Kapitel 12

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Kapitel 12

Fragend runzelte er die Stirn.

„Also lass mich das kurz zusammenfassen", setzte er an und hob beschwichtigend die Hände, um sich zu sammeln. „Du willst, dass ich gegen deine Verlobten antrete, in einem Kampf auf Leben und Tod, um deinem Vater zu beweisen, dass diese nichts für dich sind. Aber ich darf meine Gegner, deine Interessenten, nicht töten?", fragte er als hätte er soeben gesagt, das Reich würde von Affen erobert werden.

Aurelia seufzte. „Ja. Dass du sie nicht töten darfst, kommt von meinem Vater. Sie sind wichtige, angesehene Adlige. Man darf sie nicht einfach töten. Außerdem würden dann ja auch viele abgeschreckt sein. Was der Sinn war. Ich bin davon ausgegangen, dass sie einfach zurücktreten, wenn sie hören, dass es auf Leben und Tod ist", erklärte sie und wusste selbst nicht so recht, wie sich das alles so hatte entwickeln können.

„Und ich nehme an, ich hab bei dem ganzen Kram keine andere Wahl?", fragte er nochmals nach, als würde er auf Nummer sicher gehen wollen.

„Nein. Es sei denn, ich schaffe es meinen Vater zu überreden, dass sie nicht gegen den Favoriten antreten, aber das wäre den Adligen gegenüber wieder... ich weiß nicht... herabwürdigend?", murmelte sie und fuhr sich durch die Haare.

Remus seufzte und schüttelte den Kopf, ehe er einen weiteren Schluck Wein nahm.

„Klingt wie immer, nur dass ich nicht zu fest zuschlagen darf. Und worauf läuft das hinaus? Soll ich deinen wahren Geliebten gewinnen und ihn mir den Kopf abschlagen lassen?"

„Ich habe keinen Geliebten. Wenn es nach mir ginge, darfst du sie alle enthaupten", erklärte sie und wirkte aufgebracht. „Mein Interesse an Männern liegt irgendwo, nur nicht bei den kleinen, schwächlichen Adligen, die mein Vater ausgesucht hat. Wenn es nach mir ginge, wäre mein Geliebter ein Kämpfer, aber man bekommt eben nicht immer, was man will."

Remus verengte leicht die Augen und musterte sie eindringlich.

„Und es gibt gar keine Krieger, die Euch zusagen?", fragte er unschuldig.

„Ich bin erst seit gestern wieder hier. So viele Männer habe ich nicht getroffen, um das zu sagen", erklärte sie mit einem Lächeln, denn sie ahnte, auf was Remus hinauswollte.

„Ich will damit nur eines klarstellen", setzte er an und wirkte nun um einiges ernster. „Ich will nicht, dass ihr mich eines Tages auf einmal darum bittet, absichtlich zu verlieren, nur weil ihr plötzlich doch Interesse an einem der Adligen findet."

„Das wäre doch unfair", sagte sie und Remus hatte ein wenig das Gefühl, dass sie auswich.

Aurelia hingegen dachte daran, was passieren würde, wenn sie sich doch verliebte und ihr Liebster gegen Remus antreten musste. Das wäre nicht gut, aber unwahrscheinlich.

„Nehmt es mir nicht übel, doch mein Leben ist mir wichtiger als Eure Gunst", fügte er hinzu und versuchte Aurelias ausweichenden Blick zu fangen.

Aurelia atmete tief durch, da sie gehofft hatte, dass dieses Gespräch nicht in diese Richtung laufen würde. Doch es war nun einmal geschehen. „Leider hast du sowieso keine andere Wahl", sagte sie, weil ihr Vater gesagt hatte, er würde ihn nicht begnadigen, wenn er dieses Angebot ablehnte und das nächste Mal verlor. Er war zwar der Favorit, aber auch er hatte ab und an verloren.

Sichtlich fassungslos begann Remus langsam im Raum auf und ab zu laufen.

„Ihr wollt mich zwingen?", fragte er mit einem erstickten Lachen und schien die Sache herunterspielen zu wollen. Doch Aurelia konnte spüren, dass ihn diese Tatsache nervös machte.

„Von wollen kann nicht die Rede sein, aber mein Vater hat mir deutlich gemacht, dass eine Absage für dich Konsequenzen haben wird. Genauso, wie es eine Belohnung gibt, wenn du mitmachst", erklärte sie und hoffte, dass er sich vielleicht locken ließ. Sie hatte nicht ohne Grund wissen wollen, wie es mit den Privilegien hier aussah.

Langsam kam er bei diesen Worten zum Stehen und hielt inne, während er Aurelia eindringlich musterte.

„Belohnung?", fragte er unverständlich und musste lachen. „Du meinst, dass ich am Leben bleibe, bis jemand mich besiegen kann?"

Aurelia schüttelte den Kopf. „Keine Kämpfe, außer die Anwärter. Sollte es dir gelingen alle davon zu besiegen und es länger als ein Jahr keinen weiteren Anwärter gibt, wirst du offiziell aus dem Kolosseum entlassen", erklärte sie. „Du wirst offizieller Bürger dieses Reiches."

„Ihr blufft", war die Antwort, die Remus ohne zu überlegen zurückwarf. Wie konnte sie so dreist sein und ihm etwas versprechen, was ohnehin nicht eintreten würde. „Und was soll ich dann in angeblicher Freiheit machen? Ist ja nicht so, als hätte ich irgendwelche Rücklagen", erwiderte er und verschränkte nun interessiert die Arme.

Aurelia unterdrückte ein erneutes Seufzen. Das hätte sie sich beinahe denken können. Schließlich lief alles immer irgendwann aufs Geld hinaus.

Und er hatte natürlich Recht. Er brauchte Geld zum Leben, so war es nun einmal.

Aurelia machte eine wegwerfende Handbewegung, als wäre das kein Problem. „Mit deinen Fähigkeiten wärst du sicherlich in der königlichen Wache gern gesehen und da ich gerade genötigt werde, meine Leibgarde zusammenzustellen, wärst du dort natürlich auch willkommen. Glaub mir, so ein Gardist verdient verdammt gut."

Mit einem leisen Grummeln und einem darauffolgenden Schulterzucken ging er auf Aurelia zu.

„Nicht ganz das Angebot von einem sorgenfreien Leben, was ich mir erhofft habe, aber besser als nichts", willigte er ein und hielt Aurelia die offene Hand entgegen. Die Rothaarige schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln und reichte ihm ebenfalls die Hand. „Wenn du ein sorgenfreies Leben willst, dann solltest du jemand adligen heiraten", erklärte sie und besiegelte die Zusammenarbeit.

„Oder eine Adlige vor der Ehe schützen", fügte er mit einem selbstgefälligen Grinsen hinzu und zuckte anzüglich mit den Augenbrauen.

Aurelia verdrehte die Augen. „Ja, aber es sollte geheim bleiben, dass ich das tue, damit ich nicht heiraten muss", erklärte sie verschwörerisch.

„Ich dachte, als Prinzessin kann man sich alles leisten?", erwiderte er und ließ ihre Hand wieder los, um sich bereit zum Gehen zu machen.

Aurelia schnaubte. „Glaub mir, du kannst dir viel mehr leisten als ich", sagte sie und musste gestehen, dass sie diese kleine Diskussion genossen hatte. Sie wollte noch nicht gehen.

„Bitte. Ich wusste bis heute Morgen nicht mal, dass der König eine Tochter hat", warf er anschließend ein und griff nach einigen dreckigen Verbänden, ehe er die Tür öffnete und im Rahmen kurz innehielt, als er Bassus und die Wache entdeckte.

Aurelia war gezwungen wieder die typische, unnahbare Miene aufzusetzen und folgte Remus hinaus zur Wache und Bassus. Dann schenkte sie letzterem ein Lächeln. „Siehst du, ich bin noch am Leben und durchaus in der Lage meine Dinge selbst zu regeln", erklärte sie fast schon zuckersüß. Skeptisch warf dieser kurz einen Blick über Aurelias Schulter zu Remus, der sich im Laufen ein letztes Mal umdrehte, ehe er seiner Wege ging.

„Remus ist im Gegensatz zu den anderen auch recht zurückhaltend hier auf dem Gelände. Außerhalb weiß ich nicht, doch er wurde jedenfalls noch nie festgenommen, weil er Unruhe gestiftet hat", erklärte die Wache, als würde sie sich dazu gezwungen fühlen, als eine Art Kommentator zu fungieren.

Aurelia machte eine wegwerfende Handbewegung, als wäre es ihr egal, doch sie nahm die Informationen auf. So war das also. Da hatte sie wohl doch eine bessere Wahl getroffen, als angenommen.

„Er ist beliebt bei den Leuten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er diesen Umstand nicht ausnutzt", vermutete die Prinzessin und setzte sich wieder in Bewegung. Ihr folgten sowohl ihre aufgezwungene Leibwache, als auch die gewöhnliche Wache, mit gebührendem Abstand.

„Das kann ich nicht sagen, Prinzessin. Doch ich höre oft, dass er wohl sehr beliebt ist, wenn er sich unter das Volk mischt. Doch wenn er hier ist, ist er eher weniger die Art Mann, die sich mit anderen streitet, was nicht heißt, dass er nicht auch schon mal negativ aufgefallen ist."

„Vielleicht mag ich nicht so aussehen und vielleicht bin ich erst seit gestern wieder zurück in der Stadt, aber ich weiß mehr, als ihr euch vorstellen könnt. Vergesst nicht, dass ich meine Augen und Ohren überall habe", erklärte sie, als wäre das nicht normal. Dabei war es das für sie. Ihr Netzwerk war zwar noch im Aufbau, aber es war bisher immer sehr zuverlässig gewesen. Sogar in ihrer Lehre hatte sie viel mitbekommen. Nur waren manche Dinge wichtiger als andere. Ein neuer Favorit stand nicht gerade sehr weit oben. Doch da sie sich nun für diesen interessierte, hatte sie den Tag genutzt, um sich zu erkundigen.

„Natürlich, Prinzessin", stockte die Wache kurz und machte eine kaum bemerkbare Verneigung, wobei Aurelia diese sowieso nicht sehen konnte, da sie vor ihm lief. „Kann ich Euch noch irgendwie dienen?", fragte er stattdessen und wusste nicht so genau, wo die Rothaarige nun hinwollte.

„Vielen Dank, das sollte für heute genug sein", sagte sie und überlegte. Ob sie ihren Vater dazu überreden konnte, dass die Anwärter für ihre Leibgarde auch bei den Gladiatoren trainierten? Natürlich wurden diese gut ausgebildet, doch so ein Kampf auf Leben und Tod war etwas, bei dem man kreativer wurde. Aurelia schätzte Stärke, da sie auf diese angewiesen war, wenn sie irgendwann ihr Reich verteidigen musste. Sie wusste, dass nicht alles auf der Welt mit Verhandeln zu lösen war.

Besonders im Falle ihres Reiches, welches beständig und kontinuierlich wuchs. Das kam nicht von irgendwoher, sondern von der Disziplin und Stärke ihres Vaters. Und sie wollte diese Stärke weiterhin aufrechterhalten. Da war nur das Problem, dass sie eine Frau war und nicht für das Schlachtfeld taugte.

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