10 | Regelbruch

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Gott, mein Herz klopft wild. Er tut es wirklich! Diese winzige Geste, dieses Niederschlagen der Augen, das leise, zurückhaltende ‚Sir', das er in meine Richtung haucht... all das macht mich jetzt schon verrückt!
„Komm her, Boy", fordere ich ihn auf und ziehe ihn ein wenig enger auf meinen Schoß. Seine Erregung ist schon deutlich unter der luftigen Hose zu spüren. Seine blauen Augen sehen mich fragend unter dem blonden Pony hindurch an.

„Zieh dein Shirt aus", befehle ich bestimmt, aber mit einem sanften Unterton. Ich will ihn nicht dominieren, nur lenken. Immerhin haben wir so noch nie gespielt. Er kommt meiner Bitte nach und zieht sein Shirt über den Kopf. Anerkennend wandern meine Finger über seine glatte Brust. „Du gefällst mir, Süßer", sage ich gönnerhaft und lasse meine Hand auch über seinen Bauch fahren.
„Danke!", grinst er.

„Wie war das?", frage ich und bestrafe ihn, indem ich ihn sanft in den rechten Nippel kneife.
Nate stöhnt kurz auf und senkt dann seinen Blick.
„Danke, Sir!", berichtigt er und ich nicke. „Das lernst du noch", brumme ich und sehe, wie Nate sich ein Grinsen verkneift. Aber solange er das Spiel nicht abbricht, werde ich weitermachen. Denn mir macht es sehr viel Spaß, ihn so devot zu sehen.

„Und nun ziehst du mir mein Shirt aus", gebe ich vor und füge ein „aber langsam" hinterher, als Nate sich fast stürmisch auf seine neue Aufgabe stürzt. Etwas genussvoller, fast schon vorsichtig, greift er nach dem Bund des Shirts und zieht es mir über den Kopf. Als ich aufblicke, sehe ich, wie seine Brust sich deutlich hebt und senkt. Dieses Spiel lässt ihn ebenfalls nicht kalt.

„Du brauchst noch ein Safeword", fällt mir plötzlich ein. Nate lacht kurz auf. „Ich glaube nicht, dass ich davon Gebrauch machen werde, Sir", grinst er mich an. Tadelnd hebe ich eine Augenbraue. Er schaltet sofort. „Hamster, Sir", entscheidet er und senkt den Blick erneut leicht grinsend nach unten. Gott, wie gut er darin ist. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich beinahe glauben, dass er das schon einmal gemacht hat.

Woher ich weiß, dass er noch nie gespielt hat? Weil wir schon einmal darüber gesprochen haben. Ein Film, den wir vor ein paar Monaten gemeinsam gesehen hatten, hatte uns diesem Thema nähergebracht und wir hatten im Spaß ein paar Szenen nachgespielt. Damals war es nur ein Ausprobieren, doch ich hatte mich nach dieser ersten Erfahrung intensiver mit den Spielweisen des BDSM beschäftigt und mein Interesse daran war definitiv geweckt. Ich sah mich nicht als typischen Dom und Nate nicht als typischen Sub, aber die Rolle hatte er ziemlich gut drauf.

„Was kann ich nun für dich tun, Sir?", unterbricht Nate meine Gedanken. Ich straffe mich kurz um in meine Rolle zurück zu finden. „Ich möchte, dass du meine Brust küsst", sage ich vielleicht etwas zu sanft. Dennoch kommt er meiner Bitte nach und beugt seinen Körper weiter vor. Während er seine Lippen über meinen Oberkörper wandern lässt, ziehe ich ihn noch enger an mich. „Küss meinen Hals!", befehle ich und lasse den Kopf in den Nacken sinken. Zärtlich übernimmt Nate auch diese Aufgabe und mein Herz schlägt schneller bei dem Gedanken daran, was ich als Nächstes verlangen werde. Es ist riskant, doch immerhin ist es ein Spiel, und im Spiel ist alles erlaubt oder?
Also nehme ich all meinen Mut zusammen und fordere ihn auf, unsere Regeln zu brechen. „Küss mich... auf meine Lippen!"

Wir hatten es nach dem Verlassen der Wohnung wirklich geschafft, schnell in einen Smalltalk über die letzte Woche, Nates Prüfungen und meine neue Kollegin zu verfallen, so dass wir nach dem Besuch in unserer Lieblings-Pizzeria fast wieder normal waren. Und damit meine ich, dass wir entspannt und freundschaftlich miteinander feixten, während wir in der Schlange vor dem Pandoora unsere Ausweise herausholten. Trotzdem fiel mir an diesem Abend auf, dass Nate besonders nah bei mir stand und mich anlächelte, so dass man beinahe glauben konnte, wir wären tatsächlich ein Paar. Immer wieder berührte er meinen Arm, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen und sah mich schelmisch an.

Vielleicht war er aber auch nur guter Hoffnung, heute jemanden kennenzulernen. Schick gemacht hatte er sich jedenfalls, mit der engen Hose und der schwarzen Lederjacke über dem blütenweißen Shirt, das so eng saß, dass es kaum Raum für Interpretationen ließ. Er sah wirklich verdammt heiß aus. Und ja, das ist mir natürlich aufgefallen. Nur weil wir befreundet sind, kann man das doch ruhig neidlos anerkennen.

Im Club war es noch nicht allzu voll, doch ein paar Tanzwütige tummelten sich bereits auf der Fläche vor dem DJ-Pult. Mein erster Weg führte mich zu der Bar, an der wir um diese Zeit tatsächlich noch zwei Hocker am Tresen fanden. Den Barkeeper, einen extrovertierten jungen Mann mit schwarzem Irokesen auf dem Kopf und Tattoos an seinen Armen, kannten wir schon mit Namen. Seit gut einem Jahr waren wir regelmäßig hier und die ein oder andere unschuldige Flirterei hatte zwischen mir und Jason schon stattgefunden. Da er allerdings ein paar Jahre älter war als wir und er Flirten auch als Teil seines Jobs anzusehen schien, gab ich nicht allzuviel darauf, als er sich auch heute wieder zu uns beugte und mich schamlos anlächelte.

„Na Süßer", feixte er. „Kann ich euch was bringen oder wollte ihr nur meinen Tresen belagern?", fragte er mit aufreizendem Blick.
„Zwei Bier", bestellte ich für uns und ließ die Bezahlung plus Trinkgeld schon mal auf den Tresen klimpern.

„Was hälst du von dem", fragte Nate sofort, als er einen älteren Mann am Rand der Tanzfläche entdeckte. Ich sah hinüber. Der Mann, auf den Nate zeigte war der Typ Lehrer oder Beamter, viel zu schick für einen Club wie das Pandoora, und viel zu spießig für eine Gay Bar. Vielleicht war er nur hier, um auf jemanden aufzupassen.

„Ne, der ist mir viel zu alt", sagte ich offen, denn der Typ war sicher schon Mitte dreißig.
„Mir gefällt er irgendwie", grinste Nate, und ich rollte die Augen. Der Mann schien unsere Blicke zu bemerken, denn er fixierte Nate und kam dann auf uns zu. Während ich meinen Blick dem Bier widmete, das Jason vor uns auf den Tresen gestellt hatte, stand der Lehrer plötzlich vor uns. Nate hielt grinsend seinem Blick stand, als der ihn auffällig musterte.

„Na Kleiner, bist du denn schon alt genug, um Bier zu trinken?", fragte er herausfordernd.
„Na Großer, hast du heute Morgen schon deine grauen Haare gefärbt?", grinste Nate zurück.
Ich wusste genau, hätte ich diese Frage gestellt, hätte ich jetzt eine Faust im Gesicht. Doch Nates charmante und unschuldige Art verfehlten ihre Wirkung nicht. Solange ich mit ihm ausging, hat er noch jeden um den Finger gewickelt. Während die beiden sich anblickten, beobachtete ich Nates Paarungsverhalten.
Sein Kopf leicht gesenkt, seine Augen von unten herauf blickend. Ein zartes, schüchternes Lächeln umspielte seine Lippen. Auffällig langsam schlug er seine Augenlider nieder, um danach noch intensiver in die seines Gegenübers zu starren. Was für eine Show!

Der Lehrer nahm zufrieden diese Geste der Unterwerfung wahr, straffte seine Schultern und nickte anerkennend. „Du hast Eier, das gefällt mir", brummte er tief und ich wendete mich augenrollend von der peinlichen Szene ab. Nate hatte es mal wieder geschafft und für den Rest des Abends konnte ich ihn wohl vergessen.

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