5 Teil; "Wölfe?!" 2/2

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Aus Sirays Sicht:
Die weißen Wölfe liefen gerade freudig auf mir umher und knabberten hin und wieder sanft an meiner Kleidung oder den Händen, was langsam aber sicher sehr nervenaufreibend wurde. Da hörte ich Schritte vom Gang her, hob meinen Kopf und schaute in die Richtung aus der sie kamen.

Das Mädchen kam außer Atem und vollbepackt mit einer Decke, Verbandszeug und einer Jacke in den Armen den Gang entlang. Sie sah ziemlich fertig aus, aber als sie mich erblickte lächelte sie mir freudig entgegen, was mich wiederum zum Lächeln brachte.Sie schien die Wölfe für etwas ganz Normales zu erachten, denn sie sah nicht einmal im Geringsten in irgendeiner Weise überrascht oder ängstlich aus, was mich verwirrte. Als sie dann den ganzen Kram am Boden abgelegt hatte, erkannte ich, dass sie ein Oberteil provisorisch um ihren Arm gebunden hatte, das blutrot getränkt war.

Mein Blick war nun ernst und meine Augen verengten sich nachdenklich, während ich noch länger auf das blutgetränkte Oberteil schaute. "Was ist passiert?", kamen die Worte mal wieder von selbst aus meinem Mund, ohne dass ich es beabsichtigt hatte. "Das?", fragte sie und deutete noch immer leicht außer Atem auf ihren Arm: "Das ist nicht so schlimm." Dabei verlor sie allerdings kein Wort darüber woher sie diese Verletzung hatte, was mich nur noch nachdenklicher stimmte.

Sie ließ sich mit dem Rücken gegenüber von mir die Steinwand hinunter sinken, winkelte ihre Beine an und legte geschafft ihren Kopf darauf. Als der graue Wolf das bemerkte, sah er auf, ging schließlich zu dem Mädchen hinüber und stupste sie mit der Schnauze an. "Ist schon okay Lupus, mir geht es gut.", sagte sie, nachdem sie den Kopf gehoben hatte, was jedoch nicht sehr überzeugend klang. Dann streichelte sie ihm mit der Hand über seinen Kopf. Doch so leicht ließ sich der Wolf nicht unterkriegen. Winselnd und schwanzwedelnd kam er ihr noch näher, bis er sie schließlich bedrängte und ihr das Gesicht abzulecken begann. Lachend versuchte das Mädchen den Wolf abzuwehren, doch auch als sie ihn von sich geschoben hatte kam er wieder. "Nein, Stop... Lupus Stop...", versuchte Sie ihn lachend davon abzuhalten sie weiter abzulecken, doch das hatte keinen Zweck, er machte trotzdem weiter.

„Jetzt war mir alles klar! Warum sie nicht überrascht oder ängstlich war als sie die Wölfe sah. Das Mädchen gehörte ganz eindeutig zu diesem Wolfsrudel. Doch wie war sowas überhaupt möglich? Hatte sie denn keine Familie zu der sie gehörte? War das Rudel so eine Art zweite Familie und irgendwo unten im Tal wartete vielleicht ihre echte Familie, dass sie zurück kam? War sie aus irgendeinem Grund von zuhause ausgerissen? Was hatte sie hier auf dem Berg zu tun? Ich meine, man geht nicht einfach mal auf einen Berg, vor allem nicht auf diesen, für den man ganze 2 Tage brauchte um hinauf zu kommen! Aber welchen Grund hatte sie?", fragte ich mich, während ich dem großen Wolf und dem Mädchen zusah und einer der kleinen Wölfe mal wieder versuchte meine Hand anzuknabbern.

Mit Genugtuung ließ der große Wolf dann doch irgendwann von ihr ab und setzte sich neben sie, während sie begann sich den Schlabber aus dem Gesicht zu wischen. "Lupus... ich habe mich doch schon vor 2 Monaten gewaschen", gab sie von sich, woraufhin sie auch noch den letzten Rest von ihrem Gesicht wischte, was mich zum Lachen brachte. Sie schaute mich zuerst mit ernstem Blick an, der so viel heißen sollte wie: "Wie kannst du nur darüber lachen?", doch dann brach sie ebenfalls in Gelächter aus.

Als ihr Blick auf die beiden Kleinen fiel, die immer noch auf mir herumtollten, stand sie schlagartig auf. "Runter ihr beiden, er ist verletzt und muss erst wieder gesund werden, bevor ihr ihn in Grund und Boden spielen dürft.", sagte das Mädchen während sie die beiden weißen Wölfe von mir hinunterschob. Doch einer davon sprang wieder auf meine Beine hinauf und wollte sofort mit dem weitermachen mit dem er aufgehört hatte. "Das gilt auch für dich, Cloudy", sagte sie streng und wollte ihn von mir hinunterheben, als sie ihr Gesicht kurz vor Schmerz verzerrte und ihn dann doch lieber nur hinunterschob.

Sie musste Schmerzen in ihrem Arm haben! Ich wusste zwar nicht wie groß die Wunde war, aber es sah nach viel Blut aus was an dem Oberteil zu sehen war.

"Du solltest einen gescheiten Verband auf deine Wunde machen.", sagte ich und zeigte auf die Verbände die sie mitgenommen hatte. Sie folgte meinem Finger und schaute schließlich zu den Verbänden. "Nein, die habe ich für dich mitgenommen", entgegnete sie und schüttelte ihren Kopf dabei protestierend. "Aber du brauchst einen davon dringender.", sagte ich ernst und schaute ihr dabei in die Augen. Sie schien es selbst zu wissen, sträubte sich jedoch dagegen wie ein sturer Esel.Du bist gestern von einem Felshang hinuntergestürzt und fast gestorben. Wer ist hier also näher dran zu sterben", meinte sie etwas grob und wechselte dann schnell das Thema, bevor ich etwas erwidern konnte.

"Das sind übrigens Lupus,.. Cloudy und Rainy", sagte sie, während sie auf den jeweiligen Wolf zeigte. "Wie kannst du die beiden überhaupt auseinanderhalten?", fragte ich, da für mich beide gleich aussahen. "Cloudy, hat auf einer Pfote einen grauen Fleck... siehst du?", sagte, sie und deutete auf die eine Pfote von einem der weißen Wölfe, der sich gerade anders hinsetzte.

Ich nickte nur. "Wie kommt es eigentlich, dass du hier auf dem Berg bist?", fragte ich sie einfach direkt, doch ihre Antwort kam unerwartet. "Ich lebe hier schon seit ich ein Kind bin. Und was ist mit dir?" Abwartend, dass ich erzählen würde, warum ich hier oben war, sah sie mich an. Doch ich hatte anderes im Kopf. Ich würde auch nicht wollen, dass sie in die ganze Sache mit hineingezogen werden würde, also war es das Beste, dass sie gar nichts wusste!

"Wirklich, du solltest einen Verband da drauf machen, das sieht nicht gut aus", brachte ich das Thema absichtlich wieder zur Sprache."Ich sagte doch schon, ich...", war sie dabei zu sagen als ich ihr dazwischenredete. "Hast du mal geschaut wie viel Blut du verloren hast? Es ist ein Wunder, dass du hier noch herumsitzt", übertrieb ich es absichtlich. "Das stimmt doch gar nicht! Hast du dir deine Verletzungen mal angeschaut, die...", sagte sie laut.
Da artete das Ganze irgendwie in einen Streit aus und wir warfen uns belanglose Wörter an den Kopf, nur damit wir selbst recht hatten.

Es wäre wahrscheinlich noch lange so weiter gegangen, wenn Lupus nicht knurrend dazwischen gegangen wäre. Woraufhin wir beide in unserem Streit schlagartig innehielten und den grauen Wolf erschrocken anschauten. Da wurde uns klar, dass der Streit garnichts gebracht hatte und wir nur unnötig mit Wörtern aufeinander losgegangen waren.

"Frieden?", fragte ich und hielt ihr meine Hand hin. "Frieden", bestätigte sie und schüttelte kurz meine Hand, bevor sie sie wieder losließ. "Ich heiße Siray", kam es von mir. "Diana", sagte sie und lächelte mir zu, da es irgendwie komisch war erst jetzt seine Namen auszutauschen. Und vor allem, weil wir gerade gestritten hatten, aber den jeweils anderen Namen nicht kannten.

"Berg-Mädchen passt besser", meinte ich und lachte. "Da bist du der erste", stieg sie grinsend ein. "Wirklich? Was ist mit deinen Eltern? Haben sie nie darüber nachgedacht dich so zu nennen?", kam es unbedacht von mir. Diana gab keine Antwort, sondern kaute nur missmutig auf ihrer Unterlippe herum. Da wusste ich, ich war in ein Fettnäpfchen getreten und sollte so schnell es ging ein anderes Gesprächsthema finden.

Ich wollte schon etwas anderes fragen, als sie sich ihre Tasche schnappte, darin herumkramte und mir befahl ich solle mich auf den Steinboden legen, weil sie nun meine Wunden versorgen würde. Etwas widerwillig tat ich was sie mir sagte und legte mich auf den kalten Steinboden.Dann legte sie auch schon los, indem sie die ganzen Verbände löste, ihre Kräuter auswechselte und die Wunden dann wieder verband. Ich sagte nichts, da sie sehr konzentriert aussah und ich sie bei ihrer Arbeit nicht stören wollte.

Aber als sich dann aus einem mir unbekannten Grund ein immer stärker werdender Schmerz in mir ausbreitete, der langsam aber sicher ins Unermessliche wuchs, ergriff ich dann doch das Wort: „Was ist das eigentlich für ein Zeug?", fragte ich missmutig, da die Schmerzen an meinen Nerven zerrten. „Das ist Feuerkraut", sagte sie begeistert und hielt mir dann das Kraut vor die Nase. Sie wollte schon weiterreden, da unterbrach ich sie. „Feuerkraut?", fragte ich unglaubwürdig: „Etwa DAS Feuerkraut?!!"
„Ja", sagte sie zustimmend und zog das Gewächs dann wieder von meiner Nase weg. „Dir ist schon klar, dass das Gewächs das giftigste Kraut aller Zeiten ist?!!", zischte ich zwischen meinen Zähnen hervor, da ich gleichzeitig versuchte dem Schmerz standzuhalten. „Ja", sagte sie erneut seelenruhig, während sie etwas abwesend wirkte.

Ich konnte es nicht fassen, wie konnte sie nur so ruhig bleiben, wenn sie mir gerade Feuerkraut verabreicht hatte, das dafür bekannt war die Leute von innen nach außen verbrennen zu lassen. Was nicht wörtlich zu nehmen ist, aber trotzdem immer noch schlimm genug war.„Ich würde nicht einmal meinem schlimmsten Feind wünschen dieses Kraut verabreicht zu bekommen", zischte ich zwischen den Zähnen hervor, um das Berg-Mädchen endlich wach zu rütteln, denn sie konnte nicht ganz bei Verstand sein. Doch soviel ich auch auf sie einredete, es hatte keinen Zweck.

"Was war nur los? Das war nicht das Mädchen das hier war um mir zu helfen. Sie wollte mich mit diesem Kraut vergiften", machten sich die Gedanken in mir breit: "Diese Typen waren echt schlau, ein Mädchen vorzuschicken um mein Vertrauen zu gewinnen und mich dann von ihr vergiften lassen." Ich war einfach zu naiv zu glauben, dass es da draußen jemanden gab, der mir helfen würde.

Ich drehte mich auf die Brust und versuchte wegzurobben, weil ich hier wegmusste. Doch ich kam wegen der Inhaltsstoffe des Krautes nicht weit, auch wenn ich noch so sehr dagegen ankämpfte.Absolut jeder Muskel meines Körpers schmerzte, als hätte man mich bei lebendigem Leibe angezündet.

Ein schmerzerfüllter Schrei entfuhr mir, den ich nicht länger zurückhalten konnte. Woraufhin Lupus aus seinem Halbschlaf aufschreckte und mich erschrocken anblickte.„Was ist nur ins Berg-Mädchen gefahren?", fragte ich mich gedanklich, da ich es noch immer nicht glauben konnte von ihr vergiftet worden zu sein. Ihr Verrat war wie ein Pfeil in die Brust, doch mein Herz protestierte dennoch. Denn es war der Meinung sie würde so etwas niemals tun. Und doch hatte sie es getan.

Trotzdem all dem waren meine letzten Gedanken bei ihr bevor ich durch die unerträglichen Schmerzen ohnmächtig wurde.

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