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Yoongi

Ich liebe Jimin.

Das tu ich wirklich. Aber gleichzeitig machen mir diese starken Gefühle von Zeit zu Zeit wahnsinnige Angst. Es ist nicht so, dass ich nicht weiss, woher diese Angst kommt, im Gegenteil. Sie rührt daher, dass ich wirklich lange gebraucht habe, um mit Yoonjay's Tod zurecht zu kommen. Ich habe ihn geliebt, aber das Ausschlaggebende ist: Ich war abhängig von ihm. Emotional. Und dass es jetzt wieder einen Menschen in meinem Leben gibt, der die volle Kontrolle über mein Herz hat, lässt mich immer wieder zweifeln.

Die Angst, dass auch er mich irgendwann wieder verlassen könnte, lässt es einfach nicht zu, dass ich auch den letzten Schritt noch wage. Es mag kitschig klingen, aber ich weiss genau, was Jimin mit dem Essen und dem Besteck gemeint hat. Er hat es zwar nicht deutlich gesagt, aber ich verstehe, was er will. Nur, bin ich bereit dazu? Fakt ist, ich liebe ihn. Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, aber kein Argument dieser Erde könnte daran etwas ändern.

Nun liege ich hier und beobachte diesen wunderschönen Mann, der friedlich in meinen Armen schläft und mir wird etwas klar, das in meinem Kopf lauter schreit, als alle Zweifel: Ich kann ihn nicht loslassen. Wie soll man etwas so außergewöhnlich schönes auch von sich weisen?

Ich werde aus meinem Gedankenstrudel gerissen, als es wild an der Tür klopft. Damit Jimin nicht wach wird, lege ich seinen Kopf sachte auf das Kissen und schiebe mich langsam aus dem Bett, bevor ich schnell zur Tür gehe. Mit zwei schnellen Schritten ist die Tür offen und ich draußen, die Tür hinter mir schnell schließend. "Pschhht!" zische ich direkt mit einem Finger vor dem Mund und horche, ob sich im Inneren etwas bewegt. Tut es aber nicht, Glück gehabt.

Als ich wieder nach vorne Blicke, sehe ich die Ursache des Lärms: Taehyung. Ich würde ihn ja direkt zurechtweisen, allerdings sieht er mehr als fertig aus. Sein Gesicht ist ganz geschwollen und seine Augen ziemlich rot, als hätte er geweint. "Was ist los?" frage ich ihn besorgt und ziehe ihn am Arm zu unserer Couch, auf die ich ihn auch direkt an den Schultern runterdrücke und mich neben ihm setze. "Jungkook er...er...." schluchzt er hilflos und bekommt kaum ein Wort zustande. "Taehyung, beruhig dich!" versuche ich, ihn etwas runter zu bringen und streiche ihm besänftigend über den bebenden Rücken.

Tae atmet tief ein und aus, bevor er sich die Tränen aus dem Gesicht wischt und sich seine Haare aus dem Gesicht streicht. "Jungkook wird... Er wird bald weg sein. Yoongi, er wird für ein paar Monate weg sein!" lässt er schließlich die Bombe platzen und seine Tränen wollen garnicht mehr aufhören zu fließen. "Wieso wird er weg sein?" hake ich nach und stütze meinen Kopf auf meinem Bein ab, während ich ihn ansehe. "Der Zirkus...Sie müssen bald weiter." Es dauert einen Moment, bis mir klar wird, was er da gerade gesagt hat. Sie müssen bald weiter. Das bedeutet, dass auch Jimin weg sein wird.

Und diese Erkenntnis trifft mich wie ein Hammerschlag.

Genau das, worüber ich mir die ganze Zeit Gedanken gemacht habe, wird offensichtlich eintreffen. Jimin wird mich verlassen. Aber wieso hat er es mir nicht gesagt? "Hyung, was mache ich denn jetzt?" fragt Tae mich mit einer von Verzweiflung getränkten Stimme. Nur leider bin ich in meiner eigenen Verzweiflung gefangen, sodass ich ihm gerade überhaupt nicht hilfreich bin. Nicht sein kann. Zu sehr bin ich mit mir selbst beschäftigt. Offenbar geht durch meine fehlende Reaktion nun auch Tae ein Licht auf und er zieht scharf die Luft ein. "Oh shit, das bedeutet ja, dass auch Jimin..." gibt er geschockt von sich und wir sehen uns eine Weile bloß an, nicht in der Lage, auch nur ein weiteres Wort zu sagen.

"Sie lassen uns sitzen." haucht Taehyung dann aber doch und wahrscheinlich merkt er garnicht, wie schwer seine Worte wiegen. Meine Hände beginnen zu zittern und meine Kehle schnürt sich zu, als hätte mir jemand ein Seil um den Hals gelegt und mich auf einen Stuhl gestellt und wartet nur darauf, dass er den Stuhl wegtreten kann.

Ich falle in eine Art Trance und vergesse völlig, dass Jimin ja noch in meinem Zimmer liegt und schläft. Wie ferngesteuert stehe ich auf und hole zwei Gläser aus der Küche, bevor ich an Namjoon's Schrank im Wohnzimmer gehe und eine Flasche Whiskey rausnehme. Ich stelle alles vor Tae auf den Wihnzimmertisch, öffne die Flasche und gieße uns beiden etwas von der beissend riechenden Flüssigkeit hinein. Alkohol hat mir eigentlich nie besonders gut geschmeckt, aber jetzt gerade ist mir der Geschmack egal. Ich will einfach diese quälenden Gefühle und Gedanken betäuben.

Der Alkohol brennt wie Lava, als er meinen Hals hinunter läuft und mir wird direkt unglaublich warm. Meine Wangen glühen und in meinem Magen breitet sich ein drückendes Gefühl aus. Aber es ist mir egal. Ein Glas. Ein weiteres Glas. Der Nebel in meinem Kopf verdichtet sich und verdeckt langsam aber sicher die Verzweiflung, die in meinem Inneren herrscht, bis nichts mehr davon übrig ist. Allerdings schleicht sich jetzt ein anderes Gefühl ein: Wut.

Wut auf mich, weil ich so blöd war, mich auf jemanden einzulassen. Wut auf das Schicksal, weil es mir erst jemanden gibt und dann wieder wegnimmt. Und Wut auf Jimin, weil er mir nichts gesagt hat. Mit der Zeit sind Tae und ich ziemlich betrunken und sitzen über unser scheiß Leben philosophieren, nebeneinander auf der Couch. Immer weiter steigern wir uns hinein, bis wir irgendwann soweit sind, dass sich unsere Wut bloß noch auf Jungkook und Jimin konzentriert. Und eben dieser steht plötzlich verschlafen im Türrahmen. An diesem Punkt kann ich meine Wut nicht mehr zurückhalten.

"Oh sieh mal, der Heuchler ist ja auch mal wach. Na, wars bequem oder soll ich dir sonst noch irgendwas bringen, bevor du dich einfach verpiss?" lalle ich ihm wütend entgegen und lache abschätzig auf. "Yoongi was-" "Halt bloß die Klappe. Ich will nichts mehr von so einer verlogenen Person hören! Es war ein Fehler, mich in dich zu verlieben. Ein riesengroßer Fehler! Aber hey, dagegen kann man ja was unternehmen!" und dann tue ich etwas, was ich sicher bereuen werde.

Ich packe Tae am Nacken, ziehe ihn zu mir und drücke ihm einfach meine Lippen auf.

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Die meisten Fehler im Leben
machen wir, wenn wir zu viel fühlen, wo wir denken sollten und zu viel denken, wo wir fühlen sollten.

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