Hoffnungslos

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Tobi wachte -leider- wieder auf, als er Geräusche in seinem Zimmer vernahm. Um zu sehen was es war schlug er die Augen auf, doch ihn umfing wieder nur schwärze. Er könnte sofort wieder losheulen. Sollte das jetzt jeden Morgen so weiter gehen? Hoffnung auf ein ganz normales Leben, nur um die Augen zu öffnen und daran erinnert zu werden, dass eben nichts mehr normal war? Wieso hätte er bei dem Unfall nicht gleich sterben können. Wäre für alle Beteiligten einfacher gewesen. Andererseits musste er sofort an Nick denken. Er hätte seine Leiche sehen müssen. Wahrscheinlich wäre er sein Leben lang traumatisierte gewesen. Und dafür wollte Tobi nicht verantwortlich sein. „ Ah Sie sind endlich wach. Ich dachte schon Sie verschlafen den ganzen Tag. Da Sie vollständig wach sind und halbwegs wohlauf werden wir Sie auf eine normale Station verlegen. Vorher würde ich aber noch mal ein, zwei kleine Untersuchungen durchführen. Nur zur Sicherheit. Würden sie sich bitte dazu aufsetzen." Tobi konnte kaum einen Muskel bewegen, ohne schmerzen zu haben. Um sich aufzusetzen hatte er kaum die Kraft. Um ihr zu zeigen, dass er nicht kooperieren würde, drehte er sich weg und vergrub das Gesicht in Kissen und Decke, auch wenn es ihm Wellen aus Schmerz durch den Körper jagte. „ Ist das Ihr Ernst? Bitte arbeiten Sie mit uns zusammen und nicht gegen uns." Demonstrativ schüttelte Tobi den Kopf. Gerne hätte er die Arme vor der Brust verschränkt, doch das kostete zu viel Kraft, die er nicht aufbringen konnte und wollte. „ Muss ich es selber machen, oder machst du jetzt endlich?", kam es genervt und abwartend von der Ärztin, die scheinbar mit ihm im Raum war. Nen Teufel würde er tun. Und sie durfte auch nicht gegen seinen Willen. Ein genervtes seufzen kam über ihre Lippen. Tobi spürte zwei Hände, die sich seitlich unter seinem Oberkörper schoben und ihn aufrichteten. Vor Schmerz schrie Tobi auf. Er fühlte sich, als Stände sein Körper unter Strom und gleichzeitig brannte ein Feuer unter seiner Haut. Tränen liefen ausgelöst von dem Schmerz seine Wangen hinab. Es sollte aufhören. Die Tür wurde wieder mal geöffnet, wohl animiert von seinem Geschrei. „ Was ist hier los?", fragte eine ruhige männliche Stimme. Tobi wurde losgelassen, sodass sein Oberkörper am Kopfende lehnte. Erleichtertes schweres Atmen kam von Tobi. Diese paar Sekunden hatten ihm die gesamte Kraft abverlangt. „ Er will nicht kooperieren, ich muss ihn aber untersuchen, um ihn verlegen zu können. Und was soll ich sonst machen." „ Lassen sie mal, ich übernehme ab hier." Langsam erkannte Tobi die Stimme wieder. Sie gehörte dem Arzt, der die letzten paar Male bei ihm war. Der dem er auch erzählt hatte, dass er nicht mehr wollte. Die Ärztin verschwand aus seinem Zimmer, wofür Tobi sehr dankbar war. „ Du hast starke Schmerzen oder? So wie du geschrien hast wolltest du dich nicht nur wehren. Hör mal. Wenn du nicht mehr willst, ist das deine Sache. Ich möchte dir da nicht reinreden. Was ich aber möchte, dass du dir die Option mit Schmerzmitteln noch mal durch den Kopf gehen lässt. Damit werden nur Schmerzen gelindert. Sie werden dein Leben nicht verlängern, nur deine letzten Tage etwas angenehmer machen. Deine Entscheidung." Es klang vernünftig und ehrlich wenn es angenehmer wurde, warum nicht. Von seinem eigentlichen Vorhaben brachte ihn das ja nicht ab. „ Aber nur Schmerzmittel.", bat Tobi schwach. Wenn sie ihn jetzt intravenös ernähren würden, entkam er dieser Hölle nie. „ Gut ich werd dir gleich was geben. Keine Sorge, ich verarsch dich nicht. Erstmal kommen aber die Infusion und die ganzen Elektroden weg. Ganz so, wie du wolltest. Oder hast du deine Meinung geändert." Nein hatte er nicht. So wollte und konnte er nicht weiter machen. Durch ein Kopfschütteln machte er seine Antwort nach außen hin sichtbar. „ Wie du willst. Warte kurz einen Augenblick." Lustig. Was anderes blieb ihm kaum übrig. Er bekam ja nicht mal einen Arm gehoben. Aufstehen und abhauen war so gut wie unmöglich. Was Tobi jetzt alles dafür geben würde etwas sehen zu können. Sich ein wenig im Raum umschauen, sehen was passiert oder einfach nur ein dummes Buch lesen, wenn es denn sein musste. Hauptsache er konnte irgendwas tun, um sich von seinen Gedanken abzulenken. Somit konnte er nur denken, denken und noch mehr denken. Sowas hielt doch kein Mensch aus, ohne depressiv zu werden. Es dauerte schier eine Ewigkeit -in Wirklichkeit nur fünf Minuten- bis der Arzt endlich wieder kam. „ So bleib ganz ruhig liegen. Ich werd jetzt die Kabel von deiner Brust entfernen. Tut überhaupt nicht weh." Tobi ließ zu, dass die Decke von seinem Oberkörper gezogen wurde und sein Shirt hochgeschoben wurde. Er spürte fremde Hände an seinem Oberkörper. Irgendwelche für Tobi Gel artigen runden Dinge wurden von seiner Brust entfernt, hinterließ ein komisches Gefühl auf seiner Haut. Es waren insgesamt sechs Stück. Tobi registrierte nur am Rande, dass das piepsen im Raum verstummte. Etwas konnte er wenig später an seiner Hand spüren. Aus Reflex zuckte er weg, da er ja nicht sehnen konnte, was es war. „ Alles gut. Du wolltest dass ich alles weitere außer Schmerzmittel abstelle und dazu muss ich an den Zugang ran. Höchstens pikst es ein wenig. Bleib einfach ruhig." Nachdem Tobi jetzt wusste, was da gerade passierte, entspannte er sich. Von dem Zugang wurde der Schlauch entfernt. Tobi hatte leider keine Erfahrung, was sowas anging, daher versuchte er nicht bei jeder kleinen Bewegung oder Berührung zusammen zu zucken. „ Ich geb dir über den Zugang jetzt noch ein wenig Schmerzmittel. Wird zirka zehn zwölf Stunden wirken, danach kriegst du ne angepasste Dosis, je nach dem wie schlimm deine Schmerzen noch sind. Wir verlagern dich dann nach unten auf die andere Station. Ich werde aber weiterhin dein behandelnder Arzt bleiben, solange des noch lebst, wenn du das möchtest." Tobi nickte dankend. Solang er noch hier auf Erden wandelte, oder lag, wollte er wenigstens eine halbwegs bekannte Person um sich haben. Jemand der ihn mehr oder minder verstand und auch seinen Willen nachging. Ein weitaus komischeres Gefühl als davor, welches auch leicht stach spürte er erneut an seiner Hand. Das war dann wohl das versprochene Schmerzmittel. Ein Glück war das Gefühl schnell wieder vorbei. „ So das war's schon. Ich komm dann gleich noch mal und verlagere dich nach unten. Eins wollte ich aber noch gesagt haben. Was du machst, hat nicht nur Auswirkungen auf dich, sondern auch auf dein gesamtes Umfeld." Wenn sein Leben nicht hoffnungslos zerstört wäre, würde er darauf Rücksicht nehmen.

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