Die Verwirrung ist verwirrt

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Ich kam langsam wieder zu mir, als mir der Leinensack vom Kopf gerissen wurde, so dass ich sehen konnte womit genau ich konfrontiert war. Ich analysierte schnell so viel ich konnte: Einer der Rüpel hielt mich fest, der Kerl mit dem Pfeil und dem Schläger saß breitbeinig auf einem Stuhl und beobachtete mich interessiert und einer seiner Gefolgsleute hielt einen Beißer mit einer Greifzange am Hals fest. Er könnte ihn jeder Zeit los lassen und dann wäre ich am Arsch. Wir waren in einer Art Lagerhalle, in einem abgezäunten Bereich, was meine innere Anxiety fütterte, wie Sauerstoff ein offenes Feuer.
,,Was wollt ihr von mir? Wo ist Daryl?", verlangte ich zu wissen. Statt einer Antwort allerdings stand der Baseballschläger Typ auf und hielt den gefährlich blitzenden Pfeil hoch. ,,Glaub mir, JoJo... das tut mir mehr weh als dir", versprach er mit diesem widerlich süßen Grinsen, bevor die Spitze des Pfeils sich in meine Schulter bohrte.

Ich schrie auf, doch der brennende Schmerz war nur von kurzer dauer. Irgendetwas fühlte sich anders an, auch wenn ich es nicht beschreiben konnte.
,,Also dann, Kleiner. Zeig uns was du drauf hast", säuselte Schläger Heini, bevor er durch eine Tür die Abzäunung verließ. Der Kerl der mich festhielt, lies mich nun los und folgte seinem Boss und der der den Beißer am Greifer hielt, lies diesen nun frei und rannte förmlich auf die Tür zu. Ich wollte ebenfalls folgen, doch sie schlossen zu und mein Gesicht machte Bekanntschaft mit dem Zaun. ,,Seid ihr völlig irre?! Lasst mich raus!", schrie ich, gegen die Abzäunung schlagend. Überraschenderweise brachte das nicht viel.

So ganz ohne Waffen und mit einem Beißer eingeschlossen auf engsten Raum, bleib mir also nur noch eines.
WEG RENNEN!
Ich rannte ans eine Ende des Zauns und zurück an das andere, wenn der Beißer mir langsam schlurfend näher kam. Hin und her, hin und her. Nur gut, dass die Biester nicht so schnell waren. ,,Was glaubst du, wie lange du das durchziehen kannst, Junge?", frage Schlägerheini, offenbar gelangweilt von der "Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?"-artigen Show, die ich ablieferte.
Aber irgendwie hatte er auch Recht! Ich konnte nicht ewig vor dem Ding weg rennen.
,,H...Hilfe."
WER HAT DAS GESAGT?!
,,Hilf... mir, bitte."
Entsetzt blieb ich stehen und starrte den Beißer an, der mit ausgestreckten Armen einige Meter von mir entfernt inne gehalten hatte. Auf eine groteske Art und Weise schien sein tot entstelltes Gesicht auf einmal Farbe anzunehmen und seine leblosen Augen glänzten Fiebrig, wie sie es kurz vor seinem Tod getan haben mussten.
,,Ich halte das nicht mehr aus. Meine Seele ist gefangen. Ich bin verdammt dazu durch diese Welt zu schlurfen und meinen Hunger mit dem Fleisch anderer Menschen zu stillen. Das ist schlimmer als der Tod, viel, viel schlimmer! Bitte, bring' es endlich zuende!"
Ein Fiebertraum, das musste es sein! Ich blickte dem Tod ins Auge und mein Gehirn verwandelte meine kranken Fantasien in wilde Halluzinationen. Von jetzt auf gleich verschwand das Leben wieder aus dem Gesicht des Untoten und er schlurfte ohne Vorwarnung ermeut auf mich zu. Ich konnte nur noch abwehrend die Arme vor mein Gesicht heben und darauf warten gebissen zu werden.
Doch dann passierte etwas ganz merkwürdiges.
,,THRILL", schrie jemand und der Beißer wurde ans andere des Gäfigs geschleudert, wo er mit dem Kopf gegen die Gitterschläge schlug und reglos liegen blieb. Ich spürte einen kalten Luftzug und dann eine leise Stimme an meinem Ohr: ,,Danke."
WTF?!

,,Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Du hast es geschafft!", rief Schlägerheini und schloss die Tür zum Käfig auf. Schläger schwingend trat er ein und kam langsam auf mich zu, woraufhin ich in eine defensive Haltung ging.
Und dann sah ich... 'es' zum ersten Mal.
Ich weiß gar nicht wie ich dieses Ding am besten beschreiben soll. Er sah ein wenig aus wie ein Mensch und hatte die selbe Größe und Statue wie ich, aber es hatte ausgegraute, tote Haut, fast wie ein Beißer, und trug eine Rüstung, ähnlich wie die Soldaten aus Commonwealth.
,,YO WAS ZUR HÖLLE, WO KOMMT DAS DENN HER?!", rief ich und sprang zurück. Das Biest machte keine Anstalten mich anzugreifen und als ich zu Schlägerheini und seinen Lakaien schaute, sahen die nicht gerade beunruhigt wegen dem gerüsteten Beißer neben mir aus.
,,Was auch immer du da gerade neben dir siehst, es wird dir nichts tun. Im Gegenteil. Komm, setz dich und wir reden. Jonson, bring dem Knaben mal nen Drink auf den Schock!"
Gerade als ich erklären wollte, dass Maggie uns streng nach einstigen amerikanischen Gesetz erzog, und sie mir die dazugehörige Flasche über den Kopf ziehen würde, sollte sie mich vor meinem 21ten Geburtstag beim saufen erwischen, hockte er sich auf dem Betonboden und bedeutete mir mich dazu zu setzten. Widerwillig setzte ich mich und wartete mit ihm, bis Jonson wiederkam und mir ein Glas mit einer widerlich schwarzen Flüssigkeit in die Hand drückte. Roch Würzig, stark, nicht süß, aber auch nicht wirklich salzig.
,,Lakritz Schnaps. Hast du schon Mal Lakritz gegessen, mein Junge?"
Ich schüttelte den Kopf. Er lächelte, aber dieses Mal war etwas anders. Sein Lächel  wirkte nicht falsch und schmierig, sondern aufrichtig bedauernd. ,,Genieß' ihn und dann reden wir zwei ganz unverblümt."
Ich trank einen Schluck.
,,Ich bin Negan. Dein Vater."
Ich spuckte ihn den Lakritz Schnaps ins Gesicht.
Also einmal weil das Zeug Bah bah schmeckte und dann weil ich geschockt war!
,,Okay, Lakritz ist nicht dein Ding. Habe ich geistig notiert", murrte er grinsend und wischte sich das Zeug aus dem Gesicht.
,,Mein Vater ist tot!", protestierte ich, auch wenn ich mir da auf einmal nicht mehr so sicher war. Maggie hatte nie mit auch nur einen Wort behauptet, dass meine Eltern tot waren. Sie hat es immer umschrieben mit "Sie sind in einer anderen Welt."
Ich dachte immer, dass diese andere Welt eine Metapher für den Tod sei, aber vielleicht habe ich ja zu tiefgründig gedacht. Vielleicht meinte sie eine andere Stadt oder gar ein anderes Land. Reisen ist so eine Sache während der Apokalypse, da kommt einen eine andere Stadt schon Mal vor wie eine andere Welt.
,,Wenn du wirklich Negan bist, wo warst du dann die letzten 16 Jahren?", fragte ich. Eine berechtigte Frage, finde ich.
,,Da wo jeder Vater ist, der große Stücke auf sich hält - Im Supermarkt, Milch holen. Aber jetzt bin wieder da und ich habe eine Mission. Sag' mir jetzt bitte ganz genau was passiert ist, nachdem ich dich mit dem Pfeil gestochen habe. Lass kein Detail aus, egal wie sehr du glaubst es dir nur eingebildet zu haben. Erzähl' mir alles."
Oh das schien ihn ja brennend zu interessieren. Vielleicht meine Chance auch was aus ihm raus zu kriegen.
,,Ich sage es dir, aber als Gegenleistungen will ich auch ein paar Fragen beantwortet habe. Ich sage dir was ich gesehen habe, aber vorher will ich wissen wo Daryl ist."
Negan runzelte die Stirn und grinste breit. ,,Ah, nicht schlecht. Maggie scheint dich gut erzogen zu haben. Hey, wieso holen wir uns nicht noch etwas Schnaps und eine leere Flasche? Dann können wir unser Frage-Antwort Spiel in Form von Flaschendrehen oder Wahrheit oder Pflicht fortführen."
,,Wo ist Daryl?", wiederholte ich. Langsam ging mir der Kerl echt auf den Piss.
,,Er ist in diesem Gebäude und wird streng bewacht."
Okay, also lebte er immerhin. Das war doch schon Mal was. So weit so gut.
,,Wie geht es ihm?", fragte ich, woraufhin Negan mahnend seinen Zeigefinger hob. ,,Ah ah ah, junger Mann. Ich bin dran! Was ist passiert, nachdem ich dich mit dem Pfeil gestochen habe?"

Erst knurrte ich, doch mir wurde schnell klar, dass ich nichts weiter aus diesem Bastard raus kriegen würde, wenn ich nicht endlich anfangen würde zu zwitschern. Also erzählte ich ihm, wie der Beißer mich angefleht hatte ihn zu töten, wie dieses Beißerähnliche Ding neben mir auftauchte und dass dieses Ding mich vor dem echten Beißer mit einem kräftigen Schlag gerettet habe.

,,Und hast du diesen Schlag in deiner eigenen Hand gespürt?"
,,Wie geht es Daryl?"
,,Hach, einen Versuch war es wert. Es geht ihm gut, okay, Sohnemann? Wir tun ihm auch nichts, die Zeiten sind vorbei. Hast du den Schlag in deiner Hand gespürt?"

Stumm schaute ich auf meine rechte Hand, die die noch alle fünf Finger hatte, und versuchte mich zu erinnern. Es ging alles so schnell. Aber doch, ich konnte mich an den harten Schlag meiner Faust gegen das weiche Fleisch des Beißers erinnern und das obwohl ich das Vieh nicht einmal angefasst hatte. Ich nickte langsam. Negan sah zufrieden aus.
,,Dann hat es also funktioniert."
,,WAS hat funktioniert? Sprich endlich Klartext, Mann. Bitte! Du tauchst hier so auf und anstatt mich zu einem Kaffee einzuladen, entführst du mich und spießt mich mit einem Pfeil auf, nur um mich dann mit einen Beißer einzusperren. Ich hätte sterben können, du ignoranter Wixxer. Dann taucht dieser... Geist auf und ein Beißer spricht zu mir. ER SPRICHT! Und dann sagst du "Ähm ja Dings, ich bin dein Vater. Surprise". ICH BIN VERWIRRT, OKAY?!"

Getriggert bis zum geht nicht mehr sprang ich auf und lief in diesem Käfig auf und ab, im verzweifelten Versuch meine Gedanken zu sortieren und klar im Kopf zu werden. Negan erhob sich nun ebenfalls und versuchte den Augenkontakt zu mir aufzubauen, aber ich weigerte mich.
,,Ich kann verstehen, dass du verwirrt bist, aber lass es mich erklären, ja? Ich-"
Negan unterbrach sich selbst, als einer seiner wandelnen Ikea Schränke rein gestürmt kam. Er schrie und blutete aus einer klaffenden Wunde am Arm.
,,LECK MICH DOCH AM ARSCH, TYRON! ICH VERSUCHE HIER DIE VERWIRRUNG MEINES SOHNES ZU ENTWIRREN!"
,,BEIßER", schrie Tyron, ,,BEIßER SIND EINGEDRUNGEN."
Das war auch so ziemlich das letzte was Tyron sagte, bevor der Blutverlust ihn ausknockte.

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