Mitten in der Nacht

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Veni war zufrieden. Zumindest hatte er bei Tobi keine Spur von Zweifel oder Traurigkeit rausgehört. Es ging ihm noch gut. Wenn das noch ein paar Tage gut ging, brauchte er sich keine Sorgen mehr machen. Bis Tobi an einem Punkt der Verzweiflung war, würde er schon wieder bei ihm sein. „ Zwischen euch läuft also nichts. Is klar. Mir hat nur das ich liebe dich gefehlt.", schwärmte Lix. Schneller als er drüber nachdenken konnte, hatte er ihm seinen Ellenbogen in die Seite gestoßen. Manchmal wollte er ihn echt zum Mond schießen. „ Hey.", beschwerte er sich sofort. „ Wie dem auch sei, ich muss dann los. Schlaf du mal aus. Wir sehen uns morgen bei der Präsentation. Und kümmer dich gut um Tobi. Er ist eine liebenswerte Person, die du dir behalten solltest." Und schon war Felix aus der Tür verschwunden. Seine Worte hallten allerdings bei ihm nach. Ja er würde Tobi bei sich behalten. Als guten Freund und als Teil seines Lebens. Wie könnte er eine so liebe Person gehen lassen. Tobi hatte einfach einen großen Platz in seinem Herzen. Als guter Freund. Nachdem Lix endlich weg war, hatte er sich noch ein bisschen hingelegt und danach angefangen zu lernen. Physik war nicht wirklich das Problem. Davon verstand er noch was. Deutsch war dagegen die reinste Qual. Bücher in alten sprachen, die er kein bisschen verstand. Selbst mit Zusammenfassung wurde es nicht besser. Interpretationen, die sie im Unterricht gemacht hatten, die er auswendig lernen musste. Charakter Beschreibungen, die er auswendig lernen musste. Haufenweise Details zu Epochen und was sonst noch alles. Und es bleib nichts davon bei ihm hängen. Egal wie sehr er es auch versuchte. Bis zum Abend hatte er gefüllt jedes Detail in Physik drauf, aber nicht ein bisschen von den zwanzigtausend Seiten deutsch. Abgesehen von dem letzten Buch, was er vor zwei Wochen fertig gelesen hatte. (Er war von Felix gezwungen worden, es zu lesen, um irgendwie abgelenkt zu werden.) Den Abend war er ausnahmsweise mal früh schlafen gegangen, um irgendwie sein Defizit auszugleichen. Nach dem ganzen lernen war er einfach super am Arsch. Er hätte keine Minute länger mehr durchgehalten, ohne einzuschlafen. Vorher hatte er noch mal kurz geschaut, ob Tobi sich gemeldet hatte und hatte ihm dann einen Gutenachtgruß geschickt. Die Nacht war ruhig, bis um etwa fünf Uhr morgens. Zuerst wurde er nur so halb wach, weil er irgendein Geräusch vernahm. Dann wurde das Geräusch immer lauter und deutlicher. Bis er es als den Klingelton seines Handys identifizieren konnte. Sofort richtete er sich auf und griff neben sich auf den Nachttisch und tastete nach seinem Handy. Noch mit total verhangenen Augen nahm er den Anruf an. „ Ja was gibt's?", fragte er gähnend, ohne zu wissen, wer ihn überhaupt anrief. Doch als er das leise Schluchzen hörte, wusste er, wen er da in der Leitung hatte und was das Problem war. „ Tobilein was ist den los? Beruhig dich erstmal und dann sagst du mir, was los ist.", sprach er beruhigend auf ihn ein. Ihm ging alles mögliche durch den Kopf, was im Moment los sein konnte. „ Tschuldige Veni. Aber ich wusste nicht, wer sonst. Ich hatte einen Albtraum und weiß nicht mehr, wo ich bin." Erst als er jetzt sein Handy vom Ohr nahm, sah er, dass es ein Videoanruf war. Das was er von dem Zimmer sehne konnte, war die Decke und hauptsächlich Dunkelheit. Ein wenig Licht kam wahrscheinlich von der Straßenlaterne herein. Okay Tobi wusste nicht wo er war. Sein Bett durfte es nicht sein. Sein Handy musste in der Nähe liegen, sonst würde er ihn nicht so deutlich schluchzen hören. „ Ganz ruhig Tobi. Ich hab gesagt du kannst mich zu jeder Zeit anrufen. Du atmest jetzt erstmal tief durch. Leg beide Handfläche flach neben dich auf den Boden. Beweg sie einfach langsam in alle Richtungen. Konzentrieren dich und überlege dir, was du unter deinen Fingern spürst. Versuch dich daran zu erinnern, was es sein könnte. Lass dir Zeit." Hoffentlich konnte Tobi so herausfinden, wo er saß. Weit weg vom Bett konnte er ja nicht sein. Außer er war geschlafwandelt. Zumindest im Zimmer war er noch. „ Hier ist nichts.", jammerte Tobi verzweifelt und fing an zu schluchzen. „ Schhhh es ist okay. Kopf hoch. Geh langsam auf alle viere und taste dich weiter vor. Irgendwann kommt was anderes als Fußboden. Nicht verzweifeln. Ich bin bei dir." Plötzlich hörte ich ein klimpern. Es hörte sich nicht so an, als ob Tobi gegen etwas gestoßen war. Eher als ob Metall gegen Metall geschlagen wurde. Als er das leise klackern hörte, wusste er, was es gewesen war. Yurais Halsband. Er konnte nur erahnen, was im Moment passierte, aber die Hündin kuschelt sich wohl gerade an Tobi. Vielleicht konnte sie ihm ein bisschen die Panik nehmen. Ganz so schlecht wäre das nicht. Er blieb erstmal still und lauschte nur, was jetzt noch passieren würde. „ Veni ich glaub, ich hab den Fuß von meinem Bett gefunden. Yurai hat mich hingeführt." Kluger Hund. Wie auch immer Yurai das machte, sie schien Tobi ohne Worte und Kommandos zu verstehen. Die Entscheidung sie mitzunehmen war gut gewesen. „ Na siehst du. Jetzt beruhigst du dich. Leg dich hin, mach die Augen zu und schlaf noch ein wenig. Die Nacht ist sowieso gleich um. Falls noch was sein sollte, ruf mich einfach an. Du kannst mich wirklich jeder Zeit anrufen. Yurai kommt sicher zu dir kuscheln." „ Danke Veni. Ohne dich hätte ich wohl die Nacht heulend auf dem Fußboden verbracht. Ich weiß nicht, wie ich dir jemals danken soll." Indem du dich nicht aufgibst, dachte Veni stumm, sprach es aber nicht aus. Er wollte keine Art der Gegenleistung von Tobi verlangen. Jetzt sollten sie beide einfach zurück ins Bett und schlafen. Immerhin musste er in einer Stunde sowieso aufstehen. Er hatte zwar gar keine Lust, aber was wollte er machen. „ Ist okay Tobi. Schlaf jetzt. Yurai passt auf.", versicherte er ihm, um ihn weiter zu beruhigen. „ Danke noch mal. Schlaf schön." Er hörte noch Tobis Anruf beenden, bevor er das altbekannte tuten hörte und es still war. Die nächsten Wochen würden anstrengend werden. Für sie beide.

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