Ich sitze auf meinem Bett und schaue ausdruckslos hinaus in den Wald. Es ist für meine Verhältnisse wirklich groß . An der einen Wand steht mein Lieblingsstück: Der Schrank. 

Die andere wird von vielen Fotos geziert, welche ich alle selbst gemacht habe und die meisten sind von der Natur, welche hier in der Gegend vorzufinden ist.  Was viele nicht wissen ist, dass ich die Photographie wirklich liebe. 

Ansonsten gibt es noch einen wunderschönen großen Holztisch und natürlich mein Bett, welches aus dem gleichen Material besteht, während die Wände in einem sanften blau gestrichen sind. Wie in jedem Raum, in dieser Pension, fehlen auch hier nicht die technischen Geräte. 

 Im Gegensatz zu Ella habe ich keinen Ausblick auf das Meer. Aber das stört mich auch nicht so sehr. Gerade jetzt. Jetzt will ich nur noch alleine sein und mich unter meiner Bettdecke verkriechen. Denn dort ist meine Welt zu mindestens für eine Zeit wieder in Ordnung. Allerdings kann ich auch nicht die ganze Zeit die Augen vor der Wirklichkeit verschließen. 

Und Fakt ist nun mal: Ich habe mich mit Henry gestritten, nur weil ich endlich den Mut gefasst habe, ihm von allem zu erzählen. Das ist doch einfach nicht fair! Wieso muss mir immer so etwas passieren? Hätte es nicht einmal gutlaufen können? Was ist ,wenn ich ihn dadurch verliere? 

Da klopft es auf einmal an meiner Tür. Wer das wohl ist? Eigentlich will ich niemandem öffnen. Doch da ich irgendwie neugierig bin, wer es denn jetzt ist, denn eigentlich stehen nur drei Personen zur Auswahl, erhebe ich mich letztendlich doch und öffne die Tür. Nur um sie gleich darauf wieder zu zu schlagen. 

Vor der Tür steht doch tatsächlich Henry. Meinem Herz scheint es egal zu sein, dass wir uns heftigst gestritten haben und es deswegen momentan nicht so rosig zwischen uns aussieht, denn es scheint förmlich in meiner Brust zu explodieren. Oh, Gott. Was soll ich denn jetzt machen? 

> Wie wäre es wenn du ihm die Tür öffnest und ihn nicht wie den letzten Volltrottel vor der Tür stehen lässt? Das ist nämlich keine gute Einleitung für ein klärendes Gespräch. Falls es eines werden soll.< Dieser Einwand von meiner inneren Stimme ist gar nicht mal so schlecht. Denn ich möchte, dass zwischen mir und Henry alles wieder so wird wie früher. 

Also atme ich tief durch und öffne vorsichtig die Tür. Puh, er steht noch da. Er ist nicht gegangen. Entweder er will wirklich mit mir reden oder er will mir sagen, dass er geht und er mich nie wiedersehen will. Ich hoffe wirklich es ist ersteres. Denn alles andere würde ich glaube ich, nicht ertragen. 

Allerdings kann ich seinen Blick nicht wirklich deuten. Er ist wederkalt noch warm. Ich würde ihn als ... naja... ausdruckslosbezeichnen? Ich bin mir nicht ganz sicher. Unsicher was ich sagensoll, was ich sagen will, frage ich ihn: 

,,Willst du nicht reinkommen?" Er nickt nur stumm. Sein Schweigen, welches trotzdessen den Raum fühlt, ist für mich schlimmer, als wenn er mir offen und ehrlich seine Meinung ins Gesicht gesagt hätte. Nacheiner gefühlten Ewigkeit bricht er endlich das Schweigen. 

,,Wieso hast du es mir nicht gesagt?" ,,Ich Henry... Ich konnte es nicht. Es ging einfach nicht. Ich wusste einfach nicht wie. Und der größte Punkt, welcher mich davon abgehalten hat, war das ich Angst vor deiner Reaktion hatte. Aber eins musst du mir glauben: 

Seitdem ich weiß, dass du für mich mehr als nur Freundschaft empfindest, wusste ich, dass ich es dir sagen muss. Und letztendlich habe ich das auch gemacht. Ja und nun stehen wir hier. Aber dennoch bereue ich es nicht, es dir gesagt zu haben." 

,,Maila. Wenn ich ehrlich bin schockt mich weniger, dass du eine Syrena bist, als das du mich dreieinhalb Jahre lang angelogen hast. Dreieinhalb verdammte Jahre! Natürlich ist es erschreckend, dass eine ganze Kultur existiert, von der niemand etwas weiß, und auch alles andere daran, aber ich denke ich werde mit der Zeit damit klarkommen. Zudem hätte es zwischen uns beiden nichts verändert. Und dennoch hast du mir nichts gesagt. Vertraust du mir wirklich sowenig?" 

,,Henry... ich... Mit Vertrauen hat das nichts zu tun. Ja. Doch. Irgendwie schon. Es tut mir wirklich leid. Hätte ich das eher gewusst... Aber die Angst dich gänzlich zu verlieren... Ich hätte es nicht ertragen. Deswegen habe ich so lange geschwiegen. Und du kannst mir glauben, dass ich sehr oft davor war, es dir zu sagen. 

Auch die Sache mit meiner gefälschten Geschichte. Denn Henry, ich mag dich schon seit dem Moment, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Das musst du mir glauben. Und ich kann nicht mehr sagen, als das es mir leid tut und ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst, dass ich nicht ehrlich zu dir war." 

Mein Gegenüber seufzt leise auf. ,,Ich verzeihe dir, Maila. Jeder macht mal Fehler. Wenn du mir versprichst, so etwas Relevantes nicht mehr zu verschweigen, obwohl ich glaube, dass du kein größeres Geheimnis mehr besitzt, dann akzeptiere ich deine Entschuldigung.

Erstens kann ich dir sowieso nicht lange böse sein und zweitens bedeutest du mir viel zu viel, als das ich es zu lassen würde, dich zu verlieren. Ich denke ich brauche noch etwas Zeit, um das alles, richtig zu verdauen, aber zwischen uns ist wieder alles in Ordnung. 

Ich sehe ein, dass du es nicht böse meintest und du mich letztendlich einfach nicht verlieren wolltest. Also für mich, ist wieder alles wie beim Alten." 

Bei diesen Worten werfe ich mich Henry in die Arme und beginne rückhaltlos zu schluchzen. Die Tränen rollen nur so über mein Gesicht. Ich bin ihm so dankbar dafür, dass er so verständnisvoll ist. Das wäre nicht jeder. Beruhigend streicht er mir über den Rücken, was mich wirklich dazu bringt, mich wieder etwas abzuregen. 

Irgendwann haben wir uns zusammen auf mein Bett gelegt und ich habe mich dicht an Henry gekuschelt. Er ist einfach so warm. Ichbemerke, wie ich immer müder werde und mir immer weiter die Augen zufallen. 

Kurz bevor mich die Fänge des Schlafes mit sich ziehen höre ich noch ein leises gemurmeltes: ,,Schlaf gut, Prinzessin." Und begleitet durch diese Worte drifte ich ab ins Land der Träume.

Hey!👋🏻

Wie war eure Woche bisher? Schreibt ihr im Moment auch so viele Arbeiten?😬

Ich hoffe, dass ihr euch alle an bester Gesundheit erfreut!😄

Wie fandet ihr das Kapitel?🧐

Findet ihr es richtig, dass sich Maila und Henry so schnell vertragen haben? 🤨

Hättet ihr anders gehandelt? (Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich dieses Fass nicht so groß machen wollte.) 🤔😅

Konstruktive Meinungsäußerungen sind wie immer erwünscht!😇

Und schreibt ruhig eure Meinung. Ich beiße nicht. Versprochen!😉

Habt alle eine schöne Woche und bleibt gesund!😊

Eure Weltenwandlerin 🌏