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Namjoon PoV:

"Ist es in Ordnung, wenn ich mich wieder in mein Zimmer zurückziehe?", fragte ich und sah meine Eltern bittend an.

Das Frühstück hatte ich innerhalb drei Minuten verschlungen, nur ein paar Krümel zierten noch den Rand meiner Schale.

Die zwei Erwachsenen sahen sich an, nickten dann jedoch und entließen mich nach draußen, wo ich mich erst einmal im Flur an die Wand lehnte und tief durchatmete.

Das Essen war schwer gewesen, sehr schwer sogar. Es schien, als würden meine Eltern mich mit Adleraugen begutachten, während ich mir wie eine Maschine einen Bissen nach dem anderen reinschaufelte.

Mir schien, als wüssten, sie, dass sich mich verändert hatte, dass ich ihnen, oder zumindest meinem Vater nicht mehr so ähnlich war, wie noch vor ein paar Tagen.

Es war nun Samstag, der fünfte November und ich hatte eine anstrengende Schulwoche hinter mir.

Angefangen mit den Vorkommnissen, die sich am Wochenende anscheinend ereignet hatten und die Folge gehabt hatten, dass Hoseok gefühlt nur fünf Minuten im Unterricht verbracht hatte, da er irgendwo aussagen musste oder zu Gerichtsprozessen gehen musste.

Hinzu kam, dass die Polizei es sich dennoch nicht nehmen ließ, regelmäßig in den Unterricht zu platzen, um die anderen, der anwesenden mit auf die Wache zu nehmen und sie anscheinend zum was weiß ich wievielten Mal zu befragen.

Mir tat Taehyung leid und ich hoffte, dass er sich gut erholte und das, was ich so mitbekommen hatte (nämlich, dass Hoseok unschuldig war) wahr war. Es wäre für ihn ziemlich untypisch, einfach irgendeinen seiner Klassenkameraden mit einem Messer abzustechen.

Insgesamt war dies nun auch das Gesprächsthema Nummer eins an der Schule, wodurch der Streit zwischen Seokjin und mir etwas in den Hintergrund rückte, was mir wirklich mehr Freiraum gab. Ich konnte sozusagen aufatmen, da das ewige Getuschel auf den Gängen mich sehr gestört hat und ich mir sehr... unerwünscht vorkam.

Wie auch immer, ich hatte also genügend Zeit gehabt, um mich, wenigstens verdeckt, Kyungmins Aufgabe zu widmen.

Auch wenn ich mir am Anfang sehr merkwürdig vorkam habe ich die Jungen um mich herum noch mehr gemustert um zu sehen, ob irgendetwas in mir 'klick' macht.

Naja, auch wenn ich es nicht gedacht hätte, fiel mir auf, dass...ja...

Es fiel mir auf, dass es nicht zu verleugnen war, dass mir schon ein paar gefielen.

Aber das nur ganz theoretisch!

Das heißt ja nicht, dass ich mich jetzt gleich einem an den Hals werfen werde!

Ich seufzte und stieß mich von der Flurwand ab, um in meinem Zimmer zu verschwinden, wo ich mir nicht mehr so beobachtet vorkam.

Langsam ließ ich mich auf's Bett sinken und starrte ins Leere.

Der Moment, an dem ich nicht mehr leugnen konnte, dass ich- nur theoretisch!- auf Jungs stehen konnte, war, als ich am Mittwoch die Aula betreten hatte.

Die Nacht davor war abermals schlaflos gewesen und ich hatte mich, gefragt, wie es Seokjin ging, was er so tat, wenn er nicht, wie er es früher getan hatte, mit mir zusammen war. Ich hatte mich gefragt, ob er einsam war, und mir eingestehen müssen, dass ich es war.

Denn selbst Hoseok, mit dem ich manchmal zusammengesessen hatte, als Seokjin krank gewesen war, hatte nicht mehr mit  mir geredet, und nun war er ja ein 'Schwerverbrecher', sodass die Leute nur noch merkwürdiger schaun würden, wenn ich mich zu ihm setzen würde.

Was ich natürlich schon deshalb nicht konnte, da Jin sich neben ihn gehockt hatte.

Ich war also in die Aula gekommen, meinen Kopf voll mit Gedanken über einen ganz bestimmten Jungen, und worauf fiel mein Blick als erstes?

Genau auf eben diesen Jungen, der gerade dabei gewesen war irgendein Buch, wahrscheinlich eines aus der Bibliothek, zu lesen.

Auch wenn sein Blick nach unten auf den Wälzer in seinem Schoß gerichtet wahr, konnte ich sehen, wie seine Augen geleuchtet hatten.

Und das gab mir einen Stich in die Brust.

Früher nämlich, hatte er mich mit diesem Blick betrachtet, wenn wir uns vor Lachen nicht einkriegen konnten und er schon ganz rot angelaufen war auf Grund des Sauerstoffmangels.

Früher hatten wir beide so ausgesehen, als wir die Erlaubnis des Schulleiters bekommen hatten, die Bibliothek auszubauen, sodass sie nicht mehr nur noch mit Sachbüchern gefüllt war.

Früher, ja.

Ein leichter Hauch rot hatte sich auf seine Wangenknochen geschlichen, sodass er etwas verlegen aussah und dennoch konzentriert, da er sich auf der Unterlippe rumbiss, während seine Augen über die Buchstaben glitten und ein Wort nach dem anderen zu verschlingen schienen.

Ich wurde neugierig, was er da las, was ihn dazu brachte rot zu werden, ihn aber auch zu fesseln schien.

Ich hatte mich schon in Bewegung gesetzt, hatte schon die Hälfte des Weges zu ihm hinter mich gebracht, da brach es wie eine Flut über mir zusammen.

Ich konnte ja nicht zu ihm gehen.

Ich konnte nicht mit ihm reden.

Mitten auf dem Weg hatte ich also einen scharfen Bogen nach links gemacht und war auf die Toiletten zugegangen, in der Hoffnung, er hätte nicht mein merkwürdiges Verhalten, hätte mich nicht bemerkt.

Doch als ich vorsichtig einen Blick über meine Schulter zurück auf ihn warf, sah er mich an, sah mir direkt in die Augen und aus seinem Blick sprach immernoch Verletzung, doch nun war auch etwas anderes, etwas viel stärkeres hinzugekommen: Wut.

Er schien mich zu durchbohren und ich wäre glatt zusammengeklappt, wäre nicht die Toilettentür vor mir gewesen, durch die ich taumeln und mich retten konnte.

Es hatte so weh getan und mir wurde nur noch mehr klar, was für eine Scheiße ich eigentlich die ganze Zeit über abzog.

"Wie sehr das Leben einem Haufen frischem Mist ähneln kann...", murmelte ich in die Stille meines Zimmers hinein und fuhr mir durch die Haare, während ich überlegte, was ich nun machen sollte.

Doch bevor ich auch nur ein paar Wörter gedacht hatte, wurde die Tür aufgerissen und Kyungmin stapfte ohne vorher angeklopft zu haben hinein und warf sich neben mich auf mein Bett, sodass das Bettgestell protestierend quietschte und ächzte.

"Na?", fragte sie grinsend, doch das lächeln verschwand von ihrem Gesicht, als sie meinen verzweifelten Gesichtsausdruck sah.

"Was ist denn los?", wollte sie wissen und ich seufzte.

Langsam setzte ich mich auf und lehnte mich an die Wand, um besser reden zu können.

"Mir ist nur klar geworden, was ich für ein fürchterlicher Mensch bin.", antwortete ich und sie nickte.

"Ja das bist du wirklich."

"Was?"

Ich hatte nicht erwartet, es nochmal reingedrückt zu bekommen, doch wenn Kyungmin, die wirklich so ehrlich war, dass es wehtat, das auch sagte, dann musste auf jeden Fall etwas wahres an der Sache dran sein.

"Zumindest bist du es wenn du deine Sichtweise nicht änderst. Was ist dir denn in diese Richtung hin eingefallen?", fragte sie und betrachtete mich neugierig.

"Naja...", murmelte ich, "ich habe meine Augen halt Mal ein bisschen mehr geöffnet, und, ja, keine Ahnung..."

Doch Kyungmin schien zu verstehen, was ich meinte, denn sie nickte wild und strich mir über den Rücken.

"Keine Angst, das ist ganz normal, jetzt brauchst du erst einmal etwas Zeit, um dich umzustellen, und zu realisieren, dass du zu eben diesen Leuten gehörst, die du runter gemacht hast.", sagte sie sanft und ich zuckte nur hilflos mit den Schultern.

"Ja, ich weiß, es ist komisch, aber da musst du nur Mal deinen Stolz überwinden, und dann wird das schon.", fuhr sie fort und ich nickte langsam, während sie weiterredete, "Und es ist ja auch ganz komisch, dass du jetzt auf Jungs stehst, auch wenn du's selber noch gar nicht so richtig wahrhaben willst und kannst. Aber ich bin da und werde dich unterstützen."

Ich seufzte nur.

Wahrscheinlich hatte sie recht und ich war wirklich schwul, ohne es ein einziges Mal bemerkt zu haben, da ich so beschränkt bin. Oder war. Wie auch immer.

Ich musste mich mit der Situation arrangieren. Sie annehmen, mich akzeptieren.

Denn das war ja nun ich.

Der schwule Namjoon.

Hätte das einer gedacht!

"Aber Kyungmin, was mach ich denn jetzt bloß?", fragte ich sie leise und mit meinen Nerven vollkommen am Ende.

"HA!", rief sie plötzlich und sprang so schnell auf, dass ich zusammenzuckte.

"ICH WUSSTE ES, ICH WUSSTE ES!"rief sie und führte einen lustigen Tanz in meinem Zimmer auf, indem sie die Arme in die Luft warf und herumhüpfte.

"Was?", fragte ich verdattert und sie grinste mich stolz an.

"Naja, ich wusste, dass du schwul bist.", sagte sie, als wäre es die naheliegendste Antwort der Welt.

"Aber- ich dachte- hä?", brachte ich nur heraus.

"Ich hab vorhin nur so getan, als würde ich es wissen, als hättest du's mir gesagt.", erklärte sie und ich verstand.

Ein Psychischer Trick.

Sie hatte mich durch ihr Verhalten dazu gebracht, es mir von alleine einzugestehen und es auch auszusprechen, wodurch es nun auch offiziell besiegelt war:

Ich war schwul.

Um Gottes Willen...

Ich konnte es kaum glauben...

Was sollte ich denn jetzt tun?

××××××××××××××××××××××××××××××××××

Kann man das so stehen lassen?

Ich hoffe, die Art und Weise, wie ihm allles klar wird und wie er reagiert sind verständlich?

Ich hoffe es so sehr...

Naja, dann euch noch einenn schönen Tag meine wunderbare Leserschaft!😊

Hab euch lieb😊💜💜


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