Kurz vorm scheitern

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Hey heute eine kleine Lesenacht. Bringen wir dieses Buch zu einem verdienten Ende.

Mit zunehmender Vorbereitung wurde er entspannter und entspannter. Immer mehr Aufgaben wurden wenn auch mit ein bisschen Denkarbeit lösbar. Nach ein paar Wahrscheinlichkeiten wurde das Experiment verlängert und er sollte noch mehr Wahrscheinlichkeiten berechnen. Bis dann der Knackpunkt kam. Er hatte drei Diagramme vorgegeben mit verschiedenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen und er sollte eins der drei auswählen, das zu dem Experiment passte. Schon als er das Wort Diagramm hörte, stieg neue Panik in ihm auf. Warum bekam er ein Diagramm. „ Tobi ruhig. Du musst die Diagramme nicht sehen, um sie zuzuordnen. Wie bist du das im Unterricht angegangen. Erinner dich mal. Und dann sagst du mir, wie dieses Diagramm aussehen sollte. Ungefähr. Ich ordne schon richtig zu." Was machte er im Unterricht? Sich das Diagramm anschauen, was sonst. Er schaute immer zuerst nach der höchsten Säule und dann nach dem P und zum Schluss nach der Verschiebung. N war vierzehn also musste die Mitte bei sieben die höchste Säule sein. P war einhalb. Also ein symmetrischer Aufbau. „ Gibt es ein Diagramm, dessen höchste Säule bei sieben ist und das zu beiden Seiten symmetrisch nach unten verläuft." Tobi versuchte mit den Fingern grob den Verlauf in die Luft zu zeichnen. „ So ein Diagramm hab ich hier. Es ist das zweite. Soll ich das aufschreiben?" Sofort nickte er. Jetzt kam doch sicher noch was zu den andern beiden Diagrammen. Das wurde schwer. „ Also die letzte Aufgabe. Lass dir Zeit, du hast noch genug. Welche Informationen kannst du den anderen beiden Diagrammen entnehmen. Stell erstmal fragen zum Aufbau, die dir helfen die Aufgabe zu lösen." Die Kettenlänge n konnte er durch die höchste Säule herausfinden. P durch eine Verschiebung nach rechts oder links. Mehr Infos konnte er sonst allerdings nicht bekommen. Jetzt musste er nur noch irgendwas formulieren.  „ Was ist die höchste Säule der beiden anderen Diagramme? Damit könnte ich Aussagen über die Kettenlänge n treffen." Kurz hörte Tobi wieder den Stift über das Papier fahren, ehe er eine Antwort bekam. „ Auch jeweils bei sieben." Okay also n bei beiden vierzehn. Hätte er ahnen können. „ Bei beiden bitte n gleich vierzehn. Und können sie mir noch sagen, ob das Diagramm nach rechts oder links verschoben ist?" Ob er so eine Info einfach erfragen durfte, wusste er nicht, aber er hoffte es mal. Das zu beschreiben war eben schwer. „ Das erste ist links verschoben, das dritte rechts." Wenigstens die Info bekam er. Damit hatte er den ersten Teil halbwegs gut beantworten können. „ Also bei links Verschiebung ist P kleiner gleich einhalb, da mehr Treffer bei kleinerer Wahrscheinlichkeit unwahrscheinlicher sind. Umgedreht bei rechts Verschiebung. P größer gleich einhalb da bei höherer Wahrscheinlichkeit mehr Treffer wahrscheinlicher sind." Er nutzte die letzten Momente einfach zum durchatmen und wartete, bis sie fertig mit schreiben war. Jetzt wurde es ernst. Präsentation und anschließende Fragen. Hart schluckte er. Egal wie gut seine Vorbereitung war, ihm ging es miserabel. „ Bleib sitzen, die Prüfungskommission kommt hier rein. Versuch ein bisschen zu atmen und behalt die Ruhe. Du bist gut." Aber auch blind, hängte er hinten dran. Die Präsentation würde eine Katastrophe werden. Wie sollte das denn auch gehen. Viel Zeit zum drüber nachdenken hatte er nicht, da er bereits begrüßt wurde. Ihm entwich nur ein leises Hallo, da sein Mathelehrer direkt weiter redete. „ Also das ist unser letzter Prüfling. Ein Sonderfall. Er ist vor kurzem erblindet, wollte aber unbedingt sein Abitur. Die Prüfung wurde dementsprechend angepasst. Jede erbrachte Leistung stammt jedoch von Schüler selbst." Ausgerechnet jetzt setzte das Zittern wieder ein. Er fühlte sich nicht wohl. Sicher war er total bleich im Gesicht. Präsentieren hatte er schon immer gehasst. „ Gut. Nimm dir erstmal nen Moment und atme durch. Wir wollen alle, dass du die Prüfung bestehst und dabei helfen wir dir auch.", kam es von einer unbekannten Stimme. Er konnte beim besten Willen nicht sagen, ob er diese schon mal gehört hatte, oder nicht. Jedenfalls vertraute er dem und atmete tief durch. Blendete alle aus und machte dann den Anfang bis zu der Stelle, wo er noch wusste, was er geschrieben hatte. Die Stille machte es nicht besser, als er warten musste, bis ihm noch mal gesagt wurde, was dort stand. Gott er könnte vor Scham im Boden versinken. Seine Stimme wurde leicht zittrig und er verhaspelte sich mehrmals beim sprechen vor Nervosität. Er konnte einfach nicht ausblenden, dass jemand mit im Raum stand. Somit hatte er gegen Ende ein flaues Gefühl im Magen und weiche Knie. Zum Glück musste er nicht stehen, sonst hätte er Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. „ Atmen nicht vergessen Tobi. Bis jetzt ist alles in Ordnung." Verzweifelt nickte er und schluckte den Klos in seinem Hals runter. Ihm brannten bald die Sicherungen durch vor Verzweiflung. „ Alles gut. Nimm dir zwei drei Minuten, trink nen Schluck. Du hast es schwerer als andere Tobi. Konzentrier dich, sammel dich noch mal und dann packst du den zweiten Teil.", munterte seine Tutorin ihn auf. Jemand reichte ihm einen zylinderförmigen Gegenstand, den er als seine Trinkflaschen identifizieren konnte. Seine Hände zitterten viel zu doll, um die Flasche auch nur aufzubekommen. Er bekam einfach keinen Fokus mehr. Nicht mehr viel und er würde abbrechen. „ Hey du machst dir selbst zu viel Stress. Bis jetzt ist alles im guten Bereich. Du kannst das. Hast du mir bereits bewiesen. Hier ist niemand außer uns fünf Lehrern. Blend einfach alles aus." Was versuchte er denn hier. Es ging einfach nicht mehr. „ Sorry ich brech ab. Es geht nicht mehr." Die Stirn in die Handflächen gestützt versuchte er die ersten Tränen zu unterdrücken. Eine Hand legte sich mittig auf seinen Rücken und streichelte dann in Kreisen über sein Shirt. „ Willst du echt aufgeben? So kurz vor dem Ziel? Was würde dein Freund Rafael sagen? Ruhig bleiben, durchatmen und durchziehen. Du bist nicht so weit gekommen, um hier aufzugeben." Zumindest würde er sowas ähnliches sagen, wenn er jetzt hier wäre. Zwei Jahre umsonst, wenn er abbrach. Außerdem hatte er schon schwereres hinter sich gebracht. So ein bisschen Mathe war da kein Grund zu scheitern. Er merkte, wie das Zittern langsam nach ließ und sein Herz nicht mehr ganz so raste. „ Wir probieren es. Ein letzter Versuch" „ Gute Einstellung. Also bereit für die erste Aufgabe?" Nein, aber je schneller er anfügen, desto schneller hatte er es hinter sich.

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