Wie ich mich in Eifersuchtsdramen wiederfand Part 3

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,,Alex, du glaubst gar nicht, wie angepisst ich von dir bin!'', schimpfte ich per Telefon.

,,Es tut mir wirklich leid, Selina. Ich habe einfach nicht drangedacht, dass heute Abend das Date ist und habe zugesagt heute länger im Doutch zu arbeiten.''

Das Doutch war die bekannteste Bar unserer Stadt. Man konnte sich glücklich schätzen, wenn man dort eine Arbeitsstelle erhielt.

,,Weißt du was? Du kannst mich mal, Alex! Tschüss, hab noch einen schönen Abend!''  

,,Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Selina?''

Erschreckt von seiner Stimme hätte ich beinahe mein Handy auf den Wohnzimmerboden fallen lassen. Josh stand im Türrahmen angelehnt und musterte mich mit einem interessierten Blick. Er fragte sich wahrscheinlich, warum ich so wütend wirkte.

Auf gar keinen Fall, darf ich ihn wissen lassen, dass ich von Alex versetzt worden bin. Er soll nicht erfahren, dass er bei Alex recht gehabt hat.

Wie konnte dieser auch einfach vergessen haben, dass Ashley, Nick, er und ich auf ein Doppeldate verabredet waren?!

Ashley wollte nicht alleine auf einem Date mit Nick sein und ich nicht mit Alex, also ist uns dieser Einfall gekommen. Dazu kam noch, dass ich ihr so helfen konnte, dass sie und Nick sich näher kämen. Es wurde langsam mal Zeit.

,,Alles bestens.''

,,Du schreist also Leute am Telefon an, wenn alles bestens ist?''

Ich brauche dringend eine Ausrede und zwar schnell.

,,Ich war nur etwas angesäuert von der Person mit der ich telefoniert habe.''

,,Wer war es denn?''

,,Alex.''

Verdammt, jetzt ist mir doch sein Name rausgerutscht!

,,Ich habe doch gesagt, dass er ein Idiot ist, aber du wolltest es einfach nicht wahrhaben.''

,,Ist ja gut, du hattest recht. Er ist ein Trottel und hat vergessen, dass wir mit Ashley und Nick heute verabredet sind.''

Konnte ich nicht einfach mal die Klappe halten und nicht immer alles verraten?

,,Etwa auf ein Doppeldate?''

Er sah so aus, als würde er sich einen Lachanfall geben wollen, den er probierte so gut es ging zurückzuhalten.

,,Du brauchst gar nicht so lachen. Ich hatte Muffensausen, alleine mit Alex auf ein Date zu gehen. Ich hatte Angst, mich zu blamieren, weil ich so was noch nie gemacht habe. Ashley steht auf Nick und hat Angst davor mit ihm alleine zu sein.''

Jetzt musste er schmunzeln. Sein Gesicht sagte so etwas wie, du bist echt süß, wenn du Angst hast. Moment, dies konnte doch gar nicht sein! Ich musste ihn bestimmt falsch interpretiert haben.

,,Ich wusste gar nicht, dass Ashley auf ihn steht. Das erklärt natürlich, warum du mit ihr zum Training der Footballmanschaft gegangen bist, obwohl du keine Ahnung von diesem Sport hast.''

,,Wenn du ein Wort zu Nick sagst, schwöre ich dir , dass ich Hackfleisch aus dir mache!''

Das war kein Scherz.

,,Für wen hälst du mich, natürlich werde ihm nichts verraten, versprochen. Was ist jetzt dein Plan nachdem Alex abgesagt hat?''

,,Was anderes bleibt mir ja nicht übrig.''

War das nicht offensichtlich?

,,Ich gehe alleine mit den beiden, was denn sonst?''

,,Ist das nicht irgendwie komisch?''

,,Was bleibt wir denn anderes übrig?''

,,Was ist, wenn ich mitkomme?''

Ich schluckte doll. Ich musste mich bestimmt verhört haben.

,,Du?''

,,Ich kenne Ashley und Nick eh viel besser als Alex.''

Das stimmte sogar zufälligerweise.

,,Warum sollte ich mit dir aufkreuzen?''

,,Komm schon, denkst du den gar nicht mit? Ich könnte Nick helfen, während du dich um Ashley kümmerst. Sonst wird doch nie mehr zwischen den beiden sein außer Freundschaft und vergiss mal nicht: ich bin Experte, wenn es ums Flirten geht.'' Okay, er war ganz schön überzeugend, das musste ich ihm lassen. ,,Dir ist es sowieso mulmig mit jemanden auf ein Date zu gehen. Dann kannst du mit heute Abend üben, sodass du schließlich bereit bist auch ohne deine Freundin auf ein Date zu gehen.''

Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Mit Josh auf ein Date zu gehen, war vielleicht gar nicht so unschlau.

Er wollte ja nicht wirklich mein Date sein, was eventuell den Druck, den ich mir wegen diesem Abend machte senken wurde, da er keine Erwartungen an mich hat.

Er wäre eine bessere Unterstützung beim Projekt Ashley und Nick als Alex. Er hatte schon eine Freundin, also war er vielleicht eine größere Hilfe für die beiden als ich.

Selina, tu es Ashley zuliebe.

,,Also gut, ich nehme dich mit. Lass uns besprechen, wie wir uns dieser Aufgabe stellen werden.''

***

,,Ich freu mich so, dass du mitgekommen bist anstelle von Alex, Josh.''

Ashley saß zusammen mit Nick auf der anderen Tischseite.

,,Das ist doch selbstverständlich.''

Josh setzte ein unschuldiges Lächeln auf.

,,Warum denn?''

Warum war es denn selbstverständlich, dass er mitkam, nur weil Alex mich sitzen gelassen hatte?

Ich schaute ihn fragend an. Selina, der Plan, erinnerten mich seine Augen. Ach ja, das war der Grund, warum er jetzt hier mit uns saß.

Wie hatte ich dies nur vergessen können?

,,Mal unter uns, Alex ist doch ein echter Schnösel und ein selbstverliebter Gockel.''

Ich musste bei dem Bild, Alex als Hahn, welches Nick gerade uns in die Köpfe projiziert hatte, anfangen laut zu lachen.

,,Keine Sorge, das bleibt unter uns'', versprach ich ihm.

,,Sei nicht so hart zu ihm, er hat es nicht leicht. Er hat einen Alkoholiker als Vater. Er ist eigentlich gar nicht so ein Arsch, wenn man ihn erst besser kennen lernt.''

Ashley nahm es wohl Nick übel, dass er sich schlecht über Alex äußerte. So ein Verhalten konnte sie nicht ausstehen.

,,Warum geht ihr nicht an die Theke und bestellt 4 Hamburger'' schlug Josh vor.

Es gab nämlich in diesem Restaurant keine Bedienung. Man musste zu Theke gehen um etwas zu Essen zu bekommen. Zugegeben, es war ein durchaus guter und kluger Schachtzug von Josh, beide dazu zu bewegen zu zweit loszuziehen.

,,Okay.''

Nick half Ashley vom Stuhl hoch und beide begaben sich zur Schlange der Leute, die sich vor die Theke stellten, um ihr Bestellung aufzugeben.

,,Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, dich aufs Doppeldate mitgenommen zu haben. Du kennst dich in diesem Gebiet eindeutig besser aus als ich.''

Seine Augen waren auf eine Stelle nahe meines Ohres fixiert.

,,Du hast da eine lose Strähne.''

Ohne darauf zu warten, dass ich sie selber hinter Ohr steckte, tat er mir den Gefallen. Ich hatte mit dieser Aktion nicht gerechnet. Ich fühlte mich wie versteinert.

Glaub mir, Hass und Liebe liegen gar nicht so weit auseinander. Ich kann nicht aufhören, an sie zu denken. Sie geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Verdammt Ally, raus mit dir aus meinen Gedanken!

,,Was ist denn? Es ist ja nicht so, als wäre dies noch nie vorgekommen.''

Da hatte er noch keine Freundin gehabt.

,,Du hättest mich trotzdem vorwarnen können.''

,,Nur weil ich dir eine Haarsträhne hinters Ohr stecke, sei nicht albern.''

,,Weiß Bianca eigentlich wo du bist?''

,,Nein, das brauch sie auch nicht.''

Großartig. Einfach nur großartig.

,,Du weißt zwar eine Menge, wenn es ums Flirten und oder ums Ausgehen geht. Trotzdem hast du nicht die leiseste Ahnung, wie man für seine Freundin ein guter Freund ist.''

,,Und warum?''

Das fragte er auch noch?

,,Weil du sonst nicht hier wärst sondern bei ihr.''

,,Bin ich denn als ihr Freund dazu verpflichtet, jede Sekunde mit ihr verbringen zu müssen?''

,,Zumindest sollte das dein Wunsch sein.''

Er beugte sich noch näher zu mir, aus welchem Grund auch immer.

,,Klär mich auf, was mache ich falsch?''

Warum wollte er das ausgerechnet von mir wissen?

,,Du würdest nicht an andere Mädchen denken.''

,,Das tue ich nicht.''

,,Da hat Ally aber etwas ganz anderes behauptet.''

,,Seit wann redest du denn mit ihr?''

,,Seit heute.''

,,Ist sie zu dir gekommen oder was?''

,,Ja, ist sie. Warum hast du mir nie erzählt, dass sie Lukes Schwester ist?''

,,Ich habe nicht erwartet, dass ich dies muss. Was auch immer sie gesagt hat, sie übertreibt, vergiss es einfach. Was ist dein nächster Punkt?''

Wollte er vermeiden, dass ich noch weiter bei diesem Thema nachhakte?

,,Du hättest ehrlich zu Bianca sein und ihr gestehen müssen, dass du das Blue Cow echt zum Kotzen fandest.''

,,Komm schon, es ist ihr Lieblingslokal! Ich kann doch ihr nicht einfach beichten, dass es mir so gar nicht gefallen hat.''

,,Aber genau das hättest du eigentlich tun sollen. Wenn du für jemanden Gefühle hast, dann solltest du auch in der Lage sein, ihm deine wirkliche Meinung geben zu können, die ihn vielleicht verletzt.''

,,Das machst du doch auch nicht. Wer von uns war denn gestern mit Brice am Strand und hat sich anschließend darüber beschwert, dass er nur über sich selbst spricht? Du hast ihn nicht darauf aufmerksam gemacht und hast brav zugehört, obwohl es dich gestört hat. ''

,,Das ist nicht fair'', protestierte ich.

,,Und warum?''

,,Weil ich nicht mit ihm in einer Beziehung bin.''

,,Verstehe.''

,,Wir sind wieder da.''

Auf Ashleys Gesicht war ein riesengroßes Lächeln. Auch auf Nicks.

Da hat sich wohl jemand prächtig verstanden. Gott sei dank haben sie die Kurve gekriegt, nachdem der Abend nicht wirklich gut gestartet hat.

Wie gern hätte ich Mäuschen gespielt und mitbekommen, über was sie sich unterhalten haben. Was soll's. Ashley würde mir eh heute Abend noch haarklein berichten, was ich verpasst hatte.

,,Nick hat erzählt, du hättest ihm anvertraut, dass du als kleiner Junge mal aus ganzer Wut deine Spielekonsole kaputt gemacht hast. Stimmt das Josh?''

Ashley kicherte. Dieser lief ein wenig rot an, bestimmt aus Scham.

,,Zu meiner Verteidigung, ich war früher sehr impulsiv. Es ist nicht einfach zu verkraften, dass man 15 Spiele nacheinander verliert.''

,,Trotzdem ist das kein Grund, sie zu schroten. Wusstest du damals, wie teuer diese Dinger sind? Ich habe früher mal ein ganzes Jahr Geld gespart, um mir so eine Konsole kaufen zu können'', berichtete uns Ashley.

,,Du hast als kleines Mädchen gezockt?'', fragte Josh ungläubig.

,,Na klar, ich fand das total cool.''

Ich war plötzlich froh, dass Alex die Verabredung vergessen hat und Josh an seiner Stelle mit uns gekommen war.

Die Stimmung war so viel lockerer. Es war ein toller Abend unter Freunden, die gemeinsam einfach das beisammen sein genossen.

Für mich war es einer der Abende, von denen man wünschte, dass sie nie zu Ende gehen würden. Die man am liebsten einfach nur festhalten wollte und die man wahrscheinlich nie mehr vergessen würde.

***

,,Wenn er sie noch extra vor die Tür bringt, heißt das, dass er vorhat, sie zu küssen.''

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, so weit wird er bestimmt nicht gehen.''

Ich presste mein Gesicht, so nah es ging, an die Fensterscheibe, um Ashleys und Nicks Gestalten im Dunkeln besser sehen zu können.

,,Wenn ein Typ dich bis vor die Haustür bringt, heißt das in 99% der Fälle, dass er dich zumindest küssen möchte. Ob er sich schlussendlich traut, ist eine andere Sache.''

,,Kann er nicht einfach nur ein Gentlemen sein?''

,,Typen sind nur Gentlemen, wenn sie das Mädchen attraktiv finden und an ihr interessiert sind. Sonst nicht.''

,,Das ist ziemlich egoistisch.''

,,Bist du denn etwa zu jedem Menschen gleich höflich?''

Nein, es gab immer Personen, die man unbedacht bevorzugte und zu denen man deshalb netter war.

,,Nein, ich gebe es ja zu.''

,,Na siehst du. Mir ist außerdem während des Abendessens aufgefallen, dass Nick mehrmals auf Ashleys Lippen gestarrt hat und das ist ein  ziemlich eindeutiges Zeichen.''

,,Vielleicht ist ihm auch einfach aufgefallen, dass sie ein Salatstückchen auf der Lippe hatte und hat überlegt, ob er was sagen sollte.''

,,Komm, das kann doch nicht dein Ernst sein.'' Er zog an meiner Schulter, wodurch mein Oberköper zu ihm gedreht wurde und zwang mich dadurch, ihn anzuschauen. Seine Augen sahen auf meine Lippen hinunter und ich hätte durch die Intensität seines Blickes schwören können, dass er mich genau jetzt, hier in meinem Auto, küssen würde. Jede Zelle meines Körpers fühlte sich wie elektrisiert an. Es war, als wäre ich einem unbekannten Rausch verfallen. Und genau das war so verdammt falsch. Er war der Freund von meiner besten Freundin. Ich durfte nicht so für ihn empfinden. Doch meinem pochenden Herzen war das komplett egal. Nun mach doch schon, schrie es aus Leibeskräften. Es gab nichts mehr außer uns beiden. Sein Kopf kam meinem immer näher und ich machte mich darauf gefasst, seine Lippen auf meinen zu spüren. Doch es kam anders als erwartet. Kurz bevor unsere Lippen sich treffen konnten, hielt er inne und öffnete den Mund. ,,Du wirst mir doch nicht weismachen, wenn dich jemand so ansieht, dir nicht bewusst wird, dass es seine Intention ist, dich zu küssen.''

Der verdammte Film, der sich in meinem Kopf angespielt hatte, war vorbei, sobald er diese Worte aussprach.

Er hatte nur vorgehabt, mir zu zeigen, wie jemand aussieht, der eine andere Person küssen will.

Und ich dumme Nuss, hatte mir Hoffnung gemacht, dass er sich auf einmal dazu entschließen würde, mich zu küssen.

Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein?!

,,Keine Ahnung, ich kenne mich mit so etwas nicht aus.''

Ich schaffte es nicht, ihm ins Gesicht zu gucken, weil ich Schiss bekam, der vorhin erlebte Rausch würde wieder zurückkommen.

Ich drehte mich von ihm weg und richtete meinen Blick auf Ashley und Nick, welche gerade dabei waren, vor Ashleys Haustür rumzuknutschen.

,,Ich hab's dir doch gesagt. Wir sind halt ein gutes Team.''

Ich spürte, dass seine Stimme mich für einen kurzen Moment zusammenzucken ließ. Ich wollte irgendetwas erwidern, doch ich wusste nicht was.

,,Was ist los? Du wirkst nicht begeistert. Es war doch unser Plan für heute Abend gewesen Ashley und Nick endlich zusammenzubringen.''

,,Ich bin es schon, ich fühle mich gerade nur nicht so gut. Irgendwas im Burger muss mir nicht bekommen sein.''

,,Komisch, dir ging es gerade eben noch blendend. Guck mich an.''

Warum um alles in der Welt war ich davon ausgegangen, dass Josh Harrison mich küssen würde?

Doch die wichtigere Frage sollte doch eigentlich lauten, wieso jede Faser meines Körpers gehofft hatte, er würde es tun?

Ich konnte nicht in ihn verliebt sein. Das war schlicht und weg einfach unmöglich.

Okay, der Gedanke war mir nicht fremd, aber er konnte doch nicht echt sein, oder?

,,Es ist nichts, mir ist nur etwas schlecht. Es ist bestimmt gleich besser.''

Ein großer Knoten machte sich in meinem Hals breit.

,,Habe ich irgendwas gemacht?''

,,Nein, hast du nicht, ich möchte nur nach Hause und mich ins Bett legen.''

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