Kapitel 8: Move Teil 1

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(Sooooo liebe Leute, da einige meiner Twitter-Follower bei meinem Voting dafür gestimmt hatten, Yoongis Kapitel an seinem Geburtstag zu veröffentlichen, tue ich das jetzt auf die Minute genau! Hab mir extra einen Wecker gestellt, haha xD Also HAPPY BIRTHDAY YOONGI-BÄÄÄÄR!!! Und euch viel Spaß mit diesem Kapitel :) :) )


Das nächste Pärchen, das zueinander fand, war das wohl Unerwarteste von allen. Niemand hätte gedacht, dass ausgerechnet die Beiden sich ineinander verlieben würden. Jin – und sogar Suga selbst- scherzten oft darüber, dass sie dem ruhigen Rapper, der in seinem nächsten Leben als Fels wiedergeboren werde möchte, niemals solche Gefühle zugetraut hätten.

Doch da war er nicht der Einzige.

Auch die kühl wirkende, stets nüchtern denkende Sook, die mit echten Namen eigentlich Sun-Hwa hieß, hätte nicht erwartet, jemals einen Mann zu finden, der sie liebte und den sie ebenfalls liebte. Jemanden, der sie faszinierte, sie stärker machte, sie verstand und ihr vielleicht Sicherheit geben konnte. Ihre früheren Beziehungen hatten ihr lediglich die Energie und Stärke geraubt.

Im Grunde konnte man sagen war sie hierbei Lyn sehr, sehr ähnlich.

Sook war um ein paar Zentimeter größer als Sora, Lyn, Sumi und Miga, doch Juhee und mich überragte sie um einen Viertel Kopf. Sie hatte schwarze, leicht wellige Haare, die ihr bis zur Schulter reichten, die sie aber aufgrund ihres neuen Jobs meistens zu einem strengen Dutt zusammen gebunden hatte, der sie mindestens fünf Jahre älter wirken ließ. Hinzu kam ihre blasse Haut, die in Kombination mit dem Dutt so wirkte, als würde Sook wirklich gar keinen Spaß verstehen. Sie hatte es in dieser Hinsicht wirklich nicht einfach. Außerdem hatte sie einen seitlichen Pony und war schlank. Da sie nun weniger trainieren konnte als vorher, war ihr Körperbau allerdings mittlerweile weniger trainiert, als die ihrer Freundinnen.

Doch egal, wie cool sie sich nach außen hin gab, so war sie es oft eigentlich gar nicht.

Viele Idols oder angehende Idols zweifelten häufig an ihrer Entscheidung, ein Kpop Star zu sein oder einer werden zu wollen, denn der Druck, der auf jeden von ihnen lastete, war enorm.

Doch Sook zweifelte ständig daran. Sie war nun mal keine so super gute Tänzerin wie Miga oder hatte auch keine so unglaubliche Stimme wie Juhee. Eine Stimme, deren Intensität und Gefühl sie noch in ihrem Rückenmark spüren konnte. Außerdem lächelte Sook kaum. Geschweige denn in der Öffentlichkeit. Sie war sich sicher, dass die Welt- insbesondere die strenge koreanische Gesellschaft - sie als arrogant, kalt und unsympathisch empfinden würde. Denn sie wusste, was von koreanischen Stars erwartet wurde, doch ihr widerstrebte vieles davon. Sie war nun mal keine, die immer lächelte und gut drauf war oder verspielt und süß war, doch solche Menschen beeindruckten sie. Menschen wie J-Hope und Juhee.

Doch wie viel Freude lag wohl wirklich hinter ihrem Lächeln? Wie viel verbargen sie?

Bei Juhee hatte sie es fast jeden Tag mitbekommen, wie gemein und hinterhältig viele Mädchen in ihrer Trainee-Gruppe zu ihr waren und wie sehr Juhee darunter litt. Doch Sook war sich schon immer sicher gewesen, dass Juhee ihren Weg gehen würde.

Der Ansicht war sie noch immer, obwohl sich ihr Weg von denen von Miga und Juhee getrennt hatte.

Vor einigen Monaten hatte sich Sook dazu gezwungen gesehen, ihre Zeit, ihr Dasein als Trainee bei Big Hit Entertainment aufzugeben. Der Krebs ihres Vaters schritt weiter voran und wurde immer schlimmer. Hinzu kam die Finanzierung der Ausbildung, die sich ihre Familie einfach nicht mehr leisten hatte können. Selbstverständlich wollte Sook ihrer Familie auch keine Last sein, kündigte daher schweren Herzens bei Big Hit und begann als Sekretärinnenassistenz in einem großen Unternehmen zu arbeiten. Ein Job, der langweilig, eintönig und oft auch erniedrigend war, doch nur so konnte sie ihrer Familie helfen.

Der Abschied von Big Hit und vor allem von Miga und Juhee war ihr nicht leicht gefallen. Sook hatte wirklich niemals gedacht, dass ihr das Trainee-Dasein so fehlen könnte. Doch sie vermisste das Gesangstraining, das harte Tanztraining bei Lyn, das gemeinsame Essen, ja sogar die wenige Freizeit mit ihren Freundinnen. Sie vermisste es, Juhee beim Schwärmen über Jungkook zu zuhören oder Miga dabei zu beobachten, wie sie die Dance Practice Videos von BTS bis aufs kleinste Detail analysierte.

Schlichtweg vermisste sie die Abwechslung und die Freude.

In ihrem Job durfte sie nicht mal Musik hören. Das mochte vielleicht dumm klingen, doch dies war tatsächlich das Schlimmste für Sook.

Sook hatte Big Hit verlassen, bevor Miga und Juhee sich ins Tanztraining von BTS geschlichen und so die Jungs persönlich kennen gelernt hatten. Eigentlich konnte man sagen, war Sook gegangen, bevor diese Geschichte ihren Lauf genommen hatte.

Dadurch hatte es sich leider auch nie ergeben, dass sie BTS kennen lernte, wenn es selbst bei Miga und Juhee reiner Zufall und ein Regelverstoß gewesen war, die dazu geführt hatten. So hatte sie auch nie die Chance gehabt, Suga kennen zu lernen.

Wer weiß? Vielleicht wären Sook und Suga sich schon viel früher näher gekommen, wenn das Schicksal nicht manchmal so ein Fiesling wäre.

Die Monate verstrichen und Sook hasste sich und ihr Leben. Sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war, ihren Traum aufzugeben – egal, wie oft sie an diesem Traum bereits gezweifelt hatte. Doch nun war es zu spät, etwas an ihrer Situation zu ändern. Sie musste nun für immer damit leben, in einem Beruf zu arbeiten, der sie nur runter zog und ihr keinerlei Freude bereitete.

Auch wenn die Freundinnen kaum Zeit hatten, miteinander zu telefonieren, spürten Miga und Juhee trotzdem, dass es der Ältesten von ihnen nicht gut ging. Ganz und gar nicht gut.

Nach über einem Monat schafften sie es schließlich wieder und videotelefonierten, um einander sehen zu können.

„Sook, hältst du es wirklich für das Richtige, weiterhin diesen Beruf auszuüben?", fragte Miga vorsichtig.

Sie wusste selbst nicht mehr, wie oft sie Sook diese Frage schon gestellt hatte und doch hörte sie nicht damit auf, obwohl sie wusste, was für eine Antwort sie bekommen würde.

Sook seufzte schwer. „Du weißt doch, dass es nicht anders geht"

„Natürlich würde es anders gehen", meckerte Juhee. „Eigentlich bist du echt cool, Sook und ich sehe irgendwie zu dir auf" Sook musste schmunzeln, als Juhee das sagte. „Aber du tust trotzdem so oft nicht das, was du möchtest. Du richtest dich so oft nach anderen"

„Juhee hat Recht", sagte Miga ruhig. „Noch bist du jung, aber in zehn Jahren bereust du deine Entscheidung bestimmt und dann ist es zu spät, ein Kpop Idol zu werden"

Doch Sook bereute ihre Entscheidung bereits jetzt schon. Als ob sie das Alles nicht selbst wusste.

„Wir verstehen, dass du deinen Eltern nicht auf der Tasche legen willst und dass du für sie da sein möchtest wegen der Krankheit deines Vaters, aber..." Miga machte eine Pause, um ihre Worte bewusst auszuwählen. „aber irgendwann musst du anfangen an dich zu denken. Wir sehen doch, dass du deinen Job hasst und dass es dir damit nicht gut geht. Wir machen uns wirklich Sorgen um dich und Hoseok macht sich Sorgen, weil ich mir Sorgen mache"

Den letzten Satz sagte sie mit einem so süßen und romantischen Lächeln, dass Sook schmunzeln musste. Die Beiden waren wirklich ein Traumpaar.

„Ich wüsste wirklich nicht, wie ich etwas an meiner Lage ändern sollte", seufzte Sook erneut.

„Sollen wir für dich mit Bang Shi Hyuk sprechen?", fragte Juhee aufgeregt.

„Nein!", schimpfte Sook sofort. „Bloß nicht! Er würde mich sowieso nicht mehr zurück nehmen. In der Gruppe gibt es viel bessere Trainees, als ich es jemals war"

„Du bist so doof", murmelte Juhee. „Ich glaube, dass Lyn viel Potential in dir gesehen hat. Als sie von deiner Kündigung erfahren hat, war sie im Training total schlecht drauf und unglücklich. Kannst du dir das vorstellen? Sie war noch schlechter drauf als sonst!"

„Ist ja gut, ich glaube, sie hats verstanden", lachte Miga kurz. „Bitte überlegs dir, was du tun willst und falls du zurück kommen willst, helfen wir dir. Wir wollen, dass du glücklich bist, Sun-Hwa"

„Nenn mich nicht Sun-Hwa", kam es genervt von Sook. „Du weißt, ich hasse das!"

Miga und Juhee grinsten sich heimlich an und schon bald beendeten sie ihr Telefonat auch wieder.

Sehr lange Zeit geschah nichts. Sook hasste weiterhin ihren Job und ihr Leben und Miga und Juhee bemühten sich, hervorragende Trainees zu sein. Doch für Juhee wurde es einfach nicht leichter. Miga wurde von den fiesen Mädchen weitgehend ignoriert, obwohl sie es zu Beginn der Ausbildung versucht hatten, doch Miga überhörte sie bewusst und blieb stets ruhig. So machte sie sich für Gemeinheiten uninteressant.

Doch Juhee zeigte leider immer viel zu sehr, was sie gerade empfand, weshalb sie auch nach fast drei Jahren unverändert das perfekte Mobbingopfer war.

Die Zeit flog nur so dahin und dann zeigte sich das Schicksal von seiner miesesten Seite.Schon bald wurde Sook und ihrer Familie klar, dass ihr Vater den Kampf gegen den Krebs nicht überleben würde. Er setzte mit seinem Anwalt ein Testament auf und verriet niemanden, was genau darin stand.

Schließlich trat das ein, was jeder befürchtet hatte. Sook war zufällig im Krankenhaus und unterhielt sich gerade mit ihrer Mutter, ihrer Tante und ihrem Vater, während sie seine Hand hielt. Sie hatte gerade den Blick an ihre Tante, die gerade etwas erzählte, gewandt und sah darum nicht, dass ihr Vater seine Augen geschlossen und aufgehört hatte, zu atmen. Sie merkte erst etwas, als sie Kälte spürte.

„Hey Papa, was ist denn los mit dir?", fragte Sook erschrocken.

Ihre Mutter kam an ihre Seite, während ihre Tante sofort eine Krankenschwester holte, die Puls messte, einen Arzt holte, der dann schließlich verkündete: „Es tut mir ausgesprochen Leid, Ihnen das sagen zu müssen. Ihr Vater ist gerade von uns gegangen"

„Er ist gestorben?", fragte Sooks Tante entsetzt.

Sooks kniete sich neben ihren toten Vater, nahm erneut seine Hand und begann zu schluchzen: „Nein, nein, das darf nicht sein! Nein, bitte nicht!"

Ihre Mutter streichelte ihren Kopf und flüsterte: „Sun-Hwa, wir wussten, dass es so kommen würde und er wusste es auch. Er war am Ende schon so schwach, dass er mich gebeten hat, einen Brief für dich zu schreiben, den er mir diktiert hat, als du arbeiten warst"

Sook sah zu ihr hoch. „Was? Das hast du nie erzählt"

„Weil er es so wollte"

Sie wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht, ging zu ihrer Handtasche, holte einen Umschlag heraus und gab ihn schließlich ihrer Tochter.

„Lese ihn, wann du bereit bist", hauchte ihre Mutter und die drei Frauen umarmten sich.

Es dauerte einige Tage, bis Sook die letzten Worte ihres Vaters an sie lesen konnte. Sie hatte erst den Mut und die Kraft dazu, nachdem er beerdigt worden war.

Einen Tag nach der Beerdigung telefonierte sie mit Miga und Juhee, weinte viel und erzählte alle möglichen Anekdoten über ihren Vater, bis sie irgendwann mit Tränen in den Augen fragte: „Würde es euch stören, wenn ich den Brief mit euch gemeinsam lese? Also wenn ich ihn euch vorlese? Alleine hab ich Angst zu zerbrechen"

„Natürlich, Sook", lächelte Miga sanft. „Wir freuen uns, wenn du dich uns so anvertrauen möchtest"

Juhee schniefte und nickte. „Ja, wenn es dir hilft, hören wir ihn uns auch gerne öfters an"

Nun war Sook diejenige, die grinste und dann begann sie, ihren beiden Freundinnen die letzten Worte ihres Vater vorzulesen, bei denen sie selbst keine Ahnung davon hatte, welche diese wohl sein würden.

Immer wieder brach ihre Stimme und sie begann den Satz von neuem, doch schließlich kamen sie in den letzten Zeilen an:

Als Abschlussworte möchte ich dir noch etwas Wichtiges für dein Leben mitgeben, Sun-Hwa. Ich weiß, dass du meinetwegen deinen Traum aufgegeben hast, ein Kpop Star zu werden und ich weiß auch, wie sehr du geliebt hast, dich stettig zu verbessern. Du warst schon als kleines Mädchen so ehrgeizig. Darum habe ich deine Mutter gebeten, dir weiterhin wieder finanzielle Unterstützung zu geben, damit du deinen Traum erfüllen und die Welt mit deiner Stimme und deiner Persönlichkeit erleuchten kannst.

Ich werde auf dich aufpassen und dir lauschen.

Du hast dich lange genug zurückgehalten und dich um andere gekümmert. Ich möchte nun, dass du dich um dich selbst kümmerst, endlich glücklich und die erfolgreichste und beste Sängerin in ganz Korea wirst. Denn auch, wenn du so getan hast, als wärst du glücklich, habe ich gesehen, wie sehr dir deine Freundinnen und das Leben als Trainee fehlen.

Darum ist das meine letzte Bitte. Mein letzter Wille an dich, meine liebe Tochter.

Ich liebe dich und werde immer bei dir sein.

Lebe wohl.

Dein Papa"

Ohne es zu wollen, brach Sook in lautes Schluchzen und Weinen aus und war später verwundert, dass sie noch immer weinen hatte können.

Doch auch Juhee war komplett am Ende. Miga nahm sie mütterlich in den Arm und ließ sie gemeinsam mit Sook laut auf weinen. Juhees zierlicher Körper bebte in ihren Armen.

Als sich beide- besonders Juhee- wieder beruhigt hatten, sagte Juhee: „Es tut mir so Leid, Sook. Ich wollte gar nicht so viel weinen. Es tut mir Leid. Aber seine Worte waren so...."

„Ist schon okay, Juhee", lächelte Sook und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Ich hab nichts anderes von dir erwartet und darum wollte ich ihn euch vorlesen. Wenn ich alleine geweint hätte, wäre ich mir doof vorgekommen"

„Danke", hauchte Juhee und musste erneut ihre Nase putzen.

„Ich danke euch" Sook war in diesem Moment so dankbar wie noch nie zuvor, die Beiden an ihrer Seite zu haben, obwohl sie so viele Regionen getrennt voneinander lebten.

Trotz vieler Gespräche mit ihrer Mutter über das Thema, war sich Sook nicht sicher, ob sie zurück kehren sollte.

Ob es das Richtige war, ihre Karriere auf den Tod ihres Vaters aufzubauen.

Ob sie das zu einem schlechten Menschen machte.

Ob man sie dafür verurteilen würde.

Sie beriet sich mit Miga und Juhee und beide sagten, dass sie sich freuen würden, wenn sie zurück kommen würde, dass sie es aber auch verstanden, wenn nicht. Doch sie versicherten ihr, dass sie ihr helfen würden.

„Allerdings solltest du nicht vergessen, dass sich dein Vater, wo auch immer er jetzt ist, darüber freuen würde", sagte Miga. „Es war sein letzter Wunsch an dich, aber es liegt an dir"

Doch genau das machte die Entscheidung so schwer für Sook.

Schließlich entschied sie sich dann doch, es noch mal zu versuchen, rief Bang Shi Hyuk an, der ziemlich verwundert über ihren Anruf war, sich aber freute. So machte sie für die darauf folgende Woche einen Termin mit ihm aus.


Ein paar Wochen später konnte Sook nach Monaten endlich wieder normal an allen Trainingseinheiten ihrer Gruppe teilnehmen. Ein neuer Vertrag wurde vereinbart und unterschrieben.

Sook spürte sehr schnell, dass sie einige Zeit gefehlt hatte. Nicht nur, weil sie einiges zum Nachholen hatte und ihre Kondition unter dem Bürojob gelitten hatte -nein, vor allem merkte sie es an der Missgunst vieler Mädchen. Die meisten waren nämlich über ihre Rückkehr gar nicht glücklich, ignorierten sie und warfen ihr tödliche Blicke zu. Es war beklemmend.

Was Sook allerdings sehr positiv überraschte war, dass drei der Trainees zu ihr kamen und ihre Freude über ihre Rückkehr ausdrückten. Außerdem betonten sie, wie seltsam es ohne Sook gewesen war. Diese drei waren Park Yoohyeon, Park Yeonyoung und Kim Jiyoon, deren Namen euch später noch öfter begegnen werden.

Yoohyeon war eine der ältesten in der Gruppe. Mit ihr hatte sich Sook immer schon gut verstanden.

Yeonyoung war genauso alt wie sie und selten hatte Sook ein so großes Mädchen in Südkorea gesehen wie sie. Soweit sich Sook richtig erinnern konnte, war sie über 1 Meter 70 groß.

Jiyoon war eine dieser Menschen, die eine gewisse Grundcoolness inne hielten. Ihre Ausstrahlung war beeindruckend, genauso wie ihre Rap- und Tanzskills. Sie war jünger als Sook, hatte allerdings dieselbe Körpergröße wie sie.

Sook war wirklich gespannt, ob es eine von ihnen in die Girlgroup schaffte. Sie hoffte es sehr. Es waren alle drei sehr liebe Mädchen und besonders aus Yoohyeon könnte eine fantastische Rapperin werden.

„Ach ja, stimmt es eigentlich wirklich, dass Lyn ihren Aufgabenbereich wegen ihrer Beziehung mit Jimin verändert hat?", fragte Sook ihre Freundinnen während einer kleinen Pause.

Miga nickte. „Ja, sie hielt es für fairer und ich finde, dass das eine sehr erwachsene und professionelle Entscheidung von ihr war" Sie nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Wasser.

„Und schleust ihr euch immer noch heimlich in das Training ein?" Sook schielte wissend zu ihren Freundinnen.

Beide grinsten, wobei Miga ihren Kopf senkte und rot anlief.

„Nein, leider nicht", murmelte Juhee und zog eine süße Schnute. „Da sie nun einen anderen Trainer haben geht das schlecht. Außerdem sieht unsere liebe Miga J-Hope sowieso ständig, nicht wahr?"

„Nun ja, so ist das eben in einer Beziehung" Migas Gesicht wurde noch röter.

„Ich kanns immer noch nicht glauben, dass ihr schon so lange zusammen seid", staunte Juhee.

„Geht mir genauso", lachte Miga.

„Hast du nicht Angst, dass du darum nicht mehr in die Girlgroup kommst?", fragte Sook beunruhigt, doch Miga schüttelte den Kopf: „Nein, nicht wirklich. Aber auf die faule Haut darf ich mich natürlich auch nicht legen. Eigentlich ist es sogar mehr Bürde als Hilfe mit Hoseok zusammen zu sein"

Sook nickte und verstand, was Miga damit meinte.

Juhee seufzte traurig auf. „Und ich sehe Jungkook jetzt nur noch, wenn ich ihn google. Wahrscheinlich hat er mich schon längst wieder vergessen. Es ist zum Weinen"

Sook grinste, legte einen Arm um ihre zierliche Freundin und sagte aufmunternd: „Wie könnte man dich je vergessen, Juhee? Er müsste dumm sein, wenn es so wäre"

Da erhellte sich Juhees trauriges Gesicht und fröhlich stand sie auf und ging zur Toilette.

„Das war wirklich nett von dir", sagte Miga, als Juhee weg war. „Hoffentlich hast du damit Recht"

„Wenn nicht, vermöbel ich ihn und dann wird er sich wieder erinnern", sagte Sook so trocken, wie es nur ihr vermochte und Miga begann zu lachen.


Es dauerte eine kleine Weile, bis Sook und Suga sich kennen lernten und eigentlich war es reiner Zufall. Denn J-Hope hatte Suga gebeten, sich einen Song in seinem Aufnahmestudio anzuhören und so war der ruhige Rapper gerade auf den Weg dahin, als Sook mit Kopfhörern auf dem Kopf und Handy in der Hand singend an ihm vorbei ging, ihn kurz nach koreanischer Tradition begrüßte und plötzlich einen kurzen Rappart zu ihrem Besten gab, ohne noch weiter auf ihn zu achten.

Suga brauchte nicht lange um zu erkennen, dass sie gerade einen Song von Drake hörte, einem seiner Lieblingskünstler. Er musste darüber schmunzeln, obwohl er sich ein wenig wunderte, wer sie überhaupt war.

Er blieb kurz stehen, dachte nach, lief ihr kurz hinterher und berührte ihre Schulter, nachdem er sie erreicht hatte. Er wusste selbst nicht, warum er dies tat.

Sofort drehte sie sich ohne zu lächeln zu ihm um, sah ihn verwundert an, tat ihre Kopfhörer von ihren Ohren und fragte: „Hi, kann ich dir irgendwie helfen?"

Suga war kurz verwundert, ob sie ihn erkannte, doch fast so, als hätte sie seine Überlegungen gehört, sagte sie teilnahmslos: „Und ich weiß natürlich, wer du bist, falls du dich das gerade gefragt haben solltest"

„Bist du ein Trainee?"

Sook nickte. „Ja, seit zwei Wochen wieder"

„Wieder?" Doch dann dachte Suga kurz daran, dass J-Hope ihm vor einiger Zeit von einer Freundin Migas erzählt hat, die auch Trainee war und aus familiären Gründen die Ausbildung beenden musste. Wenn er sich recht erinnerte, hatte J-Hope immer von einer Sook gesprochen. „Ich verstehe, lass mich raten, du bist Sook, oder?"

Erneut blickte sie ihn verwundert an und begann endlich, zu lächeln. „Du kennst mich?"

„Ja, ich glaube, Hoseok hat irgendwann mal von dir erzählt. Er ist ja mit einer der Trainees zusammen", erklärte Suga ruhig.

Sooks Lächeln wurde breiter: „Ja, Miga ist eine Freundin von mir. Also, kann ich dir irgendwie helfen?"

Suga schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte dir nur sagen, dass du eine coole Stimme hast"

Da schmunzelte Sook und bedankte sich.

Anschließend unterhielten sie sich noch über Drake, stellten fest, dass sie ihn beide total gerne hörten und tauschten sich über Lieblingssongs aus. Seltsamerweise vergaß Suga dabei total, dass er ursprünglich zu J-Hope wollte.

Tja, dieser wartete schon sehnsüchtig auf ihn und weil ihm sein Freund zu lange brauchte und er sich langsam Sorgen machte, durchsuchte er einen Teil des Gebäude nach Suga und fand ihn schließlich mitten in einem Gang mit Sook quatschend.

„Da bist du!", schrie J-Hope, als er Suga erblickte und lief zu ihm hin. „Mann! Wo bleibst du denn? Ich warte schon ewig auf dich" Sook und er verbeugten sich voreinander und J-Hope fuhr, an Sook gewandt, fort: „Es freut mich, dich endlich kennen zu lernen, Sook. Miga erzählt immer so oft von dir. Vor allem jetzt, wo du endlich wieder ein Trainee bist. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr sie sich gefreut hat, dass du zurück kommst"

Sook rieb sich verlegen den Kopf. „Krass, dass ihr schon alle von mir gehört habt"

J-Hope sah verwundert zwischen ihr und Suga hin und her. „Als ob du dich noch daran erinnern konntest, dass ich ihren Namen mal erwähnt hatte"

Suga zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und schwieg.

„Na ja, kommst du jetzt eigentlich?", fragte J-Hope ungeduldig. „Ich wollte mich später noch mit Miga treffen"

Alle nickten einander zu, J-Hope sagte, dass er sich gefreut habe, ihre Bekanntschaft zu machen und Sook sagte das Gleiche und sah den Beiden nach.

Auch, wenn es nur natürlich war, dass sie irgendwann mal den Mitgliedern von BTS begegnen würde, kam es ihr trotzdem surreal vor. Nicht nur weil sie Weltstars waren, sondern auch, weil sie unfassbar gut aussahen. Obwohl sich Sook natürlich eigentlich nicht viel aus solchen Oberflächlichkeiten machte.


Nun, so seltsam es vielleicht klingen mochte, aber das indirekt erste Date der Beiden war auch nichts weiter als reiner Zufall und eine Kombination aus vielen blöden Ereignissen.

Ein paar Tage, nachdem Sook und Suga sich kennen gelernt hatten, wollte sich Suga eigentlich in der Stadt mit Namjoon treffen, doch leider ging es mir ausgerechnet an diesem Nachmittag nicht gut und Namjoon wollte unbedingt nach mir sehen. So sagte er seinem langjährigen Freund meinetwegen ab und ich fühlte mich unfassbar schlecht deswegen.

Doch Suga verstand das natürlich und ging nun also, überrascht von Namjoon Absage, alleine durch Seoul, weil er nun nicht wusste, was er mit seiner Freizeit machen sollte. Denn es war alles anders geplant gewesen.

Allerdings nicht nur für ihn, denn auch Sook hatte sich ausgerechnet an demselben Nachmittag mit Juhee verabredet, um Schlittschuhlaufen zu gehen. Sie hatte sich dafür extra Schlittschuhe gekauft, weil sie keine hatte.

In Seoul gab es eine Eishalle, in der man fast das ganze Jahr Eislaufen konnte, darum war es völlig egal, dass es eigentlich Sommer war. Doch in der Eishalle war es wenigstens schön kühl.

Doch Juhee wurde kurzfristig zu einem Extratanztraining von Lyn in das BigHit-Gebäude zitiert. Es war wirklich seltsam, dass beide am selben Tag von ihren Freunden versetzt wurden.

Leider erfuhr Sook erst von Juhees Absage, als sie bereits vor der Eishalle stand.

„Es tut mir so Leid. Du weißt, ich würde tausend mal lieber mit dir Zeit verbringen als mit Lyn", jammerte sie. „Außerdem verstehe ich sowieso nicht, warum ich Extratraining brauche. Ich bin doch gar nicht die schlechteste im Tanzen. Wahrscheinlich macht sie das nur, damit ich von den anderen Mädchen ausgelacht werde"

„Also, das glaube ich nicht", seufzte Sook etwas genervt. „Ja gut, Juhee, ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Das holen wir einfach wann anders nach und vielleicht hat Miga dann auch Zeit"

„Bist du mir böse?", fragte Juhee ängstlich und Sook sah vor ihrem geistigen Auge, wie Juhee wahrscheinlich wieder ihre süße „Verzeih mir"-Schnute zog.

Sook seufzte erneut. „Nein, natürlich nicht. Du kannst ja nichts dafür. Ist halt nur doof, weil ich schon vor der Halle stehe"

„Oh nein!", entfuhr es Juhee.

Sook zuckte mit ihren Schultern. „Na ja, das ist jetzt nicht zu ändern. Du hast mich ja so früh wie möglich angerufen"

„Ja", sagte Juhee kaum hörbar.

Das schlechte Gewissen war unüberhörbar.

„Sag mir einfach, wie das Extratraining war, wenn du wieder zuhause bist", sagte Sook. „Ich werde mir heute also einen gemütlichen Seriennachmittag machen"

Juhee entschuldigte sich bestimmt noch fünfmal, bevor sie auflegten.

Sook schnaufte genervt aus. Da hatte sie sich extra Schlittschuhe gekauft und brauchte diese wohl in nächster Zeit doch nicht. Es war so ärgerlich. Und warum ein Extratraining? Wenn das jemand brauchte, war sie es, aber nicht Juhee. Sie war fast so eine bezaubernde Tänzerin wie Miga und das mochte was bedeuten!

Jedenfalls hoffte Sook, dass es für Juhee nicht zu schlimm sein sollte, checkte ihre Mails, holte sich ihre Kopfhörer aus dem Rucksack, saß sie auf und suchte sich einen Song der zu ihrer Stimmung passte, während die unterschiedlichsten Menschen an ihr vorbei gingen. Viele wollten auch zum Schlittschuh laufen, doch andere hingegen wollten zur nahe gelegenen Bushaltestelle.

So beobachtete Sook die Leute einige Minuten und hörte ihre Musik, bis sie jemand ansprach.

„Hi, schon wieder am Drake hören?"

Sook zuckte zusammen, musste aber lächeln, als sie sah, wer mit ihr sprach: Suga.

Dieses Mal tat sie ihre Kopfhörer sofort herunter, weil sie ihn sonst sehr gedämpft hören würde und fragte: „Hi, was machst du denn hier?"

Suga zuckte mit den Schultern. „Na ja, ich wollte eigentlich was mit Namjoon unternehmen, aber seiner Freundin geht es irgendwie überhaupt nicht gut und jetzt wollte er unbedingt nach ihr sehen" Er zuckte mit den Schultern. „Tja, so ist er halt. Muss sich immer um jeden Sorgen machen und nach dem Rechten sehen"

Sook musste automatisch lächeln, als sie Sugas liebevolles Lächeln sah, während er von Namjoon redete.

„Aber warum bist du hier?", fragte Suga schließlich.

„Du wirst es glauben oder nicht, aber mir wurde tatsächlich auch gerade eben spontan abgesagt" Sook kratzte sich am Hinterkopf.

„Wirklich? Warum?"

„Meine Traineefreundin Juhee wurde urplötzlich von Lyn zu einem Extratraining zitiert", erklärte sie. „Sie hat mich gerade angerufen und war total panisch. Allerdings verstehe ich auch nicht, warum. Sie ist in unserer Gruppe eine der besten Tänzer. Wenn jemand das nötig hätte, dann ich" Sie lachte kurz auf. „Immerhin hänge ich noch immer nach, weil ich über ein halbes Jahr kaum trainiert habe und eine Sesselpupserin war"

Suga musste bei dem Begriff grinsen.

„Ich verstehe, aber Lyn wird sicher ihre Gründe haben", lächelte Suga.

Sook nickte. "Ich hoffe es" Sie seufzte und zuckte mit den Schultern, als sie schließlich sagte: "Na gut, dann werde ich wohl den nächsten Bus nehmen und wieder nachhause fahren"

Sie verneigte sich vor dem überrascht wirkenden Suga und wollte sich gerade von ihm verabschieden, als er sie aufhielt: "Warte! Wenn du schon hier bist und extra deine Schlittschuhe mitgebracht hast, finde ich, solltest du auch fahren"

Er sagte das so teilnahmslos und lieb zu gleich, wie es nur ihm vermochte und lächelte breit dazu.

"Aber alleine fahren ist doch erst recht doof" Sook sah ihn traurig an. "Da komme ich mir vor, als hätte ich keine Freunde. Neee, das will ich echt nicht"

Suga sah sich um, als würde er etwas suchen, dachte kurz nach und sagte: "Ich hab zwar keine Schlittschuhe, aber soweit ich weiß, kann man sich hier welche ausleihen"

"Du möchtest mit mir Schlittschuh laufen??"

Sook hatte das Gefühl, nichts zu verstehen und musste ihn darum total dumm angesehen haben. Warum sollte Suga von BTS mit ihr Schlittschuhlaufen gehen? Wie absurd wäre das denn bitte? Nein, nein, sie musste sich verhört haben.

Doch nein, dem war nicht so.

Suga grinste sie immer noch breit an, blickte kurz in die Richtung der Stadiumtür und fragte erneut: "Also, ich würde gern mal wieder Schlittschuhlaufen. Ist das okay für dich?"

"Äh... äh, ja klar, wenn du willst", stotterte sie und Sook war äußerst unerfreut und überrascht darüber.

Sie stotterte nie. Nicht mal in den unangenehmsten Situationen. Was war denn los mit ihr? Sie durfte bloß nicht die Fassung verlieren!

"Cool", sagte er nur und schritt voran.

Verwirrt ging ihm Sook hinterher und wunderte sich darüber, ob ihn Miga in all ihren Erzählungen, wie die Jungs privat so drauf waren, jemals so aufgeschlossen und kommunikativ beschrieben hatte.

Nein, daran hätte sie sich erinnern können.

Na ja, was auch immer der Grund dafür sein mochte, Sook freute sich darüber, denn dies bedeutete, sie hatte ihre neuen Schlittschuhe nicht umsonst gekauft und noch dazu hatte sie die große Ehre mit Suga von BTS Schlittschuhlaufen zu dürfen. Sie hoffte nur inständig, dass die Fans ihn in Ruhe lassen würden und keine Presse die beiden miteinander sah. Immerhin war das hier kein Date und Sook hatte keine Lust darauf, sich vor Bang Shi Hyuk aufgrund von an den Haaren herbeigezogenen Gerüchten erklären zu müssen. Sie war viel zu dankbar für sein Verständnis und dafür, dass sie wieder Trainee sein durfte, um das Ganze aufs Spiel zu setzen. Sie wollte nie wieder eine Sesselpupserin sein.

Und nur weil Bang Shi Hyuk es Miga erlaubt hatte, trotz ihres Trainee-Statuses J-Hope zu daten, konnte und wollte Sook nicht davon ausgehen, dass er bei ihr auch so nachsichtig sein würde.

Moment, daten? Das hier war doch gar kein Date! Warum dachte sie so was?

Nachdem sich Suga Schlittschuhe ausgeliehen hatten und sie beide ihre Schuhe gewechselt hatten, fuhren sie und unterhielten sich prächtig dabei. Sook war immer noch total überrascht, wie gesprächig er doch sein konnte. In Interviews, Bangtan Bombs oder in Migas Erzählungen wirkte er ganz anders.

Immerhin war der Tag nun nicht mehr verschwendet und so verbrachten die Beiden eine wirklich schöne Zeit miteinander, tranken Tee, wenn sie Pause machten und sangen manchmal sogar gemeinsam zu der Musik, die gespielt wurde, mit.

Irgendwie fühlte es sich doch wie ein Date an, doch Sook versuchte sich immer wieder ins Gedächtnis zurück zu rufen, dass dem nicht so war. Für Dates hatte sie jetzt wirklich keine Zeit und Suga bestimmt auch nicht.

Zwischenzeitlich führten die Beiden sogar ziemlich tiefsinnige Gespräche und bald ertappte sich Sook dabei, wie sie Suga den wahren Grund für ihren Abbruch erzählte.

"Dein Vater ist also vor kurzer Zeit gestorben?", fragte Suga feinfühlig, während sie nach einer zweiten Teepause wieder das Eis betreten hatten und erneut im Kreis fuhren. "Und trotzdem bist du wieder ein Trainee?"

Sook nickte traurig. "Ja, in seinem Abschiedsbrief an mich beteuerte er, dass ich seinetwegen und dadurch aus finanziellen Gründen meine Ausbildung abgebrochen hatte und dass er gesehen habe, wie sehr ich meinen neuen Job gehasst hatte. Ihm hat es unglücklich gemacht, mich unglücklich zu sehen"

"So sind Väter nun mal manchmal", murmelte Suga, lächelte aber.

"Sein letzter Wunsch an mich war, dass ich wieder ein Trainee werde, die Welt mit meiner Stimme erleuchte und ein Star werde" Als sie Sugas verdutztes Gesicht sah, fügte sie schnell hinzu: "Also, das mit dem Erleuchten kam von ihm und nicht von mir. Ich glaube ja nicht, dass ich in die Girlgroup aufgenommen werde, vor allem nicht, nachdem ich über ein halbes Jahr fort war, aber na ja. Ich bin trotzdem froh, wieder hier zu sein. Und es war total schön, wie Bang Shi Hyuk sich gefreut hat, als ich anrief. Das hätte ich nicht erwartet"

Suga brummte nachdenklich auf, ging in die Denkerpose und sagte: "Na ja, soweit ich etwas mitbekommen habe, fand er es äußerst schade, als du gegangen bist. Namjoon hat immer gesagt, er sieht es ihm förmlich an, dass ihm das überhaupt nicht passt"

"Meinst du?", fragte Sook und Suga nickte.

"Aber ich war mir lange Zeit unschlüssig, ob ich meine Karriere tatsächlich auf den Tod meines Vaters aufbauen sollte", erzählte Sook weiter. "Miga und Juhee und sogar meine Mutter meinten, ich solle dem letzten Wunsch meines Vaters nachgehen und meinen Traum erfüllen. Die Mädels schimpfen mich immer noch deswegen" Sie lachte kurz auf. "Sie sagen immer" Das Folgende versuchte sie mit Juhees hoher Stimme zu äußern. "Du opferst dich immer viel zu sehr für andere auf und folgst nie deinen eigenen Träumen. Manchmal muss man auch mal egoistisch sein"

"Recht haben sie", lachte Suga. "Ich finds cool, dass du wieder da bist. Das ist sehr mutig von dir und wenn es der letzte Wille deines Vaters war, wird es dir zusätzliche Kraft geben. Selbst wenn du tatsächlich nicht in die Girlgroup aufgenommen werden würdest- was ich allerdings nicht glaube, das wäre ziemlich dumm von Bang PD- hast du mit Miga und Juhee tolle Freundinnen gefunden"

"Nur bin ich mir ziemlich sicher, werden die beiden Teil der Girlgroup", seufzte Sook. "Sie werden nicht mehr lange Zeit für unsere Freundschaft haben"

"Wahre Freunde muss man nicht ständig sehen, um zu wissen, dass sie wahre Freunde sind"

Zuerst blickte Sook ihn verwundert über diese weisen Worte an, musste dann allerdings lachen.

„Wow, das ist wirklich philosophisch", prustete sie.

Suga zuckte nur mit den Schultern, während er die Rundung des Stadiums fuhr und murmelte: „Na ja, ich glaube, jeder hat solche Freunde. Man sieht sich kaum, aber wenn man sich sieht, fühlt es sich so an, als wäre nie Zeit dazwischen vergangen"

Sook fand Sugas Worte unfassbar schön und versuchte, sie sich für später, wenn Miga und Juhee beschäftigt mit ihren Karrieren sein würden, im Kopf zu behalten.

Nach ein paar Stunden beendeten sie das Schlittschuhlaufen, verließen das Stadium und beide waren völlig überfordert, was sie nun tun sollten. Keiner von beiden war sonderlich motiviert nachhause zu gehen. Beide wollten noch ein bisschen Gesellschaft des jeweils anderen. Doch natürlich würden sie das nie zugeben.

Als sie unschlüssig dastanden und sich beklemmend gegenseitig anschwiegen, war es tatsächlich Suga, der die unangenehme Stille zum Ende brachte: „Kennst du eigentlich das Ming-Cafe?" Sook schüttelte den Kopf. „Ich gehe dort gern mit Namjoon oder Jimin oder selten auch mit meinen Bruder hin. Sollen wir uns dort..." Er machte eine kurze Pause, um sich am Hinterkopf zu kratzen und sie unsicher anzusehen. „aufwärmen? Was meinst du?"

Erneut war es der ruhige Suga, der Annäherungen machte. Er hatte an diesem Tag wirklich einen Lauf gehabt.

Verwundert stimmte Sook zu und war sich sicher, dass Juhee sie später ziemlich ausquetschen würde.

Auch wenn es draußen gar nicht so kalt war, hörte sich Aufwärmen fantastisch an.

So saßen die Beiden noch zwei Stunden im Cafe, redeten, lernten sich besser kennen und die Leute zogen an den Beiden vorbei und niemand schien sich etwas dabei zu denken, dass Suga von BTS mit einer Fremden in einem Cafe saß und sich angeregt unterhielt.

Sook war positiv überrascht. Nicht nur davon, dass die Fans und Paparazzi sie in Ruhe ließen, sondern auch von Suga. Sie war überrascht, wie gesprächig er eigentlich war, obwohl er doch sonst eher weniger so wirkte.

Und er hatte eine seltsame Wirkung auf Sook. Sie erzählte ihm Dinge, die eigentlich viel zu privat waren, doch es fühlte sich richtig und auch gut an, sie ihm zu sagen, redete viel mit ihm über ihren Vater und den Krebs gegen den er verloren hatte und die zwei Stunden vergingen wie im Flug.

Erst als Sooks Handy läutete und eine panische Juhee am anderen Ende der Leitung ängstlich ins Telefon schrie und schimpfte, wurde beiden bewusst, wie spät es war und wie viele Stunden sie heute miteinander verbracht hatten.

„Gehts dir gut? Ist was passiert? Wo bleibst du denn?", schimpfte Juhee, wenn man das denn überhaupt Schimpfen nennen konnte.

Denn Juhee hatte selbst ,wenn sie wütend war, eine viel zu niedliche Stimme, um sie dabei wirklich ernst nehmen zu können.

„Du bist gemein! Meldest dich nicht mehr und lässt mich in dem Glauben, dir sei was passiert. Dabei sitzt du in einem Cafe und hast deinen Spaß!", schimpfte Juhee weiter, nachdem Sook ihr gesagt hatte, wo sie sich befand.

„Juhee, beruhige dich doch", winkte Sook lächelnd ab. „Es ist alles okay. Ich habe zufällig Yoongi vor dem Eisstadium getroffen, kurz nachdem wir telefoniert hatten" Dabei nickte sie Suga zu. „Daraufhin sind wir Schlittschuh gefahren und nun sind wir halt im Ming-Cafe und..."

„Welcher Yoongi? Als ob du einen Typen kennen gelernt hast, der zufällig wie einer von BTS heißt", lachte Juhee.

„Ääh, Juhee, also eigentlich meine ich genau diesen Yoongi" Sie biss die Zähne zusammen und wartete gespannt auf eine Reaktion.

„WAS??????", quietschte Juhee so laut in ihr Handy, dass Sook ihres weit weg von ihrem Ohr halten musste und Suga zu lachen begann. „Der Yoongi? Yoongi... Suga von BTS?"

Nun hielt Sook ihr Handy wieder an ihr Ohr und antwortete: „Ja, Juhee"

„Oh mein Gott!"

„Also, du siehst, es ist alles in Ordnung. Aber warum spinnst du überhaupt so herum? Es ist doch noch gar nicht so spät", sagte Sook.

„Noch gar nicht so spät. Du bist lustig. Es ist neun Uhr abends", entgegnete Juhee hingegen teilnahmslos.

Nun war Sook diejenige, die ein schockiertes „WAS???" ins Handy quietschte.

„Ja, natürlich, was dachtest du denn? Selbst Miga ist von ihrem Date mit Hoseok zurück", erzählte Juhee. „Mann, ihr seid so gemein. Beide habt ihr ein Date mit jeweils einem von BTS und ich muss damit leben, dass Jungkook mich wahrscheinlich schon wieder vergessen hat"

„Ich habe kein Date mit..." Sook schüttelte den Kopf. „Und wegen Jungkook kennst du meine Meinung"

Als der Name des Golden Maknae fiel, sah Suga von seinem Handydisplay auf und sah sie fragend an, doch Sook winkte ab und gab ihm zu verstehen, dass sie es ihm gleich erklären würde.

„Juhee, ich komm gleich heim, okay? Ich schreib dir, wenn ich im Bus sitze", sagte Sook.

„Ist gut, aber beeil dich"

Sook nickte, obwohl ihre Freundin sie natürlich nicht sehen konnte.

Als sie sich verabschiedet hatten, fragte Suga: „Was ist mit Jungkook?"

„Oh, sie haben mir erzählt, dass sie euch eine Zeit lang manchmal beim Training besucht haben. Seitdem ich da bin, tun sie das nicht mehr und jetzt hat sie Angst, dass Jungkook sie schon wieder vergessen hat" Sie lachte auf. „Aber wahrscheinlich hätte ich dir das jetzt gar nicht sagen sollen"

Auch Suga musste schmunzeln. „Nun, ich bekomme zwar nicht mit, ob er von ihr spricht, aber vergessen hat er sie bestimmt nicht"

„Danke, gut zu wissen", lachte Sook. „Unglaublich, wie spät es geworden ist. Ich hab total die Zeit übersehen"

Suga nickte und grinste schelmisch. „Ich auch"

Beide lächelten einander an, bis sich ihre Blicke nach ein paar Sekunden voneinander lösten, sie bezahlten, sich zum Abschied verneigten und wieder getrennte Wege gingen.

Während Sook auf ihren Bus wartete und nachhause fuhr, schrieb sie wie versprochen Juhee eine Nachricht, hörte Musik – natürlich Drake- und dachte an die letzten vergangenen Stunden mit Suga, während sie aus dem Fenster sah und die Gebäude und Häuser Seouls gar nicht richtig wahrnahm.

Sie konnte sich gar nicht erklären, was passiert war, geschweige denn, warum er mit ihr Schlittschuh gelaufen und in sein Lieblingscafe gegangen war. Fast hatte sie den Eindruck gehabt, er hatte unbedingt Zeit mit ihr verbringen wollen, doch dies erschien dem Trainee so unwahrscheinlich, dass sie diesen Gedanken sofort wieder verwarf.

Zuhause angekommen, schimpfte Juhee mit ihr und Miga amüsierte sich im Stillen darüber, ließ allerdings anmerken, wie seltsam sie Sooks Erzählungen fand. Miga war ebenfalls überrascht von seinem Verhalten und konnte sich dieses nicht erklären. Sie war sich aber auch nicht sicher, ob es gut wäre, mit J-Hope darüber zu sprechen.

„Ach, so wichtig ist das jetzt auch nicht", winkte Sook ab, als Miga ihre Überlegungen kund gab. „Der heutige Tag hat mir ziemlich viel Spaß und Freude gebracht. Warum sollte ich mich also dann darüber beschweren und es hinterfragen? Wahrscheinlich wollte er einfach nicht alleine dastehen, nachdem Namjoon ihn versetzt hatte. Da ich dasselbe Problem hatte, konnten wir uns gut ergänzen. Kein Grund, beunruhigt zu sein"

Ihre Freundinnen schienen beide verunsichert zu sein, vor allem weil Beiden bewusst war, wie seltsam Sook ebenso war. Sie vergaß nie die Zeit oder ging einfach mit Leuten, die sie im Grunde nicht kannte, irgendwohin. Klar, Suga war nicht irgendjemand, dennoch kannte Sook ihn kaum und doch hatte sie fünf Stunden mit ihm verbracht, die sie scheinbar so genossen hatte, dass sie die Zeit übersehen hatte. Wenn Juhee sie nicht angerufen hätte, wäre Sook sicher noch später nachhause gekommen und wäre am nächsten Tag für das Training nicht fit gewesen.

Beide wussten, wie untypisch das alles für Sook war. Doch es war zu spät, um noch näher darüber nachzudenken und so gingen Miga und Juhee nach Sook ins Bett.


Doch auch im Apartment von BTS waren die Jungs nicht weniger überrascht, den sonst früh ins Bett gehende Suga so spät nachhause kommen zu sehen.

Besonders Namjoon sah ihn verdattert an. „Wie kann es sein, dass du nach mir nachhause kommst, obwohl ich dir abgesagt hatte?"

Suga zuckte mit den Schultern, schwieg kurz, bevor er die Frage mit einer anderen überging: „Wie gehts Yuna? Ist alles in Ordnung?"

„Ja, sie hat eine schlimme Grippe erwischt, weigert sich aber zuhause zu bleiben", erzählte Namjoon. „Ich hoffe, sie tut es trotzdem. Ihr ging es wirklich nicht gut. Es war richtig, sie zu besuchen und nach ihr zu sehen. Aber trotzdem tut es mir Leid, Yoongi"

„Er scheint sich ja gut amüsiert zu haben", grinste Jin.

„Ja, wo warst du denn solange?", fragte Jungkook und Jimin ergänzte zwinkernd: „Oder besser gesagt, mit wem ?"

Suga verdrehte seufzend die Augen, ging in die Richtung seines Schlafzimmers und murmelte seinen Bandkollegen nur noch ein „Gute Nacht" zu.

„Irgendwas muss passiert sein", schlussfolgerte Namjoon.

Doch Jin zuckte nur mit den Schultern. „Na ja, vielleicht hat er jemanden kennen gelernt. Er verhält sich in letzter Zeit echt anti-Yoongi-mäßig. Hobi hat neulich erzählt, dass er mit einer von den Trainees auf dem Gang gequatscht hat und ihn komplett vergessen hatte. Das würde er doch sonst nicht tun"

„Vielleicht hat er sich ja mit ihr getroffen oder so", sagte Jungkook.

„Obwohl er sich mit mir treffen wollte?", fragte Namjoon. „Ich weiß ja nicht, aber komisch ist es schon" Namjoon seufzte schließlich, stand von der Couch auf und verkündete: „Na gut, er wird es uns schon irgendwann sagen, wenn er möchte. Wir sollten jetzt ins Bett gehen"

Jin, Jungkook und Jimin nickten und folgten dem Beispiel ihres Leaders.

Was sollte noch passieren und wie weit wird sich das zwischen Sook und Suga weiter entwickeln? In welche Richtung werden sie sich bewegen?

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