Kapitel 35 ~ Opfer

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Prophezeiung

Order erhebt sich aus ihren Ketten,

Vor End kann niemand sich mehr retten,

Vergangene Helden begegnen altem Bösen,

Der Preis des Lebens wird vom Aufruhr erlösen.

Verbündete zeigen ihr Gesicht,

Und der Tod kommt nach seiner Pflicht.

Bisher

Zehn

Die Armeen starrten einander an, versuchten einander einzuschüchtern.

Neun

Sie schrien, schlugen mit ihren Waffen an ihre Schilde und warfen Beleidigungen hin und her.

Acht

Sie spuckten und knurrten einander an.

Sieben

Sie sahen ihre Geliebten an und schenkten ihnen ein letztes Lächeln.

Sechs

Sie weinten.

Fünf

Sie zischten.

Vier

Sie schrien.

Drei

Sie hoben ihre Waffen.

Zwei

Sie machten sich bereit.

Eins

Und schließlich, griffen sie an.

Jetzt

„Der Krieg hat begonnen, Lord Uranos.", teilte ihm der Junge mit, der ihn aus seinem Käfig befreit hatte. Der Junge war von Order gesandt worden, um das Urgeschöpf des Himmels zu befreien. Im Gegenzug würde Uranos ihr dabei helfen, die Erde zu übernehmen. „Erlaubnis die Operation Phönix zu beginnen?"

„Erlaubnis erteilt.", sagte das Urgeschöpf und betrachtete das Chaos vor ihnen. Er hatte die meisten dieser schwachen Götter in ihren Versuchen ihn zu besiegen vereitelt und besiegt, und der Rest vor ihnen war geflohen.

„Ich danke euch, mein Lord." Der Junge verbeugte sich, sein zotteliges rotes Haar, dass die Farbe von Wein hatte, fiel ihm ins Gesicht. Er hatte beinahe keine Rüstung an, und an seinem Gürtel hing ein Schwert, dass ungefähr so lang wie sein Arm war. Außerdem hing dort ein kleiner Beutel, der eine außerweltliche Macht ausstrahlte. Der Junge drehte sich um und begann in die nächste Gasse zu gehen.

„Warte", Uranos hielt den Jungen auf, woraufhin sich der Sterbliche mit hochgezogener Augenbraue umdrehte, „ich habe nie deinen Namen mitbekommen."

Der Junge grinste wie ein Kind, das gerade Süßigkeiten bekommen hatte. „Der Name ist Micron, mein Lord. Micron Hubbles." Und damit drehte sich der Junge um und verschwand in den Schatten der aufragenden Gebäude.

Viele Leute haben Angst vor dem Tod. Es ist egal, ob sie das Unbekannte fürchten, oder das, was sie kennen. Aber es ist nicht der Tod, den sie fürchten sollten, sondern die Art wie man stirbt.

Der Tod ist, solange man nicht unsterblich ist, ein Teil des natürlichen Zyklus des Lebens. Man wird geboren, man altert, und man stirbt. Warum also Angst vor etwas haben, dass man eh nicht aufhalten kann?

Das waren die Gedanken, die durch Therons Verstand fluteten. Klar, er hatte vor langer Zeit aufgehört zu altern, aber er war nicht unsterblich. Er blutete immer noch rotes Blut, nicht das goldene, dass durch die Venen der Götter und Unsterblichen floss. Er war sich sicher, dass wenn ein Monster ihn mit einem Speer durchbohren sollte, er bluten und zum Reich des Hades gehen würde.

Dieser Gedanke hielt ihn allerdings nicht davon ab, ein Monster nach dem anderen abzuschlachten. Nein, wenn überhaupt ließ es ihn härter, stärker kämpfen. Er hatte etwas, wofür er sterben konnte, und wenn er bei der Verteidigung der Dinge, die er liebte, sterben sollte, dann sei es so. Halbgötter, Zyklopen, wilde Zentauren, Dracaena, Empousa, Telekhine, Höllenhunde und Anemoi Thuellai fielen alle durch seine Hand. Sie umschwärmten ihn, versuchten ihre Zahl zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie versagten.

Eine Person bemerkte Therons Kraft. Ein unsterblicher Mann kam auf ihn zugelaufen. Der Mann hatte lange, weiße Haare, die bis zu seiner Brust reichten. Von seinem Rücken schlugen zwei weiße Flügel nach allen Halbgöttern, die zu nah kamen. In seinen riesigen Händen hielt er einen kompletten Baum, mit Wurzeln und allem, mit dem er nach nichtsahnenden Halbgöttern schlug. Die Glücklicheren wurden nur ein paar Meter weit geschleudert. Der unsterbliche Mann, der höchstwahrscheinlich nur ein niederer Unsterblicher war, erhob seine Stimme.

„Kampf?", der Mann hatte einen ziemlichen Unterbiss, was seine Worte sehr gepresst klingen ließ. Er hob seinen Baum und zeigte auf Theron.

Theron sah sich um. „Ich?"

Der Mann nickte. „Kampf?", wiederholte er.

Theron zuckte mit den Schultern. „Klar."

Der Unsterbliche grinste, hob seinen Baum und ging in Kampfhandlung. Theron zog eine Augenbraue hoch und hob sein Schwert, während auch er in seine Kampfposition ging. In weniger als einer Sekunde brüllte der Mann und griff Theron an. Der Kommandant sprang mit Leichtigkeit aus dem Weg.

Der Unsterbliche brüllte und hob seinen Baum, aber ein Ausdruck der Verwirrung durchkreuzte sein fröhliches Gesicht, als er sich umdrehte und sah, dass Theron immer noch ziemlich lebendig war. Die Verwirrung wurde von Wut ersetzt, als der Mann ein weiteres Mal angriff.

Theron rollte sich aus dem Weg.

„Nein!", jammerte der Mann, „Ruhig!"

„Tschuldigung, ich höre nur auf mächtige Leute.", rief der Kommandant zurück. Die Augen des Unsterblichen verengten sich und er brüllte erneut wütend.

„Mäch-tig?", fragte der Mann und probierte jede Silbe des Wortes aus. „Ich bin Zelus! Ich bin stark!"

Zelus? Wer zur Hölle war Zelus? Theron durchsuchte sein Gehirn nach irgendwelchen Informationen über einen Mann namens Zelus. Er hatte noch eine vage Erinnerung an den Namen von seinem Titanen 101 Unterricht. Er wich einem weiteren Schlag des brutalen Titanen aus.

Zelus. Zelus. Zählen? Da hatte er also davon gehört!

„Oh, ich erinnere mich an dich!", sagte Theron und ließ den Titanen mitten im Schlag erstarren. Der Unsterbliche starrte ihn an, als ob er darauf wartete, dass er weiterredete, ein Glitzern des Glückes erschien in seinen Augen. „Du bist der Titan der Eifersucht, Widmung, Neid und Eifer, oder?"

„Ja! Ich bin Zelus!" Zelus zeigte voller Stolz mit dem Finger auf sich. Er drehte sich zu Theron. „Du?"

Naja, wenigstens hatte er seine Manieren nicht vergessen.

„Ich bin Theron, schön dich kennenzulernen!", erklärte der Kommandant dem Titanen.

„The-ron?", murmelte der Unsterblicher, „Ron?"

„Nein, es-"

„Ron ist stark." Zelus nickte anerkennend. Er ließ seinen Baum eine Sekunde lang sinken und kratzte sich das Kinn. „Ron töten? Ron ist nett..."

Eine Idee erschien in Therons Kopf. Er überblickte das Kampffeld und seine Augen fielen auf die Königin von Tianope, Nebula. Besagte Königin kämpfte gegen einen anderen Unsterblichen. Einen, der ihm ziemlich bekannt vorkam. Seine grünen Haare peitschten herum, als er versuchte die Aliens aufzuspießen. Er hatte einen Dreizack in der Hand und brüllte wann immer seine Waffe sein Ziel verfehlte. Polybotes.

„Hey, Zelus?", fragte Theron und riss den Titan aus seinen Gedanken.

„Ron?", fragte Zelus.

„Siehst du den fiesen, grünhaarigen Mann da drüben?" Theron zeigte auf den Riesen, der gerade über ein Auto stolperte und versuchte es in Stücke zu zerschlagen, während er gleichzeitig Nebula angriff.

„Sehr fies...", murmelte Zelus und starrte das zerstörte Auto an.

„Sehr fies", stimmte Theron, „Der fiese Mann greift meine Freunde an, kannst du ihn aufhalten?"

„Aber... du bist böse?", fragte Zelus verwirrt.

„Nein, ich bin nicht böse, Polybotes ist böse." Er bedeutete dem Titanen, näher zu kommen, was er tat. „Ich habe gehört wie er allen gesagt, dass du stinkst."

Zelus Gesicht füllte sich mit Wut. „Stinke? Ich werde den fiesen Mann töten!"

Theron nickte. „Ja, sehr gut."

Der Titan nickte, bevor er einen Kriegsschrei ausstieß und auf den Riesen zurannte.

Polybotes drehte sich vom zerstörten Auto zu Zelus. Sein Dreizack, mit dem er vorher auf Nebula eingestochen hatte, deutete jetzt auf den wütenden Titanen.

Zelus hatte seinen Baum gehoben und griff Polybotes an, bereit ihn aufzuspießen. Dieser Plan funktionierte leider nicht sonderlich gut. Sobald der Titan in Schlagdistanz kam, hatte Polybotes ihm den Baum aus dem Griff geschlagen und seinen Dreizack durch Zelus Magen gejagt. Der Titan brüllte vor Schmerz und versuchte sich vom Dreizack loszumachen.

Polybotes knurrte Zelus an und riss seinen Dreizack wieder zurück, zusammen mit ein paar Stücken Fleisch. Zelus wimmerte ein letztes Mal, bevor er sich in goldenen Staub auflöste.

„Dumme niedere Titanen", knurrte Polybotes ohne die Peron hinter sich zu bemerken. „Sie denken, dass sie so schlau und so mächtig sind. Schwach-"

Der Riese wurde unterbrochen, als Nebula ihr Schwert in der Rückseite seines Knies versenkte. Polybotes stieß einen Schrei aus, der ein bisschen zu hoch für ihn schien und stolperte rückwärts, wobei er Nebula beinahe zertrat.

Die Königin rollte sich aus dem Weg, bevor sie sofort wieder angriff. Sie schlug zwischen seine Schuppen, und schlitzte seine Beine auf, was den Riesen ohne Gleichgewicht und voller Schmerz zurückließ.

Mit jedem Schlag brüllte Polybotes und stampfte mit den Füßen, was es so aussehen ließ, als ob er einen verrückten Tanz tanzte. Er schüttelte seine Beine und schlug mit seinem Dreizack auf den Boden, und tat generell alles, um die Königin abzuschütteln. Er versagte.

Polybotes war so auf den Dorn an seiner Seite fokussiert, dass er nicht einmal bemerkte, dass sein Gegenstück aufgetaucht war.

„Wow, Polybotes", sagte der Gott des Meeres und schnalzte mit der Zunge. Poseidon fuhr auf seinem Streitwagen herab und wirbelte seinen Dreizack umher. „Du kannst nicht mal eine Sterbliche loswerden, wie willst du dann mich besiegen?"

Poseidon winkte der Sterblichen, der Polybotes so lange abgelenkt hatte, leicht zu. Nichts gegen dich, schien sein Lächeln zu sagen.

Der Sterbliche lächelte zurück. Kein Problem.

„Poseidon", knurrte Polybotes und stapfte erneut auf, bevor er dem Gott gegenübertrat. „Ich werde dich beenden!"

„Das hast du schon beim letzten Mal gesagt, und doch hast du versagt."

„Ja, aber beim letzten Mal hattest du auch Jackson." Der Riese grinste. Poseidon erstarrte. „Zu schade, dass er tot ist."

„Mein Sohn ist nicht tot", sagte Poseidon, seine Stimme knapp über einem Flüstern. Es klang eher, als ob er es sich selbst einreden wollte.

„Wo ist er dann, Poseidon?"

Poseidon sagte nichts.

„Das habe ich mir gedacht. Dein Sohn ist tot, und schon bald wird sich der Rest deiner kleinen Familie ihm anschließen. Ich werde persönlich sicherstellen, dass sich deine zwei Töchter vor meinem Thron verbeugen während du zuschaust. Und vielleicht, wenn du nett fragst, lass ich dich bei dem Spaß zusehen, den wir im Schlafzimmer haben werden."

Poseidons Augen, die noch vor ein paar Sekunden voller Trauer waren, füllten sich jetzt mit Wut. Der Boden erzitterte unter ihnen und selbst ein Gullideckel flog in die Luft, zusammen mit einem unglücklichen Monster. „Du wagst es, meine Kinder zu beleidigen, Polybotes? Du hast eine Grenze überschritten, als du meinen Sohn beleidigt hast, aber jetzt hast du gerade den Tartarus betreten."

Der Himmel verdunkelte sich zu einer grauen Farbe. Blitze leuchtete und der Boden dröhnte, warf Monster und Halbgötter von ihren Füßen. „Viele kennen mich als den Gott des Meeres, Polybotes", knurrte Poseidon, seine Stimme wurde mit jedem Wort rauer und tiefer, „Aber sie scheinen meinen Titel als Weltenrüttler zu vergessen. Und beim letzten Mal als ich nachgeschaut habe, hast du Macht über das Meer, aber hast du auch Macht über die Erde? Kannst du den Boden zum Dröhnen bringen? Bebt er unter deiner Macht?"

Polybotes erbleichte. Er hatte Macht über das Meer, wenn man es so nennen konnte. Wasser hörte auf seine Berührung, aber nicht einmal während ihren Kämpfen hatte Polybotes irgendwelche Macht über die Erde genutzt.

Der Boden unter Polybotes rumpelte und brach, teilte sich unter seinen Füßen. Ein Bein war auf jeder Seite des Spaltes und als dieser immer größer wurde, wurde Polybotes langsam in einen Spagat gezwungen.

„Um einen Riesen zu töten, müssen ein Gott und ein Halbgott ihre Kräfte bereinigen. Ich frage mich, was passieren würde, wenn ich dich direkt in den Tartarus schicken würde?", überlegte Poseidon laut.

Polybotes Gesicht wurde sogar noch bleicher. „Du... du kannst das nicht machen!", rief Polybotes, „Dass ist das Reich deines Bruders!"

„Ist das so? Hades!"

Die Schatten verfestigten sich und heraus trat der Gott der Unterwelt. „Ja, Bruder?", erwiderte Hades ruhig. Er sah die Situation, in der sich der Bann seines Bruders befand und grinste.

„Erlaubnis Polybotes durch dein Reich zu schicken?"

„Bitte nicht! Ich will nicht zurückgehen! Bitte!", flehte Polybotes.

„Erlaubnis erteilt", meinte Hades und ignorierte das Flehen des Riesen.

Der Riss weitete sich und schon bald wurde Polybotes vom Loch verschluckt und schrie den ganzen Weg hinunter.

„Das war MEGA!", rief eine Stimme hinter den beiden Göttern. Sie drehten sich um und sahen das Mädchen, das vorhin gegen Polybotes gekämpft hatte. „Hast du ihn gesehen? Er war so ‚bitte tötet mich nicht! Ich will zu meiner Mommy!'"

Poseidon lachte leicht, „Wenn die Riesen weiterhin so schnell sterben, wird dieser Krieg schneller enden als der zweite Riesenkrieg."

„Dann ist es ja gut, dass ich kein Riese bin.", lachte eine Unheil verkündende Stimme. Hades und Poseidons Köpfe fuhren in Richtung des Geräusches herum.

„Kronos", flüsterte Poseidon und starrte den Titan an, der seine Sense wie einen Taktstock herumwirbelte, die einzige Waffe, die einen Unsterblichen verblassen lassen konnte.

„Meine Söhne", grüßte Kronos, seine Augen glitzerten mit Wut und Hass, aber ein Lächeln war auf sein Gesicht gepflastert. „Es ist zu lange her!"

„Das ist also Kronos.", meinte die Sterbliche von vorher. „Ich will jetzt nicht lügen, Ich habe etwas... einschüchterndes erwartet. Vielleicht Hörner oder ein Haustier-Drache? Das ist irgendwie enttäuschend."

Kronos Nasenlöcher blähten sich auf, während sein Lächeln zu einem Knurren wurde. „Und wer bist du, Sterbliche? Eines meiner vielen Enkelkinder? Ur-Enkelkinder?"

„Ah, nein, Ich komme nicht mal von diesem Planeten."

„Ein Alien?", fragten Kronos, Poseidon und Hades alle gleichzeitig. Sie alle zuckten zusammen.

„Naja, eigentlich heiße ich Nebula, aber wenn ihr mich Alien nennen wollt, meinetwegen." Das Alien zuckte mit den Schultern. Sie deutete auf Kronos. „Es wird mich allerdings nicht davon abhalten, dich zu töten, alter Mann."

„Respektlose Sterbliche!", kreischte Kronos. Er warf seine Sense nach Nebula. „Ich werde mir deinen Kopf auf einem Teller servieren lassen!"

Nebula wich der Sense mit Leichtigkeit aus und rollte sich aus dem Weg. „Wow, wie originell."

Poseidon hob seinen Dreizack und stürzte sich auf seinen Vater, der die Waffe wegschlug, als wäre sie ein Spielzug. Der Titan hob seine Hand und seine Sense kam zu ihm zurückgeflogen. Hades schnippte mit den Fingern und eine Legion Skelette erhob sich aus dem Boden. Sie griffen Kronos an. Mit einem Schlag seiner Waffe zerstörte Kronos die Hälfte der untoten Legion.

„Ich kann nicht glauben, dass ich an der Geburt solcher Schwächlinge beteiligt war.", spottete Kronos als er das letzte von Hades' Skeletten zerstörte. „Ich habe eine etwas größere Herausforderung erwartet."

Die zwei Brüder erbleichten, während Nebula verzweifelt nach einem Plan suchte. Sie stand dem Titan der Zeit entgegen, also würden alle Angriffe, die er kommen sehen konnte, nutzlos sein, er würde einfach die Zeit anhalten können. Nebula durchsuchte ihre Erinnerung nach irgendwelchen griechischen Mythen, die Kronos enthielten.

Er war der jüngste seiner Brüder.

Er hatte seine Kinder gegessen.

Er tötete seinen Vater, während seine Geschwister ihn festhielten.

Was für eine glückliche Kindheit.

„Du sagst, dass sie schwach sind?", rief Nebula aus. Ihr wurde gerade wahrscheinlich ihr Todeswunsch erfüllt, aber von dem, was Theron ihr erzählt hatte, hatte er das schon oft getan und der Idiot war immer noch am Leben. „Deine Geschwister mussten deinen Vater festhalten, damit du ihn töten konntest! Diese Typen hier stehen hier dir direkt gegenüber! Wenn überhaupt, bist du hier der Schwache."

Kronos Augen blitzten gefährlich auf. „Vielleicht werde ich dich nicht töten", überlegte der Titan laut, „Vielleicht werde ich dich am Rand des Todes lassen, bis du darum flehst. Wie klingt das, kleine Sterbliche?"

Nebula schluckte und sah sich um. Sehr weit rechts von ihr entfernt, sah sie Theron, der gegen einen Mann kämpfte, der so aussah, als wäre der Himmel auf seine Haut gedruckt. „Es hört sich wunderbar an, Dankeschön."

Kronos Augen zuckten, das war offensichtlich nicht die Reaktion, die er gewollt hatte. Der Titan trat vor und Nebula wurde langsam panisch. Plötzlich kam ihr eine Idee.

„KRONOS, WILLST DU WIRKLICH MICH, EINE EINFACHE STERBLICHE, TÖTEN?", rief sie so laut sie konnte, hoffend, dass es die Aufmerksamkeit erregen würde, die sie brauchte, „ICH FÜHLE MICH GEEHRT, SOLCH EINEN LUXUS ERTEILT ZU BEKOMMEN."

„Genau wie du solltest, Sterbliche.", grinste Kronos, er schien wie blind gegenüber dem Sarkasmus in ihrer Stimme. „Ich denke, ich werde zuerst deine Finger abschneiden. Einen nach dem anderen. Deine Schreie werden die Musik sein, die mich jede Nacht in den Schlaf lullt. Als nächstes werde ich deine Füße abschneiden. Das wird eine wunderbare Erfahrung sein. Für mich, natürlich. Nicht für dich."

Er lachte herzhaft, ein Laut, der Glass zerbrechen lassen konnte.

Pass auf! Ertönte eine Stimme in ihrem Ohr.

Ohne Zögern rollte Nebula sich zurück, genau als Theron vorbeiflog, ein wütender Unsterblicher hinter ihm. Besagter Unsterblich rannte in Kronos hinein, woraufhin sie beide zu Boden fielen.

„Geh runter von mir, Uranos!", kreischte Kronos und versuchte, das Urgeschöpf von sich zu schieben. Uranos grinste und ließ sein komplettes Gewicht Kronos zerquetschen.

„Ich finde es ziemlich gemütlich hier, vielen Dank." Uranos entspannte sich und ignorierte den Kampf, der um sie herum stattfand, komplett. „Außerdem musste ich mal deinen Monolog unterbrechen, ich meine, ich konnte dich queer übers Kampffeld hören. Du bist ja schlimmer als Voldemort."

Kronos schaffte es, einen Schlag auf das Urgeschöpf abzugeben, woraufhin Uranos aufschrie und auf die Füße sprang. Silbernes Blut tropfte aus seiner Nase während er Kronos wütend anstarrte und sich das Blut aus dem Gesicht wischte ohne den Augenkontakt zu brechen. Kronos stand ebenfalls auf.

„Ich habe dich schon einmal getötet, und ich werde es erneut tun!", spuckte Kronos aus und hob seine Sense.

Uranos lachte leise. „Oh, aber damals hattest du vier deiner Brüder zu deiner Hilfe, zusammen mit dem Vorteil der Überraschung. Jetzt bist du alleine und mitten in meiner Sicht. Du wirst zugrunde gehen, bevor du auch einen Schritt machst."

Theron und Nebula standen ein bisschen entfernt und sahen zu. Nebula betrachtete das Ganze mit gehobenen Augenbrauen. „Jemand sieht so aus, als ob er Daddy Issues hat.", meinte Nebula während sie dabei zusahen, wie Kronos mit der Sense nach Uranos schlug, der dieser mit Leichtigkeit auswich.

„Wenn wir über Unsterbliche sprechen, würde ich überrascht sein, jemanden ohne Daddy Issues zu finden.", gab Theron zurück, der dem Kampf ebenfalls amüsiert mitverfolgte. „Ich geh den Halbgöttern mit den Monstern helfen. Kommst du mit?"

„Klar, ich hab eh nicht wirklich was anderes zu tun."

Das Duo zog los und ließ Kronos und Uranos zu ihrer Fehde zurück. Nachdem er Kronos Angriff mit einem simplen Schritt ausgewichen war, revanchierte sich Uranos, indem er sich einen Speer von einem benachbarten Zyklopen schnappte und damit nach dem Titanen stach. Kronos blockte mit seiner Sense und nutzte sein Bein um nach Uranos zu treten, woraufhin das Urgeschöpf zu Boden fiel.

Uranos rollte sich schnell aus dem Weg und trat nach dem Titanen, der daraufhin ein paar Meter zurück und in eine Gruppe Monster geschleudert wurde. Kronos grunzte und erhob sich auf seine Füße. Ein Messer hatte sich in den Rücken des Titanen gebohrt und er griff nach hinten und zog es heraus ohne auch nur zusammenzuzucken. Goldenes Blut tropfte zu Boden.

Ein lautes Geräusch, dass sich wie ein Kanonenschuss, ertönte, woraufhin die Köpfe der beiden Unsterblichen herumschnellten. Ein riesiger, metallener Tank rollte auf die Straße hinunter und schoss auf Gruppen mit Monstern mit Kugeln aus himmlischer Bronze und kaiserlichem Gold. Monster nach Monster fiel und die Halbgötter jubelten und reckten ihre Schwerter in die Luft.

Kronos und Uranos knurrten und der letztere drehte sich zum Titanen. „Schau, was du getan hast!", kreischte das Urgeschöpf, „Wenn du mich nicht abgelenkt hättest, hätte ich es kommen sehen können."

Kronos hob eine Augenbraue, „Ich habe dich abgelenkt? Ich glaube, du hast es falsch verstanden. Du bist derjenige, der das hier begonnen hat."

Uranos knurrte, drehte sich aber zurück zum Tank, „Es ist egal, wir müssen einfach nur den Tank zerstören."

„Geh du ihn zerstören, ich werde nicht deine Drecksarbeit machen, Vater."

Das Urgeschöpf schickte einen Windstoß in Richtung des Titanen, der zurückflog und auf der Motorhaube eines Autos landete, woraufhin der Alarm des Autos anfing zu piepen.

Kronos schlug zurück, indem er die Zeit um Uranos verlangsamen ließ.

„Du magst den Himmel kontrollieren, aber ich bin die Zeit.", Kronos lachte bösartig, erhob sich von der Motorhaube und ging auf Uranos zu. „Ich bin die Ewigkeit."

„Order hat mich angewiesen, nicht Hand auf dich anzulegen.", überlegte der Titan laut, „Aber sie hat niemals gesagt, dass ich nicht einem Monster befehlen könnte, dir etwas anzutun. Was wäre am schmerzhaftesten? Vielleicht das Gift eines Mantikors? Gorgonenblut? So viele Möglichkeiten!"

Uranos Gesicht war voller Wut. Der Himmel über Kronos füllte sich mit Wolken und blitze, Regen begann vom Himmel zu fallen. Der Wind peitschte an seinen Augen und ließ sie tränen.

„Hey, Kronos!" Eine Stimme unterbrach Kronos' Monolog. Theron stand gebeugt auf dem Balkon einer benachbarten Wohnung. Der König der Titanen schaute den Kommandanten mit zusammengekniffenen Augen an. Dieser grinste frech unter seiner Kapuze und zeigte in die entgegengesetzte Richtung. Kronos drehte sich gerade rechtzeitig um, um ein Geschoss aus himmlischer Bronze vom Tank auf ihn zufliegen zu sehen.

Theron nutzte schnell seine Flügel um aus der Schusslinie zu fliegen und steuerte auf den Tank zu. Hinter ihm war eine Explosion zu hören, aber er zuckte nicht einmal zusammen. Der Kommandant flog einfach weiter auf den Tank zu.

Die Luke des Tankes war geöffnet und heraus ragte Blaze, der lächelte und sich herumdrehte, um in das Cockpit des Tankes hineinzurufen, „Netter Schuss, Valdez! Hast ihn direkt in den Kopf getroffen!"

„Boom! Headshot!", rief Leo zurück. Blaze lachte leise.

Blaze drehte sich zurück zu Theron. „Sind wir zu spät?"

„Definitiv", erwiderte Theron, „Weiter so mit der guten Arbeit."

Blaze nickte und schloss die Luke. Theron drehte sich zurück zu dem Bereich, wo das Geschoss eingeschlagen hatte. Es war von Leo gemacht; aus stygischem Eisen, verstärkt mit himmlischer Bronze und kaiserlichem Gold, zusammen mit einer Prise Explosion.

Okay, vielleicht ein paar Eimervoll Explosion.

Die komplette Seite des Gebäudes war zusammengebrochen, Feuer und Rauch hatten die Oberhand, aber Theron konnte nicht das nagende Gefühl in seinem Magen verbannen, als er den Bereich scannte.

„Du siehst ein bisschen bleich aus, Theron." Eine Stimme ließ den Kommandanten aufspringen und herumwirbelnd, nur um Nebula gegenüberzustehen, die ihn angrinste, während sie eine Empousa aufspießte. „Über was denkst du nach?"

„Götter, du hast mich erschreckt." Theron hielt sich eine Hand übers Herz. „Ich habe einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt."

Nebula folgte seinem Blick zum Platz, wo die Explosion stattgefunden hatte. „Willst du nachschauen gehen?"

Theron nickte, „Kommst du mit?"

„Klar?"

Die zwei bahnten sich ihren Weg in Richtung der Trümmer, stachen und schlitzten auf dem Weg um sich. Schon bald kamen sie beim zusammengebrochenen Gebäude an und Theron betrachtete die Zerstörung.

„Für mich siehts normal aus.", meinte Nebula mit einem Schulternzucken, aber Theron hielt sie auf.

„Nein...", er driftete ab, als er sah, dass sich ein Stück Gestein bewegte. Der Kommandant ging hinüber und hob den Stein hoch.

Die obere Hälfte von Uranos Körper wurde sichtbar. Ein Arm war unter Schutt festgeklemmt, während der andere taub schien während das Urgeschöpf hochsah und stöhnte. Silbernes Blut sickerte aus Uranos' Mund und Nase. Das Urgeschöpf des Himmels hustete und Bluttropfen flogen durch die Luft. Theron hob sein Schwert, bereit, den Job zu beenden, den der Tank begonnen hatte.

„Warte", keuchte Uranos. Ein dunkles, leises Lachen verließ seinen Mund. „Willst du nicht über dein geliebtes Camp hören?"

Therons Blut schien kalt zu werden. „Was meinst du?"

Uranos begann zu lachen, was schnell zu einem Husten wurde. „Lass es mich dir zeigen. Hast du eine Drachme?"

Theron hatte keine, dafür fischte Nebula eine aus ihren Taschen und warf sie dem Unsterblichen zu, der diese mit einer Hand fing. Theron beschwörte etwas Wasser herauf und Uranos warf die Münze in den Nebel.

„Arke, zeige mir Camp Half-Blood.", sagte Uranos.

Ein Bild erwachte zum Leben und ein Schluchzen entfloh Therons Mund. Uranos grinste bösartig.

„Arke, vergrößere das Bild."

Das Bild vergrößerte sich, bis Theron sich sicher war, dass jeder auf dem Kampffeld es sehen konnte. Er hatte Recht, von überall her hörte er, wie Leute nach Luft schnappten, schluchzten und aufschrien. Theron fühlte, wie eine Träne seine Wange hinunterlief. Er wischte sie nicht weg.

Von Camp Half-Blood waren nur noch Ruinen übrig. Die meisten Hütten waren zerstört oder standen in Flammen. Die Erdbeerfelder waren aufgewühlt. Thalias Baum war von Explosionen zu Stücken gerissen worden. Monster patrouillierten die Grenzen und Schreie waren entfernt zu hören. Die zwei römischen Kohorten waren ausgelöscht. Blut färbte das Gras rot und Körper, alte und junge, übersäten den Boden.

Genauso wie Camp Jupiter, gab es Camp Half-Blood nicht mehr.

Uranos lachte. „Selbst wenn ihr diesen Krieg gewinnt, euer Zuhause ist ausgelöscht. Euch ist nichts mehr geblieben. Eure Versuche waren im Endeffekt zwecklos, genauso wie es schon immer war und wie es immer sein wird. Ich bin unsterblich. Ich werde mich immer neu formen und zurückkommen, genauso wie meine Kinder. Du bist nicht unsterblich. Du wirst sterben. Genauso wie die Halbgötter vor dir."

Theron sagte einen Moment lang nichts, seine leblosen Augen waren immer noch auf das Bild gerichtet. Schluchzer waren aus der Menge zu hören, jeder wie ein Messerstich in seinem Herzen. Nebula sah ihn voller Sorge und Trauer an.

„Kann ich dir etwas sagen, Uranos?", fragte Theron leise.

„Was auch immer du willst."

„Ich verfluche dich dazu, nie wieder einen sterblichen Körper bewohnen zu können. Du wirst im Himmel bleiben, ein Betrachter für alle Ewigkeit. Ich verfluche dich dazu, die Schmerzen zu fühlen, die du mir und jedem anderen Halbgott in diesem Universum zugefügt hast.", sagte Theron dem Urgeschöpf, seine Stimme wurde immer lauter, bis sie über das Kriegsfeld schallte. Als der Kommandant seinen Fluch beendet hatte, war Uranos so bleich wie Schnee. Er öffnete seinen Mund um zu sprachen, aber er war bereits weg, verblasst in den Himmel, aus dem er für alle Ewigkeit zuschauen würde.

Als der Unsterbliche vollkommen verschwunden war, fiel Theron auf die Knie während er sein Zuhause zerbrechen sah. Nebula kniete sich neben ihn und schlang ihre Arme um Theron. Porphyrion kam ins Blickfeld der Vision gestampft und wies Monster an, nach irgendwelchen Halbgöttern zu suchen.

Therons Blut kochte. „Ich werde ihn töten!", knurrte er, „Ich werde jedes einzelne Monster im Camp töten, und sie alle werden sich wünschen, im Tartarus zu sein anstatt meiner Wut gegenüberzustehen."

„Ich komme auch mit.", sagte Nebula entschlossen.

„Nein, tust du nicht. Du hast ein Königinnenreich zu regieren, und ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passieren würde."

„Wenn du es riskierst zu sterben, dann komme ich auch mit. Ich weiß, wie viel dir Camp Half-Blood bedeutet."

Die zwei starrten sich stumm an. Theron suchte in Nebulas Augen nach irgendeinem Anzeichen der Zweifel oder Angst. Er sah keine. Widerwillig seufzte er. „Okay, aber bleib in meiner Nähe, ich will nicht, dass dir irgendwas passiert."

Die Königin grinste und nahm Therons Hand als der Kommandant seine Augen schloss. Er konzentrierte sich darauf, die Moleküle in ihren Körpern in Wasser zu verwandeln und dann Meilen entfernt von ihrer jetzigen Position zu Thalias Baum zu reisen. In weniger als einer Sekunde wurden sie dorthin transportiert.

„Das ist so cool.", flüsterte Nebula, als sie sich wieder verfestigen.

„Ich weiß einen Hintereingang, es wäre zu auffällig, durch den Haupteingang hereinspaziert zu kommen.", meinte Theron während er die Felder überblickte.

„Theron, du warst jahrhundertelang ein Assassine. Du warst dafür bekannt, unbemerkt durch die Vordertüren zu gehen. Es war in etwa dein Ding."

„Mein Ding?"

„Mhm"

„Okay", gab Theron nach, „Du wirst meine Sichtweise erfahren, wenn ich ein paar korrupte Leute ermorden gehen."

Nebula lächelte, „Ein wahrgewordener Traum."

Der Kommandant lächelte zurück und die zwei betraten das Camp, vorbei an Thalias Baumstumpf. Der Baum selber war abgehackt worden, und lag mehrere hundert Meter entfernt, zerhackt von Waffen. Ohne Zweifel das Werk der Monster. Einfach nur den Baum dort liegen zu sehen, ließ Therons Blut kochen.

Nebula hakte ihren Arm durch Therons und führte ihn weg von dem Baumstumpf. Er holte tief Luft und warf einen dankbaren Blick in Richtung der Königin, die es mit einem kleinen Lächeln erwiderte.

Theron führte sie zu den Schatten der Bäume und begann diese zu inspizieren. Sobald er gefunden hatte, was er gesucht hatte, begann er zu klettern und mit den Ästen zu ringen.

„Kannst du schießen?", fragte Theron, nachdem er es auf den ersten Ast geschafft hatte und bot ihr eine Hand an, um ihr aufzuhelfen.

„Mit einem Bogen oder mit einer Pistole?", erwiderte Nebula, schnappte sich die Hand ihres Freundes und zog sich vor.

„Egal."

„Ich bin besser mit einem Bogen, weil ich schon mein ganzes Leben einen benutze."

Theron nickte und kletterte höher den Baum hinauf, ab und zu drehte er sich um, um Nebula hochzuhelfen. Schon bald konnten sie nicht mehr höher. Theron saß auf einem etwas höheren Ast als Nebula.

Er beschwörte seinen Bogen herbei, zusammen mit noch einem für Nebula, die den Bogen skeptisch betrachtete. „Wo ist mein Köcher?"

„Zieh einfach die Sehne zurück." Theron machte es vor und zog die Bogensehne zurück. Ein schwarzer Pfeil mit zwei dunkelgrauen und einer hellgrauen Feder erschien, bereits in Position. „Ein Pfeil wird erscheinen. Das ist einer meiner älteren Bögen."

Nebula tat wie angewiesen und zog ihre eigene Bogensehne zurück. Ein Pfeil erschien und sie grinste. „Ich brauche echt so einen Bogen."

Theron lächelte. „Nach dem hier mache ich dir einen."

Er wandte seine Aufmerksamkeit zurück zum Camp. „Ziele auf die am weitesten entferntesten Gruppen von der Mitte, wir rücken dann immer weiter rein."

„Okay."

„Siehst du die Gruppe Dracaena nordwestlich von hier?"

„Ja?"

„Ich habe zwei, du hast zwei."

Das Duo verbrachte seine Zeit im Baum damit, still die Monster auszuschalten. Sobald sie keine Monster mehr sehen konnten, kletterten sie wieder den Baum hinunter.

„Jetzt gehen wir sie fertigmachen." Theron schloss seine Augen.

Zeus, wir werden gleich deinen Bann, Porphyrion, töten. Ich erwarte Hilfe, wenn ich danach frage.

Der Himmel rumpelte, Theron wusste nicht, ob es Zustimmung war oder nicht.

„Okay, ab geht's, bleib bei mir.", wies der Kommandant Nebula an, die nickte und ihr Schwert umfasste.

Theron schlich hinter die Ställe, Nebula gleich hinter ihm. In den Ställen wieherten die Pegasi jämmerlich, währen eine Empousa versuchte sie zu beruhigen.

„Bei Kronos, verdammt noch mal", sagte die Empousa, „beruhigt euch, ich will euch doch nicht töten oder so."

Die Pegasi wieherten im Protest.

Wenn du noch einen schuppigen Schritt in diesen Stall machst, werde ich deinen Arsch hier raustreten, sagte ein Pegasus. Theron unterdrückte sein Lachen und schlich sich in den Stall. Innerhalb von Sekunden war die Empousa Staub.

„Wie bewegst du dich so schnell?", flüster-rief Nebula, „Du bist wie... wie heißt er noch mal? Der rote Blitz Typ?"

„Der Flash?"

Nebula schnippte mit den Fingern, „Der Flash!"

Theron lachte, „Du bist seit vielleicht zwei Wochen hier, wie weißt du überhaupt davon?"

„Ein paar Halbgötter haben mir etwas namens Netflix and Chill gezeigt."

Der Kommandant verschluckte sich an seiner Schlucke. „Sie haben was?"

„Du weißt schon, sich im Bett entspannen und chillen während man seine Lieblingsshow schaut?"

„Genau." Theron atmete erleichtert aus. Er drehte sich zu den Pegasi. „Ihr solltet hier abhauen, der Rest der Camper ist beim Olymp."

Die Pegasi machten ihren Dank hörbar und flogen davon.

„Wir können uns jetzt auf den Weg zu Porphyrion machen. Wir haben mindestens 40% ihrer Truppen ausgeschalten.", meinte Theron, „Wenn es eine Sache gibt, die ich aus Horrorfilmen gelernt habe, dann ist es zusammenzubleiben. Also versuch mitzuhalten."

„Ist das eine Herausforderung?", fragte Nebula und zog ihr Schwert heraus, „Wenn schon, dann bin ich dabei."

Theron grinste. „Viel Glück, du wirst es brauchen."

Die beiden brachen aus den Stalltüren und erschreckten eine Gruppe Greife. Dieses Problem hielt nicht lange an. Dann bahnte sich das Paar seinen Weg zur Schmiede, wo einige Telekhinen über all die wertvollen Metalle dort schwärmten. Auch sie waren nach einigen Momenten nicht mehr da.

„Wie viele hast du?", rief Nebula als sie einen Zyklopen aufspießte, „Ich hab siebzehn."

„Einundzwanzig."

„Nicht für lange!"

Die Königin stürzte sich auf eine andere Gruppe Monster und erledigte vier mit einem einzigen Schlag und die letzten beiden mit einem zweiten. „Dreiundzwanzig!"

Das Duo lachte, jammerte und neckte sich auf seinem Weg zum Großen Haus. Monster fielen unter ihren Klingen, als sie versuchten die Eindringlinge zu töten. Sie kamen endlich bei den Hütten an. Die Meisten von ihnen waren zerstört, aber einige von ihnen brannten noch immer. Mit einem schnellen Winken seiner Hand ließ Theron die Flammen erlöschen. Er runzelte die Stirn.

„Wie sind sie überhaupt ins Camp gelangt?", murmelte er. „Die Grenze hätte sie heraushalten sollen."

Theron ging um die Hütten herum und suchte nach wenigstens einem Schimmer von Halbgott-Leben. Er fand nichts. „Ich kann nicht glauben, dass Camp Half-Blood... nicht mehr da ist."

Nebula legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. „Lass uns den Kampf beenden, vielleicht können wir danach nach verbliebenen Halbgöttern suchen."

Theron nickte, bevor er seine Augen verengte. „Warte", er hielt Nebula auf und hörte genauer hin. Es war leise. Zu leise. Man hörte keine Vögel singen, und nicht einmal einen Windstoß bewegte die Luft. „Hast du Porphyrion gesehen?"

„Nicht seit wir damit angefangen haben, Monster aus dem Baum abzuschießen, warum?", fragte sie, und sie stellten sich langsam Rücken zu Rücken hin.

Ein dunkles Lachen echote über das Feld. „Ich gratuliere euch, Sterbliche.", ertönte eine donnernde Stimme, „Ihr seid schlauer als die Halbgötter, denen ich hier begegnet bin."

Theron ballte seine Fäuste als er sich auf dem Feld umsah. „Ich werde dich für deine Verbrechen verblassen lassen, Porphyrion!"

Der Riese lachte. „Viel Glück dabei, Sterblicher. Du bist schwach."

„Ich glaube Oceanus würde da widersprechen."

Porphyrions Gelächter versiegte und die unheimliche Stille kehrte zurück. „Oceanus ist nicht in den Tartarus zurückgekehrt", sagte Porphyrion leise, „Meine Halbbrüder können seine Gegenwahrt nicht mehr fühlen. Was hast du getan, Sterblicher?"

Nun war Theron an der Reihe zu lachen. „Ich habe ihn verblassen lassen, Porphyrion, genauso wie ich es mit dir tun werde."

Der Boden spaltete sich vielleicht zehn Meter von Nebula und Theron entfernt. Porphyrion kletterte aus dem Boden und fegte sich Dreckkrümel mit der Hand vom Chiton. Er starrte Theron an. „Unmöglich, die einzige Waffe, die Unsterbliche verblassen lassen kann, ist Kronos Sense."

„Ich habe keine Waffe benutzt, Porphyrion." Theron lachte leise und trat einen Schritt auf den Riesen zu. „Wörter können mehr schmerzen als alle Waffen. Ich muss nur ein paar Sätze sagen und schon wirst du zu Nichts verblassen."

Porphyrion schluckte und sah sich um. „Unmöglich."

„Willst du diese Theorie überprüfen?", fragte Theron grinsend und wirbelte sein Schwert herum.

„Ich bin ein Riese! Du kannst mich nicht besiegen!"

„Ich habe bereits Riesen besiegt. Und Titanen, sogar ein paar böse Götter. Tatsächlich war ich sogar an der Niederlage zweier Urgeschöpfe beteiligt..." Theron lächelte amüsiert, „Ich denke nicht, dass du eine sonderliche Herausforderung sein willst."

„Hast du das wirklich getan?", flüsterte Nebula ihm zu als sie ihr Schwert hob. Er nickte.

„Ich... Ich werde", stotterte Porphyrion und versagte dabei etwas zu finden, dass ihm irgendeinen Vorteil geben würde.

„Du wirst was, zu deiner Mommy zurückrennen?", zog Theron ihn noch weiter auf, „Oh, warte, sie schläft. Aber was ist mit deinem Daddy? Er kann dir doch sicherlich helfen, oder? Ich meine, du wirst ihn nur in nur einigen Momenten besuchen. Sag ihm, dass ich Hi gesagt habe, wenn es dir nichts ausmacht?"

Theron trat einen weiteren Schritt vor und der Riese floh. Er rannte durch die Trümmer der verbrannten Hütten und das blutgetränkte Gras. Schon bald würde unsterblicher Ichor diese Felder tränken.

„Der letzte, der den Riesen sticht ist ein verrottenes Ei!" Nebula rannte Porphyrion hinterher, Theron dicht auf ihren Fersen.

„Du bist sowas von dran!"

Die zwei jagten ihm hinterher, sprangen über Holzplanken und anderen Schutt. Sie versuchten einander zu sabotieren, während der Riese versuchte mit dem Leben davonzukommen. Porphyrion sah sich immer wieder über die Schulter und stolperte über Steine. Wusste er, dass man langsamer wurde, wenn man während dem Laufen nach hinten sah? Man könnte denken, dass man die eine oder andere Sache lernte, wenn man tausende Jahre am Leben war.

Schließlich kam das Wettrennen zu einem Ende. Nebula hatte Porphyrion in der Nähe der Schmiede in die Ecke gejagt. Seine Augen waren wild als er nach einer Art der Flucht suchte.

„Bitte, lass mich nicht verblassen, Ich wollte das nicht tun, sie hat mich gezwungen! Sie hat mich gezwungen!", flehte Porphyrion und fiel auf die Knie, „Sie hat gesagt, dass sie meine Brüder verblassen würde, wenn ich nicht gehorche. Ich wollte es nicht tun, bitte!"

Theron runzelte die Stirn. „Schwörst du auf den Styx?"

„Ja! Ich schwöre es auf den Styx! Ich schwöre es auf alle Flüsse der Unterwelt, aber bitte lass mich nicht verblassen!"

Donner ertönte über ihnen. „Okay. Aber du verstehst, dass du trotzdem sterben musst, oder? Ich werde dich in den Tartarus schicken, aber du wirst nicht verblassen."

Porphyrion zögerte, aber nach einem Blick von Theron, nickte er. „Mach es einfach schnell-"

Er stoppte plötzlich, seine Augen weiteten sich und sein Kiefer lockerte sich. Sein Chiton wurde langsam golden und der Reise fiel auf seine Knie. Ein Messer ragte aus seiner Brust und wurde schnell zurückgezogen. Mit einem Windstoß war Porphyrion nichts als Staub. Zwei Figuren in Mäntel standen hinter dem Riesen. Eine von ihnen hielt ein Paar Nunchakus, die andere ein schwarzes Messer, von dem goldener Ichor tropfte.

Theron verengte seine Augen und betrachtete das Messer. Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, dass es sein Messer, Serene, war, das er vor ein paar Monaten an Orders Ur-Biest, Kosmosr, verloren hatte. Er befahl der Klinge zu ihm zurückzukehren. Sie zuckte nicht einmal.

„Schwächling.", sagte einer der Figuren. Ihre Stimme war verzerrt und tief. „Lady Order hat uns vor deinem Zögern, dich uns anzuschließen, gewarnt. Sie hatte recht."

„Ich bin überrascht, dass er so lange durchgehalten hat.", sagte die andere Figur. Seine Stimme glich der anderen. Der einzige Unterschied zwischen den beiden war die Farbe ihrer Umhänge. Sie beide waren schwarz, aber einer von ihnen hatte goldene Nähte und der andere silberne.

„Wer seid ihr?", fragte Nebula mutig. Sie waren immer noch in defensiven Positionen.

„Wir wurden von Lady Order entsannt um den Job zu Ende zu bringen, bei dem die Unsterblichen versagt haben.", knurrte der goldene. Er hob seine Nunchakus. „Unsterbliche sind so eingebildet, sie denken, sie wären unaufhaltsam. In Realität muss man nur wissen, wo man zustechen muss. Ich habe gehörte, dass das Brustbein ein guter Platz ist."

Der silberne lacht; „Stimmt, dass ist immer ein schwacher Punkt."

Die zwei Unbekannten schienen zu bemerken, dass sie nicht alleine waren. Sie drehten sich zu Theron. „Ist das nicht der Typ, der Lady Order so viele Probleme bereitet hat?"

„Ich glaube schon. Was denkst du, wie viel wir kriegen, wenn wir die beiden töten?"

Der silberne zuckte mit den Schultern. „Viel."

Theron und Nebula spannten sich unwillkürlich an.

Goldie lachte. „Ich nehme Mr. Mantel, du hast Ms. Blaues-Haar."

„Deal."

Die zwei Assassinen stürzten sich auf das Duo. Der mit den Nunchakus stürmte auf Theron zu und wirbelte die Stöcke mit göttlicher Geschwindigkeit. Theron duckte sich, wich aus und blockierte so viel er konnte, aber das hielt seinen Gegner nicht davon ab, ihn ein paar Mal zu treffen.

Wer auch immer diese Person war, sie war gut. Hochtrainiert und fähig, und ein wirklich guter Stratege. All das ergab einen mächtigen Verbündeten für einen unwiderstehlichen Gegner. Theron duckte sich unter einem Schlag hindurch und sprang zurück im Versuch einen Überblick über das Geschehen zu erlangen.

Nebula kämpfte gegen den mit dem silbernen Mantel, den mit Therons Dolch. Diese Klinge zu sehen war verstörend. Er konnte sie nicht herbeibeschwören wie er es gewohnt war. Silber und die Königin schienen sich gleichwertig zu sein.

Seine Augen kehrten zu seinem Gegner zurück, der das Gleiche zu tun schien wie er, er betrachtete den anderen Kampf. Er bemerkte, dass die Figur ihr Gewicht ein bisschen zu sehr auf das linke Bein verlagerte.

Theron stürmte auf Goldie zu, und schwang sein Schwert von oben nach unten um die Figur in zwei zu schneiden. Sie blockte mit ihren Nunchakus und Theron grinste. Genau wie er es vorhergesagt hatte. Dann nutzte er sein Bein, um die gegen Rückseite von Goldies linkem Bein zu treten. Die Figur brach zusammen.

Theron trat die Nunchakus weg und schnappte sich Goldies Kopf in einem Schwitzkasten. Er drehte sich zum anderen Duell und stand Nebula gegenüber, ebenfalls in einem Schwitzkasten und mit Silbers Messer an ihrem Hals während sie versuchte sich freizukämpfen.

„Lass sie los, sofort!", rief Theron und presste sein Schwert an Goldies Nacken. Schweiß tropfte von seinen Augenbrauen als er auf die Scene vor ihm starrte.

„Nur wenn du sie ebenfalls loslässt", erwiderte die körperlose Stimme ruhig, „und dich uns zeigst."

„Du lässt sie los, oder ich steche deiner kleinen Freundin in den Hals."

Silber bohrte das Messer ein bisschen in Nebulas Hals und die Königin schrie auf. „Tu es nicht, Theron-"

„Ruhe!" Silber bohrte das Messer etwas tiefer.

Er suchte nach irgendeiner anderen Lösung. Vielleicht konnte er schnell eines seiner Jagdmesser nutzen und es auf Silber werfen? Nein, zu viele unsicher Faktoren. „Okay! Okay!"

Er ließ Goldie zögerlich los, woraufhin diese schnell zu Silber hinübereilte.

„Deine Kapuze.", verlangte Silber. Nebula kämpfte, aber die Figur im Mantel hielt sie fest.

„Lass sie zuerst los.", knurrte Theron das Duo an. Silber drückte die Klinge tiefer in den Hals der Königin. „Stopp! Bitte... Ich- Ich werde mich euch zeigen, Ich schwöre es auf den Styx, aber bitte lass sie los."

Silber versteifte sich und Theron konnte praktisch die Zahnräder im Kopf der Figur rattern hören. Schließlich ließ er Nebula los. Theron stieß die Luft aus, von der er nicht gewusst hatte, dass er sie angehalten hatte.

Nebula rannte zu ihm herüber und umarmte ihn. „Das hättest du nicht machen sollen. Order wird herausfinden wer du bist, und wird dich und alle töten, die du liebst."

„Ich bin loyal gegenüber meinen Freunden, Nebula. Ich würde die Welt zerstören, wenn es bedeuten würde, dass sie in Sicherheit sind."

Die Königin grinste und trat zur Seite.

„Genug mit dem kitschigen Gequatsche.", keifte Goldie und verschränkte die Arme. „Du hast auf den Styx geschworen, dass du dich zeigen würdest, wenn wir das Mädchen losließen."

Theron nickte und trat vor. In einer schnellen Bewegung zog er sich die Kapuze hinunter. Die Sonne traf sein Gesicht und der Wind biss seine Ohren. Trotz der Umstände merkte Theron, wie er tief Luft holte.

Plötzlich stolperte Silber. „Percy?"

Silber zog seine eigene Kapuze hinunter und Theron stand niemand anderem gegenüber, als seinem alten Freund Micron Hubbles. „Micron?"

„Was tust du hier?", fragten sie beide gleichzeitig.

„Micron, was zur Hölle?", rief Goldie und riss sich ihre Kapuze hinunter. Das Mädchen aus dem Zelt starrte Micron nun wütend an. „Lady Order hat uns genau Anweisungen gegeben, Porphyrion, Theron und seine Freunde zu töten und zur Basis zurückzukehren!"

„Warum hilfst du ihnen, Percy?", fragte Micron währen er Serene wegsteckte und den Wutausbruch seiner Freundin ignorierte. „Du solltest ihnen nicht helfen, sie haben dich hintergangen."

„Fehler wurden gemacht", knurrte Theron, „Alles wurde besprochen und ich kann nachts schlafen in dem Wissen, dass ich für die richtige Seite kämpfe. Aber was ist mit dir, Micron? Wieso kämpfst du für Order?"

„Um dich zu rächen!", rief dieser aus. „Du warst der erste Freund, den ich je hatte, Percy. Als ich dich zum ersten Mal getroffen habe, habe ich gesehen wie traurig du aussahst und als du mir von deinen Freunden erzählt hast, hat es mein Blut zum Kochen gebracht. Wie konnte solch ein liebevoller, loyaler Typ hintergangen werden?"

Theron starrte ihn ungläubig an. „Du hast persönliche Rivalitäten deine Entscheidung beeinflussen lassen, Micron.", sagte er leise, „Schau dich um. Order hat nichts als Zerstörung, Schmerz und Angst gebracht. Wenn Order gewinnt, wird das Universum sterben."

„Das ist nicht wahr, Micron.", versicherte das rothaarige Mädchen, „Das Universum wird unter Orders Regentschaft erblühen. Sie wird die Galaxien zu wahrer Größe führen und seine Völker werden gedeihen. Lass diesen sogenannten Assassinen nicht in deinen Kopf."

Microns Augen huschten zwischen Theron und dem Mädchen hin und her. Er sah sich im zerstörten Camp um und seufzte, bevor er sich zu seiner Begleiterin drehte. „Percy hat Recht, Miranda. Das ist nicht richtig. Unschuldige Menschen sterben. Wir müssen das aufhalten."

Miranda versteifte sich und sah Micron mit steinernen, eiskalten Augen an.

Der Rest schien in Slow Motion abzulaufen. Miranda zog Serene aus Microns Gürtel und warf ihn in Therons Richtung. Der Dolch wirbelte in einem stillen, tödlichen Bogen durch die Luft. Theron fühlte, wie sein Körper erstarrte und er panisch würde, Er würde nicht schnell genug sein, ihm auszuweichen. Der Dolch würde ihn durchbohren, und er würde sterben. Der Solch schien so schnell, und doch so langsam zu fliegen. Gerade als die Klinge seine Haut durchbohren würde, wurde er zu Boden gestoßen.

Er stand innerhalb von Sekunden wieder aufrecht und sein Blick wandte sich zum Platz, wo er gerade noch gestanden hate. Nebulas Augen waren geweitet, ihr Mund zu einem stillen Schrei geöffnet. Die Königin sah ihm in die Augen, bevor sie auf die Knie fiel. Serene ragte aus ihrer Brust.

Er bemerkte seine Schreie kaum, genauso wenig wie die Tränen, die sein Gesicht hinunterliefen. Oder das Duell, in dem Micron und Miranda versunken waren. Alles, worauf er sich konzentrieren konnte, war Nebula und die Tatsache, dass seine eigene Klinge aus ihrer Brust stach. Er fiel an ihrer Seite auf die Knie und zog ihren Kopf in seinen Schoß.

Er fischte etwas Ambrosia aus seiner Tasche heraus und versuchte es in Nebulas Mund zu zwingen. Sie drückte seine Hand weg.

„Nein...", murmelte sie, „Nicht... göttlich."

Sie hatte keinen Ichor in ihren Venen. Wenn sie Ambrosia essen würde, würde es sie verbrennen. Theron drückte seine Hände auf die Seiten ihrer Wunde, in der das Messer immer noch steckte. Sie verlor bereits so viel Blut, aber wenn er die Klinge herauszog, würde sie viel mehr verlieren.

„Komm schon, bleib bei mir Nebs", flehte Theron während er zu jedem Gott und unsterblichem Wesen betete, dass ihm einfiel. „Alles wird gut. Du wirst wieder gesund. Bleib bei mir. Konzentrier dich auf mich."

„Werde... es... nicht schaffen", hustete die Königin, und Blut spritzte auf seinen Mantel, aber Theron konnte es nicht egaler sein.

„Nein!", rief er panisch aus. „Du wirst überleben. Du musst."

Nebulas Blick wurde unfokussiert und glasig, aber sie hob ihre zitternde Hand und wischte die Tränen weg, die Therons Gesicht hinunterströmten. „Linke... Tasche. Jeans."

Therons Augen drifteten zu der Tasche von Nebulas Jeans. Er steckte seine Hand vorsichtig hinein und fischte das Objekt heraus; ein kleines Stück Papier. Er öffnete die Notiz und erblickte einen einzelnen Namen, geschrieben in Nebulas ordentlicher Handschrift.

Altair Whitemore.

„Guter... Junge", Nebula blickte gen Himmel, ihre Augen wurden wieder glasig, „Guter... Anführer."

Theron schluchzte. „Es tut mir so leid Nebs. Es tut mir so leid. Ich hätte dich retten sollen."

Nebula lächelte sanft, so voller Frieden und Ruhe, dass es Theron aufschluchzen ließ. Nebula verdiente das nicht. Sie verdiente ein langes, gesundes Leben mit einem glücklichen Partner und vielleicht sogar Kindern. Sie verdiente das Leben, nicht den Tod.

Nebula atmete zitternd ein. Eine einzelne Träne rollte ihre Wange hinunter.

Sie bewegte sich nicht mehr.

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