Trennung

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In meinen Büchern hatte es bis jetzt immer nur Happy Ends gegeben. Aber im echten Leben war es nicht so. Ab und zu wurde einem das Herz gebrochen und es gab nichts, was man dagegen tun konnte.

Es war, als würde das wichtigste Organ überhaupt einfach aus der Brust rausgerissen werden und man selbst vergass, wie das mit dem Atmen nochmal funktionierte.

Man fühlte sich von den eigenen Emotionen überwältigt und man drohte wortwörtlich zu ertrinken. Und doch musste man stark genug bleiben und sich eben nicht von den starken Wellen auf den Boden ziehen lassen.

Man musste den Schmerz fühlen und durfte gleichzeitig nicht zusammenbrechen, weil das einfach nicht ging. Es fühlte sich wie das Ende dieser Welt an und dennoch war es das nicht. Schließlich schlug dein Herz noch und deine Lungen funktionierten ganz normal. Doch innerlich brach man und es brauchte verdammt viel Kraft, wieder aufzustehen.

***

,,Ashley, ich muss mit dir reden'', sprach mein Freund nach ganzen zwei Jahren Beziehung aus und jagte mir damit eine riesige Angst ein. Es war nie gut, wenn jemand, sagte, man müsse miteinander reden. Es deutete darauf hin, dass etwas nicht stimmte und man dringend etwas loswerden wollte. Ich versuchte dennoch gelassen zu wirken und nickte. Wir setzten uns an den Platz, am Strand, wo wir schon so oft Gespräche miteinander geführt hatten und ich zog die Beine an meinen Körper, um mich darauf vorzubereiten, was gleich kommen würde. ,,Wir sind jetzt schon eine Weile zusammen und ich bin wirklich glücklich mit dir. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es besser wäre, wenn wir uns voneinander trennen. So kann es nicht mehr weitergehen.''

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Mein Freund machte mit mir Schluss und ich wusste nicht warum. Er brach mir mit seinen Worten mein zerbrechliches Herz und ich wusste gar nicht so richtig, was ich dazu sagen sollte.

,,Liebst du mich etwa nicht mehr?'', war meine erste Vermutung.

Wollte er deshalb mit mir Schluss machen?

Empfand er nicht mehr wie am Anfang unserer Beziehung?

,,Nein. Ich liebe dich genauso sehr, wie ich es noch zu Anfang unserer Beziehung getan habe'', widersprach er mir.

Und das machte für mich absolut keinen Sinn.

,,Warum machst du dann Schluss mit mir?''

,,Ich wollte wirklich, dass das zwischen uns funktioniert. Aber ich kann einfach nicht mehr mit jemanden zusammen sein, der ...''

Der was?

Der sich selbstverletzt und depressiv ist?

Oder möchte er einfach nicht mehr mit einer Versagerin zusammen sein?

,,Der was? Sprich es aus.''

Ich wollte es wissen. Egal wie weh es auch tun würde, zu hören, was er zu mir sagen würde. Ich blickte in Nicks Augen, die mich mehr als traurig ansahen. Ihm schien dieses Gespräch wohl mehr als schwer zu fallen. Und es machte auch mich unglaublich traurig, weil ich nicht wollte, dass es zwischen uns aus war.

,,Der sich so wenig selbst liebt. Ich kann sagen, was ich will, doch ich habe das Gefühl, dass meine Worte trotzdem nie so wirklich bei dir ankommen. Ich glaube, du brauchst einfach Zeit für dich alleine, um dich selbst zu finden, um herauszubekommen, wer du bist und wer du in Zukunft sein willst. Du brauchst Zeit für dich alleine, um dich selbst besser kennenzulernen und um herauszufinden, was du an dir magst. Du brauchst Zeit für dich alleine, damit du endlich begreifst, dass diese abscheulichen Dinge, die du über dich selbst denkst, absolut nicht stimmen.''

Seine Worte trafen mich unvorbereitet und ich musste kräftig schlucken.

Er glaubte also, dass ich Zeit für mich allein brauchte?

Aber ich war doch wirklich glücklich mit ihm. Wenn er in meiner Nähe war, dann ging es mir so viel besser.

Warum um alles in der Welt sollten wir aufgeben, was wir miteinander hatten?

,,Nick, ich liebe dich. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt wie dich. Wie kannst du also von mir erwarten, dich einfach gehen zu lassen, bloß weil du glaubst, dass es besser für mich wäre, Zeit alleine zu verbringen?''

Ich war verzweifelt. Ich wollte nicht, dass er mich verließ. Ich wollte, dass er bei mir blieb. Tränen stiegen mir in die Augen und ich fühlte mich hilflos.

Verdammt, was konnte ich tun oder besser sagen, damit er nicht ging?

,,Mit alleine Zeit zu verbringen, meine ich nicht, dass ich gehen werde oder aus deinem Leben verschwinden möchte. Ich kann Teil deines Lebens sein, aber zumindest momentan nicht mehr als dein Freund, Ashley.''

,,Wenn du nicht mein Freund sein willst, dann will ich nicht, dass du Teil meines Lebens bist', machte ich ihm klar.

Das würde ich keine Sekunde lang ertragen ...

,,Ich verstehe, dass du so gerade denkst, weil du wütend auf mich bist. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass wir gleich nach der Trennung die dicksten Freunde sein werden. Aber vielleicht schaffen wir es irgendwann, an einem Punkt zu gelangen, an dem wir füreinander zum Beispiel gute Freunde sein können'', sagte er offensichtlich hoffnungsvoll, doch ich konnte daran absolut nicht glauben.

,,Wir waren ganze Zwei Jahre zusammen, Nick. Denkst du ernsthaft, dass ich eines Tages in der Lage sein werde, nur einen Freund in dir zu sehen? Verdammt nochmal, du warst der erste Junge in meinem Leben, in den ich mich unendlich verliebt habe. Vielleicht schaffst du so etwas, aber bei mir bin ich sicher, dass ich immer mehr als nur Freundschaft von dir wollen würde.''

Ich spürte die kühle Brise, die vom Meer kam und ich seufzte auf. Ich kam mir vor wie in einem schlimmen Albtraum, doch das hier war Realität. Nick hatte tatsächlich mit mir Schluss gemacht und ich wusste nicht, wie ich damit klarkommen sollte.

,,Mir geht es doch genauso. Ich weiß nicht, ob ich dich jemals nur als eine Freundin von mir sehen kann. Doch das heißt nicht, dass ich nicht probieren will, für dich da zu sein. Sei es vorerst als ein Freund oder wer weiß, vielleicht später sogar erneut als dein Freund, wenn du die Antworten auf die vielen Fragen zu dir selbst gefunden hast. Jedoch nicht jetzt gerade. Nicht wenn mir bewusst ist, dass du eigentlich lieber alleine sein solltest, um als Person zu wachsen. Ich will nicht derjenige sein, der dich begrenzt'', sprach er mit mir und mir wurde klar, dass das auch nicht leicht für ihn war.

Aber es tat dennoch so unglaublich weh ...

,,Du hast mich nie begrenzt. Im Gegenteil. Du bist derjenige, der mir Flügel gibt, wenn ich falle. Du bist derjenige, der mich ermutigt, jeden Tag an mir selbst zu arbeiten und ein besserer Mensch zu werden.''

Sah er denn nicht, was er alles Positive in mir bewirkte?

,,Ich begrenze dich, indem ich weiterhin dein Freund bleibe, Ashley. Sag, wie kann ich nichts tun und mir still mitansehen, wie jemand, den ich über alles liebe, so viel Liebe für mich übrig hat, aber sich selbst so wenig liebt? Wie kannst du in der Lage sein, von alleine aus, dich selbst zu lieben zu lernen, wenn es schon jemanden in deinem Leben gibt, der diesen Teil bereits für dich übernimmt? Wie kann man eine glückliche Beziehung führen, wenn die eigene Freundin nicht einmal weiß, was sie von der Beziehung möchte? Ich zweifle nicht an den Gefühlen, die du für mich hast. Ich zweifle auch nicht an meinen eigenen. Doch ich sehe, dass wir beiden uns als ein Paar nicht guttun. Anstatt, dass unsere Beziehung uns dabei hilft, über uns hinauszuwachsen, hemmt sie uns in unserer eigenen Entwicklung.''

Wie es aussah, stand Nicks Entschluss fest und ich konnte nicht mehr tun, als in den Himmel zu blicken und mich zu fragen, womit ich das verdient hatte. Warum ich nicht ein normales Mädchen sein konnte, das keine Probleme hatte.

,,Was ist, wenn du dich eines Tages entscheiden solltest, nicht mehr auf mich zu warten und dich in ein anderes Mädchen verliebst? Was ist, wenn wir niemals wieder zueinander zurückfinden werden? Was ist, wenn ich Gefühle entwickle für jemand anderen?''

Würde das mit uns genauso wie der Sand einfach verwehen und er nur Geschichte in meinem Leben sein?

,,Man kann die Liebe leider nicht beeinflussen. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich immer Gefühle für dich haben werde. Du kannst mir ebenso wenig versprechen, dass ich der Junge sein werde, den du weiterhin lieben wirst. Aber wir können uns das Versprechen geben füreinander da zu sein.''

Nick streckte seine Hände nach mir aus und zog mich in einer Umarmung, die bittersüß war. Es war ein Abschied und doch ein Neuanfang zugleich. Es tat weh und war gleichzeitig sehr tröstend. Die Sonne stand über uns und teilte mit ihm und mir diesen emotionalen Moment. Und obwohl an diesem Tag eine Welt für mich zusammenbrach, war das hier so wichtig für mich gewesen. Doch das lernte ich erst zu einem späteren Zeitpunkt.

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