Be my Valentine - Part 4

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Enem14

Trink das.

Mühsam schlug Yeonjun die Augen auf und starrte in ein grelles Licht, das direkt über seinem Kopf angebracht war.

Trink das. Und er hatte gehorcht, um ihn nicht zu provozieren. Nur Minuten später war ihm schwindlig und schlecht geworden und dann – wusste er gar nichts mehr. Das hier war jedenfalls nicht das Ehebett, in das Beomgyu ihn die letzten drei Wochen genötigt hatte. Es war eine Pritsche in einem winzigen kahlen Raum.

Als er sich aufsetzen wollte, bemerkte Yeonjun wie schwach er war. Seine Beine zitterten, seine Arme. Er trug nur Unterwäsche und ein T-Shirt, auch keine Fesseln, wie er überrascht bemerkte, aber das brachte ihm gerade auch nichts. Er konnte den linken Arm kaum heben, so zittrig war er und die rechte Hand war völlig nutzlos, seit sie sich entzündet hatte. Beomgyu hatte sie versorgt, hatte ihm Medikamente gebracht, aber die Heilung dauerte.

Drei Wochen, er seufzte und versuchte zu verstehen, was mit ihm geschehen war. Drei Wochen, in denen dieser wahnsinnige Kerl ihn schon in seinen Fängen hatte, ohne dass er auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte, zu fliehen.

Er hatte geflucht, geschrien, gebettelt, geweint, aber nichts davon hatte ihm geholfen. Im schlimmsten Fall hatte Beomgyu ihn geschlagen, manchmal mit so viel Wut, dass die Angst vor diesem Mann übermächtig geworden war und in anderen Momenten hatte er sich so rührend um ihn gekümmert, dass sein mühsam aufrechterhaltener Schutzwall immer weiter gebröckelt war und er dankbar jede freundliche Geste angenommen hatte.

Seine Gefühle waren derart durcheinander, dass er alles dafür gegeben hätte, sie einfach abstellen zu können. Das und die Erinnerungen. An die rasende Angst, die ihn packte, wenn er Beomgyu summen hörte und das wohlige Schaudern, das ihn erfasste, wenn dieser Mann ihn wusch oder anzog, ihm die Haare kämmte oder ihm Essen machte.

Wenn er keine Fehler beging, saßen sie zusammen am Tisch und er durfte selbst essen und das fühlte sich so erschreckend normal an, dass Yeonjun manchmal grundlos, wie es schien, in Tränen ausbrach. Er versuchte das zu vermeiden, weil es Beomgyu aufbrachte, aber hin und wieder war er solchen Ausbrüchen hilflos ausgeliefert.

Zu Beginn hatte ihn auch noch die Angst umgetrieben, wann immer Beomgyu ihn berührt hatte, mittlerweile hatte sich das gelegt. Er hatte ihm bisher keine sexuellen Handlungen aufgedrängt und irgendwie glaubte er auch nicht, dass das noch passieren würde. Beomgyu schien keine Lust im herkömmlichen Sinn zu verspüren. Sein Begehren wurde von etwas anderem geweckt. Blut in erster Linie, dicht gefolgt von dem Wunsch nach Kontrolle. Aus irgendeinem für Yeonjun nicht nachvollziehbaren Grund verknüpfte Beomgyu das alles mit ihm. Er musste bluten, um Beomgyus Gier zu befriedigen, er musste Demut zeigen, um ihn zu besänftigen. Warum wusste er nicht.

Noch einmal versuchte sich Yeonjun mühsam in die Höhe zu hieven und jammerte kläglich, als er sich dabei auf seine verletzte Hand stützte.

Da öffnete sich die Tür zu dem Verschlag und Beomgyu hockte sich vor ihn. Mit einem leisen Lächeln strich er über Yeonjuns nacktes Knie.

„Willkommen Zuhause, Liebling. Du ahnst nicht, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, dir das hier zu zeigen." Er wies mit einer einladenden Geste hinter sich. „Endlich ist es soweit."

NickJK90

„Zuhause?", fragte Yeonjun irritiert und versuchte einen Blick in seine Augen zu erhaschen, „Ich verstehe nicht ganz", ergänzte er noch und sackte etwas zur Seite, weil er sich kaum aufrechthalten konnte.

„Nicht denken, Liebling. Freuen. Hier können wir die Ewigkeit miteinander verbringen", lächelte er und schien ihm die Frage dieses Mal nicht übel zu nehmen. Stattdessen streichelte er weiter über sein Knie und musterte ihn eingehend. Schlau war Yeonjun immer noch nicht aus Beomgyu geworden. Zwar hatte er mittlerweile begriffen, dass er schon immer sein Mittelpunkt gewesen sein musste und er wohl tatsächlich diese Morde nur begangen hatte, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, doch bestätigt hatte er es ihm nie. Entweder hatte er ihn für diese Fragen zum Schweigen gebracht, oder er hatte eine Raterunde daraus gemacht. Jedoch hatte er ihm nie die Richtigkeit bestätigt. Er hatte nur selig gelächelt und war zu einem anderen Thema übergangen. Für Yeonjun war es mittlerweile die Bestätigung, aber sie brachte ihn nicht weiter. Und jetzt fiel das Denken auch noch unsagbar schwer.

„Ich zeig dir alles!", verkündete Beomgyu fröhlich, richtete sich auf und half Yeonjun in die Höhe. Doch kaum stand er, sackte er auch schon in sich zusammen. Beomgyu kicherte, hievte ihn zurück und murmelte so etwas wie: „Dann müssen wir wohl warten." Und war wieder verschwunden.

Yeonjun seufzte schwerfällig. Ihm war so schwindelig und seine Glieder fühlten sich so träge an. Er hatte absolut keine Ahnung, was der Kerl ihm dieses Mal verabreicht hatte, aber es knockte ihn selbst jetzt noch aus. So bekam er auch nur am Rande mit, wie er von Beomgyu mit Essen und Trinken versorgt wurde. Wie er gewaschen und wieder hergerichtet wurde. Danach wurde es besser und Gyu führte ihn durch ihr bescheidenes Heim. Tatsächlich glaubte Yeonjun, dass sie sich unter der Erde befanden. Vielleicht irgendein verstecktes Labor der Regierung, das vor Jahren stillgelegt worden war und wo sie irgendwelche illegalen Tierversuche gemacht hatten. Jedenfalls sprachen dafür die Käfige, die hier überall herumstanden. Auf jeden Fall fühlte er sich nur noch mehr wie ein Gefangener, obwohl er nicht mehr gefesselt war. Dafür reichlich mager und kraftlos. Seine Muskeln waren fast gänzlich verschwunden und vermutlich hatte er jetzt nicht mal mehr einen körperlichen Vorteil gegenüber seinem Peiniger.

Er hatte genug gesehen, aber Beomgyu führte ihn weiter durch die sehr rustikal eingerichteten Räume. Yeonjun wollte zurück in das gemütliche Haus. Da hatte er wenigstens alles gehabt, was er brauchte und es war behaglich gewesen, doch das hier. Schwer schluckte er und schielte zu Gyu, der ihm freudig alles zeigte und erklärte. Wie konnte man auf so etwas stolz sein? Es waren heruntergekommene Möbel, kaum Platz und man fühlte sich wie in einem Gefängnislager. Nicht, dass er gewusst hätte, wie sich das anfühlte, aber er glaubte, dass die bösen Jungs im Knast es gemütlicher hatten. Warum waren sie hier?

„Gefällt es dir nicht, Liebling?" Abrupt war Gyu stehengeblieben und zwang ihn somit auch zum Stillstand. Sein Blick bohrte sich unaufhaltsam in seinen und er wusste, wenn er jetzt etwas Falsches sagen würde, wäre es womöglich sogar vorbei. Selbst seine Mimik konnte entscheidend sein. Leider schaffte er es nicht, die Tränen aufzuhalten, die sich aus seinem Augenwinkel stahlen. Genauso wenig wie den gequälten Blick.

Der erste Schlag traf ihn hart und beförderte ihn schwer keuchend auf den Boden. Er ächzte.

Enem14

„Mein armer, armer Liebling." Sanft tupfte Beomgyu Salbe auf die Schrammen in seinem Gesicht und zuletzt, noch vorsichtiger, auf die Wunde an seiner Lippe. Sie war beim zweiten Schlag aufgeplatzt und das Blut war ihm in die Kehle gelaufen. „Was hast du angerichtet?"

„Es tut mir leid", murmelte Yeonjun. Er zitterte, das konnte er nicht verhindern.

„Aber das weiß ich doch", schnurrte Beomgyu, streichelte über seine Haare und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Da hätte Yeonjun beinahe wieder geweint. Was sollte er tun? Was? Was? Er wusste nicht mehr weiter. Er war hier gefangen, er war ihm ausgeliefert und es gab nichts, was ihm helfen konnte.

Er streckte die bebende Linke aus und legte sie auf Beomgyu Brust. Kein Wort, er brachte kein Wort heraus, aber die Geste ließ Beomgyu dennoch innehalten.

„Ja?", raunte er.

Hilf mir. Die Worte waren in seinem Kopf, schrien, brüllten, aber sie kamen nicht über seine Lippen. Bitte hilf mir zu verstehen. Aber nur seine Lippe zitterte, ein Wimmern stieg aus seiner Kehle, sonst nichts. Beomgyus Hand legte sich sanft auf seine.

„Mein armer Liebling, ich bin ja hier."

Yeonjun unterdrückte ein Schluchzen. Er verstand nicht.

Nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte, machte Beomgyu weiter und versorgte zuletzt seine Hand. Sorgsam trug er Salbe auf und legte einen frischen Verband an, bevor er Yeonjuns Hand behutsam wieder zurück in seinen Schoß legte.

„Danke, Gyu", murmelte Yeonjun. Seine Stimme bebte, aber er hatte gelernt, wie er sich zu verhalten hatte.

Wieder streichelte Beomgyu über seinen Haarschopf und nun hörte Yeonjun ihn tief seufzen.

„Ich wünschte du wärst ehrlich, Liebling."

Erschrocken sah Yeonjun auf und schüttelte wild den Kopf. Er war ehrlich gewesen! Er hatte nicht gelogen! Er hatte ihn nicht provoziert! Er hatte keine weitere Strafe verdient.

Aber Beomgyu lächelte nachsichtig. „Ich meinte immer ehrlich. Das bist du nicht. Du bist ängstlich und manchmal verzweifelt und hin und wieder müde und du willst mir gefallen. Denkst du das weiß ich nicht?"

„Aber ich habe keine Regeln gebrochen", flüsterte Yeonjun und streckte seine zitternde Hand ein weiteres Mal nach dem anderen aus. „Ich habe alles so gemacht wie du gesagt hast."

„Das stimmt", schnurrte Beomgyu. „Fast ..."

Fast! Yeonjuns Panik schnellte sprunghaft in die Höhe. Fast! Wollte er ihn umbringen? Jetzt?! Nach alldem? „Sag mir, was ich tun muss. Gyu, bitte. Sag mir was du willst. Ich werde alles tun, was du willst", flehte er und wie zuvor berührte Beomgyu seine Hand. Nur nahm er sie dieses Mal in seine, streichelte über seine Finger und hielt sie dann fest.

Vollkommen ruhig sah er auf.

„Ich will, dass du ehrlich bist", sagte Beomgyu so ruhig, dass es beinahe emotionslos wirkte. „Ich will dich. Und ich will, dass du das auch willst. Ich gebe dir ein Jahr, mein wunderschöner Liebling – nun, abzüglich der letzten paar Wochen, nicht wahr? Ich gebe dir Zeit bis zum nächsten Valentinstag. Und dann will ich, dass du ehrlich bist. Ist das fair? Ich glaube schon. Ich werde gut zu dir sein, das ist ein Versprechen. Aber wenn du es nicht schaffst ..." Beomgyu seufzte, hob Yeonjuns Hand an und küsste seine Finger.

„Nun, darüber wollen wir jetzt nicht sprechen."

NickJK90

Bis Valentinstag? Die Worte hallten ihm noch Stunden danach im Kopf herum. Lange nachdem Beomgyu ihn auf sein neues Zimmer gebracht hatte. Er hatte den Schlüssel im Schloss gehört und dann die Schritte, die sich von der Tür entfernt hatten. Das hier würde sein einziger Rückzugsort sein für die nächsten elf Monate. Ihm war schon wieder zum Heulen zumute. Mal ganz davon ab, dass ihm jeder einzelne Knochen in seinem Körper wehtat. Nie gab er ihm Schmerzmittel, weil er der Meinung war, dass er das schon aushielt. Bisher hatte er nur das Antibiotika bekommen, wegen der Entzündung. Sein Blick fiel auf seine Hand. Womöglich würde er nie wieder etwas anständig damit halten können, aber wahrscheinlich würde er es eh nicht mehr brauchen. Was hatte er schon für Aussichten? Er wurde von einem Psychopathen geliebt und wenn er Yeonjun nicht haben konnte, dann würde es auch sonst niemand. Allein der Gedanke machte ihm eine Heidenangst, denn genau das würde passieren, wenn er nicht dazu in der Lage war Beomgyu ebenfalls zu lieben. Yeonjun wusste, ahnte und befürchtete, dass er niemals zu solchen Gefühlen fähig sein würde, auch wenn ihm klar war, dass das Stockholmsyndrom auch ihn erwischen konnte. Er war nicht davor geschützt und es könnte ihm das Leben retten. Die Frage war nur – war dieses Leben erstrebenswert? Würde er dann immer noch Angst davor haben müssen, dass er ihn krankenhausreif schlug, wenn ihm seine Antwort nicht gefiel ... seine Fragen. Sein Gesichtsausdruck ... wenn er weinte?

Yeonjun drückte sich in die hinterste Ecke, umklammerte seine Beine und machte sich so klein, wie nur möglich. Niemals hatte er gedacht, dass er in seinem Leben, an solch einen Punkt angelangen würde. Das war erniedrigend. Er war ein stolzer, gutaussehender Mann gewesen, doch was war jetzt noch von ihm übrig? War es wirklich das, was Beomgyu wollte? Eine leblose Puppe?

Diese Gedanken verfolgten ihn und nahmen ihn ein. Er wusste nicht, wie er mit Beomgyus Worten umgehen sollte. Mit seiner Prophezeiung, die wieder einmal so viele Fragen offenließ.

Noch neun Monate ... es war stickig und er hatte das Gefühl, kaum Luft zum Atmen zu bekommen, was vielleicht daran lag, dass Beomgyu ihn fast zu Tode gewürgt hatte. Er war so in Rage gewesen, weil er seine Lieblingsvase kaputt gemacht hatte, als er gerade saubergemacht hatte.

Noch sechs Monate ... die blauen Flecken auf Yeonjuns Körper sahen aus wie ein Kunstwerk. Gemalt von einem wilden Monster, welches ihn immer öfter in diese grausamen beengenden Käfige sperrte, weil er wieder irgendetwas falsch gemacht hatte.

Noch drei Monate ... und er war kurz davor, sich das Leben nehmen zu wollen. Er hielt das nicht mehr aus. Die Launen, die Erniedrigungen, die Folter. Sein Körper war am Limit und er hatte absolut keine Ahnung, wie er das noch eine Sekunde länger mit diesem Freak aushalten sollte. Bei jeder sanften Berührung zuckte sein Körper, weil er schlimmeres erwartete. Jeder Kuss löste einen Würgereiz in ihm aus und das, obwohl er immer noch unbefleckt war. Vielleicht sparte er sich das für den Valentinstag auf. Seinen letzten Test, oder so etwas.

Noch ein letzter Tag, dann würde sich sein Schicksal entscheiden.

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