Ein allerletztes Mal

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Selinas Sicht:

,,Oh, entschuldige. Ich wusste nicht, dass du im Bad bist. Ich komme einfach später wieder.''

Ich wollte schon die Badezimmertür hinter mir wieder schließen, doch Josh sagte etwas und ich überlegte es mir anders.

,,Nein, nein komm ruhig rein.''

Etwas unschlüssig schloss ich die Tür hinter mir und kam auf ihn zugelaufen.

,,Brauchst du noch lang?'', erkundigte ich mich bei ihm.

So wie es aussah, hatte er sich die Zähne geputzt und war nun fertig.

,,Nein wieso?''

,,Ich frage das, weil ich gerne noch eine Dusche nehmen möchte.''

Ich wartete darauf, dass er nun gehen würde, doch er blieb.

,,Nur zu. Lass dich von meiner Anwesenheit nicht stören'', gab er unbekümmert von sich.

,,Also schön, wenn du dich durch mich nicht gestört fühlst.''

Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass mich seine Anwesenheit nervös machte. Er würde doch sowieso gleich gehen, also konnte es mir doch egal sein, dass er mich beobachtete, während ich mich auszog.

Er hatte mich sowieso schon mal nackt gesehen und da sollte das hier in keiner Form irgendwie peinlich sein.

Ich zog mir mein T-Shirt über den Kopf und bekam sehr wohl mit, dass seine Augen auf mir lagen.

,,Gut'', erwiderte Josh und räusperte sich dabei. Er stellte die Zahnbürste und Zahnpasta an ihren zugehörigen Platz, während ich mich bückte, um den Reißverschluss meiner Hose zu öffnen. Ich zog mir die Hose aus, blickte dann wieder auf und bemerkte, dass etwas anders war. Warum hatte Josh sich das T-Shirt ausgezogen? ,,Gut, dass du mich daran erinnert hast, dass ich auch vorhatte, Duschen zu gehen.''

Mein Herz klopfte viel zu heftig gegen meine Brust. Ich wusste, dass ich die Wahl hatte. Ich könnte ihm sagen, dass er gehen und erst wiederkommen sollte, wenn ich geduscht hatte.

Oder ich könnte aus dem Bad verschwinden und ihm sagen, dass er mir Bescheid geben sollte, wenn das Bad wieder frei war. So wie er es sagte, klang es wie eine Einladung und ein Teil von mir wollte sie nur allzu gerne annehmen.

,,Wie wäre es, wenn du dich dann gleich mit mir unters Wasser stellst?'' fragte ich ihn herausfordernd und hatte dabei keine Ahnung, woher ich plötzlich den Mut nahm, ihm das vorzuschlagen.

,,Okay, einverstanden.''

Da es beschlossene Sache zu sein schien, öffnete Josh die Schnalle seines Gürtels und zog sich ebenfalls die Hose herunter. Ich versuchte währenddessen den Verschluss meines BHs aufzubekommen, doch ich kriegte es nicht hin. Mir blieb wohl nichts anders übrig, als die Person, die mit mir im Bad war, zu fragen, ob sie ihn mir öffnen könnte.

,,Hilfst du mir?''

Ich drehte mich um und spürte kurz darauf seine Hände auf mir. Josh ließ sich extra viel Zeit und ich hielt diese Spannung zwischen uns kaum aus. Irgendwann machte es klick und der BH war geöffnet.

Wir starrten gleichzeitig in den Spiegel, wo sich unsere Augen ineinander verfingen und ich hörte ihn schlucken, als die Träger von meinen Schultern rutschten.

Ich sah, wie seine Finger nach dem Waschbecken griffen und war erstaunt, dass ich scheinbar so eine Wirkung auf ihn hatte.

Da es sowieso keinen Schritt mehr zurückgab, ließ ich meine Unterhose von den Beinen nach unten gleiten und stand daraufhin nackt vor ihm. Der Blick, den er mir schenkte, sagte alles.

Es war viel zu offensichtlich, was ihm gerade durch den Kopf ging und das brachte mich zum Schmunzeln. Ich fühlte mich von ihm begehrt und das löste etwas in mir aus, von dem ich nie gewusst hatte, dass es da war.

Ich ging zur Dusche und stellte mich unter das Wasser. Und ich musste nicht lange warten, bis die Duschtür geöffnet wurde und er neben mir stand.

,,Glatt vergessen, die Boxershorts auszuziehen'', hörte ich ihn sagen und dann war auch er nackt. Ich konnte nicht anders, als auf seinen Körper zu blicken und wurde gleichzeitig daran erinnert, wie es sich angefühlt hatte, diesen auf meinem zu spüren. Mein Verstand war viel zu überhitzt und ich hätte ihn an liebsten berührt. Doch ich wusste nicht, ob Josh das überhaupt wollte. Ich griff nach der Shampoo Flasche hinter ihm und streifte dabei absichtlich seine Brust. Er reagierte jedoch nicht darauf und wirkte ziemlich unbeeindruckt. Dann war ich wohl die Einzige von uns, die nochmals diese körperliche Nähe spüren wollte. Ich öffnete die Tube und verrieb alles in mein Haar. Und als ich die Flasche wieder an ihren Platz stellen wollte, berührte meine Oberweite versehentlich seine Brust. Josh trat einen Schritt zurück und sah mich mehr als frustriert an. ,,Was machst du da?'', presste er hervor.

Ich schaute ihn entschuldigend an und zuckte mit den Schultern.

,,Nichts. Ich wasche mir nur meine Haare. Ist das verboten?''

Als nächstes griff ich nach dem Duschkopf und wusch mir mit diesen das Shampoo aus den Haaren. Und dann wurde ich plötzlich von ihm gegen die Wand hinter mir gedrückt.

,,Du sollest nicht so großzügig mit dem Feuer spielen, Selina'', warnte er mich und ich musste verschwörerisch grinsen.

Dich hat das hier nicht so kalt gelassen, wie du es mich glauben lassen möchtest.

,,Warum nicht?''

,,Weil du dich verbrennen wirst, wenn du nicht aufpasst und es zu weit treibst.''

Da brauchte er sich keine Sorgen zu machen.

,,Ich habe keine Angst vor Feuer. Der Einzige von uns, der Angst hat, sich zu verbrennen, scheinst du zu sein'', machte ich ihm bewusst und verstand nicht, warum er sich so sehr beherrschte.

Warum ging er so auf Abstand zu mir, obwohl das nicht das zu sein schien, was sein Körper wollte?

,,Du weißt gar nicht, wie gerne ich ... ''

Josh stoppte sich mitten im Satz. Ich wollte jedoch, dass er es aussprach.

,,Wie gerne du was?''

,,Wie gerne ich dich gerade gegen diese Duschwand nehmen würde'', rutschte es dann doch schließlich aus ihm heraus.

Ich merkte, dass sich alles in mir danach sehnte, ihm so nah zu sein (selbst, wenn wir nicht zusammen waren).

,,Und warum tust du es nicht?''

Schließlich hatte ich ihm keinerlei Andeutungen gemacht, dass ich das nicht wollen würde.

Warum hielt er sich dann so zurück?

,,Was hast du gesagt?''

,,Tu doch nicht so. Du hast mich doch ganz genau verstanden'', entgegnete ich und platzierte meine Hände auf seinen Rücken.

,,Meinst du das ernst?''

Warum verdammt ging er davon aus, dass ich es nicht ernst meinen würde?

,,Ich meine es ernst. Warum tust du es nicht?''

,,Das, was wir in Chicago gemacht haben, war eine Ausnahme. Und so gern ich auch möchte, wir sollten dennoch nicht noch einmal miteinander Sex haben. Du solltest deinen Körper nicht einfach irgendjemanden geben. Ich will, dass du dein nächstes Mal mit einem Jungen hast, für den du Gefühle hast. Für den du etwas empfindest. Der auch etwas für dich empfindet. Der dich wertschätzt, der dich so akzeptiert wie du bist und dich auf Händen trägt. Der zu dir steht. Ich kann dir nicht das geben, was du eigentlich suchst und willst, Püppchen.'' Seine Worte gaben mir einen gehörigen Dämpfer. Es würde also kein zweites Mal geben. Keine Ahnung, warum er so dachte, aber es verletzte mich in diesem Augenblick sehr. Vielleicht hatte er in Chicago wirklich nur mit mir geschlafen, weil ich ihn darum gebeten hatte. Er wollte mich nicht und das musste ich akzeptieren. Eventuell war es sowieso ein Irrglaube gewesen, dass mich jemals jemand wollen würde. Ich schlang beschämt meine Arme um meinen Oberkörper und versuchte zu entkommen, doch Josh ließ mich nicht. ,,Hey, sie mich an'', verlangte er von mir und ich wich bewusst seinem Blick aus.

,,Vergiss es einfach, Josh. Mir ist schon klar, dass ich nie das bin, was andere wollen.''

Das war die Wahrheit und die musste ich annehmen, so schwer es auch war.

,,Du bist Selina und solltest wissen, dass viele alles dafür geben würden, jetzt an meiner Stelle zu sein. Du solltest wissen, dass du ein großartiges Mädchen bist, das lernen muss, dass sie keine Bestätigung dafür, dass sie toll ist, von mir oder irgendwem nötig hat.''

Schön, wenn er mich belehren wollte, dann konnte ich das genauso mit ihm tun.

,,Und du solltest wissen, dass du ein Feigling bist. Du hast Angst davor, etwas Ernstes mit jemanden anzufangen, weil du Angst davor hast, dich mit deinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Gefühle zu gestehen, ohne die leiseste Versicherung dafür zu haben, dass diese erwidert werden. Du hast Angst davor, dich an jemanden zu binden. Jemanden mehr als dich selbst zu lieben.''

So war es doch. Er hatte Angst davor, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Solange er das nicht tat, würde er wahrscheinlich niemals etwas Ernstes mit jemandem haben können.

,,Ich schätze dann haben wir beide etwas, an dem wir arbeiten müssen.''

Als wäre nichts passiert, verließ Josh die Dusche und band sich ein Handtuch um die Hüften. Ich ließ noch einmal eine Ladung Wasser auf meine Haare prasseln und tat es ihm dann gleich.

,,Vergiss nicht, dich um dein Problem da unten zu kümmern'', machte ich ihn darauf aufmerksam und verließ mit einem Turban auf dem Kopf das Bad.

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