Von Tüll, Freudentränen und noch so viel mehr

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,,Du siehst wunderschön aus, Kate'', gab Ashley freudestrahlend von sich, als wir unsere Freundin das erste Mal in ihrem Hochzeitskleid sahen.

Sie hatte es uns extra ein paar Tage vor ihrer Hochzeit zeigen wollen, um sich seine letzte Meinung zu holen. Um ehrlich zu sein, war ich den Tränen sehr nahe, als ich sie dann in ihrem Kleid sah und den anderen schien es nicht anders zu gehen. Louise hatte zu einem Taschentuch gegriffen und schnäuzte sich gerade hörbar die Nase.

,,Gott, Kate ... Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll'', stotterte sie und ich nahm sie in den Arm, weil wir alle ganz emotional wurden. ,,Ich kann noch gar nicht glauben, dass du in den nächsten Tagen heiraten wirst. Es hat sich so surreal angefühlt. Ich realisiere das erst richtig, wenn ich dich so jetzt in deinem Kleid sehe. Ach man, ich fühle mich gerade wie eine stolze Mama.''

Nun war es auch um Kate geschehen. Ich fuchtelte mit ihren Händen, in der Hoffnung, zu vertuschen, dass ihr nicht ebenfalls die Tränen kamen. Doch sie waren da und das war überhaupt nicht schlimm. Ich war noch nie auf einer Hochzeit gewesen, doch irgendwie hatte ich immer geahnt, dass so etwas immer Teil war.

,,Ich möchte, dass du am Freitag den schönsten Tag deines Lebens hast. Du sollst ihn aus vollsten Zügen genießen. Ich kann dir auch so versprechen, dass wir heute Abend einen ganz tollen Bacheloretteparty haben werden. Und danach wirst du deinen Luke heiraten. Ich weiß, dass das unwahrscheinlich ist. Aber wenn du es dir anders überlegen solltest, musst du es nur sagen und wir bringen dich weg. Hab da keine Angst. Ansonsten werden wir dich selbstverständlich gemeinsam zum Altar bringen und wahrscheinlich noch so viel mehr Taschentücher verbrauchen'', verkündete Riley, die in unsere Umarmung zusammen mit Ashley mit einstimmte.

,,Wer hätte gedacht, dass aus einstigen Austauschpartnern so tolle Freunden werden'', sprach Bianca genau das aus, an das ich gerade dachte, während wir uns in den Armen lagen.

,,Das ist wahr. Ich bin so glücklich, dass ihr alle vollzählig erschienen seid. Die Zeit in Kalifornien war mit die schönste Zeit meines Lebens. Und das habe ich ganz allein euch so verdanken.''

Kate sah traumhaft aus in ihrem Prinzessinnenkleid. Die Schmetterlinge, mit denen es bedeckt war, passten zu ihr. Es besaß einen bauschigen, glockenförmigen Rock und eine wundervolle Corsage, die mit Blumen bestickt war.

Für meinen Geschmack wäre es etwas zu viel gewesen, aber ich war schließlich nicht diejenige von uns, welche die Liebe ihres Lebens heiraten würde. Es war Kates Augenblick und sie sollte das anziehen, was sie wollte und im Mittelpunkt stehen.

,,Ich möchte, dass ihr schon mal eure Kleider anprobiert. Sie sind zum Glück vorgestern im Hotel eingetroffen. Wenn irgendetwas an ihnen geändert werden muss, muss das unbedingt heute noch gemacht werden. Kommt mit.''

Kate führte uns an den Kleiderständer, wo rosa Kleider hingen. Ich nahm mir das Kleid, was mit dem Namen ,,Selina'' versehen war und verschwand in der Umkleidekabine.

Die anderen machten es mir nach und als wir dann alle gemeinsam vorm Spiegel standen, da konnte ich es gar nicht mehr abwarten, bis die Hochzeit stattfinden würde.

Ich freute mich darauf, mit meinen Mädels die Kirche zu betreten und Kate an den Altar zu führen, wo sich sie und Luke ihr Ja-Wort geben würden. Sie würden sich ganz bestimmt wundervolle Dinge sagen und alle im Raum würden ihnen zujubeln. Draußen würde es Blumen regnen und Eine von uns würde hoffentlich den Hochzeitstrauß der Braut fangen.

Es war natürlich etwas Irrglaube, aber vielleicht würde ja wirklich diejenige, die ihn fing, als nächstes heiraten. Es würde eine wahnsinnig leckere Biskuit-Torte geben, von wir schon probieren durften und ich war mehr als gespannt, wie diese am Festtag fertigmontiert aussehen würde.

Selbst auf den Hochzeitstanz freute ich mich, obwohl es wahrscheinlich niemanden geben würde, der mit mir tanzen wollte. Aber dafür hatte ich ja meine Freundinnen und nicht alle von uns waren hier mit einem Partner. Da konnte man doch ruhig zusammen etwas tanzen.

Und wenn ich mich trauen sollte, konnte ich Josh fragen, ob er mit mir eine Runde tanzen wolle. Ein linkes Bein hatte er nicht, das hatte er mir vor einer längeren Zeit auf einer Weihnachtsparty gezeigt.

Bei der Erinnerung musste ich daran denken, wie wir uns, während um uns herum der Schnee fiel, das zweite Mal geküsst hatten. Es war unbeschreiblich schön gewesen und ich hätte so gerne dieses Gefühl von damals wieder.

Doch es war Vergangenheit, also ließ ich diese Erinnerung wieder fallen und dachte an die bevorstehende Hochzeit. Der krönende Abschluss würde ein Feuerwerk bilden, das man selbst in der Ferne sehen würde.

Ich hatte stets gedacht, dass es albern war, wenn mir Leute sagten, dass sie Hochzeiten liebten. Doch vielleicht war es das gar nicht.

***

,,Und, wie war dein Nachmittag?'', wurde ich von Josh gefragt, als wir im Garten aufeinandertrafen

,,Ganz gut, wir waren vorhin Anzüge probieren. Meiner passt und ich freue mich schon auf Freitag.''

Ich hätte ihn gerne gefragt, wie genau denn sein Anzug aussah. Doch ich wollte mich überraschen lassen. Er würde bestimmt toll darin aussehen und ich würde sehr wahrscheinlich weiche Knie von diesem Anblick bekommen. Ich musste es trotzdem darauf ankommen lassen.

,,Wir haben auch alle unsere Kleider anprobiert. Es kann also nichts schief gehen. Ich freuen mich unheimlich für Kate und Luke. Das wird ein ganz besonderer Tag für sie werden.''

,,Das wird er ganz bestimmt. Aber erstmals wird eine tolle Bachlorparty gefeiert.''

,,Was habt ihr denn geplant, wenn ich das fragen darf?''

Ich war wirklich neugierig und wollte wissen, wo sich Luke mit seinen Jungs und Schwester herumtreiben würde.

,,Wir gehen erst Lasertag spielen und anschließend ins Casino. Ich habe noch nie Eines besucht, mal gucken, wie es wird. Was macht ihr?''

,,Wir machen eine Sleepoverparty. Wir werden uns in unsere Schafanzüge werfen, uns die Nägel lackieren, etwas Musik laufen lassen und uns einen guten Film ansehen. Irgendwann kriegen wir dann wahrscheinlich eine Spa Behandlung. Typisch Mädelssachen halt.''

,,Dann wünsche ich euch viel Spaß.''

Ich sah, dass Joshs Hände unruhig waren, als würde er gerne etwas ganz bestimmtes machen wollen, wie mich zu umarmen. Doch er schien sich nicht zu trauen und ich wollte ihn aus seinem Zwiespalt befreien.

,,Josh?''

,,Ja?''

,,Du darfst mich umarmen, wenn du möchtest. Es ist okay. Ich hab dagegen absolut nichts.''

Und vielleicht wollte gerade etwas tief in mir, dass er es tat. Es sollte etwas Normales sein, wo er nicht lange überlegen sollte. Von mir ermutigt, streckte Josh zum Glück seine Arme aus und ich drückte mich an seine Brust.

Ich wollte seinen Duft einatmen und die Wärme seines Körpers spüren. Ihm schien gleich zu gehen. Er ließ mich so schnell nicht los. Wir beide verweilten etwas in der Umarmung und genossen es, den jeweils anderen zu spüren und halten zu dürfen.

,,Püppchen?'', hörte ich ihn irgendwann sagen.

,,Ja?''

,,Wir umarmen uns schon viel zu lange. Das machen Freunde nicht auf diese Weise.''

Vermutlich gingen ganz normale Freunde nicht so innig miteinander um. Aber das waren wir ja nicht. Wir waren mehr als das, weil es eine Verbindung zwischen uns gab und wir ebenso mal ein Paar gewesen waren.

,,Das macht doch nichts. Wir hatten schon immer eine eigene Definition davon, was das heißt.''

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