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Yoongi PoV:

"Bitte sehr und Entschuldigung für die kleine Verspätung. Guten Appetit!"

Mit diesen Worten stellte ich dem Pärchen sein Abendessen vor die Nase und hoffte, der Gesichtsausdruck der Frau würde sich während dem Essen noch verändern. Aktuell sah sie aus, als wolle sie mir an die Kehle springen.

Das Restaurant war voll bis auf einen kleinen Tisch in der Ecke und die Küche hatte alle Hände voll zu tun, genauso wie wir Kellner.

Inzwischen weiß ich gar nicht mehr, wie ich überhaupt auf die Idee kommen konnte, hier anzufangen. Es war voll und ich hatte in den belebten Zeiten viel Stress. Doch wenn man höflich und zuvorkommend zu den Gästen war, bekam man auch mehr Trinkgeld.

Ich wusste nicht, ob ich ein Händchen dafür hatte, einfach nur eine bestimmte Ausstrahlung besaß, oder die Leute hier unverschämt großzügig waren, doch ich hatte schon beim ersten Mal Kellnern Trinkgeld bekommen, das sechzig Prozent meines eigentlichen Einkommens entsprach.

Doch ich sollte mich am besten nicht darüber beschweren, sondern es hinnehmen. Wer weiß, vielleicht hört meine Glückssträhne ja sonst auf.

Ich war einer von sechs Kellnern, die dieses Lokal hatte. Abgesehen von uns gab es noch in der Küche den Chefkoch, seine sieben 'Gehilfen' und den Türsteher. Der Besitzer ließ sich kaum sehen, schien jedoch ganz in Ordnung zu sein.

Während ich mir verstohlen auf die Uhr sah, schlängelte ich mich gekonnt zwischen den mal großen, mal kleinen Tischen hindurch, darauf bedacht, keinen Gast zu stören.

Viertel vor elf. Bald musste Jimin kommen.

Ich war immer noch etwas baff von seinem Benehmen heute morgen, obwohl er mir damit sehr geholfen hatte.

Für mich war er bis jetzt immer der sympathische Klassensprecher und ein bisschen ein Streber gewesen, der eines der süßesten Lächeln besaß, die ich kannte. Außerdem war er einer der Tanzcracks und Taes Freund gewesen. Ansonsten hatte ich keine Verbindung zu ihm gehabt.

Naja, bis jetzt jedenfalls.

An dem Abend auf seiner Geburtstagsfeier hatte er mir sehr geholfen, auch wenn ich mich im Nachhinein für mein Handeln etwas schämte und am besten gar nicht darauf angesprochen werden will.

Er schien eine Empathie zu besitzen, die fast schon unmenschlich war. Es war gruselig.

Er schien auch Taehyung vorhin sehr erschrocken zu haben, sonst hätte dieser danach nicht so viel geweint. 

Für manche mag Tae wie eine Heulsuse erscheinen, doch das ist er nicht. Nicht wenn es um Stärke geht. Nicht, wenn er jemandem etwas vormachen, wenn er seine Emotionen unterdrücken muss.

Ich vermute, er öffnet sich Jimin und mir so, da er uns schon sehr lange kennt. Da hat er das Vertrauen, dass wir ihn ernst nehmen und er sich nicht doof vorkommen muss. Und das ist schön.

Aber ich hatte mir tatsächlich wegen ihm angewöhnt, immer Taschentücher dabei zu haben.

Taehyung ist... Er halt. Er ist sehr sensibel und zeitweise sehr nah am Wasser gebaut. Doch eine Heulsuse ist er nicht.

Einmal hat er mich überredet, mit ihm in die Theatergruppe zu gehen.

Nachdem er mir versprochen hatte, in dieser Zeit, wenn wir Eisessen gehen, das Eis zu spendieren, hatte ich zugestimmt.

Und es war keine Seltenheit gewesen, dass ich in den Proben erstaunt und bewundernd dagesessen hatte.

Er war fast schon ein geborener Schauspieler.

"Hier, das ist für Tisch fünf.", sagte einer der Köche und reichte mir durch einen Schlitz in der Wand ein Tablett mit Kaffee. Anscheinend wollten die Gäste an Tisch fünf bald gehen.

Ich drückte den schmerzenden Rücken durch und nahm das Tablett.

Ich hatte Recht gehabt, denn kaum hatte ich die Tassen auf dem Tisch abgestellt, gab mir der ältere Herr, der rechts saß zu verstehen, dass er dann gerne bezahlen würde.

Mit einem Lächeln nickte ich und gab den Wunsch dann weiter, um kurz darauf mit der Rechnung wieder zu kommen.

Der Herr ließ mir 8983,89 WON (= 7 EURO) Trinkgeld zukommen, die ich, immer noch lächelnd annahm, und verabschiedete sich dann mit einem Händeschütteln von mir.

Ich wünschte ihm und seinen zwei Begleitpersonen noch einen schönen Abend, bedankte mich für ihren Besuch und wandte mich dann, nachdem ich ein paar leere Teller genommen hatte, zum Gehen.

Die Teller lud ich in der Küche ab und bekam gleich ein neues Tablett für Tisch elf.

Auf dem Weg durch das Restaurant sah ich zum Eingangsbereich, in dem der Türsteher einen neuen Gast begrüßte.

Es war Jimin.

Neun Minuten zu früh.

Er ließ sich vom Türsteher zum kleinen Tisch in der Ecke -Tisch 22- führen an dem er dann Platz nahm und sich die Speisekarte schnappte und ganz hinten aufschlug.

Er wollte also nur etwas zu Trinken, nichts großes.

Zum Glück, sonst hätte ich wahrscheinlich auf ihn warten müssen.

Ich stellte das Tablett und danach das Essen auf dem entsprechenden Tisch ab, und lud schmutziges Geschirr auf die Holzplatte, um dieses dann zurück in die Küche zu tragen.

So ging das die nächsten Minuten, bis ich, diesmal wirklich grinsend, meine Schürze abnahm und in einen Schrank im Hinterraum legte.

Punkt elf, meine Schicht war zu Ende.

Ich verabschiedete mich von den anderen Mitarbeitern und ging, darauf bedacht keine Taschen oder so um zuschmeißen, zu Jimin, der inzwischen seine Cola, die er bestellt hatte, ausgetrunken hatte und mich seit dem mit wachem Blick beobachtete, was sehr störte.

Das sagte ich ihm an statt einer Begrüßung auch.

"Hallo.", antwortete er grinsend, da er anscheinend mehr Wert auf Gepflogenheiten legte, als ich.

Dann stand er auf, griff nach seiner Jacke, die er anzog und strich sich die Haare aus der Stirn, die prompt zurück fielen.

Ich folgte ihm zum Ausgang und trat nach ihm in die dunkle Kälte, die draußen herrschte.

"Also,", begann ich, da ich keine Zeit schinden wollte, und er am besten gleich ausspucken sollte, was denn in ihn gefahren war, "was ist los?"

Er steckte die Hände in seine Jackentaschen und blickte, den Kopf in den Nacken gelegt, in den Himmel, in dem ein paar Sterne um die Wette blinkten.

"Eine schöne Nacht.", sagte er und schloss, tief einatmend, halb die Augen.

Doch wenn er dachte, er würde mit einem Themenwechsel und dem Ignorieren meiner Frage entkommen, hatte er sich geschnitten.

"Willst du mich verarschen?", fragte ich also, "Du wolltest dich doch bestimmt nicht mit mir treffen, um über das Wetter zu reden! Was zum Teufel ist los mit dir?"

Er wandte seinen Blick von den Sternen weg und richtete ihn auf mich, während wir nebeneinander die stille Straße entlang liefen. Im Hintergrund zwitscherte irgendein nachtaktiver Vogel, der echt nen Vogel hatte, zu dieser Uhrzeit noch wach zu sein, und ein paar Straßen weiter rauschte der Verkehr.

"Dasselbe könnte ich dich fragen.", antwortete er und ich hätte platzen können. Was sollte das denn jetzt?

Als ich nichts erwiderte und ihn einfach nur anstarrte, mein Blick anscheinend Bände sprechend, seufzte er und richtete seinen wieder nach vorne, bevor er begann, die ersten richtig verständlichen Sätze heute Abend zu sprechen:

"Ich bin nicht doof, Yoongi." - Das wusste ich. - "Ich hab dir zwar an dem Morgen keine einzige Frage gestellt, aber glaub ja nicht, ich hätte keine."

"Na dann.", sagte ich und breitete die Arme aus, "Hier bin ich! Bereit dir alle deine Fragen zu beantworten. Bestimmt fragst du dich, wie Babys entstehen. Also, wenn sich eine Mama und ein Papa ganz lieb haben,-"

Jimin blieb stehen und drehte sich abrupt zu mir um.

"Soll das ein Witz sein?", fragte, rief er schon fast.

Ich verstummte, die Arme immer noch nach links und rechts ausgestreckt.

"Ich meine damit, dass du mit mir sprechen sollst! Verdammt, ich merk doch, dass es dir nicht gut geht, also reiß deinen Mund auf und sag etwas, das Sinn macht!"

Langsam ließ ich meine Arme sinken und sah in an. Er schien irgendwas komisches gegessen zu haben, denn so wie er sich verhält, ist das absolut nicht mehr normal.

"Was hast du im Club am Wochenende getrunken?", fragte ich ihn mit gerunzelter Stirn, doch er schien meine guten Absichten gar nicht zu bemerken, da er fast platzte.

Er fing am ganzen Körper an zu zittern, die Hände zu Fäusten geballt und mich mich beunruhigend glitzernden Augen fixierend.

Dann schubste er mich.

Zwar nicht fest, aber ich taumelte dennoch zwei Meter zurück.

"Hörst du endlich Mal auf mit dem Scheiß, Yoongi?", rief er, "Sag doch einfach verdammt nochmal, was dir Sorgen bereitet, ich kann das nicht mehr mit an sehen!"

"Ich auch nicht!", antwortete ich.

In meine Stimme hatte sich ein gefährliches Zittern geschlichen, das sich nun auch in mir ausbreitete. Ich wurde langsam auch wütend.

"Dann spuck's verdammt noch mal aus!!", rief Jimin, sodass es in der ganzen Straße hallte.

"Was genau willst du denn hören, hm?", schrie ich, "Willst du hören, dass ich verdammten Liebeskummer habe, dass meine Zukunft scheiße aussieht, dass mein Vater zu Hause mal wieder wahrscheinlich stockbesoffenen ist, oder was? Was WILLST DU HÖREN?"

Ich wusste, dass die Einwohner bald, wenn wir uns nicht beruhigten, die Polizei rufen würden, doch das war mir egal.

Ich wollte Jimin nur am liebsten eine reinhaun, warum auch immer.

Doch der starrte mich an und rührte sich nicht von der Stelle.

Dann kam er auf mich zu.

Ich wich zurück, bis ich hinter mir die Mauer des Hauses spürte.

"Komm.", sagte er, plötzlich ganz leise und nahm meine Hand, "Wir gehen zum Namsan."

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Dachtet ihr, dass sie sich küssen würden?

Würde zwar nach mir aussehen, wenn es so wäre, doch nope, sie küssen sich nicht.😇

Tja.😏

Ach ja, der Namsan ist der Berg, der Mitten in Seoul liegt. Auf ihm ist der Seoul Tower, von dem aus man wunderbar über die ganze Stadt blicken kann. Hat mich sehr viel Recherche gekostet, einen Platz mit Rasen auf ihm zu finden, der der Szene entspricht...

Ist es so, dass sich die Leute hier sehr oft streiten?

Naja, euch noch einen schönen Restsonntag!👋😇💜

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