Raus aus dem Bett

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Eine warme Dusche klang hervorragend. Am besten schön heiß, um seinen Körper etwas zu wärmen. Raus aus diesem Bett. Sich endlich mal etwas mehr wieder wie ein Mensch fühlen. Vielleicht sogar eigenständig Kleinigkeiten zu tun. „ Bitte.", bat Tobi leise. Federleicht rannen Fingerspitzen durch seine Haare. Bestimmt mussten sie total fettig sein. Immerhin lag er hier seit über einer Woche. Genau wusste er es nicht. Duschen hatte er noch nicht gedurft und auch nicht gewollt. Helfen lassen hatte er sich nicht. Zumindest nicht von jedem. Die Berührungen verschwanden. Sofort löste sich Panik in ihm aus. „ V-e-n-i?", fragte Tobi sofort verängstigt. Er konnte ihn doch nicht alleine lassen. Nicht in dem Zustand. „ Sch ich bin noch da. Aber ohne Schmerzmittel und ärztliche Absprache heb ich dich nicht aus dem Bett." Die Tür knarzte leicht, als sie geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurde. In seinem Zimmer wurde es tot still. Es war unheimlich. Nur zu hören und nicht zu sehen war ihm immer noch ungeheuer. Nicht mal drei Minuten später wurde die Tür wieder geöffnet. „ Na da sieht aber jemand viel besser aus als gestern. Ich hab gehört du willst duschen? Na dann schauen wir mal, ob du in der Verfassung dafür bist. Aufstehen und laufen ist aber nicht." Verstehend nickte Tobi. Wenn er sich kaum aufrichten konnte, würde er wohl kaum laufen wollen. An seiner Hand spürte er so gut wie jeden Morgen einen kleinen Piks. Das Schmerzmittel hatte er so satt. Doch er nahm es hin, ohne sich zu beschweren. Sein Herzschlag wurde ebenfalls noch abgehört. Auch etwas, was er so gut wie täglich mitmachte. Sein Knie wurde zum erste Mal seit er hier lag abgetastet. Es schmerzte höllisch. Was genau ihm da weh tat konnte er nicht sagen. Geschwollen war es jedenfalls ein bisschen. „ Sieht ganz gut aus. Ich mach dir einen Schutz um den Verband und dann kannst du gerne duschen. Aber nicht ohne jemandem vom Personal." Der schöne Gedanke schwand. Nackt vor jemand fremden zu sein wäre unangenehm, selbst wenn er es nicht sah. Jedoch griff Veni schneller ein, als ihm der nächste Gedanke kam. „ Ich mach das." „ Gut wie sie wollen." Schon besser. Bei Veni machte es ihm nicht so viel aus. Die Decke wurde vollends zur Seite geschlagen. Um sein Knie wurde irgendetwas gewickelt. Raschelnd und knisternd. Tobi vermutete Plastikfolie. Kurz zog sich zusätzlicher Schmerz durch seinen Bein, doch es hörte auf. „ Gut dann komme ich in zwanzig Minuten noch mal nach euch schauen. Solltet ihr doch Hilfe brauchen, meldet euch einfach." Schwach lächelte Tobi und versuchte dann sich aufzusetzen. Sofort viel die Anstrengung über ihn herein. Gerade so schaffte er es sich aufzusetzen. Sein Kopf sank gegen seine Brust und er wollte sich wieder nach hinten sinken lassen. Vorher fing Veni ihn aber ab. „ Komm Arme um meinen Hals, ich heb dich hoch." Schwerfällig legte Tobi nacheinander beide Arme um den Hals des jüngeren. Aus Versehen schlug er ihm leicht mit der Hand gegen die Wange. Sehen tat er es nicht. Sein Griff war locker. Kraft zum festhalten hatte er einfach nicht mehr. Behutsam wurde er zur Bettkante gezogen, sodass seine Beine raus hingen. Sein Fuß berührte zum ersten Mal den Boden seit er hier lag. Kälte zog sich durch seinen Körper und er schüttelte sich leicht. „ So ist's gut. Leg das Bein um meine Hüfte, dass andere lässt du einfach hängen." Beim sprechen hatte Veni auf das entsprechende Bein getippt, auch wenn er eh wusste, welches es war. Mit einem Bein klammerte er sich an Veni fest. Überrascht quiekte er auf, als er hochgehoben wurde. Selbst mit seinem Gesicht strauchelte Veni leicht, aber er hielt sich oben. „ Bereit für eine Dusche?" Konnte er sich denn dagegen wehren? Wenn er ehrlich mit sich war, tat es wahrscheinlich gut alles der letzten Woche von sich abzuwaschen. Nicht nur den Schmutz, sondern auch seine Bedenken, Sorgen und Probleme. „ Ähm Veni? Ich müsste auch mal. Können wir das nach dem duschen, nun ja zusammen..." Ihm war es peinlich. Nicht mal so was einfaches konnte er mehr alleine. Gott war das alles erniedrigend. „ Klar.", sagte Veni ohne es weiter zu thematisieren, oder es schlimmer zu machen. Veni trug ihn nicht weit, gerade mal fünf sechs Meter schätzte er. Veni bleib stehen, rückte ihn ein wenig zurecht und setzte ihn dann ab. Seine Hände hielten ihn an den Schultern aufrecht, wohl um ihn zu stützen. Nicht aber auf dem Boden der Dusche, wo er eigentlich dachte, dass er landen würde. Als er sich nach hinten lehnte, traf sein Rücken auf kühle Fliesen. Die Verwirrung musste ihm anzusehen sein. Saß er auf einem Hocker? Anders konnte er es sich nicht erklären. Es musste aber das Bad sein. Ein Krankenhauszimmer hatte keine Fliesen. Nichts zu sehen war grausam. Logisch denken viel ihm immer noch schwer dank dieses Drogen Cocktails an Medikamente, den sie ihm verabreichten. „ Schaffst du's dich aufrecht zu halten, während ich dich dusche? Ansonsten komm ich mit rein." Also doch Dusche. Aber warum saß er da... Noch während der Gedanke verebbte wurde es ihm klar. Die Dusche musste so einen Sitz haben, wie es sie für ältere Leute gab. Beschweren tat er sich mal lieber nicht. Egal ob das Ding für alte Menschen war, es war nützlich im Moment. „ Tobi?" Moment was hatte Veni ihn gefragt? So sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht erinnern. Man das war doch scheiße. „ Hey alles gut. Ich wiederhol noch mal. Brauchst du ne Stütze, oder schaffst du's dich aufrecht zu halten?" Schwierig. „ Weiß nicht. Ich kann meine Kräfte gerade nicht gut einschätzen. Mir wäre es lieber du könntest mich abfangen.", murmelte Tobi. Diesen Satz auszusprechen kostete ihn einiges an Mut. Denn es war zeitgleich ein Eingeständnis seiner Schwäche. Veni schien es zu merken. „ Hey komm hör auf. Alles nur nicht weinen. Du bist nicht schwach, du bist stärker als du denkst. Hast du dir jemals vor Augen gehalten, aus was für einem Abgrund du dich hochgearbeitet hast? Das schafft nicht jeder. Du bist tapfer und verdammt stark. Halt dich mal kurz oben." Tobi lehnte sich einfach nur zurück. Augen schließen musste er ja nicht mehr. Die Fliesen waren kalt in seinem Rücken, aber angenehm an seinem Kopf. Klamotten raschelten, dann ein metallisches zippen. Tobi vermutete, dass Veni sich gerade seiner Klamotten entledigte, damit sie nicht nass wurden. Das Geräusch von Klamotten die auf den Boden fallen waren zu hören. Veni musste einen Schritt auf ihn zu tun. Plötzlich waren da Berührungen an seinem Rücken. Die Schleife wurde gelöst und das Oberteil, welches er trug wurde entfernt. Tobi wurde rot, bis ihm auffiel, das er Boxershorts trug. Gott er verfluchte diese Krankheit jetzt schon. So würde es nicht weitergehen.

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