Yurai

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Zärtlich täuschte er sie. Sie schien ihm wirklich zu vertrauen. Er hatte so eben seinen Blindenhund gefunden. „ Okay hier hast du die Leine. Yurai führt dich. Sie wird dich aus dem eingezäunten Bereich rausführen. Vertrau ihr." Man drückte ihm irgendwas in die Hand, was ihn an eine Leine erinnerte. Es war wohl auch eine. Was ihr direkt auffiel, sie war recht kurz. Sobald er sich dazu bereit fühlte loszugehen, setzte sich auch Yurai langsam in Bewegung. Von seiner Position her, lief sie leicht vor ihm. Sie hatte sich an sein langsames und unsicheres Tempo angepasst. Und er merkte, dass sie ihn vorsichtig weiter nach links zog. Etwas anderes fing leider auch wieder an zu ziehen. Sein Knie. Dazu merkte er die Erschöpfung. Er war einfach noch nicht wieder fit. „ Super ihr zwei. Ich würde sagen sie kann sofort mit dir mit, wenn du ihr vertraust. Es bedarf zwar noch etwas Schulung für euch beide, aber das kriegt ihr hin." Das war eigentlich nicht der Plan gewesen. Sie hatten ja nicht mal was da. Andererseits würde er sie auch nicht mehr hier lassen wollen. „ Ich trau ihr, aber weder haben wir irgendwas für einen Hund, noch das Geld dabei." Sofern Veni nicht irgendwas deswegen getan hatte. Wobei hatte Veni mit Sicherheit, so wie er ihn kannte. „ Das übernimmt die Krankenkasse vollständig. Den Antrag kannst du hier stellen, wenn du willst. Ich hol mir dann da das Geld. Somit wäre es nur ne Sicherheitszahlung, die ihr zurückbekommt, wenn ich mein Geld hab. Das hier ist übrigens der Vertrag für Krankenkasse. Können sie in Ruhe lesen. Ich bräuchte dann von ihnen beiden eine Unterschrift.", erklärte Lin ihnen. Sowas übernahm die Krankenkasse? Sonst zierten die sich doch auch wie sonst was und versuchten alles an die Mitglieder abzutreten. „ Dann machen wir das so.", beschloss seine Mutter soeben. Yurai würde heute schon mit zu ihm kommen. Dabei hatten sie noch so viel zu klären. Aber er würde sich nicht Beschwerden. „ Ich will ihnen jetzt nichts aufs Auge schwatzen, aber um dir Ecke betreibt eine ehemalige Kollegin von mir einen Tierstore. Da würdet ihr alles zu nem fairen Preis bekommen, was ihr erstmal braucht. Den Rest könnt ihr immer noch später kaufen." Er würde also echt einen Begleiter bekommen. Jemanden der ausnahmslos bei ihm war. Wenn auch nur für eine gewisse Zeit. „ Dann kommt Yurai wohl mit.", lächelte er. Die Leine wurde ihm sanft wieder aus der Hand genommen. Dafür nahm sich Veni wieder seiner an, indem er einen Arm um ihn legte. „ Veni die Schmerzen werden wieder schlimmer. Das kommt so in kleinen Wellen. Kannst du mich bitte tragen?" Natürlich hob Veni ihn sofort hoch und stützte ihn unter den Oberschenkeln. Er selbst legte die Arme um Venis Hals, um mehr halt zu finden. Von den Schmerzen her wurde es besser und auch die Erschöpfung würde langsam zurück gehen. Jedoch blieb ein dumpfes pochen in seinem Bein zurück. „ Danke das du das für mich machst." „ Bedank dich nicht dafür. Ich mach das, weil du mein bester Freund bist.", erwiderte Veni. Er war schon ein echt guter Freund. Den besten, den er je gehabt hatte. Veni war einfach sein Rettungsanker, ohne den er ertrunken würde. „ So. Das hier gäbe es dazu, müssten sie allerdings selbst zahlen. Ich seh es ungern, wenn Hunde im Auto reisen und nicht ordentlich gesichert sind.", erklärte Lin noch irgendwas, von dem er nicht sehen konnte, was es war. War ihm ehrlich gesagt aber auch egal, Hauptsache, sie war gesichert. Er war eh mehr auf Venis ruhigen Herzschlag fixiert, als auf die Gespräche. „ Bei wie viel wären wir insgesamt?", wollte seine Mutter wissen und kramte wahrscheinlich ihren Geldbeutel hervor. „ Tausend und dreißig Euro." So viel? Und das war nur ne Sicherheitszahlung. Wie viel hätte sie wohl gekostet, wenn sie alles hätten bezahlen müssen. Wahrscheinlich das zehnfache oder so. „ Ich würd das dann gerne bar bezahlen." „ Dann geben sie mir bitte einen Moment." Tobi hörte absolut nichts, aber das wollte er auch gar nicht. Immerhin hatte Veni ihn auf einen Arm verlagert und kraulte ihm nun durch die Haare. Irgendwo zu seines Füßen befand sich dann wahrscheinlich auch Yurai. „ So jetzt." Tobi sah nicht was passierte, aber er zuckte zusammen, als plötzlich ein rattern ertönte. „ Sch alles halb so wild. Das ist nur die Geldzählmaschiene.", richtete Veni sich im ersten Satz an ihn. Den zweiten richtete er an Lin. „ Sag mal kann es sein, dass du selbst blind bist?" Moment mal sie war blind? Und das hatte keiner gemerkt? So wirklich konnte er sich das nicht vorstellen. Sie musste doch irgendwie auffällig gewesen sein. „ Bin ich. Hat n bisschen gedauert, bis ihr das gemerkt habt, aber alles gut. Ein Grund mehr, meinen Arbeitsplatz und meine Wohnung blinden gerecht zu machen. Nach ein paar Jahren kommt man super klar, wenn dich das ein bisschen aufmuntert. Es wird mit jeder Übung einfacher." Also wenn das wirklich stimmte, konnte es ja nur besser werden. Aber auch so hatte er das Gefühl, dass es langsam besser wurde. Irgendwann hatte er vielleicht wieder ein halbwegs normales Leben. Ohne das er ständig um Hilfe bitten musste. Man konnte sich daran gewöhnen. Erstmal musste er sowieso wieder mehr zu Kräften kommen. Dafür wäre eine Reha wahrscheinlich optional, aber er wollte da einfach nicht alleine hin gehen. Er hatte Angst alleine zu sein, konnte nachts dann kaum schlafen. Im Krankenhaus war es ihm unter anderem deswegen so miserabel gegangen. Klar war tagsüber jemand für ihn da gewesen. Wenn nicht seine Familie, dann die Ärzte oder Schwestern. Oft hatten die sich auch mal ein bisschen mehr Zeit gekommen, als ihm wahrscheinlich Zustand. Nachts jedoch war er alleine gewesen. Niemand war für ihn da. Niemand konnte ihn beruhigen. Er war auf sich allein gestellt. Auf sich und seine Gedanken. Und das war einfach nichts schön gewesen. In der Reha würde es wieder passieren, dass wusste er. Ob er sich dann selbst aus diesem Loch helfen konnte, oder ob er einfach wieder hinein fiel und nicht mehr raus kam, konnte er nicht sagen. „ Dann bräuchte ich nur noch hier ne Unterschrift von dir. Ansonsten wünsche ich dir alles alles Gute für die Zukunft. Lass dich nicht unter kriegen und pass gut auf dich und Yurai auf." Kurz wurde er nicht mal abgesetzt. Veni gab ihm einen Stift und schob seine Hand dann in Position. Schnell kritzelte er seine Unterschrift ebenfalls drunter und wurde dann wieder hoch gehoben. „ Wiedersehen."

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