𝐏𝐫𝐨𝐥𝐨𝐠 | 3 Jahre zuvor

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Dunkelheit.
Nichts als Dunkelheit umgab das Mädchen.

Mit zusammengebissenen Zähnen drehte sie sich auf den Rücken. Über ihre Lippen kam ein leichtes Keuchen, Schmerz zog sich durch ihren Körper und ließ sie zusammenzucken.
Was war passiert?

Sie sah Licht. Es wurde immer größer, aber bevor sie glauben konnte, dass es sich um das Licht am Ende des Tunnels handelte, teilte es sich. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie so etwas schon einmal gesehen hatte. Früher.

Die Lichter kamen näher, stoppten kurz vor ihr. Ein knatterndes Geräusch durchschnitt die Stille, bis es mit einem würgenden Ton verschwand.
Es war ein Auto und es hatte vor dem Mädchen angehalten. Die Tür öffnete sich und ein Mann stieg aus, der hastig auf die am Boden liegende Gestalt zuging und sich auf die Knie fallen ließ.

Vorsichtig berührte er den zerschundenen Körper und Erleichterung breitete sich in seinem Körper aus, als er sah, dass das Mädchen noch lebte.

In dem Scheinwerferlicht seines Autos konnte er erkennen, dass sie blutete. Die rote Flüssigkeit breitete sich langsam auf ihrem Oberteil aus. Im Gesicht hatte sie einige Schrammen, ihre Lippe war aufgeplatzt, die Haare verknotet.

Er riss sich seinen Schal vom Hals und drückte ihn auf die blutende Stelle an ihrem Oberkörper. Der Schal verfärbte sich, sog sich langsam mit dem Blut voll, aber er konnte die Blutung nicht stillen.

Wie automatisiert wählten seine Finger die Nummer des Notarztes. Ohne es zu realisieren, erklärte er der Frau am anderen Ende der Leitung, wo er war und dass hier ein verletztes Mädchen im Straßengraben lag.

Die Frau versprach, sofort einen Rettungswagen loszuschicken. Es würde nur wenige Minuten dauern, da er sich auf einer Hauptstraße befand. In Gedanken gab er der Frau recht, wunderte sich aber, dass kein Verkehr war.

Was andererseits logisch war, da es mitten in der Nacht war, überlegte er und lief dabei zum Kofferraum.

Hektisch suchte er den Erste-Hilfe-Kasten und packte die Wärmedecke aus. Sie knisterte und er überlegte fast schon panisch, welche Seite jetzt nochmal nach oben kam, damit die Decke wärmte und nicht kühlte.

Es war schon einige Zeit her, dass er einen Erste-Hilfe-Kurs besucht hatte. Aber dann fiel es ihm wieder ein und er deckte das zitternde Mädchen zu und hockte sich neben sie.

Während er auf den Krankenwagen wartete, fragte er sich, was dem Mädchen passiert war. Sie war noch nicht alt, er schätzte sie auf Anfang zwanzig. Aber sie schien viel durchgemacht zu haben. Er sprach sie an, aber mehr als einen müden, verängstigten Blick bekam er nicht zurück.

Für ihn fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis zuckendes, blaues Licht die Dunkelheit durchschnitt.

Der Krankenwagen hielt in seiner Nähe, die Sanitäter stiegen aus und fingen an, sich um das Mädchen zu kümmern. Ein weiteres Auto hielt und zwei Polizisten tauchten neben ihm auf.

Ein Polizist nahm ihn an die Seite, um ihm einige Fragen zu stellen. Mechanisch beantwortete er diese, aber seine Aufmerksamkeit war auf die Sanitäter gerichtet, die den schlaffen Körper des Mädchens auf die Trage legten. War sie tot?

Nein, das konnte nicht sein. Gewissensbisse plagten ihn.

Warum war er nicht ein paar Minuten eher losgefahren und hätte sie eher gefunden? Warum war er nicht schneller gefahren? Hatte er falsch gehandelt und sie dadurch nicht retten können?

Er schob den Polizisten an die Seite, ignorierte, dass dieser sich beschwerte und lief wie in Trance auf den Krankenwagen zu.
Die Sanitäter hatten dem Mädchen eine Sauerstoffmaske auf das Gesicht gesetzt und schoben sie gerade in den Krankenwagen.

Es war nur eine Sekunde, aber diese eine Sekunde reichte ihm, um sich zu beruhigen.

Als einer der Sanitäter ein Stück an die Seite ging, um die Tür wieder aufzumachen, konnte er einen Blick auf das ganze Gesicht des verletzten Mädchens erhaschen.

Ihre geöffneten Augen sahen ihn geradewegs an.
Und er konnte etwas in ihnen erkennen, was ihn schlucken ließ.

Es war reine Dankbarkeit.

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