattliche Teenager von fünfzehn Jahren waren, wurde es für sie Drei etwas kuschelig in Azuls Höhle, doch sie fanden sich irgendwie damit ab. Viel interessanter war auch der schwarze Briefumschlag, den Jade in der Hand hielt und der offensichtlich so verzaubert war, dass er unter Wasser nicht zerstört werden konnte. „Unsere Briefe kamen auch schon an. Deine Mutter hat uns gebeten dir deinen zu bringen“, erklärte Jade lächelnd, nachdem Azul ihm vorsichtig den Umschlag Abnahmen. Das Siegel war gold und zeigte einen Vogel, wahrscheinlich einen Adler, in der Mitte. Azul Ashengrotto, der Brief war eindeutig für ihn bestimmt, doch wer sollte ihm schon schreiben? Langsam brach er das Siegel, schlug den Umschlag auf und las sich den Inhalt mindestens drei Mal durch.
Es war eine Einladung für eine Zauberschule an Land. Das Night Raven College. Natürlich hatte Azul schon früh bemerkt, dass er, wie viele andere in Twisted Wonderland, mit magischen Fähigkeiten geboren wurde, doch dass er deswegen gleich einen Platz an einer Schule gesichert bekam? Das klang zu gut um wahr zu sein. „Papa sagt die Schule soll sehr gut sein. Er hat selber dort studiert in unserem Alter und hat nur gute Erinnerungen. Allerdings musste er dafür die selbe Hürde überspringen wie wir jetzt“, murmelte Floyd, was Azuls Freude einen kleinen Dämpfer verpasste. Natürlich, die Hürde. Die Schule war am Land und Mr. Leech erzählte oft, dass er eines seiner Schwimmhäutchen als Bezahlung für den Trank hinlegen musste, der es ihm erlaubte Mensch zu werden und an Land zu leben. „Er sagte es hätte fürchterlich weh getan“, murmelte Jade, den Blick auf die Schwimmhäutchen zwischen seinen Fingern gerichtet. Keiner von ihnen hatte ein großes Interesse daran ein Stück ihres Körpers zu verlieren und so wandten sich ihre Blicke beinahe gleichzeitig zu dem großen Regal, indem Azul seine Zutaten aufbewahrte. „Ich... braue schon etwas länger an so einen Trank, aber ich weiß nicht ob er funktioniert. Wir werden ihn ausprobieren müssen und falls er funktioniert... müssen wir wohl das Laufen lernen“, sagte Azul, wobei er einige Fläschen aus dem Regal griff und sich an seinen Kessel stellte. Die Zwillinge sahen gespannt zu.

Zum Laufen üben suchten sie sich einen Ort aus, der recht warm und sandig war. Genau das sagte auch der Name dieses Stück Landes, Lands of the hot sands, aus. Sie schwammen an die Küste der beliebten Handelsnation, tranken von Azuls Gebräu und spürten das erste Mal das unangenehme Gefühl des Formwandelns. Für Floyd und Jade war es, als ob ihre Schwanzflosse sich in zwei teilen würde, während Azul merkte, wie das Gewicht seiner Tentakel nachließ. Ihre Hautfarbe nahmen einen blassen Ton an, den Menschen wohl pragmatisch als "Hautfarbe" bezeichneten. Azul fand das aber komisch, da seine Haut unter Wasser lila war und lila so ebenfalls eine Hautfarbe ist. Stattdessen würde er es also als ein äußerst blasses beige beschreiben.
Die Menschen im Land of the hot sands hingegen waren eher mit brauner Haut beglückt, bei den einen heller, bei den anderen dunkler. Die drei Meermänner waren sich schnell einig, dass die Hautfarben der Menschen langweilig waren, mit ihrem beige und braun, wie Möbelstücke, aber doch nicht wie Hautfarben! Unter Wasser war alles bunt, pink, türkis, lila, grün, blau, rot.

Goldbraun wie flüssiges Karamell.
Azul hielt in seinen versuchten zu laufen abrupt inne, so dass Floyd in ihn rein lief und keuchend auf den Hintern flog. „Was soll das, Azul?“, fluchte er genervt, doch der grauhaarige beachtete ihn gar nicht. Sein Blick war auf einen Jungen geheftet, der die Dünen zum Strand hinab stieg und auf den Hafen zuging. Er war nicht so bunt wie das Volk unter Wasser, im Gegenteil, mit den schwarzen Haaren, der Karamellbraunen Haut und den sturmgrauen Augen. Er hätte ihm langweilig erscheinen sollen, doch stattdessen war er fasziniert.

Ein Mensch hatte sein Herz zum explodieren gebracht, wie konnte das nur passieren?
Er war so in Gedanken vertieft, dass er erst gar nicht merkte wie die Zwillinge sich an seinen Schultern festhielten und seinem Blick folgten. Floyd kicherte. „Zwei Stunden am Land und schon hat dir ein Mensch den Kopf verdreht. Sollen wir dich ab sofort die kleine Meerjungfrau nennen?“ Azul schnaupte verächtlich und gab Floyd einen Stoß, der durch seine fehlende Übung auf zwei Beinen direkt einknickte und zu Boden ging. Der Grauhaarige merkte unterdessen, dass er den Jungen schwammiger sah, je weiter er sich entfernte. „Sagt mal, Jungs, seht ihr in der Ferne auch nur verschwommen?“, fragte er. Die Zwillinge sahen erst sich und dann Azul an, bevor sie die Köpfe schüttelten. Azul kniff die Augen zusammen, doch je mehr er sich anstrengte, desto schwieriger wurde es und der Junge war bald aus seinem Blickfeld verschwunden.

Jade: We know what you need

Floyd: Huuuuuuug

Azul: JAJDJJFWNJDJDJD GET OFF M- No wait, this is actually pretty nice

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