Ich glaube, er mag dich Part 5

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,,Ach du Arme, dich hat es ganz schön erwischt.''

Den Blick auf meinen Gips gerichtet begutachtete ihn Ashley argwöhnisch.

,,Ach das geht schon. Halb so wild, Ash.''

Etwas unbeholfen humpelte ich neben ihr mit meinen Krücken den Tisch, wo sich bereits die Footballer versammelt hatten, zusteuernd. Schon vom weiten konnte ich Alex dunkelbraune Haarpracht ausfindig machen.

,,Ich setzte mich zu Nick'', meinte Ashley entschieden und lief in die Richtung Alex.

Dieser saß zwei Plätze weiter hinter Alex. Die meisten waren so in ihrer Unterhaltung vertieft, dass sie nicht einmal zu Notiz nahmen, dass ich die linke Seite ihres Tisches zusteuerte, weit weg von Alex.

,,Da bist du ja.''

Als ich mich umdrehte, sah ich Josh hinter mir stehen.

,,Schön, dass du doch gekommen bist.''

Er half mir auf den Stuhl und nahm meine Krücken ab, die er an die Wand lehnte.

,,Wie war euer Spiel?'', erkundigte ich mich bei ihm neugierig.

,,Wir haben zwei zu eins gewonnen'', verkündete er stolz.

Anerkennend klopfte ich ihn auf die Schulter.

,,Das freut mich für euch.''

Er ließ sich auf den Platz neben mir sinken.

,,Ich und er haben zusammen das letzte Tor durch einen Touch down gemacht. Das hättest sehen müssen, Selina.''

Noch in einer Euphorie-Welle steckend klatschten sich Luke und Josh triumphierend ab. Die ganze positive Energie der beiden war mehr als ansteckend.

,,Ach, das glaube ich nicht. Der Touch down war bestimmt längst nicht so großartig, wie ihr ihn beschreibt'', neckte ich Josh absichtlich.

,,Und ob er das war, also solltest du lieber schweigen, meine Liebe, bevor ... ''

Mitten im Satz brach er ab.

,,Bevor was?'', hakte ich lachend nach.

,,Bevor ich dich durch andere Mittel zum Schweigen bringen werde.'' Ich sah, wie sein Blick auf meinem Lippen lag, was mir eindeutig zu verstehen gab, dass er den Impuls verspürte, mich zu küssen, jedoch mit sich rang, ob er dies hier vor der versammelten Mannschaft tun oder doch lieber sein lassen sollte. Er entschied sich für letzteres, ließ es sich jedoch nicht nehmen seine eigentliche Intention mit seinem vielsagenden Blick zu unterstreichen. Luke hatte sein Gesicht in seine Karte vertieft. An seinem Grinsen konnte man allerdings vermuten, dass er unsere nonverbale  Konversation sehr wohl mitbekommen und richtig interpretiert hatte. ,,Ich gehe kurz auf Toilette bin gleich wieder da.''

Josh erhob sich vom Stuhl und machte sich auf dem Weg zum Klo.

,,Er steht auf dich.''

Erschrocken zuckte ich zusammen und sah, wie Luke die Speisekarte weggelegt hatte.

,,Was?'', fragte ich mit geweiteten Augen.

,,Josh. Er steht auf dich'', wiederholte er seine vorige Aussage im gedämpften Ton, sodass niemand sonst unser Gespräch mitbekam.

,,So ein Quatsch.''

Wenn das so wäre, müsste ich die Erste sein, die das mitgekriegt hätte.

,,Und du denkst auch ich bin von vorgestern. Natürlich steht er auf dich. Das ist so offensichtlich wie die Tatsache, dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist. Ich kenne meinen besten Freund. Die Art wie er dich anschaust, als wärst du das begehrenswerteste Mädchen, dass er jemals in seinem Leben getroffen hat und wie er sich um dich herum verhält sprich Bände. Wärt ihr unter euch, hätte er doch ohne weiteres dich geküsst, offensichtlicher hätte er es ja mit seiner Aussage nicht machen können. Ich müsste schon von Mars sein, wenn ich mit meiner Vermutung falsch liege, dass du auch auf ihn stehst.''

,,Das ist doch absurd. Warum bitteschön sollte er mich stehen?''

Das war doch lächerlich

,,Für jemanden, den ich für echt schlau eingeschätzt hätte, benimmst du dich gerade ganz schön dämlich. Jeder, der mit euch zu tun hat, erkennt, dass ihr aufeinander steht. Nur du bist anscheinend nicht in der Lage, dies zu begreifen. Und nun zu deiner Frage: Es gibt keine festen Gründe, wieso man sich in eine Person verliebt, Selina. Es passiert einfach. So ist das Leben nun einmal.''

Bevor ich ihm widersprechen konnte, dass ich nicht dämlich war und dass er sich das Ganze nur einbildete, war Josh wieder aufgetaucht, wodurch unser Gespräch leider ein endgültiges Ende fand.

***

,,Ich hab etwas für dich.''

Nach einem amüsanten Abend waren wir wieder zurück zu Hause. Da ich mit meinem Fuß nicht fahren konnte, hatte Josh freundlicherweise das Fahren übernommen.

,,Für mich?''

Als er den Wagen hielt und ausstieg machte sich sogar die Mühe meine Tür zu öffnen und mir meine Krücken zu reichen.

,,Es ist hier unter dieser Decke.''

Ich deutete wage auf die linke Seite des Schuppens, wo sich eine hellbraune Decke befand.

,,Da bin ich ich mal gespannt.''

In einem Schwung hatte er die Decke zu Boden befördert. Zu Vorschein kam ein schwarzes etwas verstaubtes Motorrad.

,,Es hat meinem Dad gehört. Er hat wohl vergessen sie mitzunehmen an dem Tag als er sich verpisst hat. Nach Birmingham wird sie nicht mitnehmen können, aber sie soll dir gehören solange du bei uns bist.''

Mit leuchtenden Augen fuhr er staunend mit den Fingern die Konturen der Maschine nach.

,,Ich weiß nicht so recht, ob ich das annehmen kann, Püppchen.''

,,Doch das kannst du. Du musst natürlich überprüfen, ob du Teile austauschen musst, weil sie schon etwas älter ist, aber an sich sollte sie noch funktionieren'', versicherte ich ihm.

,,Das ist glaube ich das beste Geschenk, das ich jemals bekommen habe und das meine ich vollkommen ernst.''

Aus Angst davor, dass ich das Gleichgewicht verlieren könnte, drückte er mich ganz sachte.

,,Bist du schon mal Motorrad gefahren?'', fragte er mich neugierig.

,,Aus unserem Jetski Ausflug solltest du doch bereits gelernt haben, dass solche Höllenmaschinen nicht mein Ding sind'', erinnerte ich ihn.

,,Du übertreibst. Du wirst sehen, wenn du erst einmal auf ihr drauf bist wirst du garantiert anders über die von dir bezeichnete Höllenmaschine denken.''

Wer es glaubt wird selig.

,,Das werden wir noch sehen. Du kannst es ja eine deiner Date-Mädels zu so etwas überreden. Vielleicht stehen die besonders auf Motoradfahrende Typen.''

Seine Arme verschränkten sich.

,,Soll ich das denn? Soll ich mit einem anderen Mädel ausgehen?''

Herausfordernd suchte er abwartend meinen Blick.

,,Wieso denn nicht? Was spricht dagegen?''

Selbstbewusst hielt ich seinem Blick stand.

,,Wärst du eifersüchtig, wenn ich das tun würde?''

Und wie. Mich selbst ermahnend ruhig zu bleiben, biss ich mir leicht auf die Lippen.

,,Wir sind Freunde schon vergessen? Und das, was wir sonst so nebenbei tun, hat nicht zu bedeuten.''

,,Also gut.''

Sich von mir abwendend stülpte er erneut die Decke über das Motorrad.

,,Lass uns nach oben gehen, es wir langsam echt kalt hier unten.''

Ich hatte nichts Falsches gesagt, sondern nur die Wahrheit. Wir waren einfach Freunde, die Sachen taten, die bei einer Freundschaft nicht üblich waren, und die dazu keinerlei Bedeutung hatten.

***

,,Nein das hat er nicht'', rief Kate ungläubig aus.

,,Oh doch. Er hat mir einen ganzen Korb hergerichtet mit all meinen Lieblingssacks und Wellnessproduckten. Geschmückt hat er das Ganze mit einer roten Schleife und Tannenzapfen die er extra im Wald gesammelt hat. Könnt ihr euch das vorstellen?''

Mit vollem Eifer und Einsatz gab Ashley zum Besten unserer Gruppe zu berichten, was Nick ihr so tolles zu Weihnachten geschenkt hatte.

,,Wie süß ist das denn bitte.''

Kate biss herzhaft in ihren Apfel und strahlte mit Ashley um die Wette. Selbst Bianca, Keila und Kate schienen sich für Ashley zu freuen, den alle drei grinsten sie breit an. Ich hingegen war heute die Schlaftablette in der Runde und stocherte lustlos in meinem Karottensalat herum.

,,Selina, was ist denn los? Du guckst schon den ganzen Vormitttag wie drei Tage Regenwetter.''

Ich hob den Kopf und sah, dass Ashley diejenige war die mich direkt angesprochen hatte.

,,Es ist nichts'', redete ich das ganze klein.

Ashley, die mir anscheinend nicht glauben wollte, runzelte die Stirn.

,,Und ich bin ein Einhorn. Nein, sag mal ehrlich, was ist mit dir? Warum holt ihr Mädels euch nicht einen Kaffee und bringt mir einen Donut mit.''

Die vertuschte Bitte uns für einen Augenblick alleine lassen kamen die vier nach und nach und machten sich kurzerhand aus dem Staub.

,,Nun sag schon, was bedrückt dich?''

Ich wusste, dass Ashley niemand war, der so schnell locker ließ. Also entschloss ich mich dazu, ihr reinen Wein einzuschenken.

,,Versprich mir, dass du es niemanden erzählt?''

,,Selbstverständlich werde ich das nicht.''

Tiefluftholend setzte ich zum reden an.

,,Ich bin diejenige, mit der Josh Bianca betrogen hat.''

,,Das hätte ich mir denken können. Ihr habt euch nie wie normale Freunde verhalten. Seid ihr denn zusammen'', fragte diese seufzend.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, sind wir sind wir nicht.''

,,Datet ihr euch, oder was genau seid ihr jetzt?''

,,Ich hab keinen blasen Schimmer. Ich schätze mal wir sind irgendwie Freunde, aber irgendwie auch mehr. Ich weiß es auch nicht. Gestern habe ich auch noch etwas ziemlich dummes gemacht. Ich hab zu ihm gesagt, dass nichts dabei wäre, wenn er sich mit anderen Mädels trifft.''

Nachdenklich wickelte sie eine Locke auf ihrem Zeigefinger.

,,Wenn du diejenige bist, die er will, wird er sich wohl kaum mit jemandem anderen treffen, obwohl du es ihm erlaubt hast, Sel. Du solltest dir mal überlegen, ihm zu sagen, dass du Gefühle für ihn hast, anstatt ihn weiter im Dunkeln tappen zu lassen. Bianca bist du auch eine Rechenschaft schuldig, finde ich zumindest, aber das musst du selbst wissen."

Bei Ashley hörte sich das Ganze so leicht und einfach an. Sie war nun mal ein sehr pragmatischer Mensch.

Doch ich war es nicht. Lieber hätte ich all meine Gefühle unter einem Haufen Sand am Meer vergraben, um ja sicherzugehen, dass weder Josh noch Bianca die Wahrheit jemals zu Gesicht bekamen.

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