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Hoseok war der einzige, der kein vorfreudiges Redchen über diverse Tötungsmethoden zum Besten gab.

Er saß in sich gekehrt und abseits der anderen im Dunkeln, Arme verschränkt, Blick zu Boden gerichtet und wäre Kook nicht fast über ihn gestolpert, hätte er ihn wohl noch länger in den Massen der Seefahrer gesucht. Der Knabe wirkte...bedrückt. Als läge ihm etwas sehr Schweres auf dem Herzen das er sich nicht traute, auszusprechen. Die Last der Geheimnisse...

„Hier bist du", seufzte Kook schließlich und setzte sich ächzend zu ihm, ließ die angespannten Schultern für jetzt sinken und reichte dem Braunhaarigen einen Krug Rum. Hoseok hob verdutzt die Brauen, was Kook ein schmales Schmunzeln entlockte. „Über mich wurde der Ruf eines Piratenkapitäns in öffentlichen Umlauf gebracht. Also dachte ich mir, warum nicht die Erwartungshaltung des Volkes erfüllen und versuchen, eine Leidenschaft zum Rum zu entwickeln? Piraten gelten in der Regel als Versoffen, dem Gesetz gegenüber als untreu und...nun, angetan von aufreizenden Edeldamen und noch mehr Rum"

Hoseok schüttelte den Kopf, doch bei der lachhaften Wortwahl des Schwarzhaarigen stahl sich ein Schmunzeln auf seine Lippen. „Du hättest kein Piratenkapitän werden müssen, um dein Verlangen nach schönen Frauen zu rechtfertigen", erblühte Hoseok zu einem übertriebenen Grinsen und lehrte den Krug in einem Zug, verzog jedoch schon beim ersten Schluck das Gesicht und spuckte würgend vor seine Füße: „Bah! Scheußlich! Mein Freund, das Gebräu ist sicherlich vieles, aber gewiss kein Rum!"

Kook, dem der Stress mehr oder weniger auf den Magen und die Geschmacksnerven schlug, zuckte mit den Schultern, nippte an dem Getränk eher zurückhaltend und verkniff sich ein Geräusch des Ekels. Ein Schauer lief über seinen Rücken. „Es sind nicht die Weiber oder das Gold, ja auch nicht der Rum, der mich anhält diesen Posten weiterhin zu tragen. Es ist...die Freiheit. Aber ja, dieses Gebräu ist eine kulinarische Zumutung"

„Freiheit? Mein Freund, ein Flüchtling vor dem Gesetz zu sein ist eine beachtlich interessante Definition von Freiheit", lachte Hoseok amüsiert und neckte den Schwarzhaarigen mit einem Stupsen. Der erwiderte nach reiflicher Zurechtlegung seiner Worte. Ja, es war eine Sache zu fühlen, aber eine ganz andere Geschichte, diese Gefühle für eine bestimmte Sache verbal und verständlich auszudrücken – und Sohan traf hierbei von Zeit zu Zeit auf Komplikationen zwischen Herz und Verstand: „Nein, so meinte ich das nicht. Ich...ich bin an nichts gebunden. Es steht mir frei zu reisen, wo immer ich hinmöchte. Ich sehe mich nicht direkt als Flüchtling, sondern vielmehr als ein freier Abenteurer. Dort draußen gibt es so viele Länder und Kulturen, die ich noch nicht gesehen habe aber sehen möchte. Diese Welt...", er verstummte und seufzte, am liebsten würde er seine Habseligkeiten packen und diesen tristen Ort so rasch wie möglich verlassen. „Diese Welt da draußen ist so groß und so sehr geprägt von den alten Epochen und Politiken. Menschen aus den vergangenen Zeiten fürchteten die Kutschen, die aus eigener Kraft bemächtigt waren sich fortzubewegen. In ein paar Jahren wird es keine Pferdekutschen mehr geben, sondern Karossen die mit Dampf oder anderen Mitteln bewegt werden können. Verstehst du, was ich meine?"

Schweigen.

„Menschen träumen von der Zukunft...und vergessen das Hier und Jetzt. Ich möchte mir die Welt ansehen, wie sie heute ist. Ich möchte entdecken, was kein anderer vor mir mit eigenen Augen sah. Aber...", Kook verzog schwermütig das Gesicht und trank den Rest seines noch gut gefüllten Kruges in einem raschen Zug leer. Es schmeckte scheußlich, doch er war Pirat, und Piraten tranken Rum. „...aber nicht allein. Entschuldige meine Sentimentalität", grinste er melancholisch und richtete den Blick auf den Himmel. Die dicken Wolkenteppiche, unter dem man an diesem Ort kein einziges Sternlein sehen durfte. Die dunkle Magie wohnte in jeder noch so kleinsten Felsniesche, und das sorgte auf geistiger Ebene für den ein oder anderen Schauer. Der Schwarzhaarige schweifte zurück zu dem Krug, den er verächtlich grinsend ansah und schwenkte: „Ich sollte mir die Aneignung einer piratentauglichen Trinkfestigkeit wohl doch noch einmal überlegen. Wie es scheint, bin ich nicht der geborene Rumliebhaber"

Beide Freunde schmunzelten, stellten die Krüge zur Seite und da, in dieser Bewegung, traf Kook's Blick etwas, was seine Alarmbereitschaft ruckartig schärfte.

Osten – Tal – Hilf

Er schluckte schier wahnsinnig vor Sorge, die ihn stärker überfiel als das Brennen des selbstgebrannten Rums. Der letzte Buchstabe des Hilfesignals fehlte, wohl weil die Zeit gegen den Sterngeist gespielt oder Fontane ihn erwischt hatte, und als Sohan seine zittrigen Finger eher aus Reflex auf die krakeligen Wörter senkte, verwischte sie. Sein Herz setzte aus. Die Spur verwischte. „Gütiger Himmel", hauchte er euphorisch und sprang auf, rannte so schnell er konnte zurück zu den Feuerstellen und griff sich keuchend seine Habseligkeiten. Lederkutte. Säbel. Dolche. Zwei noch unbenutzte Fackeln. Die Zeit spielte gegen den Sterngeist, und nun auch gegen Sohan. Er hatte keinen Puffer für langwierige Erklärungen und selbst Cyril ließ er außen vor, machte fertig ausgestattet auf dem Absatz kehrt und einzig Hoseok's fester Griff vermochte es, den aufgebrachten Schwarzhaarigen aufzuhalten. „Halt! Kook, bitte erkläre dich, was ist los? Bekommt dir der Rum nicht?"

„Keine Zeit", rang er sich ab und entwand sich stürmisch dem Arm, doch trotz aller nervlicher Aufregung schlich sich ein hoffnungsvolles Strahlen in sein vor Sorge zermürbtes Antlitz – das erste aufrichtige Lächeln, dass Hoseok an ihm erblickte seit das Zauberwesen hinfort geraubt worden war. Kook grinste und friemelte an seiner Lederkutte, um sie gegen den Wind zu schließen: „Tae ist am Leben, Hoseok. Tae lebt! Und ich werde ihn suchen und finden"

Mit dieser nicht sehr aufschlussreichen Erklärung entzündete er eine der Leuchtfackeln und lief nicht wie ursprünglich besprochen in Richtung Westen über die Klippenkette, sondern schlug die Richtung ein, in der die Sonne in der abgegrenzten Außenwelt aufging. Osten. Verwirrt blickte Hoseok ihm nach, wunderte sich warum der besonnene und immer organisierte Sohan Hals über Kopf seinen eigenen lange perfektionierten Plan missachtete und durch das Dickicht der angrenzenden Bäume verschwand. Einfach so. Hoseok hatte keinerlei Anhaltspunkte, warum sich der Schwarzhaarige so seltsam benahm. Lag es am Rum?

Er drehte sich um und wollte Cyril um Rat fragen, ob der mehr wüsste oder ob ihm ein anderer Plan bekannt wäre, doch kaum abgewandt stand die Hälfte der Männer mit ihren Waffengurten und Fackeln vor ihm.

Alle mit derselben verbissenen Miene, die Kook seit Tagen aufgesetzt hatte.

„W-wo wollt ihr denn hin?", stammelte Hoseok überfordert – war er der einzige, dem etwas vorenthalten wurde? Cyril trat aus der Schar hervor, warf dem Burschen seine wenigen Habseligkeiten an die Brust und raunte mit einem Lecken seiner Lippen: „Auf die Jagd". Das irre Funkeln in den dunklen Augen und die proportionierte Haltung machten ihm klar, dass keine Jagd auf Tiere gemeint war. Nein. Die Jagd auf Fontane hatte soeben begonnen und Cyril war der erste, der Kook im Eilschritt in die Wälder folgte.

„Auf, Kameraden!", brüllten die Crewmitglieder einstimmig ihre Schlachtrufe und eilten den beiden Ranghöheren geschlossen nach. Die Hälfte des Proviants hatten sie zwischen die Felsen geklemmt und vor hungrigen Tieren gesichert. Die lange Kette an erblühten Kämpfern, die sich von den Strapazen der langen Wanderung scheinbar genügsam erholt hatten, fletschte die Zähne und freute sich auf das Wiedersehen mit Fontane. Dieser Mann war es, der den Piraten und freien Seefahrern zu einem grausigen Ruf als Mörder, Plünderer und Abschaum verholfen hatte. Fontane war furchtbar und diese Angst vor ihm übertrug sich auf die Gesamtheit der Piraten – auch auf die, die nie in ihrem Leben Böses getan hatten. Aus diesem Grund war es leicht nachzuvollziehen, weshalb jeder der Männer erpicht auf Rache war. Sie standen nebst ihren eigenen Zielen loyal hinter ihrem Kapitän und hätte Thomas von ihnen nicht die Worte „Tae" und „am Leben" belauscht, wären sie alle faul am Feuer sitzen geblieben und hätten Sohan's Verschwinden als Ersuchung für Privatsphäre abgetan. Da aber jeder wusste, dass der Jungspund nur ein einziges Ansinnen mit einer piratenwürdigen Verbissenheit verfolgte, packte man die nötigen Waffen und Ausstattungen und schloss sich der Suche an. Der Sterngeist lebte – und wo dieser sich befand, würde man auf den Schuft Fontane treffen. 

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