«2» a perfect face

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Die weißen Wände mit Stuckdetails fliegen praktisch an mir vorbei, während ich mir mein Ziel, mein Zimmer, vor Augen halte, um mich nicht von den erstaunlich lauten Schritten hinter mir irritieren zu lassen.

Es ist, als würde er mich mit Absicht wissen lassen wollen, dass er da ist, hinter mir. Und das ab jetzt für eine sehr lange Zeit.

Mein Puls beschleunigt sich mit jedem weiteren Schritt, der auf dem Teppichboden aufkommt, bis ich das Bedürfnis, mich umzudrehen, nicht länger unterdrücken kann.

Ich stoppe mitten im Flur, als hätte ich die Handbremse eines Sportwagens angezogen.

Die lebendige Nummer muss meinen plötzlichen Halt kommen gesehen haben, denn er kommt galant hinter mir zum Stehen, ohne den Abstand zwischen uns zu unterschreiten.

Und genau diese Tatsache stachelt die Rage in mir noch weiter an.

Langsam drehe ich mich um, die Hände verkrampft an den Seiten meiner Oberschenkel, und auch wenn ich es mir nicht gerne eingestehe, aber meine Knie werden ein wenig weich. Dieses Exemplar hier ist anders.

Er hat keine schwarzen Haare und er ist auch keine Wand aus Muskeln, dennoch nimmt er mehr Raum als nötig ein. Da sind keine stechend blauen Augen in seinem Gesicht, die mich von oben bis unten mustern. Ich kann auch keine hohen, scharfen Wangenknochen ausmachen.

Ja, er ist anders. Sein Gesicht ist perfekt, weich. Er hat eine kleine Stupsnase, Sommersprossen und dunkle Augen, die direkt an mir vorbeischauen.

Dunkelblonde, glatte Haare hängen in seiner Stirn.

Fuck Dad, wer hat dir dazu geraten, dieses Baby-Face auszuwählen?!

Dieser Typ sieht aus, als wäre er geradewegs aus dem feuchten Traum einer 16-Jährigen entsprungen. Die perfekte Mischung aus verrucht und smart.

Ich starre, aber das ist mir egal. Langsam gehe ich auf Nummer 721 zu. Er weicht nicht zurück, sein Blick ist starr auf einen Punkt über meinem Kopf gerichtet.

Er ist kleiner als die anderen, kommt vielleicht gerade über die Einsachtzig. Ich ziehe meine Unterlippe zwischen die Zähne, während ich versuche, mir ein Bild zu machen.

Zum ersten Mal bin ich nah genug, um seine Gesichtstätowierung zu erkennen.
Eine kleine Rose rankt neben seinem linken Mundwinkel und eine kleine Figur marschiert unter seinem rechten Auge.

Während meine Augen über seine Züge huschen, starren seine weiter geradeaus. Er blinzelt langsam, entspannt.

"Mein Vater hatte noch nie ein besonderes Talent dafür, Menschen einander vorzustellen", bringe ich schließlich heraus, mein Ton ruhig, mit einem gewissen Biss. "Tracy Towns Patrickson."

Mit diesen Worten strecke ich meine Hand in die kleine Lücke zwischen uns.
Er würdigt mich keines Blickes. Ein kalter Schauer breitet sich über meinem Rücken aus. Verdammt.

"Das ist der Moment, in dem du mir deine Hand gibst und dich vorstellst. Von mir aus auch mit deiner Sicherheitsnummer."

Nicht eine Regung huscht über sein Gesicht. Ich balle die ausgestreckte Hand, lasse sie fallen und trete direkt unter seine Nase.

Er ist ungefähr einen halben Kopf größer als ich. Doch das beeindruckt mich nicht. Sein Geruch lenkt mich mehr ab.

"Ernsthaft?"

Die Rose an seinem Mund wurde nicht sauber gestochen. Die Tinte der äußeren Linien – besonders die vom mit Dornen versehenen Stiel – ist unter der Haut verlaufen.

"Sieh mich an", sage ich leise und beiße die Zähne fest zusammen.

Dunkle, braune Augen senken sich beinahe in Zeitlupe auf mich herab. In ihnen liegt dieser zu Tode gelangweilte Ausdruck.

"Na sieh an ... er hört auf Befehle", säusle ich und schlage verträumt meine Augen nieder.

Wenn man solche Typen irgendwie aus der Reserve locken kann, dann so.

Nummer 721 hebt fast genauso langsam eine Augenbraue. Hätte ich meine Zähne nicht so fest zusammengebissen, würde ich jetzt schreien.

"Okay ... ein ganz Braver, ich sehe schon. Nur damit du es weißt..." Ich setze einen Finger an seine Brust und betrachte die feinen Falten, die dabei in seinem schwarzen Jackett entstehen, bevor ich wieder zu ihm aufsehe. "Was mein Vater da eben gesagt hat ... glaub ihm einfach nicht jedes Wort."

Mit diesen Worten wende ich mich ab und setze meinen Weg fort. Er hat Brustmuskeln. Das konnte ich deutlich spüren.

Ich nehme erneut die Treppe für das Personal, die sich im hinteren Teil des Hauses befindet. Ihre Stufen sind aus beinahe schwarzem Holz gefertigt und schmaler als die Stufen der Treppen, die ich eigentlich benutzen sollte, die aus weißem, rutschigem und kaltem Stein bestehen.

Hier besteht wenigstens keine Chance, einem von Dads Politiker-Freunden in die Arme zu laufen. Gespräche mit diesen Leuten anzufangen – wenn sie Zeit haben – ist alles andere als unterhaltsam!

Ich hasse Menschen, die sich selbst gerne reden hören. Außerdem sind die Holzstufen sockenfreundlicher als Marmor.

Selbst am Tag wird dieser Raum zwischen den Wänden nur spärlich von natürlichem Licht erhellt.

Aber ich mochte diese gemütliche, heimliche Atmosphäre schon immer, den leichten Geruch nach Staub und Geheimnissen – jedenfalls mochte ich es, als ich die Stockwerke alleine erklimmen konnte.

Nummer 721's Vorgänger haben wenigstens auf dem Anwesen halbwegs von mir abgelassen.

Seine Schritte hinter mir, sein Atem, all das stört diesen Ort, den ich immer als mein Geheimversteck angesehen habe. Ich hätte nachdenken sollen, bevor ich blindlings drauflos gestürmt bin, aber jetzt ist es zu spät.

Ein kleiner Seitengang mündet in den breiten Korridor des zweiten Stocks, mein Zimmer ist das letzte am Ende des blau-weiß-gold dekorierten Gangs, aber das wird er sicherlich wissen. Meine Hand liegt schon auf der Klinke, da fasst mich die lebendige Nummer an der Schulter und zieht mich zurück.

Ich ignoriere das innere Beben, das diese Berührung auslöst, und blicke entnervt in seine braunen Augen. Wieder gilt sein Blick nicht mir, sondern der weißen Tür vor uns.

"Ernsthaft?! Du willst mein Zimmer sichern? Mein Zimmer? Im sicheren Haus?"

Wortlos schiebt er sich an mir vorbei und öffnet die Tür. An der aggressiven Art, wie er die Klinke nach unten drückt, kann ich erahnen, dass ich ihm schon jetzt unter die Haut gehe.

Süffisant grinsend lehne ich mich an die Wand gegenüber meiner Tür und beobachte seinen Rücken, der hinter dem weißen Holz verschwindet, wieder auftaucht, nur um in die andere Hälfte des Zimmers zu schleichen.

Kurze Zeit später stößt er die Tür ganz auf und nickt mir kurz zu – die erste Geste, die er an mich richtet, während er den Blickkontakt aufrecht erhält. Wäre seine Hand nicht zum Türknauf geschnellt, hätte die Wand hinter meiner Tür eine erhebliche Delle abbekommen.

Seine Kiefermuskeln scheinen sich in einem ständigen Spiel von Anspannung und Entspannung zu befinden.

"Ich hoffe, du hast nicht in meiner dreckigen Unterwäsche gewühlt", sage ich verbissen und laufe mit verschränkten Armen an ihm vorbei.

In der Mitte des Raumes drehe ich mich zu ihm um. Sein linker Mundwinkel zuckt. Es sieht so aus, als würde die kleine Rose von einem Windstoß zum Wiegen gebracht werden.

Ich blicke mich um. Nummer 721 macht keine Anstalten, sich zu bewegen.

"Hast du alles gesehen oder willst du dir noch einen Lageplan anfertigen?"

Kein zuckender Mundwinkel. Okay, ich sollte es also nicht zu sehr mit den Seitenhieben übertreiben. Gut zu wissen.

"Du kannst gehen."

Mit zwei galanten Schritten steht er auf dem blauen Läufer im Flur. Bevor ich einen letzten Blick auf sein Gesicht erhaschen kann, fällt die Tür ins Schloss.

Ich kann nicht anders; ich springe in die Luft und halte beide Mittelfinger in Richtung Tür. Verdammtes, eingebildetes, hochnäsiges Arschloch!

Resigniert ziehe ich die Wangen zwischen die Zähne und wende mich meinem Schreibtisch zu. Es sieht aus, als hätte dort vor nicht allzu langer Zeit eine Bombe eingeschlagen. Die Bombe hat einen Namen: Mr. Fitzgrad. Genauer gesagt, handelt es sich um die neuen Unterlagen, die er zum aktuellen Thema in englischer Literatur ausgeteilt hat.

Ich hasse diesen Mann mit jeder Faser meines Körpers.

Mein Schreibtisch steht direkt vor einem der großen Fenster, so dass ich beim Arbeiten den hinteren Teil des Gartens mit all seinen Kirsch- und Apfelbäumen überblicken kann.

Rechts vom Tisch geht die Wand in einen kleinen Erker über, in dem ich all meine Liebesromane horte und sich eine gemütliche Leseecke mit dutzenden Kissen und flauschigen Decken befindet.

Die Abendsonne scheint perfekt durch das Westfenster und fängt sich jedes Mal in den Leinenvorhängen. Das ist immer meine Lieblingszeit, mich auf die kleine Sitzbank vor den Fenstern zurückzuziehen.

Rechts neben der Tür befindet sich mein Plattenspieler, der auf einer Designerkommode steht, für die Dad mehr ausgegeben hat, als ich für die gesamten Records.

Während ich so in meinem Reich stehe, versuche ich, diesen Raum durch die Augen meines neuen Bodyguards zu sehen. Ihm muss meine beachtliche Sammlung an Schallplatten aufgefallen sein. Welchen Musikgeschmack er wohl hat?

Ich schüttle den Kopf und laufe zu meinem Boxspringbett. Auf der ungemachten Decke liegt ein BH. Lachend nehme ich das Stück Stoff in die Hand und drehe ihn um meinen Zeigefinger. Sowas kann auch nur mir passieren...

Bevor ich mich fallen lasse, gleitet mein Blick zu dem Spiegel über meinem Schminktisch.

Meine braunen Haare sind zu einem Zopf geflochten, der mir bis zur Mitte des Rückens reicht. Ich trete näher an mein Spiegelbild heran und lege eine Hand auf meine gerötete Wange.

Der rostbraune Lidschatten passt perfekt zum Farbton meines Pullovers, den ich zum Teil in meine Jeans gesteckt habe.

Ich blicke tief in meine grünen Augen und rümpfe die Nase. Manchmal mache ich das: analysieren, was andere Menschen gerade gesehen haben.

Ich lasse meine Lippen ploppen, auf denen der braune Lippenstift so verdammt gut aussieht.

Draußen vor meiner Tür steht Nummer 721 und starrt wahrscheinlich gerade das Ölgemälde gegenüber meines Zimmers an, unter dem ich eben noch gelehnt habe.

Grinsend drehe ich meine Musik extra laut auf, bevor ich mich endlich auf das Bett fallen lasse.

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Good evening my beautiful people <3
Eure ersten Reaktionen war für mich wieder so: *explodierender Kopf-Emoji*

In dieser Story werde ich die schönsten Rechtschreibfehler in Form von „Lachern des Tages" mit euch teilen.
Heute:
Jetzt senkt auch er einen Kopf. - Wusste nicht, dass Papa Patrickson gleich zwei hat xD

Ich freue mich so über den Frühling! Die 17°, die wir in den letzten Tagen hatten, waren ein Traum (und wurden auch gleich zur täglichen Gartenarbeit genutzt!)
Meine Nase freut sich allerdings nicht so über die Pollenbelastung *heul*

Nun zu Bodyguarded :)
Ich hoffe, ihr werdet Tracy lieben! :) Und Nr. 721 vielleicht auch...

Am liebsten würde ich den ganzen Tag mit dieser Story verbringen und an ihr herumfeilen. Aber leider, leider geht das nicht. Strenggenommen habe ich auch gar keine wirkliche Zeit fürs Schreiben und Updaten, aber für euch gucke ich abends eben nur einen halben Film, um runterzukommen.
Und Leute, that means A LOT! Meine abendliche Film/Serien-Zeit ist HEILIG!!!

Ok, genug für heute. I love you. Thanks for your support, you have no idea how much that means and how happy I am each time I see you on my screen!!

All my Love,
Lisa xoxo

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