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Yoongi Pov:

Sehun war schon aufgestanden und hatte sich wieder auf den Weg nach Hause gemacht, als ich noch rechtzeitig um die Ecke bog und ihn rennend einholte.

"Hey!", keuchte ich und packte ihn an der Schulter, um ihn zu mir umzudrehen.

Er war ein breiter Kerl, mit Tattoos, die sich bis zu seinem Kiefer hinauf rankten und Dreadlocks, die ihm bis zur Hüfte reichten. Seine dunkelblauen Jeans waren an den Knien abgewetzt und seine Schuhe so ausgelatscht, dass sich das Wasser an ihnen festsaugte und es jedes Mal, wenn er auftrat, leise platschte.
Er war schon immer eher der Typ gewesen, der in andere Dinge als Kleidung investiert hatte.

"Ah, bist also doch noch aufgetaucht.", meinte er nur mit einem verschmitzten Grinsen und sah auf mich herab.

"Entschuldige, ich bin erst spät losgekommen.", sagte ich und strich mir die vom Regen klitschnassen Haare aus der Stirn.

"Nicht schlimm.", winkte er ab, obwohl er bestimmt eine halbe Stunde im Regen gewartet hatte, wenn nicht sogar mehr, und zog mich am Arm zu einem kleinen Lokal am Straßenrand.

Er öffnete die Tür und hielt sie mir wie ein Gentleman auf, sodass ich mit einem "Danke!" an ihm vorbei ins Warme flüchtete.

Kopfschüttelnd ging er mir nach und wies dann auf einen Tisch, etwas abseits, am Fenster, an dem die Tropfen hinunter liefen und die Lichter der Autos auf der Straße draußen verschwimmen ließen.

Ich steuerte auf ihn zu und setzte mich mit einem wohligen Seufzen, nachdem ich mir vorher die tropfende Jacke vom Körper geschält hatte.

Immer noch grinsend ließ Sehun sich mir gegenüber nieder und griff nach der Speisekarte, die er sich so vor's Gesicht hielt, dass er dahinter verschwand und man nur noch seinen Haaransatz sehen konnte.

Ich verdrehte genervt die Augen, ich wollte zum Grund unseres Treffens kommen, und das war nicht Essengehen gewesen.

Ich drückte die Karte runter und fixierte ihn missmutig.

"Hast du's?", fragte ich.

Ich war zwar sehr froh, dass er mir wegen meiner Verspätung nicht böse war, aber ich hatte auch noch andere Dinge zu tun, als mir mit ihm hier einen schönen Abend zu machen.
Manchmal musste ich schließlich auch was für die Schule tun.

Er verdrehte die Augen.

"Weißt du, wie lang ich ohne Mittagessen dort gestanden hab? Sehr lang. Und deshalb möcht ich jetzt erstmal was essen. Ich lad' dich auch ein."

Okay, Hunger hatte ich auch.

"Na gut.", brummte ich und nahm mir auch eime der laminierten Karten.

Viel stand nicht auf der Karte, ein paar einzelne Gerichte, wenige Getränke und die Preise, bei denen ich die Augenbrauen zusammenzog.

"Hey,", sagte Sehun, der anscheinend mein Stirnrunzeln bemerkt hatte, "kümmer dich nicht um den Preis, ich zahle, ja?"

"Aber-"

"Ich will nichts hörn!"

Ich gab klein bei und studierte nochmal die Karte. Schon beim ansehen knurrte mein Magen doppelt so laut.

Letztendlich entschied ich mich für den Fried Rice, den ich gefühlt seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen hatte. Sehun bestellte sich Bossam und uns beiden noch eine Flasche Wasser.

Als die Kellnerin, die unsere Bestellung aufgenommen hatte, wieder gegangen war, legte er einen Zettel vor mir auf den Tisch.

Sofort schnappte ich ihn mir und überflog den Inhalt.

"So wenig?", fragte ich und zog leicht enttäuscht die Augenbrauen zusammen.

"Tja, für den Rest musst du bezahlen. Und du wolltest ja was kostenloses.", antwortete er und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Ich seufzte.

"Okay. Trotzdem danke.", ich lächelte ihn an, doch er winkte nur ab.

"Kein Ding.", sagte er, "Doch zuvor muss ich wissen, ob du meine Zeit überhaupt würdig warst."

Ich sah ihn verwirrt an und schluckte leicht.

~~~

"Sei willkommen!", grinste Sehun und schob das vom Regen glitschige Tor der Garage nach oben.

Staunend trat ich ein und sah mich mit großen Augen um.

Er hatte den kleinen Raum in eine Art Aufnahmestudio verwandelt, ausgestattet mit einer Reihe von Bildschirmen und Monitoren an der einen Wand und einem Mikrofon mit Halter in der Mitte.

Begeistert und dennoch skeptisch drehte ich mich um.

"Und was soll ich jetzt machen?", fragte ich mit gerunzelter Stirn und betrachtete Sehun.

"Du machst das, was du kannst.", meinte er schulterzuckend und grinste freudig, wobei er an mit vorbei schritt, seine Schlüssel auf einen der Tische schmiss und sich auf einen Stuhl setzte.

"Du rappst.", erklärte er genauer, als ich ihn immer noch fragend anblickte, "Dann kann ich dir sagn, ob du überhaupt 'ne Chance hast, ob du gut genug bist und ob es sich vielleich nich doch lohnt, zu etwas kostenspieligerem zu gehn."

"Aha.", antwortete ich nur und steuerte auf die Mitte des Raumes, auf das Mikro, zu, als würde es mich magisch anziehen.

Ich hatte noch nie so was schönes gesehen.

Sanft strich ich mit der Hand über die Stangen und Drähte, die es an Ort und Stelle hielten, hinauf zum Popfilter. Ich streichelte über die empfindliche Nylonschicht und es war wie eine neue Welt die mich endlich willkommen zu heißen schien.

"Es ist wunderschön.", murmelte ich bewundernd und ging einmal drum herum, um es von allen Seiten bestaunen zu können.

"Hab ja auch ne Menge für hingeblättert.", meinte Sehun und zuckte erneut mit den Schultern.

"Also, legst du los?", fragte er dann und zog somit meinen Blick vom Mikrofon weg und auf sich.

"Wie denn?", entgegnete ich, "Ich hab ja keine Ahnung, was ich rappen soll."

Er sah mich an, als wäre ich schwer von Begriff.

"Du kannst freestylen, etwas selbstgeschriebenes hernehm, oder was covern.", sagte er dann mit einem Blick, als ob er mir erklären müsse, was Wolken sind.

"Okay...", antwortete ich und durchforstete mein Gehirn, während sich langsam Nervosität in mir aufbaute.

Dann kam mir der perfekte Song in den Sinn.

"Okay.", sagte ich erneut, diesmal fester, "Ich hab was. Kennst du C.R.E.A.M. von Wu-Tang Clan?"

"Jaaa...", meinte Sehun und fummelte an den Armaturen vor sich herum, "Dann leg mal los.", sagte er nach ein paar Sekunden, nachdem er mir noch ein Paar Kopfhörer gegeben hatte und sich ganz seinen Bildschirmen und so gewidmet hatte.

Ich setzte die Kopfhörer auf und hörte einen sanften Grundbeat, den er wohl schnell eingestellt hatte, der perfekt zum Lied passte. Nervös versuchte ich meine verschwitzten Hände an meiner Hose trocken zu reiben, bemerkte dann jedoch, dass diese klatschnass vom Regen war. Das hatte ich total ausgeblendet.

Ich hob meinen Kopf und drehte dann noch ein bisschen am Ständer des Mikrofons herum, damit es zu meiner Größe passte. Danach pustete ich ein paar Mal hinein, um herauszufinden, wie es klingen würde.

"Haaaaaa... Huuuuuu... Hoooo...", sang ich ein paar Töne um die passende Lautstärke einnehmen zu können.

Dann fuhr ich mir mit der Zunge über meine Lippen und begann mit leicht schräg gelegtem Kopf das Lied, dessen Lyrics ich mir ins Gedächnis gebrannt hatte, zu rappen.

Doch Sehun unterbrach mich stirnrunzelnd, noch bevor ich beim Refrain angekommen war.

"Hast du nicht noch was anderes?", fragte er und ich schnaufte missbilligend über die Unterbrechung durch die Nase, während ich erneut überlegte.

"Wie wär's mit 'Proteckt ya neck' vom gleichen Künstler?", fragte ich dann und Sehun reckte die Daumen, anscheinend angetan von meiner Wahl.

Wieder erklang ein Grundbeat, ein anderer diesmal, und ich begann erneut.

~~~

"Das war gut.", meinte Sehun und schloss die Garage wieder ab, während ich leicht fröstelnd neben ihm stand.

"Danke.", murmelte ich müde, da es inzwischen halb eins in der Nacht war und ich nicht wissen wollte, was mich zu Hause erwarten würde, sollten meine Eltern bemerkt haben, dass ich noch nicht da war.

Sehun hatte mich noch zwei andere Stücke performen lassen und mich dann zu freestylen gezwungen, worin ich mir noch ziemlich unsicher war. Doch er hatte mich ermutigt und gesagt, dass das noch was wird.
Dann hatte er mir einen Zweitschlüssel gegeben und mir das Versprechen abgenommen, mindestens drei Mal die Woche hierher zu kommen und zu üben.

Nun gingen wir nebeneinander zum Hauseingang, den er dann aufschloss.

"Dann bis demnächst Kleiner.", verabschiedete er sich grinsend von mir und ich versuchte ihn mit meinem Blick zu töten.

Ich mochte es absolut nicht, wenn man auf mich herabsah. Leuten, die mir über die Haare streichelten und sagten, dass ich ja schon groß geworden sei, wie es viele aus meiner Familie taten, könnte ich die Finger abbeißen.

Doch Sehun lachte nur und verschwand mit den Worten "Pass auf dich auf und komm gut nach Hause!" in seinem Heim.

Ich starrte, leicht beleidigt, auf seine Tür und drehte mich dann um, um an der immer noch feuchte Straße entlang nach Hause zu laufen, während die Straßenlaternen auf mich schienen und sich ihr warmes Licht auf dem Boden spiegelte.

Den Schlüssel hielt ich dabei in der Hosentasche fest in der Hand, und würde ihn auch die nächsten Tage und immer wenn es mir schlecht ging nicht loslassen.

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Wie geht's euch?

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen^-^

Vielen Dank für's Lesen, ich fühle mich geehrt<3

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