Kapitel 30

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Die Dunkelheit tauchte alles in ein tiefes,beruhigendes schwarz. Der Mond erhellte und lies den Tau auf dem Gräsern Silber glänzen. Die alte,krumme Trauerweide streckte ihre Äste in die Tiefe. Die Blätter rauschten im leichten Wind und erschienen ebenfalls Silber. Der Wind wehte stärker. Mein Körper drehte sich herum. Die riesigen Bäume rauschten im Wind. Dumpfe Schläge waren zu hören. Waren sie wieder da? Das schwarze Pferd tauchte aus der Ferne auf. Das weiße Kleid des Engels strahlte förmlich in der schwarzen Nacht. Ihr goldenes Haar schimmerte im Licht des Mondes. Ein ehrliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Der Rapp Hengst schnaubte rhythmisch. Seine Augen glänzten. Die beiden galoppierten auf mir zu. Der Hengst fing meinen Blick. So bekannt und doch so fremd. Hatte ich ihn jemals gekannt? „Du hast ihn erkannt.",lächelte der Engel. ER hielt vor mir. Seine Augen glänzten. Doch man konnte die geschundene Seele sehen. Die Augen spiegelten die Seele wieder. Und seine Augen waren auf dem zweiten Blick alles andere als fröhlich. Gebrochen,geschunden,verletzt. „Es hatte lang gedauert.",bemerkte der Engel, „denke immer daran:Was du wirklich liebst,das lebt in deinem Herzen weiter. Egal ob es irdisch starb." Mein Blick wanderte zu ihr. In meinem Herzen weiter leben. Der Engel redete weiter. Ihre weiche Stimme erklärte mir sanft:„Der Sinn des Lebens besteht nicht darin immer zu gewinnen. Man steigt hinauf,man gewinnt. Doch dann fällt man auch wieder. Man verliert. Steige niemals höher als du sollst. Sonst fällst du tiefer als du wolltest." Sie lächelte mich an. Doch ihr Lächeln erreichte nicht die Augen. Ihre Kristallblauen Augen wirkten leer. Mehr als das. Sie wirkten verlassen,traurig und gebrochen. Was war diesem Engel in der Vergangenheit wieder fahren? War sie je Mals ein Mensch? Ich wollte fragen. Doch kein Wort ging über meine Lippen.
Sie zogen mich in ihren Bann.

Der schwarze Hengst und der weiße Engel.

Sie waren gebrochen.

Geschlagen,getreten,verraten vom Leben.

*

Mein Blick schweifte umher. Es war nicht die Lichtung auf der ich mich befand. Es war ein Reitstall. Vier riesige Gebäude die Pferde beherbergten standen in der Mitte. Ein paar Reitplätze und Hallen. Der Hof wurde von Weiden umgeben. Sie bildeten eine Mauer. Eine Mauer aus Wiese und Zäunen. Ein kleiner Fluss schlängelte sich durch die Landschaft. Plötzlich tauchte jemand neben mir auf. Es war der Engel. Doch lang nicht mehr so schön wie sie immer erschien. Ihre strahlendes,weißes Kleid war durch ein graues,schmutziges und zerrissenes ersetzt. Ihre Golden  schimmerten Haare hatten ihren Glanz verloren. Sie wirkten Stumpf und gewöhnlich braun. Die Locken waren verschwunden. Wirr standen sie vom Kopf ab. Ihre Augen waren leer,verweint,gebrochen und verloren. Sie starrte über die endlosen Wiesen. Sie reichten Kilometerweit. Die Zäune hörten irgendwann auf. Es kamen Wälder. Schwach am Horizont erkannt man Berge. Wo waren wir? Ein schwaches Lächeln setzte sich auf die Lippen des Engels. „Erkennst du es wieder?",fragte sie. Mein Augen fixierten alles. Es war so bekannt. Und doch so fremd. Sie lief weiter. Automatisch setzten sich meine Beine in Bewegung. Ich folgte ihr. Wir liefen in die Stallungen. Die Türen standen offen. Der Geruch von Pferde,Stroh und Leder kam mir entgegen. Sie lief zielstrebig hinein. Unwohl tat sich in mir auf. Ich kannte das alles. Aber woher? Die Schläge von Hufen auf Sand waren zu vernehmen. Zwischen den Boxen im Stall war eine Lücke. Sie führte zu der Halle. Ein gedämpfter Schlag. Eine Stange viel zu Boden. In der Halle sprang jemand. Eine Stimme war zu hören. Sie klang gebrochen,traurig. Eine andere Stimme kam hinzu und fragte etwas. Plötzlich schrie die andere Stimme auf. Erschrocken zuckte ich zusammen. Ein Mädchen kam uns entgegen gerannt. Braune Locken,gebrochene,leere,blaue Augen. Sie stürmte an uns vorbei. Das..das konnte nicht sein! Der Engel schaute traurig hinter dem Mädchen her. „Und wie es sein konnte.",antwortete sie mir. Meine Augen weiteten sich. Das war ich! Damals drei Wochen nach Nights Tod! Der Engel führte mich weiter. Mein Blick fiel in die Halle. Ein Mädchen saß auf einem Rappen. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Der Wallach schaute in unsere Richtung. „Du hattest sie so oft verletzt. Weißt du wer sie ist?",bemerkte der Engel mit brüchiger Stimme. Ich wusste es. Ich wusste wer sie war.

Das Mädchen schluchzte auf. Sie schwang sich vom Pferd und vergrub ihr Gesicht in seiner Mähne. Mystery's Mähne. Sie fing an zu weinen. Ihr Körper bebte wegen den vielen Schluchzern. Verweint fragte sie:„Warum musste alles so kommen? Ich wollte das alles nie so! Ich wollte sie aufheitern! Warum musste ich jedes mal verlieren? Mystery ich will kein zweites Mal meine einzigste Freundin verlieren. Nicht noch einmal." Das Mädchen ging wieder an heftig zu weinen. Mein Blick wanderte zum Engel. Eine einsame Träne lief ihre Wange herunter.

Da war es. Ich hatte SIE so oft verletzt. Und trotzdem wollte sie mich als Freundin zurück.

Ich hatte Svenja so oft verletzt.

Wir sind alle Schachfiguren.
Weiß das Leben.
Schwarz der Tod.
Weiß beginnt,schwarz gewinnt.

Mit einem Schlag öffneten sich meine Augen. Ich blickte direkt in den pechschwarzen Nachthimmel. Sterne funkelten auf mir herab. Der Mond schien hell und tauchte alles in ein kaltes Silber-Grau. Ich erinnerte mich an meinem Traum. Ich hatte Svenja so oft verletzt. Ich hatte Black Night gebrochen. Doch das alles wollte ich nie. Nein! Alles schien so perfekt! Warum war es dies jetzt nicht mehr? Sah ich die Sache mit anderen Augen? Ja den das Leben täuscht uns täglich. Es schien perfekt. War es aber nicht.

Ich schloss meine Augen. Warum musste alles so enden? Hätte ich nicht mit geschlossenen Augen weiter durch die Welt irren können? Es schien alles so perfekt. Die Welt strahlte in bunten Farben. Doch jetzt ist sie nur noch blass. Schwarz,Weiß und Grau. ER hatte mir die Augen geöffnet. Mich für neues geöffnet. ER wusste wann der richtige Zeitpunkt kam um das Kämpfen aufzugeben. Kämpfen kann man nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dieser Punkt war erreicht. Er war schmerzvoll. Aber wichtig. Wichtig um mir die Augen zu öffnen. Manche Menschen kommen nur in dein Leben um die zu zeigen wie man loslässt. Black Night war ein solcher. Er lehrte mich so vieles. Die Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Diese Bindung die enger ist als alles andere. Er lehrte sie mir. Mein Hengst lehrte mir wie man loslässt. Doch ich muss noch lernen. Ich kann noch nicht loslassen. Meinen eigenen Punkt hatte ich noch nicht gesetzt. Noch keinen Schlussteich gezogen. Jedes Mal wenn ich kurz davor stand,schaffte ich es nicht.

Vielleicht konnte ich all das was Black Night wegen mir durch machte,nicht mehr rückgängig machen. Aber ich konnte es vielleicht bei Svenja bessern. Aber ich versagte erneut. Schaffte es nicht eine SMS zu lesen. Ich wusste nicht mal ob sie von IHR war!

Schlagartig schlug ich meine Augen auf. Mir fiel es aus heiterem Himmel ein,das ich auf der Lichtung schlief. Mitten in der Nacht. Dreami musste auch irgendwo stehen! Ich sprang auf und drehte mich herum. Dort am Wald stand mein Pferd angebunden. Graste friedlich vor sich hin und beachtete mich nicht weiter. „Dreami!",rief ich ihn zu und setzte mich in Bewegung. Das Vollblut hob den Kopf und schaute zu mir. Er stieß ein tiefes,beruhigendes Wiehern aus. Freundlich schnupperte er an meiner Jacke. „Gleich gehen wir Großer",erklärte ich, „aber erst muss ich etwas wieder gut machen. Etwas das ich schon längst hätte tun sollen."

Ich zog mein Handy aus der Tasche. Svenja es tut mir leid für alles. Dafür das ich dich so oft verletzte. In Stich lies und eine schlechte Freundin war. Ich haute ab und meldete mich nicht. Eine Schlucht tat sich vor mir auf. Ich fiel hinein. Kam nicht mehr raus. Aber du sollst mir niemals folgen. Niemals in diese Schlicht folgen.

Es tut mir leid für alles Svenja.

Ich schaltete mein Handy an. Eine Nachricht wurde angezeigt. Vor zwei Tagen gesendet. Mein Herz setzte einen Moment aus. Das war meine Chance auf eine Wiedergutmachung! Ich begann zu lesen. Das zu lesen,was mein Ende sein wir. Oder mein Anfang. Doch das Leben spielt mit uns. Das dürfen wir nie vergessen.

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