Taktik wechsel

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Sehr viel sogar. Natürlich war er nicht ohne Plan her gekommen. Auf der Fahrt hatte er sich schon Gedanken gemacht, wie er Tobi das alles einfacher machen konnte. Was er Tobi auf jeden Fall neu einrichten würde, war sein Handy. So konnte er es leider eh nicht mehr bedienen. Vielleicht bekam er das geändert. Gerade für die Zeit wo er wieder weg musste, wäre es geschickt mit Tobi in Kontakt zu bleiben. So am Boden wie er im Moment war, würde er nicht eher gehen bis sicher war, dass Tobi ihn problemlos jederzeit anrufen konnte. Und er hatte da auch einen ganz guten Plan, was er verändern wollte und wie e das anstellen sollte. „ Was den? Ich bin blind, alle meine Hobbys sind nicht mehr möglich. Soll ich etwa den ganzen Tag nur in meinem Bett liegen?" Tobi war verzweifelt. Er stellte wohl wieder alles in Frage, weil sich ihm ein unüberwindbarer Haufen Steine in den Weg gelegt hatte. Auf gar keinen Fall war das aber alles, was Tobi noch tun konnte. Das machte einen ja nur noch depressiver. Erstmal um sich zu schonen aber schon. Da müsste aber jeder durch, der so einen Unfall hatte. Ob blind oder nicht. „ Tobi erstmal sollst du dich eh schonen. Heißt ja, für die nächsten zwei, drei Wochen wirst du hauptsächlich im Bett, auf der Couch oder auf einem Stuhl verbringen. Und das is nichts schlimmes nach so einem Unfall. Dann hörst du halt nebenbei Musik oder so. Unterhältst dich mit deiner Familie, oder du rufst uns an. Du machst im Moment in deinem Kopf alles schlechter, als es ist." Genau das sollte eigentlich nicht passieren, dass Tobi so schlecht über alles dachte. Klar würde es das noch. Sogar mehr als nur einmal, aber er würde probieren, Tobi von solchen fast schon grausamen Gedanken abzubringen. Sonst konnte sich das ja keiner mehr ansehen. Tobi hob jetzt den Kopf von seiner Brust leicht an. Es war ein wenig komisch, dass Tobi ihn mit geschlossenen Augen anblickte. Daran würde er sich wohl auch gewöhnen müssen. In den letzten Tagen hatte Tobi ihn kein einziges Mal mehr angesehen. Tobi hielt stets seine blauen Augen vor der Welt verschlossen. Tobi drückte sich ohne etwas gesagt oder getan zu haben wieder zurück an ihn. Fast als hätte er Angst es auszusprechen. Und das war auch vollkommen okay. Zwingen würde er ihn nicht. Zumal er nicht mal sicher war, ob Tobi nicht einfach nur zu ihm hatte schauen wollen, oder ob es wirklich aus dem Impuls raus war ihn anzusprechen. „ Hör mal Tobi. Vielleicht kannst du jetzt nicht mehr alles, was du davor konntest. Aber du hast doch gesehen, was auch alles noch möglich ist. Die blinde Physiotherapeutin hat doch ein weitestgehend eigenes Leben. Sie hat aber auch gesagt, dass es viel Zeit Übung und ein paar mehr versuche braucht. Bleib einfach dran.", versuchte Stegi Tobi weiter aufzumuntern. Und es schien sich ganz gut zu klappen. „ Ihr habt ja recht. Trotzdem ist es scheiße." Das hatte auch nie jemand bestritten. Tobi würde noch ein paar mal scheitern. Ein ganzes paar mal sogar. Aber wenn er sich da durch biss dann konnte er bald wieder normal in dieser Wohnung zumindest leben. Er wohnte ja wenigstens noch daheim, wo er nicht alles alles machen musste. Veni lächelte sanft auf Tobi herab. Froh über den neuen Mut, den er nach jedem neuen Tiefschlag aufbringen konnte. Sanft und ohne nachzudenken küsste er Tobi in einer zärtlichen, freundschaftlichen Geste auf den Schopf. Das es jeder hier sehen konnte, war ihm herzlich egal. Hauptsache Tobi fühlte sich wohl und gut behandelt. Alles andere war erstmal zweitrangig. Und Tobi schien sich auch wohl zu fühlen, denn er schmiegte sich an Veni. „ Wenn's dich ein bisschen aufmuntert. Du bist zwar am Boden, aber von da aus geht es nur noch nach oben. Auch wenn Treppen laufen scheiße ist." Tim fand echt gut aufmunternde Worte. Den zum ersten Mal lachte Tobi leicht. „ Aber das gute ist.", ergänzte Stegi. „ Zum Treppen laufen brauchst du kein Augenlicht." „ Ihr seid blöd. Bin trotzdem froh euch zu haben. Gerade dich Veni. Danke." Auch wenn Tobi ein wenig zu negativ in letzter Zeit dachte, sie wussten jetzt, dass Tobi da schnell wieder rauszuholen war. Und wenn sie sich die dümmsten Sprüche ausdenken mussten. Veni würde es immer wieder tun, um Tobi letztendlich zu helfen. „ Für dich doch immer kleiner. Und ich verspreche dir, dass ich für dich da sein werde. Ausgenommen ich schreib Matura. Aber danach bin ich für dich da. So lang ist das Schuljahr gar nicht mehr. Du wirst sehen, es geht schneller als du denkst." Sein Matura konnte er wirklich nicht aufs Spiel setzen. Seine Mutter würde ihn killen, wenn er das tat. Und er hatte sich jetzt nicht fast zwölf Jahre durchgeschlagen, um am Ende alles in den Sand zu setzen. Da hatte Tobi leider das Nachsehen. Trotzdem wäre er für Tobi in der Zeit zu erreichen. Und er würde auch schauen, dass er wenn er nicht gerade Klausur schrieb sein Handy anhaben durfte, um im Notfall für Tobi da zu sein. Das musste er seinen Lehrern nur schmackhaft verkaufen. Und er durfte es nicht missbrauchen. Sonst wurde das nicht. Selbst wenn die Versuchung groß war. Zwischen ihnen wurde es ruhig. Stegi und Tim vertieften sich wieder in ihre Recherche, während Tobis Mutter wortlos in der Küche verschwand. Veni blieb mit Tobi im Arm sitzen, verschaffte sich aber selbst den Luxus sich ein wenig hin zu legen. Und somit auch Tobi. Da Tobi die Augen so oder so zu hatte, fiel es ihm erst gar nicht auf, dass Tobi während er dort lag, die Decke musterte und leise eine Melodie vor sich hin summte, eingeschlafen war. So richtig fiel es keinem auf. Bis Stegi ihn an stupste und ihm sein Handy unter die Nase hielt. Als er sich aufrichten wollte, um es besser zu sehen, rutschte Tobi bald von ihm runter, bemühte sich aber nicht sich selbst auszureichen. „ Tobi schläft.", lächelte Veni flüsternd und streichelte Tobi über die Haare. Wenigstens etwas gutes nach all dem Chaos der letzten Stunden.

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