Joshs Geburtstag

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Wenn etwas zerbricht und die Splitter groß genug sind, kann man meistens das, was zerbrochen ist, reparieren. Leider passiert es manchmal, dass Dinge nicht einfach nur zerbrechen, sondern in tausend Einzelteile zerschmettern.

Was tun wir, wenn alles in einen großen Scherbenhaufen zerbricht?

Bücken wir uns und machen uns daran, jede einzelne Scherbe aufzuheben oder schauen weg und tun so, als wäre das hier nie passiert?

Als ich den Frühstückstisch erreichte, erwarte mich eine vorher nie da gewesene angespannte Stimmung.

Bianca und Josh waren besonders gut darin, mich mit boshaften Blicken abzuspeisen. Ashley, die neben mir ein Körnerbrot zu sich nahm, konnte sich noch dazu ringen mir einen mitleidigen Blick zuzuwerfen. Riley wirkte auch nicht besonders glücklich.

Selbst Louise und Kate schienen über das ganze Drama, welches sich gestern Abend abgespielt hatte, aufgeklärt worden zu sein.

Beide bemühten sich, nicht in meine Richtung zu blicken. Luke, Jeremy und Nick sahen nicht besonders wütend auf mich aus, doch suchten auch nicht das Gespräch mit mir.

Auf der Autofahrt zurück nach Hause hielt diese angespannte Stimmung immer noch an. Zuhause angekommen, warf ich mich auf mein Bett, stellte mein Handy auf stumm und schottete mich von der Außenwelt komplett ab.

Josh machte sich nicht mal die Mühe, zu bleiben, stellte wortlos seine Tasche ab und verschwand. Ich hatte es mehr als verbockt.

***

,,Es tut mir leid, okay?'' Ich war mir nicht ganz sicher, ob er noch wach war. Inständig hoffte ich, dass er noch nicht eingeschlafen war. ,,Ich habe überagiert. Du hast dich nicht wie ein Arsch verhalten und hast mich dazu noch verteidigt, obwohl ich dich nicht mal darum gebeten habe. Ich habe mich undankbar gegenüber dir verhalten.''

Mit viel Überwindung war es gar nicht mal so schwer, das loszuwerden, was ich loswerden wollte.

,,Wenn du vor mir auf die Knie gehst und dich noch einmal anständig bei mir entschuldigst, verzeihe ich dir vielleicht.''

Einige Sekunden überlegte ich, ob er es ernst meinte, bis ich begriff, dass das nur ein Scherz war.

,,Also ist zwischen uns wieder alles in Ordnung?''

,,Natürlich. Ich habe nur auf eine Entschuldigung von dir gewartet. Aber Spaß beiseite. Du solltest mehr zu dir und deinen Entscheidungen stehen, Selina. Ich weiß, dass du oftmals das Gefühl verspürst, dich gegenüber anderen rechtfertigen zu müssen. Aber das musst du eigentlich absolut nicht. Es ist dein Leben. Du kannst es so gestalten, wie du möchtest und vor allem tun, was du willst. Niemand anderes hat dir einzureden, was angeblich richtig und was falsch ist.''

In seinen Worten steckte ein kleines bisschen Wahrheit. Ich musste lernen, mich weniger darüber zu kümmern, was andere von mir dachten und aufhören mich ständig zu erklären.

,,Ich werde es mir für die Zukunft merken.''

,,Gut.''

,,Könntest du ... könntest du dich zu mir legen? Ich möchte einfach nach diesem beschissenen Tag von jemanden in den Arm genommen werden.''

Von nun an würde ich meine Wünsche nicht mehr für mich behalten. Wenn ich wie in diesem Fall körperliche Nähe wollte oder es ein Problem gab, über welches ich reden wollte, würde ich keines der beiden Dinge nur für mich behalten.

Ich würde es der anderen Person offen kommunizieren und ihr so zu verstehen geben, was ich gerade brauchte.

,,Okay, ich komm rüber.'' Meine Decke wurde aufgeschlagen und ein warmer Körper legte sich neben mich. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn. Wenn er mich zurückwies, dann war es eben etwas mit dem ich leben musste. Das tat er jedoch nicht. Wir küssten uns im Dunkeln und es war total schön, bis ich unerwartet niesen musste. Ich nieste, dann war es still und ich fing an zu lachen, wobei Josh es mir gleich tat. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir uns wieder beruhigt hatten. ,,Es gibt wesentlich bessere Wege, mir zu sagen, dass du mich nicht mehr küssen willst als mich anzuniesen'', beschwerte er sich.

,,Ich habe doch gar nicht auf dich geniest!'', verteidigte ich mich.

,,Doch und ob du das hast. Das habe ich mehr als deutlich gespürt.''

Jetzt verzog er die Nase und sah sogar dabei mehr als süß aus.

,,Sorry?''

Er gab mir einen kurzen Kuss und deutete mir an, mich umzudrehen. Er umarmte mich von hinten und ich hielt eine seiner Hände, die er an meinem Bauch verschränkt hatte.

Kitschig hin oder her, übertrieben oder nicht, ich genoss es von ihm einfach nur nach all dem Stress festgehalten zu werden.

***

Etwas verwundert hob ich den Kopf. Ashley hatte ihr Tablett auf meinen Tisch platziert und setzte sich gegenüber von mir.

,,Du isst mit mir?''

Etwas misstrauisch schaute ich sie an.

,,Wieso sollte ich nicht?''

Eine Pommes in das Ketchup tunkend, schob sie sich diese in den Mund.

,,Ich habe gedacht du würdest mit den anderen Mittagessen wollen.''

Mit der Gabel spießte ich mir ein Stück Lasagne auf.

,,Ich bin nicht sauer auf dich. Im Gegenteil. Ich bin froh, dass du endlich mit der Sprache herausgerückt bist. Zu Anfang des Jahres war sauer auf dich, dies schon, aber auch zurecht. Ich hatte das Gefühl, dass du mich vernachlässigst und das geht überhaupt nicht, weil ich schon deine beste Freundin seit was weiß ich schon vielen Jahren bin.''

Sie war schon immer für mich da gewesen und ich für sie. Wir hatten schon einiges miteinander durchgemacht und überstanden. Wir waren dazu bestimmt wahrscheinlich für immer Freunde zu bleiben.

,,Hey, Ashley. Püppchen.''

Josh kam auf unseren Tisch zugesteuert und nahm auf dem Stuhl neben mir Platz. Beim Wort Püppchen verzogen sich Ashleys Augenbrauen zu einem großen Fragezeichen.

,,Warum nennt er dich so?'', lautete ihre Frage, die unausgesprochen in der Luft lag.

,,Womit haben wir die Ehre, dich an unserem Tisch begrüßen zu dürfen, Josh?''

Ashleys Ton hatte etwas Schnippisches, doch nichts Unfreundliches an sich.

,,Luke, Kate, Jeremy und Riley essen heute zusammen und da wollte ich nicht stören. Dein Nick ist heute krank und zum Elitetisch wollte ich auch nicht, nachdem ich Betty ein paar unschöne Worte an dem Kopf geworfen habe, die sie wohlgemerkt verdient hat. Also blieb keine große Option an Leuten, zu denen ich mich setzen kann."

Überrascht zog ich die Stirn kraus. Wurde auch mal Zeit, dass er merkte, was für ein schlechter, oberflächlicher Mensch Betty war.

,,Da kam es dir natürlich gelegen, dass Selina einer der freien Optionen war. Ihr seid ja noch schlimmer als ich und Nick. Reicht es denn nicht, dass ihr jeden Tag zuhause aufeinander hockt?''

Heute schien ihr nicht danach zu sein auch nur ein Blatt vor dem Mund zu nehmen.

,,Was soll ich sagen, ich kriege halt nicht genug von ihr.''

Die beiden schienen sich in Sachen ironischer Kommentare blendend zu verstehen.

,,Was geht Leute.''

Josh war der Erste, der kurz die Hand zum Gruß hob, als er Ally auf uns zukommen sah. Roy war der Nächste, der zu uns fand. Es war eine neue aber durchaus interessante Konstellation, die sich so ergab.

,,Die haben bei der Essensausgabe Schokokuchen angeboten. Wieso hast du dir keinen geholt, Josh? Es wäre doch eine Schande, wenn du an deinem eigenen Geburtstag nicht Süßes isst'', wendete sich Ally an Josh.

Geburtstag?

Verwirrt blickte ich beide an.

,,Du hast heute Geburtstag?'', fragte ich ihn verblüfft.

,,Du hast es ihr nicht erzählt? Ja, er ist heute 19 geworden'', kam prompt die Antwort von Ally.

,,Herzlichen Glückwunsch. Du hättest etwas sagen sollen. Wir hätten etwas tolles für dich vorbereiten können.'', grummelte Ashley.

,,Ach was, es ist keine große Sache. Große Partys sind nicht sowieso nicht so meins''

Ich verstand es. Große Party sind auch nie mein Ding gewesen. Wenn ich Geburtstag hatte, waren die einzigen Personen auf meiner Gästeliste Riley, Bianca, Ashley und Roy.

Als kleine Runde feierten wir nicht groß, wir veranstalten entweder einen Filmabend bei mir, gingen zum Strand oder verbrachten den Abend mit Bowlen.

,,Wie wäre es, wenn wir zu deinem Ehrentag alle zusammen ins Jones gehen. Die haben super Cocktails und Billardtische'', machte Roy einen Vorschlag.

,,Dagegen hätte ich nichts. Wenn ihr dabei wärt'', gab sich nun Josh endlich geschlagen.

,,Natürlich sind wir dabei'', riefen Ashley, Ally und ich wie aus einem Munde.

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