9 - Der Luke-Fanclub

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Als ich am nächsten Morgen von grellen Sonnenstrahlen geweckt werde, die Samba auf meinem Gesicht tanzen, bin ich kurz orientierungslos und verwirrt.

Wo bin ich? Das hier ist definitiv nicht mein Zimmer.

Erst als mein Blick auf die Plüsch-Fledermaus Flappy fällt, die neben mir auf dem Kopfkissen liegt, realisiere ich, dass ich mich in Kinsleys Bett befinde. Scheinbar war ich heute Nacht so müde, dass ich es nicht mehr geschafft habe, den Weg in mein eigenes Zimmer anzutreten.

Ich gähne herzhaft und strecke mich einmal ausgiebig. Dann schwinge ich meine Beine über die Bettkante und schlurfe in die Küche. Dort werde ich auch sofort von Kinsley und einer Tasse frisch duftendem Kaffee in Empfang genommen.

„Na, Dornröschen?", ärgert mich meine Freundin. „Auch mal wach?"

Ein flüchtiger Blick auf die Uhr neben dem Backofen verrät mir, dass es gleich schon 2 PM ist. Oh man. So lange habe ich noch nie geschlafen.

„Hey", erwidere ich grummelnd. „Ich brauchte halt mal etwas Schlaf."

Kinsley lacht. „Tut mir leid, Hails, aber falls das ein Schönheitsschlaf werden sollte, hat er nicht gewirkt. Du siehst schrecklich aus!"

Wow. Wer so eine Freundin hat, braucht definitiv keine Feinde mehr!

Ich strafe Kinsley mit einem bösen Blick, ehe ich ihr die geblümte Kaffeetasse aus der Hand reiße und einen großen Schluck von der schwarzen Flüssigkeit nehme. Sie rinnt meinen Rachen hinab und füllt mein Herz mit neuer Kraft und Energie für den Tag.

Wenn es eine Sache gibt, auf die ich niemals verzichten könnte, dann ist es eindeutig mein heiß geliebter Kaffee!

Kurz liefern sich Kinsley und ich noch ein Starr-Duell, bis wir uns gemeinsam auf das Sofa hocken.

Obwohl ich gestern keinen Alkohol getrunken habe, bin ich furchtbar erschöpft und platt. Mein Körper fühlt sich überfahren an und ein unangenehmes Pochen drückt von innen gegen meine Schädelwand.

Ob ich mit meinen 21 Jahren bereits ein Alter erreicht habe, ab dem es nur noch bergab geht? Hoffentlich nicht.

„Hailee?" Kinsley wedelt ungeduldig mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum, sodass ich zusammenzucke.

„Hm?" Scheinbar war ich so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich sie und meine Umwelt komplett ausgeblendet habe.

„Wie geht es jetzt eigentlich mit dir und Lucifer weiter?", möchte sie neugierig von mir wissen.

Ich seufze frustriert, denn ich habe keine Ahnung, was ich auf ihre Frage antworten soll. Der gestrige Tag mit ihm war wunderschön. Wir haben uns gut verstanden und hatten viel Spaß miteinander. Trotzdem sollte ich auf der Hut bleiben, immerhin ist er der Teufel höchstpersönlich.

„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht", murmele ich wahrheitsgemäß und nehme einen weiteren Schluck von meinem Kaffee.

„Also optisch würdet ihr auf jeden Fall ein hübsches Pärchen abgeben", kichert Kinsley vergnügt.

Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten fängt sie sich einen bösen Blick von mir ein. „Du weißt aber schon, dass er ein Teufel ist, oder?"

Kinsley macht eine wegwerfende Handbewegung. „Teufel hin oder her: Er ist heiß und gefällt dir!" Ihr blödes Zwinkern treibt mir die Schamesröte in die Wangen.

Es ist nicht normal, dass ich Lucifer so gernhabe. Normalerweise lerne ich einen Mann erst wochenlang kennen, bevor ich eine Bindung zu ihm aufbauen kann, doch bei Lucifer ist das anders.

Auch wenn ich ihm nichts unterstellen möchte, habe ich Angst, dass er mich mit irgendwelchen teuflischen Fähigkeiten manipuliert hat.

Wie von selbst greifen meine Finger nach dem Sternenanhänger, der an der Kette baumelt, die mir Lucifer gestern geschenkt hat. „Meinst du, dass er die Kette verflucht hat oder so?", möchte ich mit gerunzelter Stirn von Kinsley wissen.

Für ein paar Sekunden erwidert sie meinen ernsten Blick, ehe sie in schallendes Gelächter ausbricht. „Jetzt werde mal nicht paranoid, Hails!", macht sie sich über mich lustig. „Er ist vielleicht der Teufel, aber bisher hat er dich immer gut behandelt."

Das stimmt. Sogar besser als Tyler und all die anderen Jungs, die ich damals gedatet habe.

Ich möchte gerade etwas auf Kinsleys Aussage erwidern, da hallt plötzlich der schrille Ton unserer Klingel durch die Wohnung.

Wer das wohl sein könnte? Vielleicht Lucifer?

Ich verwerfe diesen Gedanken, denn er würde sich wahrscheinlich mit schwarzen Nebelschwaden und nicht mit der Türklingel ankündigen.

„Ich gehe schon." Kinsley erhebt sich seufzend vom Sofa und tapst in den Flur. Nachdem sie die Tür geöffnet hat, ertönt wenige Sekunden später die fröhliche Stimme meiner Mom. „Hallo Kinsley", flötet sie. „Wie geht es dir?"

„Ich kann mich nicht beklagen. Und selbst?"

Mom lacht. Anstatt jedoch Kinsleys Frage zu beantworten, erkundigt sie sich bei ihr: „Ist Hailee auch zuhause?"

„Klar, komm rein!"

Es poltert im Flur, die Wohnungstür fällt lautstark ins Schloss und wenige Wimpernschläge später quetschen sich Kinsley und Mom zu mir aufs Sofa.

Ohne mich richtig begrüßt zu haben, schaut sich Mom suchend in dem kleinen Raum um. „Wo ist denn Luke?", fragt sie mich verwirrt.

„Was?!", erwidere ich perplex.

„Na, dein hübscher Freund, den du uns bis gestern verschwiegen hast ..."

Oh, Mist! Dass Mom Lucifer mit Haut und Haar verfallen ist, ist nicht zu übersehen. Wahrscheinlich wird sie tottraurig sein, wenn ich unsere angebliche Beziehung in ein paar Tagen beenden muss.

„Äh, Luci-" Ich räuspere mich schnell. „Luke musste heute Morgen schon etwas früher gehen. Er hat noch ein paar Aufgaben zu erledigen."

„Ach, wie schade", seufzt Mom enttäuscht. „Ich hätte ihn so gerne wiedergesehen und mich ein bisschen mit ihm unterhalten."

Unwohl klammere ich mich an meiner Kaffeetasse fest. Nicht mal die schwarze Flüssigkeit schafft es, den riesigen Kloß aus meinem Hals hinfortzuspülen.

„Bestimmt ergibt sich irgendwann nochmal eine Gelegenheit dazu", krächze ich überfordert.

Mom nickt. Dann richtet sie ihren Blick auf Kinsley und möchte mit einem verschwörerischen Grinsen von ihr wissen: „Waren die beiden letzte Nacht sehr laut?"

Was?!

Ich verschlucke mich an meinem Kaffee und schnappe kläglich nach Luft.

„Mom!", zische ich wütend. Ich weiß, dass sie sehr locker ist und kaum eine Hemmschwelle hat, aber diese Frage geht eindeutig zu weit.

Blöderweise kennt auch Kinsley kein Schamgefühl, denn sie schenkt mir ein teuflisches Grinsen, ehe sie behauptet: „Oh ja! Ich musste sogar meine Ohrenstöpsel auspacken!" Sie und Mom lachen. „Manchmal haben auch die Wände gewackelt!"

Ich trete Kinsley gegen das Schienbein, aber sie ignoriert mich. „Na ja, ich gönne es den beiden Turteltäubchen ja, dass sie so glücklich und verliebt sind."

Vor lauter Scham würde ich am liebsten im Erdboden versinken. Oder mich von meinem Kaffee verschlucken lassen.

„Luke ist wirklich toll, oder?", sucht Mom nach Bestätigung bei Kinsley. „Und er behandelt unsere Hails anständig, nicht wahr?"

Sofort nickt Kinsley übertrieben, sodass ihre wasserstoffblonden Locken von rechts nach links fliegen. „Die beiden sind wie füreinander geschaffen", säuselt sie lächelnd. „Ich wette, dass bald die zweite Hochzeit in eurer Familie ansteht."

Okay, das reicht!

„Ihr spinnt doch!", fauche ich meine Mom und Kinsley genervt an. Dann erhebe ich mich von dem Sofa und verschwinde gemeinsam mit meiner Kaffeetasse in meinem Zimmer.

Lucifer und ich am Traualtar? Pah, dass ich nicht lache!

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