Teil 2; Ein Tag wie kein anderer 1/2

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Aus Dianas Sicht:

Lupus, mein großer grauer Wolf, der mir schon seit sehr langer Zeit ein treuer Begleiter war, lief heute schon den ganzen Tag unruhig auf und ab, was für ihn total untypisch ist. Sonst liegt oder sitzt er immer ganz ruhig neben mir, während die zwei kleinen schneeweißen Wölfe Cloudy und Rainy, die ich erst vor Kurzem vor ihrem sicheren Tod gerettet hatte, um uns herum tollten. Die beiden waren kaum auseinander zu halten, nur ein kleiner grauer Fleck auf der rechten vorderen Pfote unterschied Cloudy von Rainy, jedoch konnte man diesen nicht erkennen, wenn sie herumtollten, weshalb es reichen musste, wenn ich einfach beide rief.

Doch heute tobten sie sich ausnahmsweise mal nur um mich herum aus, indessen Lupus immer wieder vor lief, aus meinem Sichtfeld verschwand, um dann einige Minuten später wieder zurück zu kehren. In der Zwischenzeit setzte ich meinen Weg weiter fort um Heilkräuter zu sammeln, da mir schon beinahe alle zur Neige gegangen waren.

Ich hatte mich gerade vor einen großen Stein auf die Knie sinken lassen um ein Kraut gegen Verbrennungen zu pflücken, als ein Tier der Lüfte meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein brauner Falke der einen leichten silbernen Schimmer an den Flügeln hatte und direkt den Stein vor mir als Landeplatz auserkor.
„Hey, Sanny. Heute ist ein schöner Tag. Oder, was sagst du?", begrüßte ich den Falken lächelnd, als er sich dort nieder ließ, während ich etwas von dem Kraut abzweigte und behutsam in meine Tasche legte.

Der Falke schüttelte seinen Kopf aus und sah mich danach aufmerksam an.
„Glaubst du nicht?", fragte ich, wobei ich sie anschaute und dann prüfend zum Himmel emporblickte, wo keine einzige Wolke zu sehen war.
„Vielleicht wisst ihr ja was, was ich nicht weiß", murmelte ich und erhob mich wieder.

Sanny stieg mit fünf geschickten Flügelschlägen wieder empor und glitt durch die Lüfte als wären sie ihr Spielplatz und das beneidete ich, an Tagen wie diesen. Sie brauchte nichts anderes zu tun, als sich einfach nur vom Wind tragen zu lassen.

Lachend von einem Stein zum Nächsten springend folgte ich ihr ein Stück den Berggipfel hinauf, den ich sowieso besteigen wollte, weil dort reichlich Kräuter wuchsen, die kaum im unteren Bereich zu finden waren.
Als ich dann jedoch einige Schritte später eine Gestalt dort oben sah, blieb ich abrupt stehen.

Es kam nicht oft vor, dass andere Menschen hier auf den Berg hinaufkamen. Und wenn es jemand tat, musste ich mich in Acht nehmen, da die meisten nicht gut auf meine Wölfe zu sprechen waren, oder besser gesagt, sie einfach zur Strecke bringen wollten. Und das war bei so gut wie jedem der Fall, den ich bis jetzt getroffen hatte, aber ich gab die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwo da draußen jemanden gab, der meine Wölfe nicht gleich töten wollen würde, wenn er sie sah.
Am liebsten machte ich jedoch einen großen Bogen um die Menschen, da ich selbst auch nicht wirklich gute Erfahrungen gemacht hatte.

Fieberhaft hielt ich in der Ferne nach meinem großen Wolf Ausschau, konnte ihn allerdings nirgends entdecken. Wo war Lupus nur? Nach ihm zu rufen würde das Ganze auch nicht besser machen, weil die Person dort oben dann auf mich aufmerksam werden würde und das wollte ich um jeden Preis vermeiden.

Für einen Moment war ich abwesend, während meine Augen den kleinen Wölfen folgten, die sich gerade aufeinander stürzten und sich einen spaßigen Kampf unter Geschwistern lieferten. Unterdessen stellte sich mir die Frage was ich nun tun sollte.

Es gab zwei Möglichkeiten... ich könnte wieder zurück in meine Hütte oben am Berg gehen, die in der anderen Richtung lag und hoffen, dass Lupus mir dann unbeschadet nachkommen würde, was auch das Schlauste von beidem wäre. Oder ich könnte weitergehen, mich unauffällig verhalten, und all die Heilkräuter sammeln die ich dringend bräuchte. Natürlich wollte ich dabei auch Lupus wiederfinden, der weiß ich wo sein könnte.

Ich entschied mich schließlich, für Letzteres. Was auch immer mich dazu trieb das zu tun, entweder waren es die Kräuter die mir sonst alle zuhause fehlen würden, oder weil ich einfach nicht ohne Lupus zur Hütte zurückkehren wollte, in der Angst ihm könnte etwas zustoßen.

Den frontalen Zusammenstoß mit der Person vermeiden wollend, ging ich links weiter um auf die andere Seite des Gipfels zu gelangen. So war jedenfalls der Plan, doch nicht jeder war so gut wie in der Theorie.

Nach einigen Metern entdeckte ich mein Lieblingskraut das sehr schnell heilend wirkt, aber für den Patienten an dem es angewendet wird auch sehr schmerzhaft ist, weshalb ein schmerzlinderndes Kraut hier nicht fehlen durfte. Nur leider war mir das schon seit längerem ausgegangen...

"Wie könnte ich da nein sagen?!", dachte ich mir und begann etwas davon zu pflücken.

„Hey du!", rief plötzlich jemand, woraufhin ich schlagartig das Kraut fallen ließ und erschrocken aufblickte. In der Ferne, weiter oben konnte ich einen jungen Mann erkennen der sich gerade in meine Richtung bewegte. Er hatte braune Haare die ihm bis zur Schulter gingen und war für die Verhältnisse die ich gewohnt war, sehr gut gekleidet, was jedoch nicht unbedingt etwas bedeuten musste.

„Scheiße", stieß ich panisch aus, blickte schnell zu Cloudy und Rainy die vergnügt spielten, um dann erneut zum Mann zu schauen, hinter dem bereits noch mehr Personen auftauchten.
Mich selbst verfluchend, dass ich nicht einfach nachhause in meine Hütte gegangen war, schnappte ich mir das Kraut, das ich fallen gelassen hatte und begann zu rennen, während ich nach den beiden Wölfen rief, die erfreut zu mir gerannt kamen, weil sie es als ein Spiel auffassten.
Dabei war mir egal wohin ich rannte, Hauptsache weg von all diesen Personen!

Nachdem ich lange gelaufen war, dachte ich, dass ich sie abgehängt hatte, weshalb ich für einen kurzen Augenblick stehen blieb und nach hinten schaute, um auch ganz sicher sein zu können. Doch als ich das tat war dort nicht ein friedlicher menschenleerer Berghang wie angenommen, sondern dort war der Mann von vorhin der mich schon fast erreicht hatte.

„Bleib bitte stehen", rief er außer Atem. Doch ich dachte nicht einmal daran zu warten bis er bei mir war, ich lief einfach los was das Zeug hielt um ihn ein für alle Mal los zu werden! Er blieb mir jedoch auf den Fersen, was ich genau hören konnte.

In meinen Gedanken stellte ich mir bereits vor was er zu mir sagen wollen würde, da er so darauf erpicht war mich einzuholen: „Bitte bleib stehen, ich habe einen riesigen Hunger! Seit Tagen habe ich nichts mehr gegessen, könntest du nicht einen dieser Wölfe mit mir teilen?". Dabei spielte sich eine Szene in meinem Kopf ab, wie er bereits Cloudy oder Rainy über dem Feuer brät und dann genüsslich in das Fleisch hinein biss.... sicher nicht!

Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken los zu werden und bog dann nach einer großen Felswand um die Ecke um aus seinem Sichtfeld zu verschwinden, zumindest für einen Augenblick.

Verwirrt blickte ich auf Lupus der gerade in einer Felsspalte verschwand, zögerlich wägte ich meine Chancen ab, doch nichts war besser als ein Versteck in dem man Schutz vor seinem Verfolger suchen konnte. Also lief ich ihm hinterher und zwängte mich ebenfalls in die Felsspalte die in eine Höhle zu führen schien.
Anschließend achtete ich darauf, dass Cloudy und Rainy ebenfalls nachkamen.

„Hier her ihre Kleinen", flüsterte ich als sie schon vorbeilaufen wollten. Sie flitzten zu mir in die Felsspalte und versuchten sich im dünnen Gang an mir vorbei zu drängeln um in die Höhle zu gelangen, doch ich war einfach zu groß und brauchte im Gang zu viel Platz, so dass es ihnen nicht gelang. Als die Höhle breiter wurde, rannten die beiden auch schon an mir vorbei um den ovalen Teil der Höhle ab zu laufen, im Gegensatz zu mir, da ich erst einmal stehen blieb und mich umsah.

In dem schwachen Licht, das vom Gang herein schien konnte ich kaum erkennen, dass ein weiterer Gang, der größer zu sein schien als der erste, geradeaus weiterführte und dann rechts um die Ecke bog.
Ich schaute noch einmal zum Eingang bevor ich los ging um Lupus zu suchen, der hier irgendwo sein musste.

"Sobald ich ihn gefunden habe könnte ich hier wieder verschwinden,...
Nein, eigentlich wäre es wohl besser noch eine Weile zu warten bis der junge Mann der mich verfolgt hat, verschwunden ist...", dachte ich mir, während ich den größeren Gang entlang um die Ecke bog, wo es auch schon wieder heller zu werden schien, bis er schlussendlich im Sonnenlicht endete, wodurch ich erst einmal blinzeln musste um überhaupt irgendwas in der plötzlichen Helligkeit erkennen zu können.

Der Gang hatte mich zu einer rundlichen Plattform geführt, von der aus es im freien Fall hinunter geht. Lupus saß mit dem Rücken zur mir in der Nähe des Abgrundes, gegenüber von einem regungslosen Körper. Da ich nicht viel von der Person erkennen konnte ging ich neugierig näher, doch immer darauf bedacht einen gebührenden Abstand zum Abgrund zu halten.

Kaum hatte ich mich neben Lupus gekniet um zu sehen wer dort regungslos lag und ob ich noch etwas für die Person tun könnte, kamen die beiden kleinen rastlosen Wölfe freudig auf mich zugelaufen, um mich mit Sicherheit in Grund und Boden zu kämpfen. Ich hatte nur wenige Sekunden um zu reagieren bevor die Kleinen bei mir wären. Doch ich wusste nicht so recht was ich tun sollte, das Ganze kam unvorhergesehen, ich hatte mich nur darauf konzentriert wer da lag und wie tief man diesen Hang hinunterstürzen könnte. Obwohl ich es hätte kommen sehen müssen, wenn ich die beiden bei meinen Ausflügen mitnahm.

Cloudy und Rainy überwältigten mich und ich hatte Mühe sie im Zaun zu halten, damit sie nicht den Hang hinunterstürzen würden.
„Lupus, jetzt hilf mir doch mal...", sagte ich hilfesuchend, woraufhin er vom regungslosen Körper aufschaute, den er die ganze Zeit angestarrt hatte und die Kleinen mit den Augen fixierte, bevor er ein bedrohliches knurren ausstieß. Woraufhin die beiden erschrocken aufhörten, von mir abließen und sich zurück in den dunklen Gang verzogen aus dem wir gekommen waren.

„Das ist ja noch mal gut gegangen...", brummte ich, setzte mich auf und begutachtete daraufhin die am Boden liegende Person, die am Bauch lag. Es war ein junger Mann der kurze zerzauste schwarze Haare hatte und zerfetztes schmutziges Gewand trug. Nicht zu übersehen steckte in seiner linken Schulter ein Pfeil.

Ich legte meinen Kopf schief, ich verstand einfach nicht wie Menschen Jagd auf einen anderen machen konnten. Ja, gut, ich verstand auch nicht, wieso manche Leute Wölfe umbrachten, was für andere sonnenklar zu sein schien, aber das hatte wohl damit zu tun dass die Wölfe mein Rudel waren.

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