Ich glaube, er mag dich Part 3

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Geschockt blinzelte ich ihn an. Josh ebenso. Amüsiert zuckten Bettys die Augenbrauen.

,,Ich hätte nicht erwartet, dass sie dein Typ ist, aber jedem seins. Glückwunsch trotzdem. Ich gehe dann mal zu meinen Freundinnen.''

Das Trippeln ihrer Highheels, wenn diese den Boden berührten verblasste je weiter sie sich von uns entfernte.

,,Danke, dass du mich aus dieser unangenehmen Situation gerettet hast'', sprach ich meinen Dank an Brice aus.

,,Ach nicht der Rede wert, habe ich doch gern getan'', winkte er cool ab.

Ohne ihn wäre das Ganze bestimmt anders ausgegangen.

,,Guten Appetit, Selina'', wünschte er mir.

,,Danke, Brice. Dir auch einen guten Appetit.''

Nachdem er sich in die entgegengesetzte Richtung umdrehte waren Josh und ich wieder alleine.

,,Betty hatte schon mal so Andeutungen gemacht, dass sie wüsste, was momentan zwischen uns läuft.''

Meine Stimme wurde zum Satz Ende hin immer zum leiser.

Was zwischen uns läuft?

Was war das denn bitteschön für ein Ausdruck, Selina?

,,Tja, ich schätze, dann war es gut, dass dein Brice bei der Geheimhaltung, von dem, was wir so bei dir zuhause miteinander machen, so behilflich war. Ich geh dann mal'', antworte Josh gleichgültig und ließ mich stehen.

Perplex von Joshs Abgang stand ich da und wusste weder seine Reaktion noch Brices einzuschätzen.

***

Weihnachten. Fest der Familie. Gemeinsam sitzen Kaliforniens Familien im warmen Wohnzimmer versammelt. In vielen der von außen mit Lichterketten geschmückten Häusern, loderte der Kamin und spendete angenehmes Licht.

Überall roch es nach frischgebackenen Plätzchen, Zimt, Weihrauch und Glühwein. Von Weiten vernahm man Kinder auf den Straßen Weihnachtslieder singen. Vor dem Fenster stehend, beobachtete ich das ganze Spektakel.

Heute würden drei Tanten mit meiner Oma und ihren vier Kindern zu uns hier nach Kalifornien kommen. Anstandshalber meiner Mutter gegenüber brachten sie ihre Männer nie mit, schließlich wollten sie nicht vor mit ihren superlaufenden Beziehungen prahlen.

Zweimal im Jahr kamen sie uns besuchen, zu den Sommerferien und an Weihnachten. Zu siebt mieteten sie sich ein schönes Ferienhaus ganz in unsere Nähe und kamen uns tagsüber besuchen.

Ein langes Klingeln an der Haustür, kündete ihr Eintreffen an. Der brauner Lockenkopf meiner etwas dicklichen Tante Sue, die vor Freude oft knallrote Backen bekam, bahnte sich als erstes seinen Weg ins Haus, als ich die Tür aufmachte.

,,Frohe Weihnachten, mein Spätzchen'', wünschte sie mir, dabei drückte sie mich fest an sich.

Mit Abstand war sie meine Lieblingstante. Sie war ein liebevoller, impulsiver und zugleich sehr offene Mensch. Mit ihr konnte man so ziemlich über alles reden.

,,Dir auch, Tante Sue. Kommt doch rein. Schön, dass ihr da seid'', ließ ich verlauten.

,,Hallo, Selina. Schön ich mal wieder zu sehen.''

Meine Tante Amy war genau das komplette Gegenteil von ihr. Zurückhaltend reichte sie mir nur die Hand. Selbst ihr normaler Blick hatte eine strenge Aura um sich.

Ich hatte sie noch nie mit offenen Haaren gesehen, ihre blonden glatten Haare waren ständig in einem festen Pferdeschwanz zusammengeknotet.

,,Ebenso, Tante Amy.''

Der freundlichkeitshalber versuchte ich mich an einem Lächeln, trotz der spürbaren Kälte, die sie meistens umgab.

,,Hallo, Süße.''

Tante Lydia war die nächste die das Haus betrat. Nach drei Gläsern Wein wurde sie ganz gesprächig. An sich war sie ganz in Ordnung.

,,Kommt doch rein'', wies ich sie an und deute mit der Hand an meinen beiden anderen Tanten zu folgen.

,,Selina, du wirst ja jedes Mal immer größer'', rief meine Großmutter Stacy aus als sie mich zu Gesicht bekam.

Eine sonderbare Oma war sie allemal. Anders wie man es von Omas gewohnt war, legte sie viel Wert auf Mode, war Mitglied eines Jogakurs und fuhr wenn ihr danach war mit ihrem schicken pinken Motorrad durch die Gegend.

,,Ach was, das kommt dir bloß so vor, weil du mich so lange nicht mehr gesehen hast'', warf ich ein.

Zwei kleine Personen drängten sich an die Spitze. Es waren meine sechsjährigen Cousins Ben und Greg und meine siebenjährige Cousine Beth. Sie konnten echt süß sein, wenn sie es nicht darauf anlegten zwei Plagegeister zu sein.

An ihnen vorbei schweifte meine sechzehnjährige Cousine Amber, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen oder zu grüßen. Verstanden taten wir uns nicht wirklich. Sie ähnelte mit ihrem goldenen Engelshaar und ihren blauen Augen Betty stark, nur war sie definitiv um einiges hübscher als sie.

Das Wohnzimmer ansteuernd, fand ich dort alle Anwesenden vor. Mom bewirtete die Gäste mit Gentränken. Leise begab ich mich in die Küche, wo ich Josh ausfindig machte, der gerade den Truthahn den wir in den letzten Stunden vorbereitet hatten aus dem Backoffen zu befördern.

,,Ich entschuldige mich jetzt schon mal, wenn meine Tante Sue zu viel fragt, oder für die obszönen Bemerkungen meiner Oma. Sie weiß manchmal einfach nicht wo Grenzen liegen'', warnte ich ihn vor.

,,Ach, was das kann doch bestimmt amüsant sein. Ich habe auch eine Tante, die nicht aufhören kann einen wahrlich zu durchlöchern.''

,,Dann stelle ich dich mal vor. Sag am Ende nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.''

Mit einer Schüssel voll mit Backkartoffeln, dem göttlich riechenden Truthahn und mit einer mit frischen Preiselbeeren zubereiteten Soße näherten wir uns dem Wohnzimmer. Alle Blicke waren auf Josh gerichtet, als er hinter mir auftauchte.

,,Das ist Josh. Er ist mein Austauschschüler. Er wird dieses Jahr bei uns wohnen.''

,,Du bist aber ein gutaussehender Mann. Wäre ich in Selinas oder Ambers Alter hätte es mich garantiert erwischt'', kam Oma Stacy als erste zu Wort.

,,Vielen Dank. Ähm, Sie sehen wirklich sehr gut aus für ihr Alter, Mrs. Maynard'', machte Josh ihr ein anständiges Kompliment.

,,Du musst mich nicht Siezten, nenn mich doch bitte beim Vornahmen, Stacy'', bot sie ihm großzügig an.

Etwas abseits von ihr setzte er sich zu Amber, die am Tischende saß.

,,Ich bin Amber'', begrüßte sie ihn mit glockenklarer Stimme.

,,Freut mich dich kennenzulernen, Amber.''

Ich setzte mich neben Tante Sue, gegenüber von den Beiden.

,,Und wie gefällt es dir bis jetzt in Kalifornien?'', befragte sie ihn wissbegierig.

,,Ganz gut. Der Strand hier ist echt toll. Die Küstengegend ist echt einmalig.''

,,Das ist er wirklich. Ich habe an noch keinem anderen Ort einen schöneren Strand gesehen'', pries sie die Gegend hier an.

,,Wo kommst du her, du hast einen leichten englischen Akzent. Du bist aus England nicht wahr?''

,,Ertappt, ich komme aus Birmingham'', ließ er sich weiter aufs Gespräch ein.''

,,Ich wollte schon immer mal nach England. Ich würde gerne Mal nach London, den Buckingham Palace sehen, auf dem London Eye fahren und Original englischen Tee trinken'', berichtete sie ihm, wobei sie sich in die Haare griff und ihren Oberkörper weiter in seine Richtung zu neigte.

,,Ich kenne London so gut wie meine Westentasche. Von Birmingham ist es nur eine zwei Stundenfahrt. Gib Bescheid, wenn du vorhast nach England zu kommen. Dann könnten wir gerne dort verabreden'', meinte er an sie gewandt.

,,Das würde mich sehr freuen.''

Sie lachte, wobei ihre perfekten schneeweißen Zähne aus ihrem Mund hervortraten.

,,Selina hat Glück, dich als Austauschpartner zu haben'', fügte sie hinzu.

Wäre doch gelacht, wenn sie kein Interesse an ihm hatte. Ich bereite mir einen Teller zu und widmete mich dem Gespräch von Tante Sue und Oma Stacy. Josh und Amber waren währenddessen weiterhin in einem Gespräch vertieft.

Vielleicht lag es an der Art, wie sie ihn strahlend betrachtete oder wie Josh sie anschaute, die mir den Appetit verdarb. Ben, Beth und Greg waren längst aufgestanden und tobten im Schneetrubel im Garten herum.

Die 4 Schwestern und ihre Mutter berieten sich, wo man heute noch in Kalifornien gut shoppen gehen könnte. Nachdem alle aufgegessen hatten sammelte ich alle Teller ein.

,,Selina, wir haben soeben beschlossen, dass wir in die Stadt aufbrechen und shoppen gehen. Könntest du zusammen mit Josh auf die drei Kleinen aufpassen?'', suchte meine Mutter die Konversation mit mir.

,,Kann ich auch hier zuhause bleibe'', meldete sich Amber hoffnungsvoll bevor ich mich äußern konnte.

,,Du kommst mit. Ich will dir einen hübschen neuen Wintermantel kaufen'', sagte ihre Mutter Tante Lydia bestimmend.

Enttäuscht zog Amber eine Schnute. Da wäre wohl jemand allzu gern bei Josh geblieben.

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