Cole's POV
"Du Idiot !!", schrie der Goldene Ritter Cole weiter an und der Schwarze Ninja kniff die Augen vor Furcht fest zusammen.

"Flora hilfe", flüsterte er leise und da spürte er tatsächlich eine Hand auf seiner Schulter.

Doch es war nicht seine Mutter, sondern Lou.

Er hatte seinen Helm abgenommen, so auch die anderen Bürger Ninjagos, wie Cole jetzt feststellte.

"Lass mich los", zischte er seinem Vater wütend zu.

"Du hast uns den Falschen gebracht!", schnauzte der Anführer Lou, kochend vor Wut, an.

"Habe ich nicht !", blaffte Lou zurück und Cole's Herz stach und er konnte kaum Atmen.

"Du hast mich verraten, Dad", murmelte er leise, wobei er "Dad" voller Kälte und Abscheu aussprach.

"Was wollt ihr überhaupt von dem Blut eines Erdmeisters ? Was haben wir euch getan?!", fragte Cole den Anführer, nachdem er merkte, dass Lou nichts antworten würde.

Der Anführer der Seelenritter sah Cole lange an und der Schwarzhaarige brauchte all seinen Mut, um nicht dem glühendem Blick auszuweichen.

"Vor langer Zeit...", begann da der Golden gerüstete unerwartet zu erzählen

...

Vor langer Zeit, gab es einen Ort, namens Gmaurin.

Wir, ich und meine Leute hier, lebten alle friedlich beieinander, mit unserem Vater, dem Erschaffer.

Wie der Name schon sagte, war er im Stande alles zu erschaffen, was man sich vorstellen konnte !

Er baute Häuser, ließ Pflanzen wachsen, erschaffte einen riesigen See und formte so unsere Stadt Gmaurin.

Er war eins mit der Erde und der Natur.

Auch uns hatte er erschaffen, um nicht so einsam zu sein, und sein Glück zu teilen.

Gmaurin lag weit außerhalb Ninjagos.

In der Wüste um genau zu sein.
Wunderschöne Berge und er lebte in dem größten von ihnen.

Nie wurden wir von Menschen gestört, ja sie wussten nicht von unserer Existenz, bis...

Eines Tages wurde der Erschaffer schwer krank.

Wir brauchten ein Heilmittel.

Eine Pflanze, die nur in Ninjago City wuchs.

Einige von uns, darunter ich, machten uns auf den Weg, um sie zu finden.

Wir schmiedeten uns zuvor diese Rüstungen und damit die Menschen nicht von unserer eigentlichen Herkunft erfuhren nannten wir uns Seelenritter.

Und dann trafen wir die Menschen.

Und sie verboten uns das Kraut.

Sie sagten, es gäbe davon nur eine Pflanze und die würden wir niemals bekommen, da sie sie eines Tages vielleicht selbst benötigen würden.

Wir wurden wütend... Diese egoistischen Menschen! Nun zeigten sie ihr wahres Gesicht.

Doch wir auch.

In der darauffolgenden Nacht brannten wir Ninjago und darumliegendes Land in Schutt und Asche und schnappten uns in dem Chaos das Kraut.

Unser Vater, der Erschaffer, wurde durch dieses Kraut wieder gesund, doch die Menschen wollten Rache.

Krieg.

Sie kamen zu uns, nach Gmaurin.

Der Erschaffer begrüßte sie herzlich, er war herzensgut und außerdem wusste er nicht, was in Ninjago vorgefallen war.

Wir hatten es ihm nie erzählt.

Und die Menschen bekamen ihren Krieg.

Viele von uns haben sie ermordet...

Da wurde der Erschaffer zornig, denn er merkte, wie die Menschen eigentlich waren : egoistisch, hinterhältig und herzlos und kalt.

Er hatte sich dann mit einem mal verändert, sein warmes, gutmütiges Herz wurde eiskalt und die Menschen....

Hah, diese dreckigen kleinen bekamen Angst.

Doch sie wendeten sich an jemanden, der etwas tat, das wir noch nie zuvor erlebt hatten.

Er bändigte die Erde!

Unser Land, unsere Heimat!

Fürchterliche Beben erschütterten, zerstörten alles, das wir aufgebaut hatten.

Einige von uns konnten fliehen, doch der Rest...

Wir wissen nicht, wo sie sind, was mit ihnen passiert war.

Mit unserem Vater...

Wir fanden nicht mehr Nachhause zurück.

Doch dann wurde uns klar: Das Blut des Elementarmeisters, der sie verbannt hatte war der Schlüssel.

Es würde uns den Weg zurück zeigen.

Und es war nur eine Frage der Zeit, bis wir es bekommen würden.

Doch die Erdmeister waren klug, viele entkamen uns, manche töteten wir anfangs, weil wir nicht wussten, wie wir ihr Blut benutzen sollen.

Doch jetzt wissen wir es.

"Und nun bist du hier", der Gmaurin lachte kehlig.

"Der Meister der Erde hat euch verbannt...", folgerte Cole flüsternd nachdem der Gmaurin Anführer seine Geschichte geendet hatte.

Unwillkürlich bekam er Mitleid mit den Gmaurin... sie wollten nur Frieden...

"Genau", nickte der Goldene Ritter und seine Augen, die während des Erzählens weich und sehnsüchtig gewesen waren, wurden wieder kalt.

"Alles hat nur damit begonnen, weil ihr Menschen egoistisch seid !", schrie er.

"Doch mit der Rückkehr des Erschaffers wird eine große Finsternis nach Ninjago kommen. Und diese Finsternis wird die Menschheit mit Feuer und Schatten vertilgen"

Cole schluckte, ihm wurde abwechselnd heiß und kalt und er fühlte sich als wäre das ganze ein surrealer Albtraum, den er wie aus einer dritten Person aus betrachtete.

Doch das war es nicht.

"Wir, die Gmaurin, werden überleben und dann wird diese Welt uns gehören!!"

Bei diesen Worten des große Anführers brachen die anderen Gmaurin in Jubelrufe aus.

Doch die Bürger Ninjagos, die die auf die Intrigen der Seelenritter hereingefallen und Cole verraten hatten, drängten sich zu einem kleinen Haufen zusammen und waren plötzlich seltsam stumm.

"Also sag uns", fuhr der Anführer leiser fort.

Er hatte sich an Cole gewandt und funkelte ihn an, sein verkohltes Gesicht nur wenige Zentimeter von dem des Jungen entfernt.

"Wo ist deine Erdkraft ?!"

Cole schluckte.

"Doch ihr wisst nicht, wo man euren Erschaffer hingebracht hat? Wo euer Zuhause ist? Und woher seid ihr euch so sicher, dass das Blut euch helfen wird?", fuhr Cole fort, um der Frage auszuweichen.

Er wusste es natürlich - Elementarkraft lag im Blut.

"Nein, wir...HÖR AUF ABZULENKEN ! WO IST DEINE KRAFT ?!", schrie der Gmaurin Cole an und der zuckte zusammen, als er bemerkte, dass er wieder nach dem Schwarzen Ninja schlagen wollte.

Doch der Schlag kam nie.

Die Hand des Anführers zitterte in der Luft, nahe Cole's Gesicht.

"Was zum ?!", flüsterte der Gmaurin.
"Jemand hält meine Hand...", die anderen Gmaurin kamen näher.

"Flora", keuchte Cole auf, als er seine Tote Mutter sah, die gegen die Hand des Anführers hielt.

"Wer ?! Was ?!", schrie der Anführer in Panik und Cole lächelte ihn teuflisch an.

"Du hast sie getötet, MEINE MUTTER ! Sei auf ihre Rache bereit", und in dem Moment, ertönte ein Schrei von Flora, ein Ohrenbetäubender.

Cole verzog das Gesicht, doch als er sah, wie die Gmaurin ängstlich zurückwichen, war die Schadenfreude größer, als der Schmerz, der ihn in den Ohren pochte.

Flora verstummte nun und mit wütend blitzenden Blutenden Augen stürzte sie sich auf den Anführer der Seelenritter, der gar nicht wusste, wie ihm geschah.

"F.. Flora ?", hörte Cole da seinen Vater flüstern.

Der Schwarze Ninja blickte auf und sah Lou vor ihm stehen, kreidebleich und mit Tränen in den Augen.

"Sie musste gehen, weil sie uns vor den Rittern beschützen musste... doch sie hat dich geliebt... tut sie noch immer.

Und ja, sie ist hier, seit mehreren Wochen besucht sie mich, denn nur ich kann sie sehen", erklärte Cole und da tat Lou etwas, dass Cole noch nie erlebt hatte.

Lou sah Cole an, mit Tränen, die ihm die Wangen herunterliefen und er flüsterte : "Es tut mir leid..."

Cole wusste nicht, ob er seinem Vater das alles je verzeihen könnte, doch für den Moment machte Cole dieser Satz so glücklich.

Flora kämpfte noch immer mit den Gmaurin, und die anderen Seelenritter... naja, Bürger Ninjagos, rührten sich noch immer nicht vor Schreck.

Cole lenkte seinen Blick wieder auf seinen Vater, der nun, wie er voll erstaunen bemerkte, krampfhaft versuchte Cole's Fesseln zu lösen und so seinem Jungen das Leben zu retten.

Doch die Fesseln waren stark und fest und kosteten Lou sämtliche Kraft.

Cole spürte, wie die Fesseln nach jedem von Lou's versuchen, sich nur strenger in sein Fleisch pressten und wollte seinem Vater sagen, dass es Hoffnungslos sei, als....

"FEUER !", schrie einer, der Bürger Ninjagos und Cole erkannte sofort was geschehen war.

Die Gmaurin standen in Flammen und verbreiteten das Feuer auf jeden Quadratmeter der Höhle.

Cole schrie panisch auf, als er sah, wie Flora von einer Feuerwelle erhascht wurde, doch natürlich machte ihr dies nichts aus.

"Ihr sollt alle dafür büßen mich verraten zu haben !", schrie der Anführer, und das Feuer loderte in seinen Augen, als er und die Gmaurin im Schatten verschwanden.

"LAUFT!", schrie Cole der Gruppe von Menschen zu, die sich noch immer am Rand der Höhle tümmelten.

"Bringt euch in Sicherheit !", und in Gedanken fügte er hinzu : "Ihr seid zwar Verräter, habt aber dann doch die richtige Seite gewählt...".

Und da rannten die Menschen um ihr Leben.

Nur Lou versuchte weiter panisch seinen Sohn von den Fesseln zu lösen...

Während die Feuersbrunst tosend und zischend auf die beiden zukam.