7 ✴ Die Mittribute

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In den folgenden Stunden konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Auch wenn mir allzu bewusst war, dass ich mir eher über die baldige Ankunft ins Kapitol Sorgen machen müsste - machte ich mir starke Vorwürfe wegen meinem Ausraster gegenüber Colyn.
Er war mein Mittribut. Ausserdem hatte er genau wie ich Angst - deswegen hätte ich ihn nicht so unfair behandeln sollen.

Ich hätte mir gewünscht, schlafen zu können bis zum Zeitpunkt, an welchem wir die Ernte-Ausstrahlungen anschauten. Jedoch konnte ich kein Auge zu tun - ich war viel zu angespannt.

Schliesslich war es Zeit und ich wusch mir im Bad kurz das Gesicht, ehe ich aus meinem Abteil raustrat und nach vorne zum Hauptwaggon ging.
Langsam aber sicher fragte ich mich, ob ich wirklich stets die Letzte sein würde - denn schon wie beim Mittagessen, waren alle schon anwesend.
Tulip sass mit geradem Rücken auf einem Sessel beim Fernseher-Bereich, während Blight auf dem Sofa neben Colyn sass. Johanna hatte sich entspannt und lässig auf dem zweiten Sessel eingerichtet und winkte mir kurz zu.
"Fängt gleich an!",sagte sie und warf sich eine Traube vom Beistelltisch neben sich in den Mund.

Ich atmete tief durch und setzte mich schliesslich auf den einzig freien Platz - auf dem Sofa neben Colyn. Stirnrunzelnd sah ich zu ihm rüber. Tatsächlich sah er ebenso zu mir, aber wendete den Blick schnell wieder ab. Zu meiner Überraschung aber, schien er weder sauer, noch abweisend zu sein.
Ich versprach mir selbst, nach der Sendung noch mit ihm zu reden.

Blight drückte etwas zögernd den grünen Knopf auf der Fernbedienung und der Bildschirm vor uns schaltete sich sofort ein.
Die Animation des Kapitols-Logos, und das in voller Grösse, war als erstes zu sehen.
Die Hymne erklang und dies brachte mich einen Moment zurück auf den Dorfplatz von Distrikt 7, als das Erntevideo gezeigt wurde - mitten in den Jugendlichen zu stehen, welche alle genauso eine hohe Chance in die Spiele zu müssen gehabt hatten, wie ich.
Aber mein Zettel war gezogen worden.

Caesar und Claudius rissen mich wieder zurück in die Gegenwart.
"Die Ernte ist, trotz der einstündigen Verfrühung, spannend über die Bühne gegangen!",erzählte Caesar grinsend. Er trug heute hellgrünes Haar und einen türkisen Anzug.

"Hand hoch, wer nach der Ernte nochmal einen Powernap machen gehen musste!",kicherte Claudius theatralisch seufzend und hob seine Hand. Er hingegen war in voilett und rosa Farbtönen gekleidet. Ebenso sein Haar war pink gefärbt.

Beide sassen an einem weissen Moderatortisch, und hinter ihnen war die Leinwand, auf welchen warscheinlich gleich die Ernten kommentiert wurden.
Ich kam nicht darum herum, dass ich unsicher meine Handflächen knetete. Wie so oft bei Stress, und dieser war wohl derzeit durchaus verständlich, hatte ich verschwitzte Hände. Meistens getraute ich mich da gar nicht mehr was anzurühren.

"Nun! Lasst uns starten mit Distrikt 1!",stellte Caesar feierlich vor und man sah sofort den Dorfplatz des ersten Distriktes. Wenn man es nicht wüsste, könnte man meinen, es wäre im Kapitol gefilmt worden. Der erste Distrikt genoss einen starken Reichtum.
"Mal sehen, wer gezogen wird! Oder wohl bessergesagt; wer sich meldet!" Claudius lachte über seinen eigenen Witz, aber er hatte natürlich recht;

Wer auch immer gezogen worden wäre, ein 17-jähriges Mädchen mit hellbraunem Haar und schönen weiblichen Kurven, meldete sich freiwillig. Selbstbewusst und sogar grinsend, stellte sie sich auf die Bühne - wie üblich bei Karrieros.
"Liza Kutcher.", war ihr Name.

Beim Jungen, der sich freiwillig meldete, ging es mir durch Mark und Bein.
Er hiess "Nick Beinwell", und man könnte ihn nicht mehr für ein Kind halten, wenn man nicht wüsste, dass er erst 18-jährig war.
Muskulös, gross und dunkelbraune, kurzgeschorene Haare.
Was mich aber besonders erschaudern liess, war sein Gesichtsausdruck. Er war wie besessen grinsend und hyperselbstbewusst zu seiner Mittributin getreten.
"Mit dem ist nicht gut Kirschen essen..",murmelte Blight, während er sich eine Kirsche aus der Schale nahm, und diese demonstrativ ass. 

"Was für Tribute! Aber aus unserem Luxusgüter-Distrikt sind wir es uns ja gewohnt!",sagte Caesar grinsend und Claudius nickte aufgeregt.
"Dieser Nick! Was für ein Siegeswille!"
"Könnte ihm aber auch über den Kopf wachsen! Nun, lass uns zu Distrikt 2 schalten.."

Distrikt 2 war schon weniger herausgeputzt, aber man merkte, dass die Jugendlichen hier auch keinen Hunger litten, wie etwa in den ärmeren Distrikten.
Auch hier erwartete schon Jeder, dass die zwei Tribute sich freiwillig melden würden - und natürlich geschah dem auch so.

"Slytha Basilisc", stellte sich die 17-jährige Tributin mit einer mysteriösen Stimme dem Publikum vor. Sie war etwas stämmiger und besass braune Haare, welche hellgrüne Strähnchen beinhielten. Sie musste eine reiche Familie haben, dass sie sich die Haare färben konnte.
Im Hintergrund sah man auf einem Mentor-Stuhl Enobaria, welche grinsend ihre spitzen Zähne zeigte, als Slytha ihren Namen bekanntgab. Ob sich die Zwei kannten?

Der männliche Tribut jedoch, schien überhaupt nicht in den Karriero-Distrikt zu passen. Er besass schulterlanges, hellblondes, ungekämmtes Haar, und hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Muskeln waren bei ihm ebenso Mangelware - und er war recht klein, trotzdessen dass er 17 Jahre alt war.
Er stellte sich, schon fast gelangweilt, als "Newell Plimpton" vor.
Wieso meldete sich so Jemand für die Hungerspiele freiwillig?

Claudius und Caesar redeten natürlich aufgeregt über den unnormalen Karriero.
Ich sah währenddessen einen Moment zu Colyn rüber, welcher nur mit einem nachdenklichem Blick zum Fernseher sah.
Aber ich konnte feststellen, dass auch er nervös und unsicher war.

"Und nun zu Distrikt 3! Hier war ja mal das Drama los, ich sags euch!",flüsterte Caesar mysteriös, bevor man die Zuschaltung in Distrikt 3 sah.
Der Dorfplatz war hier besonders eingeengt, fand ich. Alles war unfreundlich und recht düster. Der Distrikt schien fast nur aus grossen Industriehäusern zu bestehen - da man Technologie natürlich drinnen bearbeitete.

Die weibliche Tributin namens "Cëdrice Sensa" war gerade mal 14 Jahre alt. Sie besass dunkelbraune Haare und war überaus mager. Ihr unsicheres und schwaches Auftreten, liessen sogar Claudius und Caesar aufseufzen.

Als der Name "Mitchel Osters" aufgerufen wurde, war für ein paar Sekunden zu sehen, wie der Distrikt 3-Bürgermeister von seinem Stuhl aufsprang.
Er schien geschockt in die Menge zu schauen. Man verstand wegen fehlendem Mikrophon nicht genau, was er schrie, aber es hörte sich nach sowas wie "wieso meldet sich denn niemand freiwillig?!" an.
Der 15-jährige, blonde Junge war der Sohn des Bürgermeisters höchstpersönlich. Aber er schien nicht unbedingt geschockt oder unsicher, als er sich zu seiner jüngeren Mittributin stellte.

"Da wurde sowas von gepfuscht...",murmelte Johanna kopfschüttelnd und sie legte sich quer über ihren Sessel, sodass ihre Beine lässig über die eine Armlehne baumelten.
Als Tulip protestieren wollte, dass dies gar nicht möglich sei, machte Johanna bloss "Pshhht!", wedelte mit der Hand, und zeigte wieder auf den Bildschirm.

Distrikt 4 schien für mich wie eine ganz andere Welt. Ein zweites, mir unbekanntes Zuhause. Im Hintergrund des Dorfplatzes, sah man das Meer. Und auch wenn man im Audio der Aufzeichnung dies nicht hörte, stellte ich mir vor, wie das Wellenrauschen die ganze Ernte etwas erträglicher machte.

Dieses Jahr gab es in Distrikt 4 keine Freiwillige, was aber Karrieros trotzdem nicht ausschliessen liess.
Die weibliche Tributin, welche 18-jährig war und eine dünne, jedoch muskulöse Figur hatte, hiess "Silija Silvers". Wie so oft für Leute aus dem Fischerdistrikt, war ihre Haut sanft braungebrannt und sie besass blondes, langes Haar.
Ich musste zugeben, dass sie wirklich unfassbar wunderschön aussah.

Der männliche Tribut wurde als "Gillan Fisher" auf die Bühne gerufen.
Ich konnte nicht anders, als bei dem so provokant passenden Nachnamen, kurz zu lachen. Zu meiner Überraschung sah ich neben Johanna & Blight, auch bei Colyn ein breites Grinsen auf den Lippen.
Und man konnte es glauben oder nicht - aber er und ich grinsten uns für ein paar Sekunden wirklich an.
Sofort sah ich aber wieder auf den Bildschirm, auf welchem der Fischer Gillan auf die Bühne trat. Er war erst 13 Jahre alt, hatte feuerrotes Haar und ein Gesicht voller Sommersprossen.

Auch Claudius und Caesar schienen über den Nachnamen zu lachen und Caesar strich sich theatralisch unter den Augen durch. Ich glaubte aber zu wissen, dass da keine einzige Lachträne war - sonst wäre ja sein ganzes Make-Up für die Katz' gewesen.
"Nun zu unserem kleinsten, aber auch sehr wichtigen Distrikt! Distrikt 5! Und dort gab es doch tatsächlich eine Frewillige!"
Blight setzte sich etwas auf, da er vorher doch recht entspannt schien.

Distrikt 5 war etwas heller als Distrikt 3, aber ebenso voller Industriegebäuden und, natürlich, vielen Kraftwerken.
Als erstes wurde ein recht erwachsen wirkendes Mädchen namens "Felice Rosewood" aufgerufen, jedoch meldete sich danach sofort ein blondes, stämmiges Mädchen freiwillig.
Sie war 16 Jahre alt, hiess "Sara Rosewood", und sie schien sich für ihre grosse Schwester freiwillig zu melden.

"Was für ein Dummchen..",kam es von Johanna neben mir und ich musste nichtmal zu ihr schauen um zu wissen, dass sie die Augen verdrehte.

"Timo Daybirth", war der männliche Tribut. Er war etwas fülliger, besass braune Haare und sogar schon einen leichten Vollbart. Er war 18 Jahre alt und schien überhaupt nicht glücklich zu sein, dass er in die Spiele musste.
Warscheinlich hatte er ebenso wie ich gehofft, dass es nach dem letzten Erntejahr endlich vorbei sein würde.

In Distrikt 6 hörte man zwischendurch immer wieder Züge, welche in der Nähe des Dorfplatzes in regelmässigen Abständen durchfuhren.
Ich persönlich würde ja bei diesem ständigen Lärm durchdrehen.
Wenn wir gerade beim Thema Durchdrehen waren; Die Kapitolsfrau in diesem Distrikt war besonders schrill. Sie schüttelte der weiblichen Tributin "Isabella Woods", so aufgekratzt und hibbelig die Hand, dass diese anfing zu weinen. Warscheinlich hatte sie noch mehr Angst vor der Frau bekommen, als vor dem Fakt, dass sie in die Spiele musste.
Sie war erst 12 Jahre alt, dunkelbraunes Haar und schien stark unterernährt.

Der männliche Tribut war recht feminim und kam selbstbewussten Schrittes auf die Bühne, als er gezogen wurde. Aber durch die Begabung meines Bruders merkte ich sofort, dass seine Show nur gespielt war. Seine Hände zitterten, seine Augen sprangen hin und her und er konnte auf der Bühne nicht stillstehen.
"Fabio Tellura", hiess er - leicht bräunliche Haut und schwarze Haare. Er war noch fast dünner als seine Mittributin, auch wenn er selbst 16 Jahre alt war.

"Showtime!",flüsterte Blight mit wackelnden Augenbrauen, als schliesslich Distrikt 7 gezeigt wurde.

Überraschenderweise sah ich auf den Aufnahmen wirklich nicht ängstlich aus. Zwar machte ich kein allzu glücklichen Gesichtsausdruck, aber mein Schock hatte nicht zugelassen, irgendwelche negativen Gefühle zu zeigen auf der Bühne.

Als Claudius "Was für eine Kämpferin! Schau dir doch die Narbe an, Caesar! Ich glaube Jeder im Kapitol ist gespannt darauf, was für eine Geschichte dahintersteckt!", sagte, runzelte ich leicht die Stirn.
"Ich weiss nicht, ob du das wirklich wissen willst, Claudius..",murmelte ich mit einem ganz leichten Grinsen auf den Lippen, vor mich hin.

Blight schmunzelte etwas, während Johanna kurz sanft grinsend zu mir gesehen hatte. Colyn sah mich aber ein paar Sekunden schweigend und etwas fragend von der Seite an. Ich zuckte etwas mit den Schultern und nickte dann wieder zum Bildschirm, als man sah, wie Colyn sich freiwllig meldete.

"WAS für ein Moment! Er geht für einen kleinen Jungen in die Schlacht!",kommentierte Caesar aufgeregt. "Mal sehen, ob er einen Fehler gemacht hat, oder nicht!",entgegnete Claudius aber etwas amüsiert, worüber ich merkte, wie Colyn sich stark anspannte.

"Wow, wow, wow! Ich kann euch sowas von sagen, dass diese Hungerspiele SPEKTAKULÄR werden! Der männliche Tribut ist ja sowas von...herausstechend!",begann Caesar amüsiert, als schliesslich zu Distrikt 8 umgeschaltet wurde.
Die weibliche Tributin wurde als "Mikaela Winters",gezogen. Sie besass ungekämmtes, braunes Haar, 15-jährig und war ziemlich dünn. Ihr Gesichtsausdruck war total verwirrt und verängstigt, als sie auf die Bühne getreten war.

Der männliche Tribut - "Eddie Evans", liess sogar mich gerader auf das Sofa sitzen.
Er kam mit einem entspannten Grinsen auf die Bühne, als er gewählt wurde. Schon fast fröhlich schüttelte er der Kapitolsdame die Hand, welche dadurch dann total aus ihrem Text fiel, und sich zuerst wieder fassen musste.
"Man kann mich "Nadel" nennen!",sprach dann der Blondhaarige, mit Sommersprossen-übersäten Gesicht ins Mikrophon, als die Kapitolsdame verwirrt umher gesehen hatte. Er war 17 Jahre alt, dünn und wirkte dadurch doch ziemlich schwach - wenn da nicht sein spezieller Ausdruck wäre.

Nadel. Passte zwar zu Distrikt 8, doch was hatte dies zu bedeuten?
Auch Caesar und Claudius unterhielten sich aufgeregt darüber. "Vielleicht will er seine Kleider selber nähen?",scherzte Claudius, und auch wenn dies überhaupt nicht lustig war, kriegten sich er und Caesar fast nicht mehr ein vor Lachen.
Stirnrunzelnd sah ich zu Johanna rüber, welche ein amüsiertes, abwertendes Grinsen in Richtung des Bildschirmes machte.

"Nun gut, nun gut..",kicherte Caesar und atmete tief durch. "Kommen wir zu Distrikt 9!"
Distrikt 9 war neben den grossen, altaussehenden Gebäuden, von Getreideflächen umgeben. Wie schön es sein musste, im Sonnenschein die Getreideähren im Wind schwingen zu sehen...

Die weibliche Tributin war 14 Jahre alt, besass dunkelblondes, lockiges Haar und wurde als "Kath Sangster" aufgerufen. Sie wirkte unsicher und ängstlich, als sie auf die Bühne zur in Gold gekleideten Kapitolsdame trat.

"Stephan Oldman!",rief die Golddame den männlichen Tribut auf, welcher aber im ersten Moment nicht auftauchte. Er nach einem zweiten Anlauf des Namen-Rufes, trat ein verwirrt aussehender Junge mit Brille zur Bühne. Er war 15-jährig und schien überhaupt nicht zu wissen, wo er war oder was passiert war.

Weiter ging es nach Distrikt 10 - wo die Häuser alt und gut gebraucht schienen. Ich stellte mir vor, wie man im Hintergrund Kühe muhen hörte.

Das Mädchen, welches gezogen wurde, war 17 Jahre alt. Auf ihrem Gesicht sah man keine Furcht, aber ebenso keine Freude - ähnlich wie bei mir. "Liana Grace" besass dunkle Haut, schwarze, schulterlange Locken und schien muskulös zu sein. Sie machte ein besonderen Eindruck auf mich.

Der männliche Tribut hingegen, "Yan Lightbird", war ein dunkelhäutiger, 12-jähriger, kleiner Junge. Sein Gesicht war verängstigt und man hörte, als er gezogen wurde, einige Leute schreien und weinen. Es brach mir das Herz, wenn ich daran dachte, wie sich nun seine Familie fühlen musste.

"In Distrikt 11 war ja was los! Die weibliche Tributin hat ja mal Feuer, das sag ich euch!",begann Claudius zu kommentieren, als man Distrikt 11's Aufnahmen sah.

Als "Sheena Sangria" aufgerufen wurde, trat ein dunkelhäutiges Mädchen auf die Bühne, welche 18-jährig und einen unfassbar wütenden Gesichtsausdruck hatte. Als die Kapitolsherr - hier war mal keine Frau die Moderatorin - ihr glückwünschte, machte Sheena bloss eine abfällige Bemerkung und verschränkte die Arme.
"Potenziell gefährlich",murmelte Blight neben Colyn und nickte. Erst jetzt bemerkte ich, dass Blight sich auf einen Block Papier, Notizen schrieb.

"Christophe Young",war ein 14-jähriger, ebenso dunkelhäutiger Junge, welcher kurzgeschorene, schwarze Haare besass. Trotzdessen dass er noch recht jung war, war er grossgewachsen. Aber auch ihn schüchterte seine Mittributin sofort ein.

"Und nun zu unserem letzten Distrikt!",sagte Caesar lächelnd in die Kamera, ehe man den traurigen Dorfplatz von Distrikt 12 sah.
Ein blondes Mädchen, 16-jährig, mit einem Sidecut als Frisur, wurde mit dem Namen "Yessica Snake" gezogen.
"Wenigstens weiss die, was ne schöne Frisur ist!",bemerkte Johanna grinsend und zuckte mit den Schultern.

Als männlichen Tribut wurde "Alayn Wyatts" aufgerufen. Ein recht kleingewachsener, dunkelblonder Junge kam auf die Bühne. Er war erst 13 Jahre alt und sah sich unsicher in der Menge um.

"Was für ein Spektakel, nicht?" Claudius schüttelte grinsend den Kopf, als alle Ernte-Ausstrahlungen vorbei waren. "Was du nicht sagst, Claudius!",stimmte Caesar ihm nickend bei. "Als hätten wir es schon alle gewusst - diese Hungerspiele werden einzigartig sein! So viele verschiedene und...manchmal auch spezielle... Tribute!"

Ich hörte nicht mehr zu - ich musste diese Informationsflut ersteinmal verarbeiten. Den anderen schien es ähnlich zu gehen, und schliesslich schnappte sich Johanna die Fernbedienung und schaltete - wenn auch mit einem protestierenden "hmpf!" von Tulip - den Fernseher aus.

Blight schrieb ein letztes Wort auf seinen Notizblock und sah Colyn und mich dann aufmunternd an.
"Genug für heute. Morgen schauen wir uns dann alles mal genauer an. Ihr geht jetzt schlafen - oder versucht es zumindest" Er nickte uns beiden mitfühlend zu.
Ich war überaus dankbar, zwei solch einfühlsame Mentoren zu haben.

Also verabschiedeten Colyn und ich uns, immer noch etwas überfordert von den vielen Eindrücken der Ernten, von den Drein und gingen nebeneinander zu den Schlafwaggons.

"Colyn?",fragte ich dann abrupt, als dieser schon zur Tür seines Abteiles griff. Er drehte sich zu mir um und nickte etwas. Seine Augen sahen müde aus.

"Tut mir leid, dass ich mich so unfair benommen habe. Das hattest du vorhin echt nicht verdient... ich war echt durch mit den Nerven, und..." Aber Colyn fiel mir ins Wort, und ich hörte aufeinmal einen mir bisher noch unbekannten, sanften Unterton in seiner Stimme; "Hey, ist okay. Ich meine...nein, war nicht okay. Scheisse, du warst echt richtig gemein..", murmelte er und er grinste mich etwas an, worüber ich ebenso verlegen grinsend kurz zu Boden sah.
"aber...", begann Colyn und schien etwas sagen zu wollen. Irgendetwas, was ihm auf der Seele zu brennen schien. Ich sah ihn fragend an, als er mit den Worten rang.
Etwas unbehaglich sah er sich im Gang des Zuges um, wo uns immer Jemand hören könnte.

"Könnten wir...möchtest du kurz mit zu mir reinkommen?"

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