Kapitel 10

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Kapitel 10

„Erzähl mir etwas über die Regeln und den Alltag hier", forderte sie die Wache auf, während sie sich versuchte sämtliche Einzelheiten zu merken.

Die Wache erzählte eher gelangweilt von der geregelten Routine der Gladiatoren und bog in eine große Halle, aus der die Laute der Männer kamen. An sich schien ihr Alltag nach den Erzählungen recht eintönig zu sein. Essen, trainieren und wieder essen. Danach noch Ausdauer- und Krafttraining, ehe die Gladiatoren am Abend ihre Freizeit haben durften.

Sobald Aurelia mit der Wache und Bassus den Raum betrat, der einer Küche glich, verstummten die Gespräche ein wenig, wenn auch nicht ganz und alle richteten ihr ihre Blicke zu. Vulgäre Rufe und zweideutige Anspielungen folgten darauf. Bassus schien dabei sichtlich verärgert und Aurelia hatte bereits Sorge, er würde sich hier gleich lächerlich machen, indem er die Menge versuchte zurechtzuweisen, nicht so mit ihrer künftigen Königin zu sprechen.

Aurelia ließ ihren Blick über die Männer schweifen und versuchte nicht allzu lange auf Remus zu schauen. Wahrscheinlich war es am besten, wenn sie sich mehrere von ihnen aussuchte, die als mögliche Kandidaten in Frage kämen. Sie hatte auch schon mit ihrem Vater gesprochen, nur waren sich beide noch nicht sicher, was man den Gladiatoren anbieten konnte, damit diese sich nicht von Adligen bestechen ließen. Denn dies könnte ein Problem sein, sobald herauskam, was Aurelia vorhatte, um ihren Zukünftigen zu wählen.

Aber sie hatte ja jetzt eine ganze Menge Zeit. Das Problem war nur Bassus. Wie wurde sie diesen los? Bisher war ihr noch nichts aufgefallen, wohin sie kurz verschwinden konnte, um ihn in die Irre zu führen.

Ohne den Blick zur Seite schweifen zu lassen, ging Aurelia an den Tischen vorbei und konnte förmlich spüren, wie Remus brauner Blick an ihr geheftet blieb. Gerade als sie an seiner Tischreihe vorbeilief und die Wache davon erzählte, was die jüngeren Gladiatoren, welche noch in der Ausbildung waren, den Tag über taten, hörte sie wie lautstark ein Stuhl zurückgeschoben wurde und kurz darauf Remus aufsprang, über den Tisch kletterte und zwischen Aurelia und der Wache zum Stehen kam. Die kleine Gruppe hielt inne und einige von Remus Kumpanen lachten bei der respektlosen Geste.

„Sie ist wegen mir hier", stellte er selbstgefällig, mit einem schiefen Grinsen an Aurelia klar und winkte der Wache zu, als Zeichen dass ihre Aufgabe nun erledigt war. Diese rührte sich jedoch keinen Zentimeter und blickte abwartend und misstrauisch zwischen Aurelia und Bassus hin und her.

Aurelia lachte auf. „So ganz Unrecht hat er ja nicht", erklärte sie und fand sein Gehabe schon ein wenig witzig, wenn auch peinlich. „Immerhin bist du der Favorit und wirst mir sicher bei meinem Problem behilflich sein können, aber mein Vater will, dass ich ihm mehrere Kandidaten zur Auswahl bringe. Er will sichergehen, dass die...", hier brach sie ab, blickte kurz zu Bassus und zuckte dann die Schultern, ehe sie ungerührt weiter sprach: „... zukünftigen Anwärter auf den Platz an meiner Seite, von euch nicht ohne Chance in den Boden gerammt werden", erklärte sie mit einem zweideutigen Lächeln. „Aber zuerst einmal möchte ich mich umsehen, um zu beurteilen, wie groß die Chancen der Adligen, einen Gladiator zu besiegen, überhaupt sind." Damit trat sie weiter, deutete der Wache ihr zu folgen und tat so, als wäre überhaupt nichts passiert. Allerdings schlug ihr Herz heftig und sie fragte sich wirklich, was dieser Auftritt sollte. Vor allem, weil er verdammt noch einmal Recht hatte! Sie war wegen ihm hier! Aber leider nicht so, wie er dachte.

„Wenn es Euch mit dieser Entschuldigung leichter fällt", rief Remus ihr nur in dem zweideutigen Ton hinterher und bekam einen Zwischenruf von einem anderen Gladiator. „Die ist noch eine Stufe zu hoch für dich", meinte er und zog den Blonden lachend auf einer der Bänke. Aurelia unterdrückte ein Schmunzeln, während sie weiterlief und die Kommentare ignorierte. Sie wusste sehr wohl, was er meinte.

Wüssten die, wie Recht er hatte, doch das war leider der falsche Ort und die falsche Zeit. Sie hatte eine Aufgabe, die sie erfüllen wollte und sie wollte wissen, in wie weit sie diese erfüllen konnte.

Die Wache zeigte ihr die übrigen Räume, welche von kleinen Trainingsräumen, bis hin zu den Schlafgemächern gingen. Sie waren weder luxuriös noch pompös, aber dennoch hatte jeder sein eigenes Zimmer und allein das schien bereits sehr an ein Privileg zu grenzen.

„Wie sieht es aus mit den Privilegien, die sie bekommen, wenn sie zu Favoriten werden, oder viele Kämpfe gewinnen?", fragte sie nach und auch hier erhielt sie eine Erklärung von der Wache. Immer noch so gelangweilt, was Aurelia ein wenig ärgerte.

„Im Grunde geht es eher darum, dem König die bestmögliche Unterhaltung zu bieten und im Grunde besteht das größte Privileg schon darin leben zu dürfen", erklärte er mit einem Lachen im Unterton. In einer gewissen Hinsicht, waren sie auch Sklaven und wurden als solche geboren. Sie dienten nur zur Unterhaltung ihres Publikums und das mit ihrem Leben.

Aurelia runzelte die Stirn. „Nun, dass erklärt durchaus auch die langweiligen Kämpfe, die viele bieten. Aber da kann man sicher Abhilfe schaffen", murmelte sie nachdenklich und überlegte einige Möglichkeiten. „Aber ich habe gesehen, dass die Gladiatoren dennoch einige Freiheiten haben", sagte sie nachdenklich.

Die Wache nickte und lief wieder zurück durch die große Küche, die nun bis auf einige jüngere Buben leer war.

„Ja, sie haben in ihrer Freizeit freien Ausgang und auch an Grundbedürfnissen besteht nie ein Mangel", erklärte er sehr vage, dass Aurelia sich nicht sicher war, was das zu bedeuten hatte.

„Auch wenn ich vielleicht noch jung bin und eine Frau. Ich möchte gerne Details, es ist nicht nötig mich mit unzureichenden Informationen vor unschönen Details beschützen zu wollen", erklärte Aurelia ruhig und Bassus verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf, so dass es die Wache sehen konnte. Aurelia blieb stehen und blickte Bassus an. „Untergräbst du gerade meine Autorität?"

Dieser holte langsam und tief Luft, wobei er hilfesuchend ab und an zur Wache blickte.

„Ich, ähm... nein, Prinzessin", flüsterte er leise Aurelia zu und schien ein wenig unbehaglich an seinem Gürtel zu ziehen.

„Dann bin ich beruhigt", erklärte die Rothaarige, der deutlich anzusehen war, dass ihr diese Art der Behandlung überhaupt nicht zusagte. Noch ein Punkt mehr, warum sie Bassus nicht als ihren Gemahl wollte. Hätte er ihr den Grund für diese Aktion erklärt und den Mumm besessen ihr vielleicht sogar zu widersprechen, um sie zu beschützen, hätte das schon anders ausgesehen. Aber er zog den Schwanz ein und versuchte ihr zu gefallen. Was sollte sie mit so einem Mann? Der war nicht hilfreich, sondern nur schmückendes Beiwerk.

Eine Weile herrschte angespanntes Schweigen, ehe die Wache sich räusperte.

„Kann ich Ihnen noch irgendwie dienen, Prinzessin?", fragte dieser, um von dem Umstand abzulenken, dass Bassus inzwischen wie ein beschämtes Kind zu Boden blickte.

„Ich denke schon. Ich bin noch nicht lange genug wieder hier, um darüber eine Entscheidung zu treffen. Aber wer außer dem Favoriten ist eurer Meinung nach stark und fähig als Gladiator?", fragte sie und blickte auch zu Bassus.

Die Wache schien nachzudenken, während Bassus sie nur mit einem entschuldigenden Blick ansah. Was war nur los mit dem Mann! Konnte er sich nicht wenigstens erwachsen verhalten, wenn er schon glaubte eine gute Partie für sie zu sein?

„Meist könnt ihr die Gegner des Favoriten nehmen, solange dieser nicht gerade Fußgewichte trägt. Meist werden die Kämpfe nach einem möglichen Gleichgewicht ausgesucht und zugeordnet", erklärte die Wache und lief weiter auf das offene Gelände zu, welches vorher noch leer gewesen war, nun aber voll war mit trainierenden Gladiatoren.

Aurelia konnte einfach nicht anders, als den Bereich nach Remus abzusuchen, doch dieser schien nicht auffindbar.

„Gibt es die Möglichkeit, mich mit dem Favoriten zu unterhalten?", wollte Aurelia wissen. „Wenn möglich allein?", fügte sie hinzu und hoffte, dass sie dann einige Dinge klarstellen konnte.

Die Wache zuckte nur die Schultern. „Alles was Euch beliebt, denke ich", meinte dieser nur und machte eine langsame Kehrtwendung. Bassus dagegen blieb unschlüssig, traute jedoch anscheinend nicht, das Wort zu erheben. „Ich denke, er wird wohl noch im Krankenflügel sein, da sein Gegner vor ihm dran war."

„Verstehe", sagte sie und war zufrieden damit, dass man sie scheinbar nicht schon wieder unterbuttern wollte. Also ließ sie sich von der Wache zum Krankenflügel geleiten. Vielleicht war er alleine. Dann hatte sie nicht die Mühe die Krankenschwester, oder was auch immer es da gab, zu beschäftigen.

Vor einer hölzernen Doppeltür hielt die Wache schließlich inne und stellte sich davor, um diese, wie auch vorher den Eingang, zu bewachen, damit Aurelia sich ungestört unterhalten konnte. Bassus dagegen blieb unschlüssig neben dieser stehen. „Sicher, dass ich Euch nicht begleiten soll?", fragte er leise, doch wagte es nicht, sie davon abzuhalten die Tür zu öffnen.

„Ja, ich bin mir sicher, dass ich möchte, dass du draußen bleibst", murmelte Aurelia und atmete innerlich tief durch. Verdammt, war das ein blöder Moment. Sie fühlte wie ihr Herz heftiger schlug und ihre Haut aufgeregt kribbelte. Was sollte sie tun, wenn das hier in die falsche Richtung lief?

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