«7» the guard

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Joe's P.O.V.

Ein verzogenes Mädchen.

Das ist alles, was ich über sie denke. Denken kann, denn sie macht es mir nicht gerade leicht, gute Qualitäten hinter ihren langen Haaren, den künstlichen Wimpern, glitzernden Wangen und dieser unglaublich lauten Stimme zu finden.

Sie ist anstrengend. Aber dieser Job ist gut bezahlt, besser als jeder, den ich zuvor hatte.

Mit jedem fünfzig Dollarschein - von dem jeweils drei pro Stunde auf meinem Konto eintrudeln - erinnere ich mich daran, dass die Anstrengungen sich bezahlt machen.

Ich habe ziemlich schnell aufgegeben, zu versuchen, zu verstehen, was ihr Problem ist. Was sie versucht, hinter ihrem ständigen 'Angriff' zu verstecken.

Wahrscheinlich eine schwache Persönlichkeit, unter der sie alle leiden. Sie, die kleinen Mädchen, die mit dem goldenen Löffel ihres Daddys im Mund geboren werden und nicht wissen, wie die Probleme der realen Welt aussehen.

In manchen Momenten bin ich dankbar für die Anweisung, nicht mit ihr zu reden. Auf der anderen Seite würde ich sie gerne in ihre Schranken weisen, verbal.

Ich arbeite für ihren Vater. Ich bin ein Angestellter, auch wenn ich gegen dieses Wort allergisch bin. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie mich mit ihrer vorlauten Klappe und provokanten Art herumschubsen kann. Außerdem bin ich nicht der Feind, nur weil es meine Aufgabe ist, sie zu schützen.

Ich kreise mit den Schultern, lasse anschließend meinen Nacken von einer Seite auf die andere fallen. Dieses ganze Herumstehen geht an die Substanz.

Der Korridor ist bis auf meine Person leer. Ich spanne meinen Kiefer an und blicke einmal in Richtung Treppe. Es ist bereits spät am Abend und meine Schicht vor Tracys Zimmer hat vor einigen Minuten geendet, doch ihr Vater wollte mich sehen.

Nach der heutigen Auseinandersetzung zwischen dem Mädchen und ihren Eltern kann ich mir nur denken, warum er mich sehen will. Wahrscheinlich hat sie Hausarrest bekommen.

Ich beiße auf meine Wange, um das selbstgefällige Grinsen zu unterdrücken, das in meinen Muskeln zu prickeln beginnt.

Ich lockere meine Knie, stelle mich breitbeiniger hin und halte mir diszipliniert vor Augen, dass ich gleich entlassen bin und mich ins Bett fallen lassen kann.
Vielleicht sollte ich Tracys Anregung nachkommen und mir tatsächlich einen runterholen.

Nach der ganzen Anspannung der letzten Tage wäre ein bisschen Erleichterung nicht unangebracht.

Ich setze meine emotionslose Miene auf, als ich Schritte hinter der Tür vor mir höre und wische Gedanken von Tracy in ihrem Bett beiseite.

"Komm rein", begrüßt mich Mr. Patrickson. An meinem ersten Tag hat er gesagt, ich soll ihn Richard nennen, was ich nicht tue.

Er sieht müde aus. Seine Haut ist im Laufe des Tages ergraut und unter seinen Augen haben sich tiefe Falten gebildet. Wenn ich ihn wirklich Richard nennen würde, würde ich ihm jetzt auf den Rücken klopfen und ihm ein Bier vorschlagen.

"Schön, dass du dir noch die Zeit genommen hast."

"Natürlich, Sir."

Was hätte ich sonst machen sollen? Es war eine Anweisung, keine Einladung.
Diese reichen Leute stellen es immer so dar, als ob man eine Wahl hätte, ihren Worten zu folgen.

Ich stelle mich hinter einen der Stühle vor seinem Schreibtisch, hinter dem er Platz nimmt und mich aus unergründlichen Augen ansieht.

"Läuft soweit alles?"

Mein Mundwinkel zuckt. "Was soll ich sagen, Sir? Sie ist Ihre Tochter, Sie kennen sie selbst am besten. Aber wir kommen schon zurecht."

"Ich hätte dich nicht eingestellt, wenn du nicht einer der Besten wärst." Er lehnt sich in seinem Lederthron zurück, macht eine halbe Umdrehung mit ihm und starrt aus dem schwarzen Fenster.

"Joe, ich will es kurz machen." Mit diesen Worten kommt wieder Leben in seinen starren Körper, er beugt sich vor und öffnet eine Schublade.

Ehe ich es mich versehe, liegt eine Glock 17 vor mir auf der blanken Tischplatte.

"Sir?"

"Die Lage sieht nicht gut aus. Wir befürchten einen Anschlag. Mehr dazu wird morgen im Briefing besprochen. Ich kann nicht sagen, wie ernst diese Gruppierung ist, denen wir zum Dorn im Auge geworden sind, aber ich möchte, dass du die bei dir trägst." Er nickt auf die Waffe zwischen uns. "Und dass du sie benutzt, wenn es sein muss."

Ich nehme die Pistole mit Kleinkaliber in meine linke Hand und wiege sie ab. Es ist einige Zeit her, dass ich eine Dienstwaffe bei mir getragen habe.

Personenschutz von Politikern und ihren Angehörigen ist immer eine heikle Sache, aber ich habe nicht wirklich damit gerechnet, so schnell nach Dienstantritt eine Feuerwaffe in den Händen zu halten.

Wobei mir klar ist, dass sich unser Gouverneur als Demokrat in dieser Gegend nicht unbedingt viele Freunde gemacht hat. Ich kenne mehr als eine Handvoll Leute, die einen Republikaner hinter diesem Schreibtisch sitzen sehen wollen.

Unser "blauer Staat" ist schon lange nicht mehr das, was er einmal war.

"Natürlich, Sir. Dafür bin ich hier." Ich verziehe den Mund, aber nicht zu einem aufmunternden Lächeln.

"Ab morgen möchte ich dich für Nachtwachen vor Tracys Zimmer einteilen."

"Ist sie persönlich in den Drohungen erwähnt?"

Ich wusste von Anfang an von der angespannten Sicherheitslage um Mr. Patrickson. Bis jetzt wurde ich allerdings im Glauben gelassen, ich sei nur die Vorsichtsmaßnahme eines besorgten Vaters, da sich die Morddrohungen ausschließlich gegen den Gouverneur richten.

Nicht wenige wollen dem Vermächtnis der Patricksons ein Ende setzen.

Die unfaire Machtverteilung in diesem Land ist einer von vielen Punkten, warum Menschen den Mann vor mir brennen sehen wollen. Er hat den Posten des Bürgermeisters von Lansing von seinem Vater übernommen, ohne dafür großartige Qualifikationen mitzubringen.

Das Amt des Gouverneurs hat er sich praktisch vor zwei Jahren erkauft. Seine Blutlinie strotzt vor Politikern und reichen weißen Männern, die andere für ihren Reichtum haben knechten lassen.

Doch von diesem Reichtum profitiere auch ich, indem ich hier vor seinem viel zu großen Schreibtisch stehe und so tue, als ob ich ihm aufrichtig zu höre.

"Da tritt man einmal den Richtigen auf die Füße." Er lacht auf. "Ich sage dir, Politik ist schon lange nicht mehr das, was es mal war."

"Das glaube ich gerne."

"Die Leute können nicht mehr diskutieren, nicht mehr akzeptieren, wenn sie verlieren."

Ich schiebe die Glock in meinen Hosenbund. Er seufzt und fährt sich durch die zurückgekämmten blonden Haare. So menschlich habe ich ihn noch nie erlebt.

"Ich will dich nicht länger aufhalten, schlaf ein wenig."

Ich nicke, trete zurück und steuere die Tür an.

"Ach und Joe."

Ich stoppe.

"Kein Wort zu Tracy."

Ich blicke über meine Schulter, einen Mundwinkel und beide Augenbrauen erhoben und werfe ihm nur einen Blick zu, bevor ich den Raum verlasse und die oberen Knöpfe meines Hemdes öffne.

___________________

Surprisseee!!!!

Ich war mir erst nicht sicher, ob ich seine P.O.V. einbaue. Aber ich habe da so ein paar Szenen vor Augen/auf Papier, die sind zu gut, um sie zu streichen.

Was sagt ihr bis jetzt zu seinem Ton? (I know, kann man wahrscheinlich noch nicht so gut einschätzen)

Ich sag euch, was ich hier alles Google... Über Waffen und ihre Eigenschaften, über die Regierung in Michigan und ihre Geschichte...
Uff, ich klappe jetzt erstmal die Tastatur hoch.
Bis morgen my loves.

All my Love,
Lisa xoxo

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