Kapitel 11

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Wehmütig lies ich meinen Blick über mein kleines Anwesen schweifen. Die drei Pferde standen bereits im Anhänger, meine letzten Gepäckstücke waren im Auto verstaut. Drei Tage waren vergangen, seit ich den Brief bekommen und meinen Vater besucht hatte. Meine Pferde und ich würden wieder auf die Anlage meines Vaters ziehen.

Den Hof, den ich vor knapp einem Jahr hier kaufte, würde ich vorerst behalten. Verkaufen konnte ich ihn auch später noch und somit konnten wir wenigsten wieder zurück gehen falls es nicht wie erhofft laufen würde.

Seufzend setzte ich mich hinters Steuer des Jeeps. Ein letztes Mal sah ich die alte Scheune, den geräumigen Pferdestall und das kleine Haus. Ein weiteres Mal in nur einem Jahr würden wir in ein neues Leben starten. Ein weiteres Mal in der Hoffnung, alles könnte besser werden.

Mit klopfenden Herz fuhr ich in die von Bäumen gesäumten Einfahrt und hielt das Gefährt am Stall an. Mein Vater trat aus dem Haus und winkte mir lächelnd zu. Sanft erwiderte ich seine Geste und trat aus dem Auto.

Aufgeregt rieb der ältere Mann vor mir seine Hände aneinander. ,,Ich habe die drei schon so lange nicht mehr gesehen. Vor allem Summer Night! Ich bin gespannt wie er sich entwickelt hat.", erklärte er mir lächelnd und half die Rampe des Anhängers zu öffnen.

Drei neugierige Köpfe blickten uns entgegen. Leise begrüßte ich die drei Pferde:,,Wir sind da. Bestimmt erkennt ihr es noch." Wir luden gemeinsam die Pferde aus und brachten sie in den kleinen Stalltrakt, in dem Mystery und drei weitere Pferde meines Vaters standen.

Früher waren die Boxen hier klein und dunkel. Alles an diesem Hof war nicht besonders gerecht für die Pferde. Doch in der Zeit in der ich weg war, hatte mein Vater Paddockboxen bauen lassen und die Weiden vergrößert.

,,Er hat sich gut entwickelt.",bemerkte mein Vater und deutete auf Summer. Ich nickte zustimmend:,,Ja, das hat er. Doch ich möchte ihn Zeit lassen. Er ist vielleicht schon drei Jahre, aber das ist definitiv kein Alter um bereits einen Reiter auf sich zu haben. Er soll seine Jugend genießen, soll frei sein und mit Freude später seinen Job als Reitpferd machen. Ich möchte nicht das er so wie Black Night wird. Black Night war nur noch ein Gerät. Er hat funktioniert aber nicht gelebt.

Das möchte ich für kein Pferd mehr."

In dem Blick meines Vaters lag Trauer:,,Jessy, wir waren beide Schuld an Black Night. Ich drängte dich nach dem Tod deiner Mutter dazu, so zu werden wie ich es wollte. Ihr Tod war schwer für mich. Ich wollte Ablenkung und dann warst da du mit deinem jungen Hengst. Du warst noch so klein als deine Mutter starb. Ihr beide, Black Night und du, ihr wart wie deine Mutter. Lieber ausreiten als auf dem Platz arbeiten, gemeinsam kuscheln, Nächte im Stall verbringen und all das.

Ich habe es nicht verkraftet das du so warst wie sie. Es war mein Fehler dich dazu zu drängen anders zu werden. Ich hab dich zerstört. Ich habe dich zu meinem Erfolg gemacht, mein Geld durch dich verdient. Es war alles meine Schuld. Irgendwann wusstest du es nicht anders als deine Pferde genauso zu sehen wie ich dich sah. Als Sportgerät. Als Maschinen. Als Mittel zum Erfolg. Wir beide haben ihn zerstört.

Doch es war meine Schuld, dass ihr beide zerstört seit."

Der Schmerz in meinem Herz war unerträglich. Alles in mir zog sich zusammen. Die Erinnerung an diesen wunderbaren Hengst überschwemmten mich ohne Vorwarnung. Vor meinem inneren Auge sah ich all unsere schönen Momente.

Die vielen Ausritte zu tollen Orte, wie er mich über meinen ersten Sprung getragen hat, unser erstes gemeinsames Turnier, einfach alles.

Und da wurde mir bewusst das ich Black Night noch immer liebte. Tief in meinem Herzen. Er war mein Seelenpferd, er war wie ich.

Doch was bedeutet Liebe?

Liebe erfüllt uns Menschen. Sie gibt uns ein Gefühl alles zu können, alles zu erreichen wenn wir nur diese eine wunderbare Person bei uns haben. Ein Blick, ein Wort oder ein Lächeln dieser Person reicht um unseren Tagen wundervoll zu machen und uns zu der glücklichsten Person auf dieser Welt zu machen.
Verbringt man miteinander Zeit, so werden Stunden zu Minuten und Momente zu kostbaren Erinnerungen.

Diese eine Person die wir lieben, sie bedeutet uns alles. Für sie würden wir ohne Schuhe die Alpen überqueren, als Nicht-Schwimmer über Pazifik schwimmen oder Tage lang warten, nur um die Person die wir lieben einige Stunden zu sehen. Wir opfern so viel für die Liebe.

Die Liebe lässt uns alles spüren. Jeden Zentimeter unseres Körpers. Sie lässt uns Gefühle zu, die wir bisher nicht kannten.

Doch die Liebe hat auch ihre Schatten Seiten.

Jeder redet von der wundervollen Liebe oder den Schmerz den man nach einer gescheiterten Liebe hat. Aber wer redet von dem Schmerz zwischen der Liebe? Wer redet davon wie es ist wen man selbst am scheitern der Liebe Schuld ist?

Das Gefühl nicht zu wissen was der Partner den ganzen Tag macht, nicht bei ihm sein zu können, die einzige Verbindung das Handy. Man sieht sich nur am Wochenende. Natürlich ist das wieder sehen dann viel größer, das Gefühl unbeschreiblich.

Doch was ist mit dem Schmerz wenn man getrennt ist? Liebe ist toll, Liebe gibt uns viel. Liebe ist aber genau so grausam. Sie nimmt keine Rücksicht darauf wen sie zerstört. Sie wütet wie ein Sturm, unaufhaltsam, rücksichtslos, zerstörerisch.

Black Night wird für immer meine Liebe bleiben. Mit all den Licht und Schatten Seiten.

Vielleicht sollte ich aufhören zu versuchen ihn zu vergessen und endlich akzeptieren. Akzeptieren, das er für immer ein Teil meines Lebens bleiben wird.

Vielleicht war Black Nights Tod keine Strafe. Vielleicht war es eine Lektion.

Ich sollte ihn nicht vergessen, viel mehr sollte ich immer wieder daran denken, um nie wieder so mit einem Pferd umzugehen. Denn sie sind nicht unsere Tickets zum Erfolg. Sie sind unsere Partner, unsere Freunde.

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