Der Austauschpartner Part 3

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Ich zeigte nach unten auf den Strand und deutete mit dem Zeigefinger aufs blaue und zugleich wunderschöne Meer. Leichte Schaumkronen bedeckten die Wellen, welche wieder und wieder die Küste erreichten und dort zum Stehen kamen.

Zwei Möwen, welche im Himmel ihre Kreise zogen, kreischten laut auf und stürzten mit so einer hohen Geschwindigkeit ins Wasser, dass ich befürchtete, sie würden das nicht überleben. Mit einem Fisch im Schnabel stiegen sie wieder in den Himmel.

Dort oben konnte man sie nur als kleine Punkte wahrnehmen, die irgendwann ganz verschwanden. Josh schaute aufs hellblaue Wasser und pfiff durch die Zähne.

„Nicht schlecht." Begeisterung war ihm im Gesicht anzusehen. Er war wohl ein Strandfan. „Gehst du oft hier her?"

Diese Frage kam für mich unerwartet.

Wollte er es wissen, damit er sichergehen konnte, dass er an den Tagen an denen er an den Strand gehen wollte, nicht auf mich treffen würde oder war es etwa einfach nur reine Neugier?

„Ich bin nur am Wochenende hier, um zu joggen.''

Ich merkte, dass er mir gar nicht richtig zuhörte. Er begann den steilen Hügel nach unten zum Meer zu klettern. Ich ging mit etwas Abstand hinter ihm her.

„Was hast du vor?"

„Wonach sieht es denn aus?"

Als wir unten angekommen waren, zog er sich seine Schuhe aus und war kurze Zeit später mit den Füßen im Wasser. Kopfschüttelnd beobachtete ich ihn dabei, wie er bis zu dem Punkt ins Wasser watete, an dem seine kurze Hose fast nass wurde. Er ließ das Wasser um seine Arme laufen und genoss mit geschlossen Augen die frische Brise, die nun um die Küste wanderte. Ich setzte mich in den Sand und wartete ungeduldig darauf, dass er aus dem Wasser kam und wir endlich weiter gehen und so diese verdammte Tour rund um den Strand endlich hinter uns bringen konnten.

„Können wir weiter gehen?"

Nach 5 Minuten versuchte ich ihm zu verstehen zu geben, dass ich wollte, dass er das Wasser wieder verlässt.

„Spaßverderberin", kam die Antwort von ihm enttäuscht aus dem Meer.

Irgendwann ist eben jeder Spaß vorbei. Er stand nun wieder neben mir und wir widmeten uns dem geplanten Marsch.

***

„Mach endlich das Licht aus, Nerd. Du kannst morgen immer noch lesen. Ich würde so gerne schlafen, aber es geht nicht mit deiner angeschalteten Nachtischlampe ", nörgelte Josh angepisst.

Ich saß im Schneidersitz mit meiner Brille auf der Nasenspitze und las in meinem Chemiebuch, da ich noch nicht müde war und meine Zeit sinnvoll nutzen wollte. Ich wollte nochmal die vergangenen Kapitel, die wir in Chemie bearbeitet hatten, nachlesen.

„Vergiss es, Macho. Ich schalte es noch nicht aus, solange ich noch wach bin. Wenn du unter diesen Bedingungen nicht schlafen kannst, ist das nicht mein Problem."

Ich blieb stur und starrte weiter in mein Buch und tat so, als würde er nicht existieren, als wäre ich ganz alleine in meinem Zimmer. Von jemandem wie ihm ließ ich mir nichts sagen und schon erst recht nichts verbieten.

„Bitte Selina, ich möchte wirklich so gerne schlafen", flehte er mich gequält an.

Ich tat so, als hätte ich gar nicht wahrgenommen, was er gesagt hatte. Wäre diese Situation umgekehrt gewesen, würde ich mein ganzes Taschengeld darauf wetten, dass er sich genauso wenig um mich geschert hätte, wie ich in diesem Augenblick um ihn.

Warum sollte ich diejenige sein, die nachgab?

„Ich weiß, dass du mich nicht ausstehen kannst und ich dich genauso wenig. Aber würdest du wenigstens so freundlich sein und das Licht endlich ausschalten. Tu mir wenigstens diesen einen kleinen Gefallen."

Ich stöhnte auf, was soll's, die Klügere gab ja bekanntlich nach. Er würde mich ja eh nicht in Ruhe lassen bis ich schlussendlich nachgab, also ergab ich mich lieber gleich. Ich drückte auf den Lichtschalter der über meinem Nachttisch angebracht worden war, um seinen Wunsch zu erfüllen.

„Danke, gut zu wissen, in dir steckt doch noch so etwas wie ein Mensch, das hätte ich nicht erwartet."

Sympathie schwang in den Worten mit, was mich wirklich wunderte. Da er gerade nett zu mir war, fand ich es richtig, etwas Nettes zu ihm zu sagen.

„Das gleiche könnte ich auch von dir behauten, zumindest in diesem Moment."

Ich legte meinen Kopf schräg auf mein Kopfkissen und lauschte seinen rhythmischen Atemzug.

„Gute Nacht, Püppchen."

Ich streckte mich noch einmal ausgiebig und gähnte laut.

„Nacht, Macho."

Meine Stimme hörte sich schon fast wieder wie ein leises Flüstern des Windes draußen an. Ich fand einfach keinen Schlaf. Egal wie oft ich die Lage meines Körpers veränderte, es klappte einfach nicht. Ich war einfach zu wach und zu nachdenklich.

"Wann schläfst du endlich, Püppchen?"

Joshs Stimme klang eindeutig erschöpft und übermüdet.

Warum kümmerte es ihn überhaupt, ob ich schlief oder nicht?

„Ich weiß, dass du wach bist, ich höre es doch an deinem unregelmäßigen Atem."

Ich biss mir auf die Unterlippe und bereute es sofort, denn Blut quoll aus meiner gerade hinzugefügten Verletzung heraus. Ich schluckte es angewidert runter.

„Ich versuche ja zu schlafen aber ich schaffe es einfach nicht."

Ich griff nach einem kleinen Kissen, welches ich mir auf meinen Kopf legte. Vielleicht brachte es ja was und half mir, mich zu beruhigen, man konnte es ja nie wissen.

„Liegt es an mir? Soll ich auf der Couch im Wohnzimmer pennen?"

Ehrlich gesagt, wäre es mir wirklich lieber, wenn er auf der Couch schlafen würde, damit ich mein Zimmer für mich hatte.

So wäre mir nicht bewusst, dass er sich in meinem Haus befand und müsste keinen einzigen Gedanken mehr an ihn verschwenden. Ich wollte aber nicht, dass er ein schlechtes Gewissen durch mich bekam, weswegen ich beschloss, ihm nicht die Wahrheit zu beichten.

„Nein, ist schon okay. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist."

„Wenn du mich fragst, kannst du nicht schlafen, weil du zu viel denkst. Ich kenne das.''

Er hatte gar nicht mal so unrecht. Ich hatte an viele Sachen in dieser Stunde gedacht. An meine Freunde. An meine Schule. An ihn.

Weil ich keine Antwort gab, schloss er daraus, dass er mit seiner Vermutung richtig lag und gab mir einen weisen Ratschlag.

„Versuch deinen Kopf auszuschalten und konzentriere dich auf deinen Atem. Vielleicht schaffst du es dann einzuschlafen."

Komischerweise funktionierte seine Idee sofort. Als ich meinen Kopf frei von allen Gedanken machte und mich nur auf mich fokussierte, dauerte es gerade mal ein paar Sekunden und ich war völlig weggedöst.

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